Ich habe eben bereits für Weihnachten Vorarbeit geleistet! Einer meiner Enkel möchte eine H0 Bahn, obwohl die grosse LGB/Playmobil Bahn eigentlich für das Enkel-Trio immer noch passender ist. Die kleinen Modelle werden die unsanften Behandlungen jedenfalls schlechter ertragen. Nun, aus einer Riesenschachtel voll "Halb-Abfall" (meist Lima Material) (gekauft als relativ preiswertes "Konvolut") bin ich dran, etwas preislich zu Verantwortendes zusammen zu stellen. Das unter der Entschuldigung, dass ich etwas Bastelarbeit suchte, bei der es nicht so präzis zu und her gehen soll. Spass macht es trotzdem, oder erst recht.
Auch mit dabei waren 5 Kleinloks vom Typ BR 169, Modelle von Lima, Fleischmann und Roco. Daraus liessen sich 4 Modelle zusammenstellen. Beim Roco Modell war der Motor leider nicht zu retten, so wurde daraus ein dummy Modell. Da sie alle in recht unterschiedlichem Zustand waren, und bei der blau-weissen Fleischmann Lok gar die Farbe abblätterte, kam ich auf die Idee, daraus einheitlich gefärbte RhB Loks zu machen. Zwar Normalspur statt Schmalspur, aber LGB und die On30 Welle angestossen von Bachmann haben schon lange gezeigt, dass man solche "Details" nicht allzu eng sehen sollte. Echte Vorbilder fehlen ebenso in meinem Projekt, das nun eben in tagelanger Arbeit umgesetzt wurde: witzig anzusehen sind die Modelle jedenfalls. (Siehe Bilder)
Da die Enkel im Unterengadin zuhause sind, drängte sich die RhB eigentlich auf. Möglich wurde das ganze Projekt, nachdem ich bei TL (https://tl-modellbau.de/TL-Decals_1) passende Decals fand. Die rote Grundfarbe stammt aus der Sprühdose. Wichtiger als das Belassen feinster Konturen ist hier die Robustheit. Also eher ein etwas dicker Farbauftrag und die robustere Kunstharzfarbe statt Acryl. Die Loks habe ich, nur schon weil es nicht allzu viele Zahlen auf dem Bogen hat, mit Lok 1, 2, 3 und 4 beschriftet. Das Roco Modell ist das älteste, also bekam es die 1. Die Schrift und Zahlanordnung folgt im Prinzip der RhB, also je eine Seite Deutsch, die andere Rätoromanisch. Und vorne drauf das Wappen des Kantons Graubünden. Klar, das ähnlichste Vorbild bei der RhB, die Ge 2/2 der Berninabahn, wäre orange, nicht rot, und das Wappen fehlt allein schon, weil die Vorbauten einen Mittelgang haben. Der Original Panto von Roco sah mir zu sehr als Fremdkörper aus. Also ersetzte ich ihn aus meinem Fundus. Von den vier Loks (2x Lima, dazu je eine Roco und Fleischmann) hat nur die Fleischmann Lok den Original Modell Panto, allerdings mit braun angemalten Isolatoren. Die zwei Lima Modelle bekamen einen Einholm-Panto ähnlich der Ge 2/2, aber ebenfalls aus meinem Fundus. Einige Fehlteile mussten auch noch auf möglichst einfache Weise ersetzt und dann angemalt werden (2 Puffer am Roco Modell und einzelne Tritte)
Und weil der Wohnort der Enkel seit der Gemeindefusion nicht Sent sondern Scuol ist, bekam eine der Loks zudem auf den Seiten das Wappen von Scuol. Es ist im Original an einer der alten ehemals grünen, später roten 6-achsigen Loks (Ge 6/6 "), und war deshalb eben auch auf dem Bogen mit dabei. Eher mühsam war hingegen, dass ich bei den zwei Lima Loks die Kupplungen austauschen musste. Die kruden Haken hätten keine problemlose Mehrfachtraktion erlaubt. Das ging nur, indem ich dafür zuerst passende Ausschnitte in die Lokböden fräsen musste. Schön sieht es nicht aus auf der Unterseite (siehe Bild), sollte aber den Zweck erfüllen.