RE: Basaltbrechwerk an der Eifelquerbahn, Mayen

#1 von Kunststoff-Schmied , 15.12.2019 11:24

Hallo liebe Modellbahn-Freunde,

nachdem ich im Konvolut meiner Altlasten meine alte Modellbahn gefunden habe, bekam ich wieder Lust auf mein lange vernachlässigtes Hobby.

Durch dieses Erweckungserlebnis angeheizt, fing ich auch schon fleißig an mit dem Modellbau.
Ein Motiv aus meiner Heimat sollte es sein. Somit entschied ich mich dafür das Basalt Brechwerk in Mayen der Firma MayKo im Maßstab H0 nachzubauen.
Das Ganze soll im Zustand zwischen 1970 und Ende der 1980er dargestellt werden. Also zu der Zeit, in welcher das Schotterwerk noch mit der Bahn bedient wurde.

Nach einer Planungsphase und der Konstruktion eines CAD-Modells anhand von Originalfotos und dem Baubeginn stellt sich mir nun die Frage wie der Betrieb, sprich das Befüllen der Waggons stattgefunden hat.

Momentan sieht das ganze so aus:
[img=https://abload.de/thumb/kwtf3xez64jv8.jpeg]
[img=https://abload.de/thumb/butoefdi14jwd.jpeg]
[img=https://abload.de/thumb/bpqka1xso8j8g.jpeg]
Das Verladesilo besteht aus Evergreen Profilen, das Mauerwerk aus strukturiertem Styrodur (Noch) und das Obergeschoss aus Forex.

Auf Fotos und Videos lässt sich zwar erkennen, dass über den Anschluss bis zu zehn Selbstentladewagen auf den drei Gleisen abgestellt wurden, nur die Abfertigung dieser ist mir unklar. Also wie wurden diese unter das Verladesilo geschoben/gezogen? Stand im Rückwärtigen Bereich eine Rangierlok oder Ähnliches zur Verfügung? Wie war die Gleisführung hinter dem Brechwerk?


(Quelle: Google Earth)

Hier gibt es noch ein kleines Video vom Original:
https://youtu.be/8lE8OnzrXUI?t=211
(Quelle: YouTube User "Pellenzer")

Vielleicht kennt jemand von euch das Werk noch aus Zeiten des Bahnbetriebs?

Ich freue mich darauf von euch zu hören und wünsche einen schönen dritten Advent.


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RE: Basaltbrechwerk an der Eifelquerbahn, Mayen

#2 von ET 65 , 15.12.2019 12:35

Hallo (Unbekannter),

willkommen im Planungsforum. Ein sehr interessantes Thema, das Du Dir hier gewählt hast.

Stelle doch die Bilder mit einer maximalen Auflösung von 1024 Pixel auf der langen Seite ein. Das ist besser als diese "Briefmarken" zum Anklicken.

Zitat von Kunststoff-Schmied im Beitrag Basaltbrechwerk an der Eifelquerbahn, Mayen
... Auf Fotos und Videos lässt sich zwar erkennen, dass über den Anschluss bis zu zehn Selbstentladewagen auf den drei Gleisen abgestellt wurden, nur die Abfertigung dieser ist mir unklar. Also wie wurden diese unter das Verladesilo geschoben/gezogen? Stand im Rückwärtigen Bereich eine Rangierlok oder Ähnliches zur Verfügung? Wie war die Gleisführung hinter dem Brechwerk? ...
Ich weiß jetzt nicht, welche Quellen Du dazu hast.


Bei <hfinster> gibt es die Ansicht von links und von rechts.

Sehr interessant ist Buch auf Seite 85. Dort steht eine 93er vor der Verladestation.

Das Brecherwerk gab es schon 1917.

Beim Betrieb solcher Anlagen gibt es mehrere Varianten:
  • Die Lok schiebt die zu beladenden Waggons in das Gleis unter dem Bunker. Die Beladung erfolgt beim Reinschieben.

  • Die Lok schiebt die zu beladenden Waggons in das Gleis unter dem Bunker. Die Beladung erfolgt beim Rausziehen (nach meiner Meinung sinnvoller).

  • Die Lok schiebt die zu beladenden Waggons in das Gleis unter dem Bunker. Die beladenen Wagen werden um den Bunker herumgeführt (geht nur bei entsprechend vorhandener Gleisverbindung oder Schiebebühne hinter dem Bunker).

  • Es gibt eine Spillanlage zum Verschieben der Waggons unter dem Bunker, welche die Lok ersetzt.


Ein Befahren des Bunkergleises von Lokomotiven "unter dem Bunker durch" ist vermieden worden. Ich kann hier nur spekulieren, dass dies aus Sicherheitsgründen erfolgte.


