Moin Moin allerseits,
nun ist auch für mich die Zeit gekommen, mal meine beschauliche, temporäre Parkettbahn vorzustellen. Im Ausgangsthread wird es immer eine aktuell gehaltene Zusammenfassung des Geschehens geben
Letzte Aktualisierung: 27.01.2017
Doch zunächst erstmal ein paar Worte zu meiner Wenigkeit
Wie ich zur Modelleisenbahn gekommen bin
Schon als kleiner Junge war ich mit dem Modellbahnvirus infiziert. Im Hobbyraum stand eine aus der Persepektive eines Kindergartenjungen riesengroße Fleischmann-Eisenbahn, noch schön mit den "goldenen" Gleisen verlegt. Auf dem großen oval kreiste eine blau/beige, näher unbekannte Einheitslok mit ihrem Schnellzug ihre Runden, ganze drei Wagen fanden Platz im großzügigen Bahnhof Nieder-Ramstadt-Traisa. Auf dem zweiten Gleis zuckelte immer eine Dampflok BR 80 mit ihren zwei grünen Donnerbüchsen ihre Runden. Links und rechts der Anlage türmten sich zwei große Berge aus Styropor auf. Ein Schienenbus erklomm zunächst den ersten Berg auf einer Nebenbahn in Form einer acht, um dann über eine Brücke zum anderen Berg zu gelangen, dort stoppte sie am Haltepunkt Hintertupfingen, um danach in einem dramatischen Gefälle wieder hinab ins Tal zu stürzen. Immer wieder fesselnd war zu beobachten, wie mein Erzeuger an der Anlage gebastelt hatte: Die Styroporberge bekamen mit einem großen, roten Lötkolben mit rotem Licht ihre Form (herrlicher Duft), begrünt wurde mit der Grasmatte und ganz viel Islandmoos, für den Tiefbau wurde die Grasmatte befeuchtet und entgrast, um danach mit grauen Krebpapier die Straße zu teeren und die Flaschenputzertannen standen in Reih und Glied rund um die kleine Kapelle auf der Bergspitze. Doch mit gerade einmal 5 Jahren endete der Modellbahntraum zum ersten Mal... mein Erzeuger hat sich der Verantwortung entzogen und sich aus dem Staub gemacht, mit ihm die damals heis geliebte Fleischmann-Bahn...
Bis ins Jugendalter blieb mir nichts anderes übrig, als von einer eigenen Modellbahn zu träumen. Ich war 14 oder 15, da traute ich meinen Augen kaum, als dann endlich das seit Jahren erbettelte Modellbahn-Startset unter dem Baum lag. Aus Fleischmann war dann Roco geworden, und eine orientrote 290 kreiste von nun an auf dem Oval mit Abstellgleis. Schnell ging es mit der Ausbildung los, und von den ersten Lehrlingsgehältern wurde recht schnell einiges investiert, eine 212, eine 218, eine Ludmilla und einiges mehr nannte ich schnell mein Eigen. Doch so schnell auch der Ausbau in den ersten Monaten meiner Lehre begann, genauso schnell ebbte die Begeisterung ab. Als junger Erwachsener hatte man dann doch auf einmal völlig neue Interessen und die Modellbahn staubte vor sich hin, bis sie irgendwann über eBay den Weg zu neuen, glücklichen Besitzern fand. Warum ich das alles verkaufte, wird sich so manch einer nun fragen: In meiner Jugendzeit war DB AG total hipp... doch als die Modelleisenbahn für mich in den Dornröschenschlaf verfiel, war mir schon klar: Wenn mich irgendwann wieder das Hobby packen würde, dann würde das Thema irgendwie so zu wählen sein, dass auch Dampfloks eine Rolle spielen können, und das nicht als Pseudo-Museumsbahn.
Turbulente und wilde Jahren vergingen, die Frauen kamen und gingen... bis die letzte der Meinung war, zu bleiben... und dass nun schon seit über zehn Jahren und aus einer Frau wurden in der Zwischenzeit gleich vier Frauen
Mit dem Nachwuchs erwachte auch wieder das Interesse an der Modellbahnerei, und da es mit den Söhnen nicht geklappt hat, müssen halt Lokomotivführerinnen heran gezogen werden und heuer muss ich sagen, dass die Mission dank Thomas, Brio und Duplo auch auf einem sehr gutem Weg ist
Das Fieber war wieder da, und 2009 besorgte ich mir auch wieder ein Startset von Roco, digital von anfang an sollte es sein, und da war die V36 mit den roten Donnerbüchsen auch gleich meins. Jedoch war ich mir recht lange unschlüssig, was ich den im Modell umsetzen möchte, die Epoche III mit der größeren Bundesbahn-Artenvielfalt... oder die Epoche IV mit der größeren Farbenviefalt. Gekauft wurde also erstmal alles querbeet von 1950-1990, was mir gefiel. Letzlich hat dann Brekina für mich die Entscheidung zu Gunsten der Epoche IV getroffen. Schuld war der MB O 305, der 2010 von Brekina gebracht wurde. Eine einfach geile Bustype, die erst in Epoche IV glaubhaft in Szene gesetzt werden kann. Und so kam es, dass mein Thema also nun die Epoche IV geworden ist. Abgebildet wird dabei alles, was schon die UIC-Nummern hat und alles, was noch keinen DB AG Keks bekommen hat, also von 1968/69 bis 1994. Noch sind die Fuhren gemischt, wobei der einzelne Zug für sich schon einigermaßen stilgerecht sein muss. Doch mit steigender Zahl an Fahrzeugmodellen kann der Betrieb auch immer vorbildgetreuer dargestellt werden, sodass meine Fahrtage meist entweder die 70er mit Dampf und Pop, die 80er mit viel blau/beige oder die frühen 90er mit blau/beige, garniert mit ein paar Produktfarben.
