RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#1 von steve2015 , 14.08.2016 20:37

Liebe Leser,

zum Thema Reinigung der Schienen gibt es ja auch in diesem Forum schon einige interessante Beiträge. Z.B. auch über gängige Reinigungssysteme mittels Waggons und ihre Wirkung.
Neben Staub, den man, wenn man es erst meint, wohl nur absaugen kann, gibt es aber auch "Dreck" auf den Schienen, der als kleine schwarze Punkte ungefähr so aussieht und zu ständigen Kontakt-Problemen führt:


Meiner Meinung nach sind das Rückstände von Haftreifen. Haftreifen sind ja aus Gummi und relativ weich, damit sie auch leicht eingebaut werden können. Ich glaube, mit der Zeit wird das Gummi älter, also porös. Weiches Gummi ist davon noch mehr betroffen als hartes. Das sieht man dann auch an den Loks: Wenn man mal mit einer Pinzette an einer Stelle drüber reibt, wird die Stelle direkt matt, oder es löst sich sogar was von dem Gummi ab. Hier mal ein Bild von einer BR 141 mit Haftreifen von 1993:


In 24 Jahren ist mir noch nie ein Haftreifen gerissen oder beim Betrieb sonst wie von der Lok gefallen. Selbst die Fahrzeuge von meinem Opa, angeschafft in den 1950er Jahren, haben noch ihre ersten Haftreifen - und würden auch laufen, wenn ich die auf die Gleise setze. Demnach ist also die Lebensdauer eines Haftreifens nicht unbedingt durch Versagen definiert. Klar, die Reifen könnten sich auch weiten und irgendwann auf den Rädern schlabbern, sodass die Loks schleudern, aber auch das habe ich bei mir noch nie beobachtet.
Um also die Ursache für den Dreck auf dem Gleis zu beseitigen, habe ich an allen meinen Fahrzeugen vorsorglich die Haftreifen gewechselt. Älter als 5 Jahre habe ich jetzt alles ausgetauscht.

Aber reicht das? Was sind denn eure Erfahrungen? Sind bei euch schon mal die Reifen abgefallen, wechselt ihr noch öfters oder eher gar nicht?

Viele Grüße,
Stephan


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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#2 von silz_essen , 15.08.2016 08:39

Hallo zusammen,

sagen wir es mal so:
Ich wechsele die Haftreifen normalerweise, wenn einer der unten genannten Gründe vorliegt:
1) Haftreifen reißt/zerbröselt. Kommt leider dann und wann vor, und hier ist natürlich ein Haftreifenwechsel angesagt.
2) Haftreifen ist hart geworden und rutscht auf dem Rad und/oder auf der Schiene durch.
3) Haftreifen hat sich geweitet und wird vom Rad (aus der Haftreifenrille) abgeworfen.

Ansonsten bleiben Haftreifen bei meinen Loks bis zum SanktNimmerleinsTag immer die gleichen. Wenn allerdings ein Haftreifen an einer Lok aus einem der oben genannten Gründe gewechselt werden muss, so wechsele ich immer gleich alle Haftreifen der Lok. Denn wenn ein Haftreifen Ärger macht, kann man davon ausgehen, dass es bei den anderen auch nur noch eine Frage der Zeit ist.

Gruß
Martin


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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#3 von lokingo , 15.08.2016 09:13

Hallo zusammen

Bei meinen Lok's die großen Teils aus den 60er, 70er, 80er und 90er Jahre stammen Wechsel ich die Haftreifen nur dann wenn sie Abfallen oder reisen. Die meisten Haftreifen habe ich bis jetzt bei meiner V 200 (3021),der BR24 (3003), BR 01 (3048)und der E 141 (3034) von märklin gewechselt. Natürlich habe ich dann alle gewechselt.

Mit freundlichen Grüßen
Ingo


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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#4 von Francesco , 15.08.2016 10:15

Hallo,

schwarze Ablagerungen auf dem Gleis aind meist Abbrand vom Funkenflug. Diese Funken entstehen zwuschen Gleis und Radkranz. Entsprechende Verunreinigungen haben dann nichts mit Haftreifen zu tun.

bitte bei Haftreifen bedenken, dass dieses Material auch altert. Beim Wechsel sollte man daher nicht unbedingt Ware benutzen, die noch der Großvater in den 60er Jahren gekauft hat. Hier ist ein Neukauf empfehlenswert. Gleiches gilt auch für das Schmieröl. Aber dies ist dann bereits wieder ein anderes Thema.

Gruß

Francesco


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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#5 von Michael Knop , 15.08.2016 14:12

Hi zusammen,

Ich sehe das so wie Martin, die Haftreifen werden nur ersetzt wenn sie defekt sind.


Viele Grüße, Michael


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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#6 von Schwanck , 15.08.2016 14:37

Moin in die Runde,

Haftreifen altern mit der Zeit und verlieren ihre Elastizität. Das zeigen sie ganz deutlich dadurch an, dass sie grösser werden, sich aus ihrer Nut lösen und schließlich abfallen oder sich ins Getriebe wickeln.
Übrigens hat es keinen Zweck, sich haftreifen auf Vorrat zu besorgen, sie altern nämlich auch in ihrer Orginalverpackung; das merkt man spätestens beim Aufziehen! Ich weiss wovon ich schreibe.


