Hallo Torsten,
ich habe mir mal so ein paar Gedanken gemacht.
Wenn du für 300 bis 400 € Weichendekoder kaufen willst, hast Du auch entsprechend viele Weichen und somit auch entsprechend viele Abstellmöglichkeiten in Deinem Schattenbahnhof. Ich gehe somit mal von 25 bis 30 Zügen aus. Wenn man davon ausgeht, daß man wenn man gebrauchtes Material kauft, einen kompletten Zug nicht unter 100 Euro bekommt, aber auch neu gerne mal 600 bis 800 € dafür ausgeben kann, dann fallen doch die Weichendecoder am Ende nur unter den Posten: Ferner liefen.
Im Übrigen muß man auch nicht unbedingt elektromagnetische Weichenantriebe und die entsprechenden Decoder dafür in seiner Anlage verbauen. Ein sehr sicherer Antrieb für Weichen sind Servos. So gibt es zum Beispiel von der Firma ESU einen sehr guten und günstigen Servoweichendekoder, der nur 30 € für 4 Weichen kostet.
Hier im Forum gibt es auch Mitstreiter, die sich dann sehr billige Servos aus Fernost für 1 - 2 € das Stück besorgen. Ich selbst mache das nicht. Ich nehme da lieber hochwertige Markenware, die da sehr wohl bis zu 10 Euro pro Servo kostet. Nichtsdestotrotz sind Servo und Decoder dann immer noch günstiger, als ein regulärer Magnetweichenantrieb.
Und da Du die Systemfrage 2-Leiter <> 3-Leiter gestellt hast, kommt hier auch noch mein Senf dazu:
Beide Systeme haben Vor- und Nachteile, optische wie technische. Wenn Dich der Punktkontakt in der Mitte der Gleise stört und Du auch die Weichen selber schottern möchtest, so bleibt Dir fast nichts anderes übriges, als das 2-Leitersystem, denn allen Märklin K-Gleisweichen ist gemein, daß wenn Du beim Schottern mit dem Leim-Wassergemisch nicht aufpasst, und der verdünnte Kleber in die Weiche hinein läuft, dann kannst Du die Weiche praktisch gleich wegschmeißen, beziehungsweise nur noch in der Ausfahrt des Schattenbahnhofs benutzen, da die Züge dort die Weichen ja einfach nur aufschneiden.
In jedem Falle würde ich im Schattenbahnhof C-Gleise verbauen, da sie sehr einfach zusammen zu bauen sind und man somit auch den Schattenbahnhof als Holzunterbau erst mal als Bauvorleistung erstellen kann und später, wenn das Geld vorhanden ist, die Gleise legen kann.
Ob du nun in 2-Leiter oder 3-Leiter weiterbaust, ist da vollkommen egal, da es die Gleise von Märklin in der 3-Leiter- und von Trix in der 2-Leiterversion gibt.
Falls Du jetzt doch noch auf 2-Leiter umsteigen willst, so kannst Du sogar deine 3-Leiter Gleise behalten. Die Weichen natürlich nicht. Du musst unter dem Gleis nur die Masseverbindung aufschneiden, schon hast Du 2-Leiter Gleise. ( Die Weichen werden von Manchen jetzt sogar gesucht, da neuerdings die Massebleche im Bereich des Herzstückes nicht mehr brüniert werden. )
Bei den Waggons müssen lediglich die Achsen getauscht werden. Bei der Lok kommt es darauf an, um was für eine sich es sich handelt. Manchmal lassen sich diese Loks auch sehr leicht auf 2-Leiter umbauen.
Zum Abschluss möchte ich Dir aber noch etwas mit auf den Weg geben. Ich habe vor 20 Jahren mal in einem Modelleisenbahngeschäft gearbeitet und mehrfach erlebt, daß Leute, die sich ein zu großes Projekt vorgenommen haben, dann irgendwann nicht mehr gekommen sind, das Projekt also mittendrin abgebrochen wurde und bis dahin auch einiges an Geld verbrannt wurde. Der Grund war meistens, daß man sich übernommen hat und kein Ende gefunden hat, also niemals zum Fahren gekommen ist.
Daher und auch um weitere Erfahrungen sammeln zu können, würde ich Dir jetzt erst mal dringend raten nicht sofort eine große Anlage anzufangen, sondern baue doch erst mal nur ein Segment Deiner Anlage, wo zum Beispiel später auch kein Schatten Bahnhof drunter sein braucht. Zum Beispiel einen Hafen, eine Zeche oder ein Bahnbetriebswerk, welches Du dann später ohne Probleme in die große Anlage integrieren oder seitlich anbauen kannst.
MfG
Oliver