RE: Elektronische Sicherung für Gleisabschnitte

#1 von DrK , 24.10.2019 22:46

Hallole,
ich möchte einige Teile der Gleisanlage (vor allem Abstellgleisem besonders bei Drehscheibe und Schiebebühne) an- und abschaltbar mit Digitalspannung versorgen. Dies soll über Dekoder und ohne elektromechanische Relais erfolgen. Rein (elektro)mechanisch mit Schaltern wäre es zwar völlig unprobematisch, aber das ist mir viel zu viel anachronistische Strippenzieherei. Das Schalten übernehmen sog. Halbleiterrelais (PhotoMOS). Das Problem dabei ist, daß erschwingliche Typen (und ich brauche nicht nur ein oder zwei) mit nicht viel mehr als 1A belastet werden können. Das reicht zwar für die reguläre Versorgung der Gleisabschnitte aus - aber im allfälligen Kurzschlußfall fließen natürlich weit mehr als 1A. Also müßte ich diese Gleisabschnitte - wenigstens gruppenweise - mit einer elektronischen Überstromsicherung versehen. Multifuses und ähnlicher Kram verbietet sich, da diese viel zu langsam sind, es muß schon rein elektronisch und damit so schnell sein, daß die PhotoMOS-Schalter keine Chance haben, durchzubrennen.
Als Sebstbaulösung fällt mir (nur) ein, nur die Endstufe eines Booster mit Emitterfolgern und Stromfühler/-begrenzer, die insgesamt aus der Digitalspannung versorgt wird, aufzubauen, aber das ist mir eigentlich etwas viel Aufwand, zumal ich das Teil mehrfach benötigen würde. Das muß doch auch einfacher gehen ....
Daher meine Frage, ob einer von euch so etwas kennt, sei es kommerziell, sei es Selbstbau, oder eine Idee hat, wie so etwas unaufwändig realisiert werden kann.


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RE: Elektronische Sicherung für Gleisabschnitte

#2 von moppe , 24.10.2019 23:14

Du könnte dir auch ein booster kaufen, wo du der maximalstrom einstellen kann.

Aber - warum photoMOS?


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RE: Elektronische Sicherung für Gleisabschnitte

#3 von volkerS , 25.10.2019 06:55


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RE: Elektronische Sicherung für Gleisabschnitte

#4 von hu.ms , 25.10.2019 08:39

Zitat

Rein (elektro)mechanisch mit Schaltern wäre es zwar völlig unprobematisch, aber das ist mir viel zu viel anachronistische Strippenzieherei.


Warum sollten bei einer transistor-lösung weniger kabel anfallen als bei einer relais-lösung ?
Beide benötigen einen decoder, der den digital-befehl von der zentrale in einen elektrischen impuls umwandelt.
Beide schalten die stromversorgung der gleisabschnitte ein oder aus.
Die anzahl der kabel ist doch abhängig von der anzahl der abzuschaltenden gleisabschnitte und nicht von typ der verwendeten schaltung.

Ich habe das mit K83, die nach umrüstung auf motorische weichenantriebe übrig waren, und bistabilen relais gelöst.
Mit K84 ist es noch einfacher. Kostet ca. 8 € pro gleisabschnitt.

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RE: Elektronische Sicherung für Gleisabschnitte

#5 von DrK , 25.10.2019 20:38

Zitat

Zitat

Rein (elektro)mechanisch mit Schaltern wäre es zwar völlig unprobematisch, aber das ist mir viel zu viel anachronistische Strippenzieherei.


Warum sollten bei einer transistor-lösung weniger kabel anfallen als bei einer relais-lösung ?




Ich habe geschrieben: "(elektro)mechanisch mit Schaltern ". Nicht mit Relais.
Hinsichtlich der Verkabelung ist richtig, daß zwischen Relais und Halbleitern kein Unterschied besteht.
Relais scheiden aber aus, aus mehreren Gründen, aber selbst da, wo ich Relais verwenden könnte (und wenn ich meiune Aversion gegen Relais überwinden würde), wären es Submin-Typen, und deren Schaltkontakte sind bei 1A ebenfalls überlastet - um eine letztlich strombegrenzende Sicherung würde ich da also auch nicht herumkommen.


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RE: Elektronische Sicherung für Gleisabschnitte

#6 von DrK , 25.10.2019 20:47

Zitat

Du könnte dir auch ein booster kaufen, wo du der maximalstrom einstellen kann.



Ich werde ganz gewiß keinen Booster KAUFEN sondern allenfalls selbst bauen. Aber das wäre mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Es geht nur um eine Sicherung. Die fallback-Lösung mit der Endstufe eines meiner Booster mit entsprechender Strombegrenzung habe ich ja schon erwähnt, aber das ist mir eigentlich auch schon zuviel, da es, wie gesagt, nur um eine Sicherung und möglichst für jedes betroffene Gleis geht (und da werde ich ganz sicher nicht dutzende von diesen Endstufen aufbauen).

