Hallo alle zusammen,

ich möchte bei mir mit dem Straßenbau beginnen und das möchte ich gerne mit Modelliermasse und einem Strukturroller machen.
Hat jemand von Euch schon Erfahrungen mit der Verarbeitung von Modelliermasse?
Hält die Modelliermasse auf der Sperrholzplatte, wenn ich sie ausrolle und sie dann trocken ist?
Über Ratschläge und Tipps zur Anwendung währe ich dankbar.

Allen einen schönen Tag.

Servus,

habe im österreichschen Forum kleinbahnsammler.at einen Bericht über Strukturroller und Modelliermasse im Zusammenhang mit Straßenbahngleisen eingestellt:
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Habe mir in der Corona-Zeit zum Test das Straßenrollerset von AustroModell kommen lassen und heute mal einen Test gestartet:

Das Set besteht aus der Strukturrolle für das Pflaster zwischen dem Gleis und zwei Stempelrollen für die Pflasterung außen am Gleis entlang. Wer als Heimwerker keinen Rollergriff von irgendeinem Malerset daheim hat, muss auch noch den Rollergriff bestellen. Die drei Stempelrollen werden von zwei Spannringen fixiert:



Jedenfalls dürfte es flotter gehen als mit meinen aus Messingrohr geformten "Stecheisen". Aber für spezielle Stellen werden sie weiterhin wohl gute Dienste leisten:

https://up.picr.de/38421352xb.jpg

Jetzt mal ein kleines Test-Gleisstück auf ein Brett'l fixiert:

https://up.picr.de/38421354ub.jpg

Vorsorglich die Kleineisen mit dem Silberfarbstift im Sinn einer Rillenschiene eingefärbt (falls man überhaupt was sehen wird, aber sicher ist sicher!)



Da seht ihr nochmals die Rolle mit der Fixierung der Stempelrollen:



Hier die Modelliermasse DAS, die ich anstelle von Gips testen möchte:



Mit einer Japanspachtel die in ihrer Konsistenz Kitt-ähnliche Masse aufgetragen. Habe vorab mal für das Teststück keine sehr große Sorgfalt an den Tag gelegt, im Ernstfall bedarf es jedoch sicher mehr Aufmerksamkeit.



Dann mal forsch mit dem Roller losgearbeitet - das Rollerset nicht waagrecht gehalten und damit nur oben die äußeren Randsteine strukturiert



Also einige Übung wird es brauchen. Da die Knetmasse lufttrocknend ist, hat man genügend "offene" Zeit und kann misslungene Stellen erneut mit der Spachtel zum erneuten Rollern vorbereiten. Zu stark Aufdrücken verdrückt die Knetmasse unschön:



Dagegen geht es um die Kurve ziemlich unkompliziert. Aber was jetzt mit der Spurrille?



Mit einem Stanley-Messer ritzen? Die Masse "zieht" sich ein wenig, war daher nicht sehr erfolgversprechend.



Daher einfach einen Waggon hergenommen und die Spurrille geformt. Dabei zeigt sich, dass der Bogen eine breitere Rille erfordert (Erfahrung auch von der Modellanlage in Strasshof):



Irgendwann einmal bei einer Modellbaumesse ein Wachsformset gekauft, da hat sich ein Werkzeug als praktisch erwiesen, es erscheint mir noch ein wenig breit, vielleicht forme ich mir aus der Kupferseele eines Einziehdrahtes ein passendes Spatel. Die Knetmasse ist jetzt nach 2 1/2 Stunden noch immer gut zu bearbeiten, die Formroller jedoch zeigen deutlich verringerte Wirkung.



Die Knetmasse habe ich wieder luftdicht verpackt. Das Teststück war über Nacht fest, die Modelliermasse habe ich mit Schmicke Aerosolfarben eingefärbt (weil mein bevorzugtes Farbsystem, geht wohl auch mit dem Malkasten aus der Schule).

Stellprobe:





Auch wenn es mein Erstversuch war: So richtig prickelnd ist die Sache nicht, egal, ob nur Straßenfläche oder aber mit der "Verschärfung" Straßenbahngleis (da ist die Spurrille ziemlich arg). Damit die Modelliermasse haftet, würde ich eine Haftgrundschichte aufbringen - und vor allem üben, üben, üben, damit das Straßenplanum ansehnlich wird.

Hallo Klaus,

danke für die ausführliche Beschreibung, ist wirklich sehr hilfreich.
Glücklicherweise habe ich keine Gleise, die ich mit einarbeiten muss, also ein wenig einfacher.
Das mit der Grundierung ist ein guter Tipp.

Grüße nach Wien.

Servus Andreas,

dann mal fröhlich an's Werk - Wir sind gespannt, wie es bei Dir weitergeht! Im schlimmsten Fall musst Du Deinen ersten Versuch kübeln, wie heißt es so schön "Versuch macht kluch!"