Zitat von Kunststoff-Schmied im Beitrag Basaltbrechwerk an der Eifelquerbahn, Mayen
... Hier gibt es noch ein kleines Video vom Original:
https://youtu.be/8lE8OnzrXUI?t=211
(Quelle: YouTube User "Pellenzer")
Super. Endlich mal ein Video mit Modellbahngeschwindigkeiten. *Duckunwech*


Zitat von Kunststoff-Schmied im Beitrag Basaltbrechwerk an der Eifelquerbahn, Mayen
Vielleicht kennt jemand von euch das Werk noch aus Zeiten des Bahnbetriebs? ...
Leider nicht, aber das ist ja nicht das einzige Werk dieser Art. Schau doch einfach mal im Netz nach "Schotterwerk". In Hessen gibt es ebenfalls einige davon.


Ich kann Dir nur empfehlen, eine Skizze (besser eine bemaßte Skizze oder vereinfachte Zeichnung des Gleisplanes) zu erstellen, damit Du Dir über die Dimensionen klar wirst, mit denen Du es zu tuen bekommst. 10 Waggons sind "nur" 100 m (oder 115 cm im Modell 1:87). Mit den beiden Weichen im Vorfeld und der Möglichkeit, den kompletten Zug unter dem Bunker durchzufahren, bist Du ganz schnell bei mehr als 300 cm ohne die Ausfädelung in die Strecke.

Weiterhin viel Spaß.

Gruß, Heinz


Tried to reduce to the max Ich weiß, nicht immer einfach, aber einfach kann ja jeder.
Was noch fehlt? "Ein Sack voll Zeit"


 
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RE: Basaltbrechwerk an der Eifelquerbahn, Mayen

#3 von Kunststoff-Schmied , 15.12.2019 19:40

Hi ET65, ersteinmal vielen dank für deinen Beitrag.

Ich denke auch, dass die Abfertigung in der von dir besschriebenen Methode "einschieben" am sinnvollsten ist.
Jedoch ist die Frage ob dies auch so geschah.

Und vielen dank nochmal für die Nennung der Quellen.
Besonders die Fotos von Harrald Finster (http://www.hfinster.de) konnte ich aufgrund der guten Perspektive zum Erstellen eines CAD-Modelles verwenden.

Zitat
Ich weiß jetzt nicht, welche Quellen Du dazu hast.


Zum einen die von dir genannten, das Video, Fotos und Filmaufnahmen des "Geschichts und Altertumsverein Mayen" sowie meine eigenen Augen.

Zitat


Ich kann Dir nur empfehlen, eine Skizze (besser eine bemaßte Skizze oder vereinfachte Zeichnung des Gleisplanes) zu erstellen, damit Du Dir über die Dimensionen klar wirst, mit denen Du es zu tuen bekommst. 10 Waggons sind "nur" 100 m (oder 115 cm im Modell 1:87). Mit den beiden Weichen im Vorfeld und der Möglichkeit, den kompletten Zug unter dem Bunker durchzufahren, bist Du ganz schnell bei mehr als 300 cm ohne die Ausfädelung in die Strecke.


Der grobe Gleisplan steht schon, nur ohne eine Ahnung vom Betriebsablauf zu haben kann ich leider nicht weiter planen.
Daher meine Frage hier.


[img=https://abload.de/thumb/text3623-6-9-8i9jhw.png]

Weiterhin euch allen einen schönen dritten Advent.


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RE: Basaltbrechwerk an der Eifelquerbahn, Mayen

#4 von yogibaer , 15.12.2019 20:53

Hallo Kunststoff-Schmied,
ich habe deine Anfrage mal in einem Vorbild-Forum aus der Gegend verlinkt.
Vielleicht erhalten wir von dort eine Antwort über den Betriebsablauf.

Grüße
Jürgen


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RE: Basaltbrechwerk an der Eifelquerbahn, Mayen

#5 von Kunststoff-Schmied , 15.12.2019 21:12

Hi Jürgen,

das klingt doch sehr vielversprechend.
Vielen dank für deine Hilfe.


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RE: Basaltbrechwerk an der Eifelquerbahn, Mayen

#6 von yogibaer , 16.12.2019 20:43

Heute kam schon diese Antwort auf meine Anfrage:

Hallo Jürgen,

dann kannst du da mal schreiben, dass es dort keine Rangierlok gegeben hat. Die Wagen wurden einfach mit dem Bagger verschoben.
Die DB-Loks konnten nur bis maximal vor die Brecheranlage mit Silo fahren (dort stand ein Schild "Halt für Lok"). Drunter durch ging es -offiziell- nicht.
Verladung erfolgte dann entweder aus dem Silo heraus - oder hinter dem Silo mit dem Bagger.
Also eigentlich einfacher als man denkt

Hinter dem Silo gab es nur 1 Gleis mit Prellbockabschluß.
Unter dem Silo befand sich eine Gleiswaage. Müßte heute noch da sein.
Gleisplan hab ich im Fundus.

Grüße
Guido


Ich hoffe das hilft dir weiter.

Grüße
Jürgen


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RE: Basaltbrechwerk an der Eifelquerbahn, Mayen

#7 von Kunststoff-Schmied , 17.12.2019 16:47

Hallo Jürgen,

vielen Dank für deine Hilfe und vielen Dank Guido für seine Hilfe. Mit diesen Infos ist mir wirklich sehr geholfen.

