Hallo liebe Stummis,

ich bin neu hier im Forum und hoffe, dass mir geholfen werden kann. Von Elektrik und Elektronik verstehe wenig und habe mir alles selbst angeeignet, auch durch lesen verschiedener Beiträge bei den Stummis und andere Foren.

Unsere Eisenbahnanlage ist seit 2014 am Voranschreiten. Gleise, Weichen, Signale und Rückmelder liegen. Es ist alles verkabelt.
Vorhanden sind Notebook mit Windigipet, Tams MC, 2 Booster (1x für Fahrstrom und 1x für den Rest.). Für den Fahrstrom gibt es 2 Stromkreise, die jedoch vom gleichen Booster bedient werden. Es sind ca. 50 Märklin Loks mit alten Decodern 6090 und Ableitungen davon, 1xMFX, 3x ESU Lopi 4, den großen Rest Tams LD-G-32 bzw. 32.2 vorhanden. Die Loks stammen aus den 60er Jahren und ca. 1985 bis 2008.

Das Problem: Bis Anfang April lief alles wunderbar. Auf der 2x7m großen Anlage, incl. Schattenbahnhof, laufen zwischen 6 bis 9 Loks, gesteuert von WinDigipet. Nun gibt es immer einige mehr Loks, die an gleichen Stellen halten. Sie stehen und das Licht ist aus. Aktuell sind es 7 Loks mit unterschiedlichen Decodern. Die Schienen sind frisch gesäubert. Die Loks auch(Räder-Masse, teilweise auch die HLA's auseinandergenommen und gereinigt, machmals auch im Ultraschallbad). Interessanterweise ist das Stehenbleiben der Loks abhängig davon, ob die Lok von links bzw. von rechts das Gleis befährt.

Um der Sache näher zu kommen, habe ich folgendes "getestet":
1. An den markierten Punkten, andenen die Loks stehen bleiben habe ich mit dem Multimeter den Strom (ca. 13-18V wechselnd) gemessen.
2. durchgangsprüfung war auch o.k.
3. Mit einer alten, blechernen und beleuchteten Donnerbüchse, die ich langsam per Hand über diese Stellen geschoben habe, konnte ich nichts feststellen. Die Beleuchtung brannte ständig.
4. Ich habe mir einen Holzstab mit nur einem Lok-Rad gebastelt und dieses über den Multimeter angeschlossen. So habe ich beide Schienen eines Gleises getrennt gemessen und auch keinen Fehler gefunden. Angezeigt wurden auch hier 13-18V wechselnd.
5. Die Stromkabel wurden mittels der sog. Spannungsfallmessung überprüft. Fehler konnten keine entdeckt werden.

Ich würde mir wünschen und mich freuen, wenn mir jemand helfen könnte.
Im Voraus vielen Dank und
Gruß Wolfgang

Hallo Wolfgang,
ich kenne das. Zu meinen Märklinzeite hatte ich auch solche Stellen auf meiner Anlage. Ich hatte nie den Zustand bei dem alle Loks ohne "mucken" über die Anlage fuhren. Das ist beim Betrieb mit dem PC natürlich ein nicht zu tolerierender Zustand. Das war besonders störend wenn ich mit der Köf einen Zug zusammenstellen wollte und dabei versuchte mit Schrittgeschwindigkeit über die Weichen zu fahren. Letztlich ergaben meine Untersuchungen dass der Schleifer meistens der Übeltäter war. Dazu gehörten auch die korrodierte Federbleche der Schleifer.
Da hilft nichts als sorgfältige Reinigung und Pflege dieser Teile. (Oder Umstellung auf DC)
Beste Grüße
Hans

Hallo Wolfgang,

Ja, solche vertrackten Fehler kenne ich auch. Bei mir hat das meistens eine der folgenden Ursachen:

a.) ein Schotterkörnchen (falls z.B. das K-Gleis geschottert ist) hat sich neben einen Punktkontakt festgesetzt. Bei manchen Loks reicht das, um den Schleifer hochzudrücken, und die stehen dann. Andere fahren einfach darüber hinweg.

