Liebe Kollegen, insbesondere liebe Elektroniker,

ich habe in den letzten Wochen einige ältere Märklin-Loks digitalisiert. Bei den E-Loks ist mir aufgefallen, dass diese mit diesem mechanischen Umschalter Schiene/Oberleitung ausgestattet sind, mit dem ja bei Umstellung ein Betrieb mittels Pantos und Oberleitung möglich ist. Diese alten Umschalter sind bei den Loks aus den 60ern bis 80ern oftmals korrodiert und funktionieren nicht mehr. Zum Teil habe ich neue Umschalter besorgt und eingebaut, manchmal habe ich den Umschalter auch einfach weggelassen, weil ich keine funktionsfähige Oberleitung besitze.

Nun überlege ich, wie ich auf diesen anachronistischen Umschalter verzichten kann und trotzdem Oberleitungsbetrieb (falls ich doch mal so etwas baue) möglich sein kann. Überhaupt: Da baut man eine alte Lok auf Hochleistungsantrieb und High-End-Sound-Multifunktions-Decoder um und auf dem Boden der Lok gibt es einen mechanischen Schalthebel ...
Ich möchte also per Decoder auswählen können, ob der Strom nun vom Schleifer oder vom Panto kommen soll. Doch wie verwirklichen?

Meine erste Idee war die Lösung mit einem Relais, das via AUX/U+ des Decoders geschaltet wird. Dabei schaltet das Relais entweder auf "Strom von der Schiene" oder "Strom von der Oberleitung". Bislang habe ich Relais verbaut zum Ein- und Ausschalten von Funktionen, zum Bsp. Dampfgeneratoren. Also On-Off-Funktionen. Für die Auswahl "Schiene oder Oberleitung" geht das aber mit einem der üblichen Relais wahrscheinlich nicht.

Meine Vorstellung:




Meine Frage Wer kennt ein solches Relais und kann mir sagen, wie ich es verschalte? Oder gibt es ganz andere Ideen?

Edit: Meine Umbauten sind allesamt alte Loks ohne Platinen. Ich verbaue da Decoder von Märklin und ESU, die direkt an die Motoren angeschlossen werden oder, bei ESU-DEcodern, via Adapterplatine.

Deine Schaltung wird so nicht funktionieren, da du ein BiStabiles Relais benötigst, sonst fällt dir bei einer Stromunterbrechung das Relais in einen ungewünschten Zustand. Hierfür brauchst du allerdings zwei AUX und musst beim umschalten beide Verfügbar haben.

Zum anderen ist eine funktionierende Oberleitung in Zeiten von digitalen Anlagen nur Fehleranfällig und bringt mehr Ärger als nutzen. Daher ist der Sinn schon Mal fragwürdig.
Der Umschalter in der Lok ist meiner Meinung ein Anachronismus und wird bei meinen Umbauten weggelassen.

Hallo Florian,

okay, Danke für die Info. Wenn ich zwei AUX dafür benötige, kann ich gleich zwei Relais verbauen. Einer zum Schalten des Schienenstroms, den anderen zum Schalten des Pantostroms. Beim Wechseln bzw. Ausschalten des Schienenstroms sollte dann zuvor aber der OL-Strom schon eingeschaltet sein, weil der Decoder sonst gar keinen Strom mehr bekommt.


Mein Wunsch wäre, dass es eine "entweder-oder"-Lösung gäbe, sprich, dass entweder der Schienenstrom oder der OL-Strom genutzt werden kann.

Zur OL: Okay, das kann gut sein, dass OL-Betrieb bei digitalen Bahnen eher komplikationsbehaftet sind.

Zwei Relais sind im schlimmsten Fall die Fahrkarte in einen heftigen Kurzen bei deinem Plan. Von möglichen Problemen bei gemeinsamer Masse wollen wir nicht sprechen.

Wenn du den Umschalter haben willst: Schau dir die Schleiferumschaltplatine von ESU an. Die kannst du hierfür nutzen. Diese basiert auf einem bistabilen Relais. Mittels Mapping kannst du das Verhalten einstellen.

Moin,

Danke für den Hinweis mit der Schleiferumschaltplatine.