Liebe Stummis,
nachdem mich Jochen (aka „Südrampe“ gebeten hat, ein wenig mehr über den geplanten Betrieb zu erzählen, will ich mal versuchen, meine wirren Gedanken in Worte zu fassen.
Ich hatte hier schon mal über das Streckennetz meiner Anlage geschrieben und möchte zum Anfang nochmals die Landkarte hier posten. Das macht es leichter, Bezug darauf zu nehmen:
Der Großteil des Betriebes geht zwischen „München“ und „Innsbruck“ über die Strecken. Hier fahren – wie am Vorbild angelehnt – überwiegend Personenzüge (Nahverkehr, Eilzüge, Schnellzüge, etc.) sowie im Güterverkehr die in den 70er und 80er Jahren noch üblichen gemischten Güterzüge sowie vereinzelte Ganzzüge. Das „Hartsteinwerk Werdenfels“ fährt erfolgreich sowohl nach Nord als auch nach Süd und West seine Produkte ab. „Angereichert“ wird auf dieser Relation der Fahrbetrieb durch Sonderzüge und die sogenannten „Umleiter“, die immer dann über die Karwendelbahn fahren, wenn etwas auf der Inntalstrecke passiert ist oder diese überlastet ist. Das ist in der Realität tatsächlich schon häufiger passiert und es gibt vielfältige Bilder von Zügen, die diese Strecke als Ausweichroute genutzt haben. Noch heute fahren ab und an spätabends und nachts Güterzüge über die Strecke, die eigentlich hier nichts zu suchen haben.
Natürlich gibt es auch Verkehr auf der Strecke in Richtung Kempten („Außerfernbahn“ und auch auf der imaginären Verbindung von „Bad Seefeld“ in Richtung Arlberg / Schweiz sowie in der Gegenrichtung. Ins Außerfern und weiter Richtung „Kempten“ fahren überwiegend Nahverkehrs- und Eilzüge, der Güterverkehr ist – von wenigen Ausnahmen abgesehen – überschaubar. Die Relation von/in Richtung Arlberg hat nur wenig Personenzüge und eher Güterverkehr, der regelmäßig unregelmäßig stattfindet. Hier kommt es tatsächlich vor, dass einmal ein Zug mit Taschenwagen auftaucht, der eigentlich (normalerweise) eine andere Route nimmt . Aber was soll man machen, wenn man vom Arlberg in Richtung Salzburg muss und dann das Inntal „zu“ ist?
Aufgrund der topografischen Gegebenheiten mit Steigungen und Gefällen, sowohl elektrifiziert als auch ohne Oberleitung, ist das Gebiet rund um „Mittenkirchen“ bei Testfahrten aller möglicher Lokomotivhersteller beliebt. So testet sowohl die DB, die sogar eine eigene Außenstelle dafür unterhält, als auch andere Bahnverwaltungen aktuelles und künftiges Rollmaterial. Auch Vergleichsfahrten finden statt. Alles hochinteressant und was man hier nicht schon alles gesehen hat und was nicht schon alles im BW stand ...
Da eben diese Testfahrten stattfinden, wir nicht selten auch mit Vorspann gefahren, was zu beachtlichen Zuglängen führen kann. So sind Schnellzüge mit acht Wagen keine Seltenheit. Güterzüge mit vergleichbarer Länge werden ebenfalls befördert.
An Rollmaterial verkehrt so ziemlich alles, was seitens DB und ÖBB auf der Karwendelbahn unterwegs war. Darüber hinaus auch Fahrzeuge, die hier durchaus hätten gefahren sein können. Und – wie wahrscheinlich nicht ungewöhnlich – auch Loks und Wagen, die hier nicht hingehören, aber mir einfach gefallen.
Nachfolgend ein paar Gedanken zu Lokeinsatz bzw. Lokwechsel in „Mittenkirchen“:
Nahverkehrszüge werden wechselweise durch ÖBB oder DB Triebfahrzeuge bespannt, es erfolgt kein Lokwechsel in „Mittenkirchen“. Bei Schnellzügen erfolgt mit Ausgangs- oder Endbahnhof „München“ kein Lokwechsel. Bei anderen Ausgangs- oder Endbahnhöfen erfolgt Lokwechsel auf die Bahnverwaltung des Zielbahnhofs in DE, AT oder CH
Güterzüge mit Ausgangs- oder Endbahnhof „München“ bzw. „Innsbruck“ erfolgt kein Lokwechsel. Bei anderen Ausgangs- oder Endbahnhöfen gibt es einen Lokwechsel auf die Bahnverwaltung des Zielbahnhofs in DE, AT oder CH.
Ausnahmen sind notwendige Traktionswechsel Diesel / Ellok oder umgekehrt bei Verkehr über die „Außerfernbahn“.
Güterzüge von/zum „Hartsteinwerk Werdenfels“ fahren beladen/unbeladen im Einrichtungsbetrieb
Nach dem Ausflug in den geplanten Betrieb hier nun noch ein paar Angaben zu den Gleislängen der Schattenbahnhöfe und geplante Zuglängen:
Die Länge der einzelnen Abstellgleise beträgt max. 300 cm, sowohl in SB "Innsbruck / München / Schweiz" als auch "Kempten / Allgäu". In beiden Schattenbahnhöfen stehen insgesamt 57 Abstellabschnitte zur Verfügung. Dabei werden im großen Schattenbahnhof bis zu fünf Züge hintereinander abgestellt.
Die maximale Zuglänge wird bei acht Schnellzugwagen plus Lok liegen (ca. 270 cm) / Güterzüge können entsprechend lang sein. Die Mehrzahl der Züge sind 4-5 „lange“ Personen-/ Schnellzugwagen und Güterzüge in vergleichbarer Länge.
Und zu guter Letzt noch ein paar Garnituren, die auf den Einsatz warten:
TUI Ferienexpress, TEE Mediolanum, Touropa-Reisezug, Schlafwagenzug, diverse nationale und internationale IC und Reisezüge, ÖBB 4010 “Transalpin”, VT 11.5, ET 403, ET 11, Gläserner Zug, RoLa „Karwendel“ (ein Insider für die, die diese Diskussion verfolgt haben), Kühlwagen, Kesselwagen, Schüttgutwagen, Containerwagen, Eaos, Taschenwagen, usw.
Ich hoffe, das gibt ein einigermaßen gutes Bild über den möglichen Betrieb. Falls es dazu Kommentare/Fragen/Anmerkungen gibt, freue ich mich wie immer auf den Austausch mit Euch.
Bald gibt es auch wieder ein Update zum Bauzustand – es hat sich Einiges getan