b.) Korrosion an den Konakten zwischen den Gleisen. Die Kontaktzungen oder -Laschen oxidieren, oder es geht einfach Schmutz zwischen die Kontaktflächen und erzeugen einen hohen Übergangswiderstand. Es kann auch sein, dass durch Dehnung des Untergrundes (hohe Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit) die Kontakte minimal auseinandergezogen werden. Das Voltmeter (oder eine kleine Glühbirne) sieht diesen Widerstand nicht unbedingt, aber eine Lok, die nun mal einen gewissen Strom braucht, bleibt stehen. Vermutlich hängt das auch vom Dekoder ab.
Um das herauszufinden, gehe ich so vor: wenn die Lok wieder einmal irgendwo hängt, nehme ich ein Kabel (z.B. eine Messleitung) und verbinde damit einem Punktkontakt auf genau dem Gleisstück, auf dem sich gerade der Schleifer der Lok befindet, mit einem Punktkontakt auf einem Gleisstück, wo die Lok noch problemlos gefahren ist. Wenn die Lok dann anfährt, weißt Du, wo das Problem ist. Der gleiche Trick geht natürlich auch mit den beiden Schienen.

Ich habe aus diesem Grund schon an mehrere Stellen meiner Anlage die Verbindungslaschen zwischen einzelnen Gleisen elektrisch überbrücken müssen.

Grüße

Hans Martin

Hallo Wolfgang,
versuch doch mal an einer Lok miitels Glasfaserpinsel alle stromführenden Teile zu polieren. Also Lok auf den Rücken legen, Strom dran(die Räder müssen sich ordentlich drehen) und dann die Räder, die Radschleifer-Fläche(falls vorhanden) und danach den Mittel-Schleifer polieren. Die Radkränze nicht vergessen, denn die bringen in den Kurven den Erfolg. Auch die Pukos sollten an dieser Stelle den Glasfaserpinsel kennen lernen. Einfach nur abwischen hilft oft nicht, besonders die Oldtimer brauchen manchmal eine "harte Bürste".

Hallo Hans,
danke für Deine Antwort. Die Schleifer sind leider nicht das Problem. Gemäß meiner Lok-Wartungskarten, sind diese sind zwischen 4 Wochen und 3/4 Jahre alt.
Danke und Gruß
Wolfgang

Hallo Hans-Martin,
Deinen Tipp mit der Messleitung habe ich sofort an unterschiedlichen Stellen getestet. Leider fuhr die Lok nicht an. Die anderen Tipps muss ich noch umsetzen, besonders den mit den Schotterkörnchen. Soweit erst mal Danke und

Gruß Wolfgang

Hallo Christian,
einen Glasfaserpinsel werde ich mir noch besorgen und Deinen Tipp umsetzten.

Danke und Gruß
Wolfgang

Hallo liebe Stummis,

mein Problem ist gelöst, Dank eurer Hilfe. Ich bin happy. Nochmals Danke.

Nach dem strutkurierten Austesten eurer Anregungen, hat insbesondere der Tipp von Hans Martin weitergeholfen. Ich habe zwei Stromleitungen an Gleisen geklippst, bei denen die Loks keinerlei Probleme hatten und habe Masse an Masse kurz vor der Lok angeschlossen und Fahrstrom an einen nahen Punko. Als das noch nichts brachte, bin ich mit der Litze bis an den Schleifer gegangen und die Lok fuhr.

Da die K-Gleise schon mehrere Jahre bei mir lagerten bis sie Verwendung fanden, habe ich mir einen Radiergummi mit Schleifanteil von meinem MOBA-Händler besorgt und damit die Pukos gereinigt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch darauf geachtet, dass keine Körnchen vom Einschottern den Schleifer beeinträchtigen. Alles läuft topp.

Danke und Gruß
Wolfgang

Zitat von who im Beitrag Mehrere Loks bleiben immer an den gleichen Stellen stehen

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Hallo Christian,
einen Glasfaserpinsel werde ich mir noch besorgen und Deinen Tipp umsetzten.

Danke und Gruß
Wolfgang

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