Moin Kollegen,
und bei Überführungsfahrten abgeschlossener Wagen am Zugende werden wohl vorhandene Zuglaufschilder mit der weißen Rückseite nach vorne gedreht, wenn sie nicht abgenommen werden.
Legt man das Zuglaufschild in den Wagen findets dann auch keiner und dann ist das betriebsinterne ,,Gemeckere" auch wieder groß.
Nach Werkstattaufenthalten von Reisezugwagen scheint immer noch der Grundsatz zu gelten, den Wagen schnellstmöglich an seinen Einsatzort zu überführen, egal mit welchem Zug.
Als auf dr Bahnstrecke Lübeck – Hamburg noch Nahverkehrszüge mit Silberlingen zwischen Hamburg Hbf und Ahrensburg (ehemalige S 4) und Bargteheide oder Bad Oldesloe verkehrten fuhren auch mal einige ,,Hasenkasten" Silberlinge mit ausgebauten Führerständen mit, da war dann jeweils ein Lokumlauf nötig, da die Wagen normal mit dem Gepäckraum nach vorn in Richtung Lübeck gekuppelt waren.
Sehr beliebt bei den Lokführern, selber ihre Lok an- und abkuppeln zu müssen, wenn sich der Zugführer davor drückte und lieber im Stellwerk Bargteheide einen Kaffee trank.
Bei den Silberlingen mit ausgebauten Führerstand gabs aber auch einige Wagen, die einen zugeschweißten Wagenübergang und entfernte Gummiwülste hatten, diese wurden aber nach wie vor ganz normal im Zug eingereiht und nicht wie man denken könnte am Zugschluß, das bedeutete aber für den Zugführer, zur Fahrkartenkontrolle in den anderen Zugteil auf irgendeiner Bahnstation umsteigen zu müssen.
Die Von Felix angesprochenen ,,Sandwich" Reihungen von ,,wild" gekuppelten Fahrzeugen auf der Bahnstrecke Lübeck — Hamburg gabs auch in Eilzügen, wenn zwei BR 218er mittig im Zug liefen oder was eher selten der Fall war, daß die Verstärkereinheit Steuerwagen auf Steuerwagen gekuppelt war.
Im Regelfall liefen 6 Silberlinge mit einer Lok, die Verstärkereinheit brachte weitere drei Wagen und eine Lok hinzu.
Meistens waren es Eilzüge nach Kiel oder Travemünde über Lübeck die von Hamburg Hbf aus fuhren, dann wurde die 3 Wagen + Lok in Lübeck zurückgelassen oder befuhren die Strecke zum Travemünder Strandbahnhof und zurück und wurden dem längeren Zugteil aus Kiel wieder beigestellt, wenn das zeitlich hinkam.
Am Wochende fuhren Nahverkehszüge um zwei oder drei Wagen verkürzt, die Wagen wurden in Ahrensburg abgestellt und elektrisch vorgeheizt.
Als es noch den Gepäckdienst auf den Bahnstationen zwischen Lübeck und Hamburg Hbf gab, war festgelegt worden, daß der Gepäckraum sich stets in Richtung Lübeck im Zug zu befinden hätte.
Auch wenn die Nahverkehrszüge nur sehr selten nach Lübeck kamen, bezog sich alles auf Lübeck Hbf.
Die Kilometrierung fängt in Lübeck bei 0 an.
Die Gepäckbrücke war in Lübeck außerhalb der Bahnhofshalle.
An den Unterwegsbahnhöfen mit Gepäckdienst warteten die Beamten der GePa mit ihren Elektrokarren am jeweiligen Haltebereich auf dem Bahnsteig, den Gepäckraum entsprechend zu entleeren oder zu befüllen, während der Zug hielt.
Der Zugführer mußte das Reisegepäck entsprechen an der Gepäckraumtür bereitstellen.
Der Gepäckraum hatte zu dem immer eine etwas geöffnete Falttüre, so daß der Gepäckbeamte die Tür aufdrücken und seine Ladetätigkeit vornehmen konnte, wenn der Zugführer am anderen Zugende war.