Von der 181.2 gibt es von Piko inzwischen eine moderne Version, von Roco gibt es die 181.2 auch schon in "modellgepflegten" Varianten und zusätzlich auch einen Umbausatz. Eine 181.2 (Roco 43891), für den modernen Orient Express D-Zug der Jahrtausendwende von Märklin (42724) bestehend aus ÖBB, MAV und SNCF Wagen (verlängert mit einem Roco 44317 Speisewagen und einem zusätzlichen SNCF Eurofima Waggon von Märklin), habe ich mir über die Kleinanzeigen des Forums günstig geholt. Das schöne ist, dass dieser Loktyp mit dem D-Zug wirklich unterwegs war.
Es ist die AC Version, die von einem der Vorbesitzer mit einem Uhlenbrock Decoder der über die 8-pol Schnittstelle angeschlossen ist digitalisiert wurde. Der Decoder ist nicht das neuste Baujahr und hat auf die Bremsstrecken nicht richtig reagiert. Zudem waren die Fahreigenschaften nicht besonders. Daher stand schnell fest, dass der Uhlenbrock als Exot bei den eingesetzten Decodern weichen muss und durch einen moderen ESU Lopi 5 ersetzt wird. Lok auf, alter Decoder raus, neuer rein, fixieren, Lok zu, programmieren, fertig. Eigentlich wäre der Umbau schon hier zu Ende.
Aber, die 181.2 hat noch eine herkömmliche Beleuchtung mit Glühbirnen, hinten wird immer rotes Licht gezeigt, und die Beleuchtung strahlt so durch, dass scheinbar immer die Führerstandsbeleuchtung an ist. Das muss mit der Modernisierung auch abgestelllt werden.
Folgende Aufgaben sind also zu erledigen:
- Umbau des Decoders auf ESU Lopi V5
- Umbau der Glühbirnenbeleuchtung auf LED
- Verhindern des Durchscheinens
- Führerstandsbeleuchtung separat schaltbar (AUX3/4)
- Schlusslicht separat schaltbar (AUX1/2)
...und alles so wenig "invasiv" wie möglich.
Punkt 1 ist so schnell erledigt, dass ich nicht weiter darauf eingehe. Es steht bereits oben: Lok auf, alter Decoder raus, neuer rein, fixieren, Lok zu, programmieren, fertig. Leidiglich erheilt der Decoder noch eine weitere 5-polige Schnittstelle für die Schlussbeleuchtung und die Führerstandsbeleuchtung aus einer Stiftleiste. Das Kabel von AUX1 wurde von der 8pol Schnittstelle geslöst, ein Kabel an den U+ Anschluss auf dem Decoder angelötet und zusammen mit den Kabeln von AUX1-4 angelötet. Das U+ kam in die Mitte so dass ein verpolen Unmöglich ist und ich manuell AUX1/3 bzw. AUX2/4 nur durch drehen des Steckers an den Enden der Loks tauschen kann. Die Belegung ist also 1-3-U+-4-2.
2. müssen die alten Glühbirnen natürlich raus. Die sind schnell aus der Steckfassung herausgenommen. Die Fassung selber wird aber noch benötigt. Die Platine wird durchgemessen um zu sehen wo der Plus-Pol liegt und dieser wird markiert. Eine warmweiße SMD LED (1206) wird direkt an einen 1206 SMD Widerstand mit 820 OHM gelötet. An den Widerstand und die LED kommen dann jeweils kurze Kabel (blau an die Kathode) und ein Schrumpfschlauch über den Widerstand. Der Schrumpfschlauch wird nur die Fassung gesteckt und die LED durch drehen ausgerichtet. Die Kabel werden entsprechend angelötet.
Zum Verhindern des Durchscheinens wird drittens doch etwas invasiver eingegriffen und die Lichtleiter mit weißer Acrylfarbe bestrichen. Ich dachte, dass dieser Schritt schon ausreicht, aber leider war dem nicht so. Es war ein FEHLER! Macht mir diesen Fehler auf keinen Fall nach!