Sehr clever aber leider schade für die Modellbahn, die Methode mit dem Bagger.

Zitat
Gleisplan hab ich im Fundus.


Wäre es möglich an den Gleisplan heranzukommen?

Viele Grüße


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RE: Basaltbrechwerk an der Eifelquerbahn, Mayen

#8 von yogibaer , 18.12.2019 20:28

Du hast eine PN mit den Kontaktdaten.


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RE: Basaltbrechwerk an der Eifelquerbahn, Mayen

#9 von Jens van Breukelen , 11.05.2020 22:47

Lieber Kunststoff-Schmied, Liebe Freunde der Vulkan-Eifel,

seit etwa drei Jahren murkse ich an einem Brecherwerk wie an dem der Fa. Mayko in Mayen herum; es ist eher ein Inspirationsmodell, benutzt habe ich Finnpappe, Dachteile von Auhagen, sehr viel Holz von woodland-scenic und north-eastern . Das Modell-Gebäude ist aber nicht mehr als Brecher in Betrieb, sondern wird von einem Fotoatelier neuerdings genutzt, daher sind im Obergeschoss Atelierräume für Bildhauer und Fotografen, für die große Fenster eingebrochen wurden, Fenster und Sprossen sind feinste Ätzteile, einige Fotografen wieseln um junge Damen herum - die Fa.Preiser ist bestens mit ihren Nackdeis vertreten.

Die Verladestelleganz aus Lindenholz wird von einer Museumsschmalspurbahn durchfahren,die dort bei der Haltestelle "Geologisches Museum Basalt-Steinwerk" endet. Ich bin jedoch völlig unzufrieden. Das Ergebnis krankt an mehreren Stellen: Die Finnpappe mag für den Architekturbedarf gut sein, bei mir hält sie nicht die Form; die feinen Lindenholzstäbchen und Profile sind dankbar in der Verarbeitung, sehen sehr gut aus, aber sind frech in der Stabilität; Kunststoffteile von Auhagen und Profilholzbrettchen vertragen sich nicht gut. Zum allgemeinen Donnerwetter kommen als krönendes Ende die nicht stimmigen Proportionen, das Ding sieht mit Verlaub sch....aus.

Ich habe da eine Bitte: Könnte ich bitte für ein Papiermodell zum vorübergehenden und maßnehmenden Aufstellen die Maßein HO bekommen? Das wäre sehr freundlich.
Herzliche Grüße vom basaltlosen,linken Niederrhein
Jens


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Update!

#10 von Kunststoff-Schmied , 07.01.2022 20:53

Hallo liebe Stummi-Mitbastler,

lange ist es her, aber in letzter Zeit bin ich mal wieder zum Basteln gekommen.
Dank der Anschaffung eines 3D-Druckers (Anycubic Photon Mono 4K) konnte ich mir mühsame Arbeiten an Dach, Vorbauten und Verladebrücke ersparen.
Bild entfernt (keine Rechte)


Das Dach wurde in 4 Teilen gedruckt plus Dachaufbau.
Bild entfernt (keine Rechte)
Wie man sieht sind die Teile etwas verzogen. Leider habe ich sie etwas zu lange unter der UV-Lampe gelassen. Letztendlich musste ich die Teile nochmal neu drucken.

Die Zugangsstege mit Überdachung, die Fensterrahmen, die Brücke für die Loren im oberen Bereich sowie Fenster und Türen wurden ebenfalls gedruckt.
Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)
Farbe kam hier auch schon etwas ins Spiel. Die größeren Dachflächen sind nur grundiert. Hier muss noch nach der richtigen Farbkombination suchen. Die Türen und Fenster sind mir noch etwas zu dunkel, bzw. grün.

Derzeit schaut das ganze so aus:
Bild entfernt (keine Rechte)

Als nächstes bin ich weiter dabei die Bretterverschalung des oberen Gebäudeteils aufzubringen.
Dazu habe ich mir ein passendes Evergreen Profil als Negativ genommen, diese mit Leim sauber, blasenfrei und möglichst glatt verstrichen.
Sobald der Leim getrocknet war, konnte der Leim als ganze Schicht abgezogen werden und dann in entsprechend zugeschnittenen Teilen auf das Gebäudeoberteil verklebt werden.
In den nächsten Schritten folgt dann die Bemalung.


sekundenkleber und klca haben sich bedankt!
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RE: Update!

#11 von reinout , 23.03.2023 20:27

Ich habe dein Basaltbrecherwerk erst jetzt entdeckt. Nettes Vorbild und die Nachbau sieht gut aus!
Gibt es noch neues zu zeigen?

Reinout


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Bau meiner Modellbahn: Eifelburgenbahn, eingleisig, Eifel, 1970.
Tipp: meine Bahn wird im Anlagen Design Journal 6 großartig vorgestellt.


 
reinout
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