Betoneinfassung bei elektromechanischen Weichenantrieben?

#1 von hubedi , 11.12.2021 17:57

Hallo zusammen,

vor einiger Zeit habe ich mir zur Ausstattung einer Spur N Weichenstraße Antriebsdummys gekauft. Diese Modelle eines elektromechanischen Weichenantriebs gibt es für verschiedene Baugrößen von der Modellbahn Union als 3D-Druck in Kombination mit einer Nachbildung einer Betoneinfassung bzw. Antriebslagers aus Lasercut-Pappe.
Da ich nun angefangen bin, eine Weichenstraße endgültig zu gestalten, baute ich die Bausätze zusammen und suchte nach Vorbildfotos. Zu meinem Erstaunen fand ich keinen Beleg, dass es solche Betonfundamente bzw. Umrahmungen bei Weichenantrieben der DB gegeben hat. Statt dessen wurden die Weichenmotoren offenbar mit Hilfe gekröpfter Stahl-Flachprofile neben den Schwellen direkt in das Gleisbett gelagert. Nachdem ich im Internet keinen Hinweis auf solche Betonlager gefunden habe, drängt sich mir der Verdacht auf, es könnte sich bei den Dummys in dieser Form um Phantasieprodukte handeln.

Konkret: Gab oder gibt es beim Vorbild eine solche Betoneinfassung des Antriebs, wie sie unten im Bild in der Besenszene abgebildet ist? Falls ja, wo und in welchen Fällen wurden solche Beton-Formteile verwendet? Gibt es davon evtl. Fotos?



( Natürlich ist der hellgraue Dummy weder geglättet, endgültig koloriert noch im Gleisbett verankert ... alles wurde nur provisorisch hingestellt.)

Vielen Dank für Eure Hilfe und LG
Hubert


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RE: Betoneinfassung bei elektromechanischen Weichenantrieben?

#2 von K.Wagner , 11.12.2021 18:18

Hallo Hubert,

ich habe die Einfassungen schon gesehen - aber wenn, dann z.B. bei Weichen in Kurven mit Überhöhung. Ähnliches gab es auch bei mechanischen Antrieben - aber hier wurde die Stabilisierung (ich vermute, dazu sind die Teile da) im Schotterbett mittels Betonplatten gemacht, die senkrecht im Schotter steckten.
Also - geben tuts die Teile wohl, aber die Regel sind sie nicht. Und in Weichenstraßen im Bahnhof, wo in der Regel alles eben ist, werden sie wohl seltenst verwendet.

Aber vielleicht hat jemand ein Beispiel "vor der Haustür" und kann es fotografieren.

Ich hoffe, der Antrieb läßt sich auch solo montieren....


Gruß Klaus


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RE: Betoneinfassung bei elektromechanischen Weichenantrieben?

#3 von hubedi , 11.12.2021 18:33

Hallo Klaus,

Danke für Deine Antwort. Ja, das könnte sein ... wenn wie bei einer Schotterbettüberhöhung Steine oder Sand in die Mechanik gelangen könnte, wäre eine schützende Einfassung sinnvoll.

Die Antriebsattrappen lassen sich auch ohne das Betonbett einsetzen. Dann müsste ich allerdings die Nachbildung der Flachstahlprofile aus Blechstreifen selbst anfertigen. Das ist natürlich alles zu machen, aber dann kann man auch gleich den kompletten Dummy selbst bauen ...

LG
Hubert


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zuletzt bearbeitet 11.12.2021 | Top

RE: Betoneinfassung bei elektromechanischen Weichenantrieben?

#4 von NFlo , 26.12.2021 21:25

Servus,

ich hab grad ein paar Fotos durchgesehen und denke das bestätigt eure Vermutungen - auf "gerader" Strecke keine Einfassung:



Lg Flo


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RE: Betoneinfassung bei elektromechanischen Weichenantrieben?

#5 von PCvD , 27.12.2021 11:03

Hallo Hubert,

wie die Kollegen schon geschrieben haben, werden U-Betonrahmen oder halbe Wannen dann eingesetzt, wenn der Antrieb mit einfachen Mitteln nicht starr gelagert werden kann.
Erschütterungen, das Wandern des Gleises durch die Belastungen der Fahrten, Temperaturausdehnungen etc. würden schnell zu Störungen an den Antrieben oder der - über den Antrieb - auf wenige Millimeter genau detektierten Endlage der Weichenzungen führen.
Insbesondere bei Bogenüberhöhung außen, oder seitlich abfallender Böschung ist der Schotter da zu "lebendig" auf Dauer.
Dies wird mit höheren Geschwindigkeiten, und Verkehrsbelastungen immer wichtiger, zumal man ja auch an "menschlichem" Wartungsaufwand sparen will. Wo früher noch Instandhaltungsintervalle viel kürzer waren, und die Meistereien viel eher draußen auch händisch nachkorrigiert haben...
Vielleicht hat man daher früher auch noch mehr mit dicken Schotterpaketen und der von Dir erwähnten Abstützung gearbeitet, und setzt heute mehr die stabilisierenden Betonbauteile ein. Also ist das alles auch eine Frage der Darstellungszeit.

Was mir aufgefallen ist auf dem Bild deiner Anlage: Üblich wäre an den Gleisen ein stärkerer Vor-Kopf-Schotter seitlich an den Schwellen, ca. 30cm breit, in Fortsetzung der Schwellenoberseite. Dann würde auch der Weichenantrieb ohnehin schon ein deutliches Stück unterfüttert sein. Und ihn ganz auf Schotter zu verlegen, wäre dann nur eine kleine Ausbuchtung.


Gruß,

PCvD
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RE: Betoneinfassung bei elektromechanischen Weichenantrieben?

#6 von hubedi , 27.12.2021 12:03

Hallo Flo und PCvD,

vielen Dank für Eure Unterstützung. Es leuchtet mir ein, dass solche Betoneinfassungen bzw. Fundamente bei potentiell unsicheren Untergründen zum Einsatz kamen. Ich bin bei meinen Recherchen zu ähnlichen Ergebnissen gekommen wie ihr. Wenn das Schotterbett auf Grund besonder Bedingungenn als nicht hinreichend stabil betrachtet wurde, konnten solche Wannen eingesetzt werden. Der Normalfall war es degegen sicher nicht und m.W. im Bahnhofsbereich eher selten.

Nun gut, die Abtriebsattappen lassen sich auch ohne die Bettung einsetzen. Inzwischen habe ich andere Modelle gefunden, die deutlich besser detailliert sind und gleich die Anschlussdose und eine Weichenlaterne aufweisen. Klar, die star angekoppelte Weichenlaterne wird nicht gebraucht, da ich Rangierfahrstraßen mit Zwergsperrsignalen nachbilden möchte.

Das Schotterbett ist an den Seiten ganz bewusst nicht komplett ausgeführt, da ich noch Betonschächte, Anschlussdosen, Zwergsignale und sonstige Ausstattungsdetails installieren möchte. Zudem muss ich die Mastfundamente für die Oberleitung anbringen. Das Schotterbett wird dann an den Seiten ergänzt, so dass die "Dekorationen" wirklich im Schotter eingebettet sind. Das jedenfalls ist der Plan ...

LG
Hubert


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