Moin Vorreiter,
Herr Dr. Wilfer (der "Brillenmann" von Piko) war ja auf der Nürnberger Messe 2019 nicht so aktiv, jedenfalls gibt es von ihm nicht so viele Auftriite in youtube Filmen wie in den Jahren zuvor. Für die Schweizer war er aber aktiv (Youtube Kanal Volldampf.tv) und da gibt es einige Filmsequenzen, z. B. auch diesen über die neuen Decoder und das Interface zum Programmieren via PC:
https://www.youtube.com/watch?v=SRmIDYoXLqA
Etwa bei 1:00 sagt Herr Dr. Wilfer etwas ganz Wichtiges: Ja, das Programmieren der Decoder am PC macht Spaß, sogar sehr viel Spaß! Und dank der graphischen Benutzeroberfläche der Programme, die man dazu nutzt, ist es auch wesentlich einfacher als eine CV-Programmierung an der Zentrale.
Ich sehe das zumindest bei ESU so und vermute das wegen der Screenshots im Internet auch bei Zimo. Ob das Piko Interface schon lieferbar ist, kann ich nicht sagen und auch die Software dazu kenne ich nicht.
Bei D&H sehe ich das Thema Interface und Programm kritisch:
Ich habe zwei Brawa Triebwagen aus dem Jahr 2015 (Brawa 44411, VT 66.9, und Brawa 44357, VT 62.9) beide ab Werk mit D&H Decoder und wollte dort die Beleuchtung des Fahrgastraums ebenso dimmen, wie das beim Brawa Triebwagen 44187, VT45.5, ab Werk mit Esu Sound-Decoder V4M4 (kann demnach MfX), gekauft 2013, möglich ist. Da ich zu blöd war, das an meiner ESU Zentrale via CV-Programmierung zu schaffen, habe ich mir vor ein paar Wochen das D&H Interface gegönnt, das hätte ich aber sein lassen sollen: Im Beipackzettel des VT 62.9 ohne sound empfielt Brawa dazu die D&H Programmer Software, die stellte sich aber als eine CV-Programmierung heraus, so wie es auch das Esu-Programm mit dem Esu-Interface bietet, mehr nicht. Das D&H Programm für Sound-Decoder ist z. B. im Vergleich zum Esu-Programm so einfach gestrickt, dass es sogar versucht, an einem D&H Funktionsdecoder Funktionen, wie z. B. Motorsteuerung, auszulesen, die der Decoder als Funktuionsdecoder ja nicht haben kann.... Finde ich auch unpassend. Inzwischen weiß ich, dass bei beiden Triebwagen mit D&H Decoder die Innenbeleuchtung nicht dimmbar ist. und das finde ich einfach nur blöd!!!
So, und was will ich jetzt damit ausdrücken? Ich bin bekennender Grobmotoriker mit mindestens fünf linken Händen. Deshalb habe ich es zwar geschafft, meine Märklin Gußklumpen zu digitalisieren und auch perfekt zu programmieren und nutze dazu - nach Umwegen über Uhlenbrock und Tams - die komplette Esu Palette (Decoder, Programmer-Interface und Programm). Allerdings sehe mich wegen meiner fünf linken Hände nicht in der Lage, bei den aktuell hochdetallierten Modellen einen Decoderwechsel oder -Einbau vorzunehmen, ohne dass ich dabei das Modell stark beschädige. Da viele Hersteller, die früher Esu verbaut haben, das heute nicht mehr tun, kaufe ich von denen keine Modelle mehr, da können sie noch so schön sein!
Schlußfolgerung:
Ob man heute Modelle mit oder ohne Decoder hängt von viele Faktoren ab, vor allem davon, was man erwartet und wieviel man bereit ist, zu zahlen, und tatsächlich auch, wie viel Spaß man bei der Programmierung am PC haben möchte, siehe Herr Dr. Wilfer. Nehmen wir z. B. die Beschleunigungskennlinie: Die könnte ich bei Esu Decodern sogar an meiner Esu Zentrale individuell sehr gut einstellen, am PC ist es aber wesentlich komfortabler und macht auch wesentlich mehr Spaß. Das ginge natürlich auch CV-weise, aber....
Wenn ich nun aber gar nicht die Erwartungshaltung habe, diese Kennlinie für jede Lok, für jede Traktionsart (bei mir nur Dampf, Diesel und Akku, d. h. kein Strom aus der Oberleitung) individuell einstellen zu wollen, kann ich auf eine PC-Programmierung vermutlich verzichten. Ob ich bei einer Sound-Lok etwas am Soundprojekt verändern möchte, das muß auch jeder für sich entscheiden! Und auch ob ich SW-updates aufspielen möchte...
Grundsätzliche kann man viele CVs reletiv einfach an vielen Zentralen einstellen, deshalb auch die Frage: Welche Zentrale nutzt Du?
Nächste Frage: Traust Du Dir den Decodereinbau oder -Wechsel an einer hochdetallierten Lok zu, wenn man dazu z. B. das Gehäuse öffnen muß....
Optimal wäre es, wenn man sich bei jedem Decoderhersteller, der heute verbaut wird, das Interface kauft und das Programm dazu installiert. Dann geht meist alles sehr komfortabel, ist aber auch sehr teuer.... Oder man beschränkt sich auf einen Hersteller, dann aber unbedingt mit PC-Anbindung, und kauft ohne Decoder, baut ein, oder baut um und versucht den, ausgebauten "Zwangsdecoder" zu verkaufen....Wobei man die automatische Einmessung, die Esu zur Anpassung Decoder/Motor anbietet, nicht unterschätzen sollte!
Fragen über Fragen!
Trotz allem viel Spaß mit Der Bahn!
Walter