Zitat
Aber - warum photoMOS?



Weil PhotoMOS DIE Halbleiterrelais und eine echte Alternative zu elektromechanischen Relais sind. Innen ein Optokoppler und antiparallele MOSFETs. Für viel Leistung sind sie jedenfalls über den Einzelfall hinaus zu teuer, aber bis zu 1A bekommt man sie jedenfalls auch China günstig in SMD-Form (deutlich billiger als Relais, die selbst in der kleinsten Bauform immer noch sehr viel größer sind). Aber eben nur bis 1A und kurzschlußfest sind sie natürlich nicht. Möglicherweise ist die darin enthaltene galvanische Trennung zwischen Steuer- und Lastkreis bei dieser Anwendung hier nicht erforderlich, vielleicht läßt sich das auch mit einem TRIAC oder so machen, aber damit kenne ich mich leider nicht aus.


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RE: Elektronische Sicherung für Gleisabschnitte

#7 von DrK , 25.10.2019 21:05

Zitat

z.B. http://skrauss.de/modellbahn/autofuse/index.html



Oha ja. Danke. So etwas in der Art meinte ich. Schöne, saubere Schaltung, wenngleich mir auch viel zu aufwendig und auch mit dem kleinen Nachteil behaftet, daß hier die Digitalspannung über ein Relais geschaltet, also unterbrochen wird (was aber bei dem im Text zu der Schaltung erläuterten Problem bzw. Ziel oder auch zum Absichern einzelner Anlagenabschnitte ohne überstromsensible Halbleiter nicht stört). Relais brauchen nämlich eine gewisse Zeit, bis sie schalten, und wenn ich das Datenblatt der ins Auge gefaßten Halbleiterrelais (PhotoMOS) richtig interpretiere, sind diese Teile gegen Überstrom nicht sehr tolerant, die werden es nicht überleben, bis das Relais schaltet. Jetzt könnte man das Relais durch ein PhotoMOS ersetzen ... und hätte das gleiche Problem. Oder man nimmt eines, das auch den vom Booster im Kurzschlußfall maximal gelieferten Strom abkann. Was aber den Nachteil der recht hohen Kosten hat. Naja, und das ganze einige Male wird wirklich zu aufwendig.


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RE: Elektronische Sicherung für Gleisabschnitte

#8 von moppe , 25.10.2019 21:27

Du kannst immer PhotoMOS kaufen wer 6A Leistung weitergeben kann. Ja, sie kostet mehr und sind größer.
Aber früher als du fertig ist mit extra Schaltungen kostet es und brauchen mehr raum als ein simples Relais.


Klaus


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RE: Elektronische Sicherung für Gleisabschnitte

#9 von hu.ms , 26.10.2019 07:27

Zitat

Zitat

Zitat

Rein (elektro)mechanisch mit Schaltern wäre es zwar völlig unprobematisch, aber das ist mir viel zu viel anachronistische Strippenzieherei.


Warum sollten bei einer transistor-lösung weniger kabel anfallen als bei einer relais-lösung ?



Ich habe geschrieben: "(elektro)mechanisch mit Schaltern ". Nicht mit Relais.
Hinsichtlich der Verkabelung ist richtig, daß zwischen Relais und Halbleitern kein Unterschied besteht.
Relais scheiden aber aus, aus mehreren Gründen, aber selbst da, wo ich Relais verwenden könnte (und wenn ich meiune Aversion gegen Relais überwinden würde), wären es Submin-Typen, und deren Schaltkontakte sind bei 1A ebenfalls überlastet - um eine letztlich strombegrenzende Sicherung würde ich da also auch nicht herumkommen.



Etwas seltsame begründung. Wenn die kontakte mehr leistung übertragen sollen, wählt man einfach andere relais-typen.
Und die platzierung ist doch überall möglich. Insofern ist die größe unerheblich.

Aber wenn du grundsätzlich keine relais verwenden willst, wünsche ich viel erfolg bei der sicher aufwändigeren und teureren halbleiter-lösung.

Hubert


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RE: Elektronische Sicherung für Gleisabschnitte

#10 von DrK , 27.10.2019 17:59

Das ist überhaupt nicht seltsam. So wie ich das ganze aufbauen will müssen es sehr kleine Relais, eben Submin-Relais, sein, da bei meinem geplanten Aufbau, der für mich einige Vorteile hat, nur sehr wenig Platz ist, und da hat man nun mal das Problem mit dem Strom.
Von der erforderlich Strombegrenzung abgesehen ist der Aufbau mit Halbleiterrelais z.B. AQH3213 überdies einfacher- die kann man direkt durch den PIC ansteuern, keine Treiber erforderlich, brauchen weniger Strom, kein Verschleiß/Kontaktabbrand, sind deutlich kleiner - und sind sogar billiger als Relais. Das einzige Problem ist halt die Notwendigkeit einer elektronischen Strombegrenzung.


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