Nachdem ich festgestellt habe, dass durch den Farbauftrag keine Reflektion mehr im Lichtleitermöglich ist, habe ich das ganze für die Frontlichter rückgängig gemacht. Mit dem Fingernagel konnte ich die Acyrlfarbe zum Glück wieder abkratzen. Die Rückwand des Führerstands versah ich mit Alufolie um das durchscheinen etwas hier zurück zu fahren. Es ist am Ende nicht komplett dunkel, aber akzeptabel, da so die Armaturen Beleuchtung vielleicht noch erklärbar wird.
Für das Schlusslicht habe ich das nicht gemacht, da hier die LED vorne in der Nähe sitzt und der Lichtausfall genau richtig war. Doch auch hier brachte erst der Einsatz von blauen Isolierklebeband auf dem Lichtleiter für das Schlusslicht brachte die gewünschte Dunkelheit im Frontlicht. Natürlich kommt das Isolierband im Bereich der LED für das Schlusslicht erst nach dessen Installation (siehe 5.) hinein.
Die Führerstandsbeleuchtung (4. Punkt) besteht aus einer kaltweißen SMD LED (1206) mit einem 4,7kOhm SMD Widerstand. Der Widerstand ist in das Kabel unter einen Schrumpfschlauch eingelötet. Um das Kabel in den Führerstand zu bringen musste noch ein kleines Loch in die Rückwand gebohrt werden. Anschluss finden die Kabel an der 5-pol-Schnittstelle bzw. mit am Schlusslicht.
Daher wird der dieser Schritt auch an Position 5 gelistet. Da er, wenn das Durchscheinen von Anfang an sauber gelöst worden wäre, nun angegangen wäre. In den Lichtleiter wird ein kleines Loch angebohrt in das die SMD LED (1206, rot) eingeklebt wird. In die Zuleitung wird ein 1,2 kOhm Widerstand eingebracht. Danach wie im Schritt 3 schon beschrieben wird das ganze mit Isolierband eingewickelt.
Nachdem diese Schritte durch sind, müssen nur noch die Kabel der Schluss- und der Führerstandbeleuchtung an die "5-pol" Schnittstelle angelötet werden. Da ich 4 U+ Kabel (blau) habe, ich aber im Konnektor ein bisschen Flexibilität haben möchte sind alle Kabel auf einem Lötpunkt zusammengeführt von dem ein Kabel dann zum Anschluss geht. Ich hätte auch die Kabel schon früher zusammenlegen können, aber so habe ich denke ich mehr Flexibilität sollte mal was auszutauschen sein.
Danach muss in der Lok noch aufgeräumt werden. Die Kabel werden mit Isolierband "verräumt" und das Hütchen kommt drauf. Die Programmierung mit dem Lokprogrammer kann dann beginnen.
Die Fahrtrichtung oder die Beleuchtung vorne und hinten war vertauscht. Ob das jetzt am Decoder liegt oder an der Lok. Egal. Durch das Mapping konnte ich das ausgleichen. Nochmal löten wollte ich nicht.
F1 macht mit Neoneffekt die Führerstandsbeleuchtung an im Stand, das Schlusslicht wird über F2 zugeschaltet, F3 ist der Rangiergang mit Doppel-A Licht, F4 ist wie im Standard das abschalten der ABV, F5 zeigt auf beiden Seiten Rot (wenn F0 und F2 aus sind) und mit F6/F7 kann ich die Führerstandsbeleuchtung jeweils fest ein- und ausschalten.
"Bonus"
Die 181.2 hat auf der einen Seite ein Fensterband. Dahinter ist eine graue Inneneinrichtungskontur. Um hier noch einen Akzent zu setzen wollte ich das ganze einfärben. Bei den Vorbild Fotos habe ich nur zwei Bilder(1) (2) gefunden, dass den Maschinenraum zeigt. Leider sieht der komplett anders aus als die bestehende Inneneinrichtung. Daher habe ich meine Fantasie angestrengt, und mir überlegt, wie die Farbe denn aussehen könnt.
Beim Seitenteil kommt bei Vorwärtsfahrt leider am Maschinenraum auch etwas Licht durch. Es stört aber nicht weiter. Finde es sogar eher spannend, denn da hat der Lokführer vergessen eine kleine Funzel im Maschinenraum auszumachen.
Fertig.
Leider habe ich vergessen Bilder mit dem Rotlicht und der Führerstandbeleuchtung zu machen. Diese reiche ich natürlich nach.