So kunterbunt der Fahrzeugpark war und ist, so bunt gewürftelt war auch das Gleismaterial, auf das ursprünglich gefahren wurde. Zunächst viel Roco GeoLine, garniert mit RocoLine mit und ohne Bettung. Viel zu spät habe ich die Vorzüge des Trix C-Gleises kennengelernt, und im vergangenen Jahr wurde somit dann Betrieb auf vier verschiedenen Gleissystemen gemacht. Ein schrecklick, herrlicher Anblick, den ich leider nie fotodokumentarisch gebannt hatte und auch nicht mehr rekontruiert werden kann, da die letzten GeoLine Gleise kurz vor Weihnachten ins österreichische Exil geschickt wurden.
Somit war die letzte Fahrplanperiode bis Weihnachten erstmals vollständig auf C-Gleis (bis auf die Stromeinspeisung) realisiert worden. Der Gleisplan war allerdings sehr bescheiden, mit gerade einmal vier Bahnhofsgleisen ohne Bahnsteige (dafür aber schlanke Weichen und schlanke Bogenweichen ).
Der Betriebsdienst
Der Betrieb auf meiner Parkettbahn gestaltet sich recht vielseitig. Im Zentrum des Geschehens ist die Bundesbahn der Epoche IV, wobei ich die Epoche IV vom Zeitpunkt der Einführung der Computernummern 1968 bis zur Auflösung der Deutschen Bundesbahn 1994 definiere. Noch wird immer wieder mal wild gemischt, doch mit stetigen Wachsen des Bestandes an Loks und Waggons steigt auch das Verlangen, den Betrieb ein Stück realistischer zu gestalten. Die Garnituren in sich sind schon grundsätzlich stimmig, jedoch kann es schonmal zu Begegnungen eines InterRegio mit einem klassischen F-Zug kommen. Aber mehr und mehr versuche ich das dahingehend einzugrenzen, wenn ich 70er Jahre Betrieb mache, dass dann auch nur Fahrzeuge rollen, die tatsächlich in den 70er Jahren auf den Gleisen zu finden waren.
Hin und wieder finden sich auch noch Fahrzeuge in Ausführungen der 50er und 60er Jahre wieder, doch der Bestand an Epoche III-Fahrzeuge wird permanent verkleinert und durch ebensolche in Epoche IV-Varianten ersetzt.
Klar dominiert wird die Szenerie vom Personenverkehr, wobei sich mein Bestand an Güterwagen im vergangen halben Jahr mindestens verfünffacht hat. Was aber bei der Ausgangssituation von 2 Güterwagen auch ohne Lottogewinn und ohne Schuldendienst zu bewerkstelligen war .
Der letzte Aufbau: Ihrhove (Plan 1)
...die braune Fläche unten, links im Bild stellt das Gästebett dar. Unter dem Gästebett hatte ein Schattenbahnhof mit 8 Gleisen Platz gefunden. Da gibt es aber keinen genauen Plan, da das immer frei nach Schnautze gebaut wird, zuzüglich den Lokbahnhof mit seinen Abstellmöglichkeiten. Aber das ist auch alles mit den normalen Weichen gestaltet und wenig ansehlich. Ansonsten finden derzeit Züge mit bis zu 7 maßstäblichen Schnellzugwagen auf der Anlage Platz, die auch halbwegs glaubhaft angedeutete InterCitys zulassen.
Fotos aus dem Betriebsdienst hat es leider nicht gegeben. Für die Umsetzung von Plan 2 wird es aber garantiert auch Fotos von meinen Schätzchen geben, versprochen
Pläne für die Zukunft: Ihrhove (Plan 2) im Februar
Die Planungen sind abgeschlossen und die erforderlichen Weichen und Ausgleichstücke für die Erweiterung sind bereits eingetroffen, so dass dem Aufbau im Februar nichts mehr entgegensteht. Das Gästebett wird die Seiten wechseln, und somit auch der Schattenbahnhof. Eine kleine Unsicherheit besteht noch bei der Verfügbarkeit der Standardgeraden in ausreichender Zahl. Hier wird möglicherweise auch noch mal gegengesteuert, andernfalls muss der Schattenbahnhof schlanker ausfallen, als es mir lieb ist. Weiter hoffe ich noch auf die rechtzeitige Lieferung einiger Modelle für die Gründung eines Firmenkonsortiums aus DB, FS und SBB zur "Graubau AG". Mehr dazu in Kürze...
Weiter steht auch ein möglicher Zwei-System-Aufbau zur Diskussion. Ob es dann beim Trix C-Gleis solo bleibt, und ob und was sich hinzugesellen wird, auch dazu mehr in Kürze...
Schlusswort
Das soll es erstmal für den Einstand gewesen sein. Der Winterurlaub wird gerade bei den Schwiegereltern verbracht, weshalb der Fahrbetrieb an Heiligabend eingestellt werden musste. Mitte Februar soll wieder Betrieb gemacht werden. An einem entsprechenden Layout wird gerade gearbeitet. Die Bahnhofsgleise brauchen halt Bahnsteige, und weil der Weihnachtsmann der ältesten Tochter ihre erste, eigene Lok beschert hat, die auf Papa's Eisenbahn fahren kann und darf, wird auch eine Nebenbahn ins Kinderzimmer führen müssen
Gruß Manfred