Hallo mal wieder
Nachdem nun alle angefangenen Wagenprojekte abgeschlossen sind, ist es Zeit für etwas neues…. ein Schienenauto z.B. …
Auf einigen rumänischen Waldbahnen kamen umgebaute PKW oder LKW als Schienenfahrzeuge zum Einsatz. Sei es zum Transport von Waldarbeitern oder Material, die Einsatzmöglichkeiten solcher Draisinen ist recht groß. Bei der Suche im Internet bin ich auf diesen Kombi der russischen Marke „Wolga“ von IST-Modell gestoßen. Das Auto ist in 1:18 und paßt somit sehr gut zu meiner Waldbahn mit 1:19. Das Gehäuse ist komplett aus Metall, der Rest aus Kunststoff.
Ich habe den Wagen schon mal zerlegt um zu prüfen wie genau ich ihn als Schienenauto umbauen kann.
Für den Antrieb verwende ich einen selbstgebauten Tatzlager-Antrieb, welcher in ähnlicher Bauform auch in großen E-Loks vorkommt. Der Motor ist dabei direkt auf der Achse gelagert und treibt über ein Zahnradgetriebe die Achse an. Ich hatte noch einen alten Antrieb dieser Bauart in der Restekiste und konnte die Komponenten direkt weiter verarbeiten, wobei ich das Zahnrad natürlich auf die größere Achse des neuen Radsatzes aufgezogen habe.
Am Chassis des Wolga wurde die Hinterachse ausgebaut und die Blattfedern mit neuen Achslagern ausgerüstet. Hierbei habe ich mich an Vorbildfotos eines ähnlichen Wolga der Waldbahn von Commandau orientiert. Die Blattfederimitate mußten außerdem einige mm nach aussen versetzt werden, damit der Radsatz hin ein paßte. Der Antrieb verschwindet fast unsichtbar im Chassis.
Auf der einen Seite hätte ich die detailgetreue Motornachbildung gerne beibehalten. Auf der anderen Seite ergab sich aber im Motorraum genügend Platz um die Elektronik und vor allem den Akku unter zu bringen. Somit bleibt der sichtbare Fahrgastraum frei davon. In diesem Modell verwende ich wieder die alte Locolinc-Fernsteuerung, die ich auch in meinen US-Waldbahnloks verbaut habe. Sie funktioniert immer noch zuverlässig und die einst teuren Komponenten sind noch vorhanden. Warum also neues anschaffen
Links oben befindet sich der Empfänger, die rechte Platine ist der Fahrregler. Der Baustein könnte sogar Licht und Zusatzfunktionen schalten, ähnlich wie bei DCC. Vorerst habe ich aber keine Beleuchtung in diesem Modell vorgesehen, da auch meine Resita keine Beleuchtung besitzt. Es bestünde aber die Möglichkeit sie später noch nachzurüsten.
In die Mitte paßt dann ein Lipo 4s mit 450mAh für die Stromversorgung. Motorhaube zu und alles ist versteckt. In den linken Radkasten wurde dann noch der Schalter eingebaut und damit war der Wolga erstmals „Schienengängig“.
Bei dem ganzen Umbau habe ich mich an ein ähnliches Vorbild der Waldbahn con Commandau gehalten. Von dort stammen Design und Details für den Schienen-Umbau des Autos. So auch das vordere Drehgestell, welches aus Messingprofilen aufgebaut wurde und zum Einsetzen der Radsätze zerlegt werden kann.
Auch im Auto mußte eine passende Aufnahme anstelle der Lenkachse montiert werden. Hier kam wieder Messing zum Einsatz.
Um dem rauen Einsatz auf der Gartenbahn trotzen zu können wurde der Schienenräumer etwas massiver ausgeführt. Die Kupplungen an beiden Enden dienen zum Anhängen von Drasinen und zum Schutz des Autos bei der Begegnung mit anderem Rollmaterial
Und natürlich braucht so ein auto auch einen passenden Fahrer. Dieser wurde aus einer Schleichfigur gebastelt. Da die Türschwelle nach dem Umbau auf ca 70cm Höhe liegt (umgerechnet) wurden unterhalb der Türen noch Trittstufen montiert.
Zum Abschluß gab’s noch eine Alterung mittels Airbrush. Wenn mir mal passendes Zubehör über den Weg läuft, dann werde ich noch den Kofferraum etwas ausschmücken.
Grüße, Gerd