Tschüss

K.F.


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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#7 von rolfuwe ( gelöscht ) , 15.08.2016 17:01

Zitat von steve2015
...es löst sich sogar was von dem Gummi ab...


Haftreifen werden bei uns nur gewechselt, wenn wir bemerken, dass einer fehlt oder sehen, dass einer z.B. an einer Kuppelstange hängt.
Ich hatte aber auch schon Dreck vom Haftreifen abgekratzt. Genau wie andere Räder sammeln die auch Dreck auf. Wenn man den Dreck abkratzt, zieht die Lok auch wieder besser. Wir nehmen lieber die Gummi-Haftreifen. Es gibt aber auch Plaste-Zeugs, das glatt wird.
Wir nehmen, auch an anderen Loks, gerne Märklin-Haftreifen. Allerdings passen die oft nicht auf die moderneren Modelle anderer Hersteller mit filigranen Rädern, weil sie sehr dick u. breit sind.


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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#8 von BW-Fan , 15.08.2016 17:45

Hallo,


also ich habe in den letzten 20 Jahren bei über 40 Loks genau einen Haftreifen benötigt,und zwar bei einer nagelneu gekauften Lok,bei der er wohl ab Werk vergessen wurde

Ansonsten haben alle Loks noch die ersten "Schlappen" drauf,obwohl ich sehr viel fahre,etliche Steigungen habe und z.T. mit bis zu 20 Wagen fahre.
Ich muss allerdings dazu sagen,dass ich die Haftreifen, wie auch die Räder regelmässig reinige.
Dafür benutze ich ein Entfettungsmittel,welches ich bei mir im Betrieb verwende um die Maschinen vor dem Lackieren zu reinigen.(Ich arbeite als Lackierer).
Die Lok in die Lokliege,ein paar Tropfen des Mittels auf ein Wattestäbchen und an die sich drehenden Räder halten.
Da kann man unter Umständen 4-5 Wattestäbchen brauchen,bis die Haftreifen sauber sind.
Danach haben die Haftreifen wieder einen unglaublichen "Grip".
Eine eventuelle Beschädigung/Zersetzung der Haftreifen durch das Mittel konnte ich in all den Jahren noch nicht feststellen,im Gegenteil könnte ich meinen,dass es die Lebensdauer eher verlängert

Den "Dreck" auf den Schienen hab ich aber auch,der aber meiner Meinung nach nicht von den Haftreifen kommt,denn sonst dürfte auf keiner einzigen Lok noch einer vorhanden sein....


Gruß,Heiko
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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#9 von steve2015 , 15.08.2016 21:11

Hallo zusammen!
Vielen Dank für die interessanten Beiträge!
Ich halte es auch für möglich, dass "Dreck" auch vom Motor kommt, z.B. Abrieb an den Bürsten. Funkenflug habe ich direkt bei meinen Loks noch nie beobachtet, aber das dürfte dann wohl auch als Kohlebürsten-Partikel gelten. Das Zeugs setzt sich ja auch gerne im Getriebe und Motorengehäuse fest und streut von da auch bestimmt auf die Gleise. Als einzige Ursache würde ich das aber nicht ansehen. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass das meiste von dem Dreck von den Haftreifen stammt.
Als Ingenieur bin ich immer bemüht, die eigentliche Ursache für Probleme zu vermeiden, statt nur die Symptome zu bekämpfen. Also um einen Reinigungswagen auf dem Gleis kommt man wohl trotzdem nicht drum herum, wenn man nicht gerade von Hand poliert...
Aber dass ihr bei euch z. T. 30 Jahr alte Loks mit den ersten Schluppen fahrt? Gibts da nicht ständig Ärger mit dem elektrischen Kontakt?


Viele Grüße,
Stephan
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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#10 von klein.uhu , 15.08.2016 23:00

Moin,

auch ich wechsele Haftreifen nur, wenn sie beschädigt oder defekt sind. Der Dreck auf den Gleisen kommt zum Teil von den Haftreifen, aber nicht vom Gummi, sondern weil dieser den Dreck auf den Gleisen aufsammelt und er dort regelrecht festklebt, bis er sich löst und auf den Laufflächen der Schienen landet. Das ist kein Gummiabrieb, sondern Klebes aus Öl, Fett, Staub, Umweltdreck. Deshalb sollte man wie "BW-fan" schon schrieb, beim Radreinigen auch die Haftreifen reinigen. Ihr werdet Euch wundern, was da alles dranklebt.

Gruß klein.uhu


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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#11 von steve2015 , 16.08.2016 19:26

Hallo zusammen,

Zitat von klein.uhu
Der Dreck auf den Gleisen kommt zum Teil von den Haftreifen, aber nicht vom Gummi, sondern weil dieser den Dreck auf den Gleisen aufsammelt und er dort regelrecht festklebt, bis er sich löst und auf den Laufflächen der Schienen landet.


Das ist ein guter Punkt! Der Haftreifen als Schmutzfänger, bis sich dann der Dreck in makroskopischer Menge irgendwo auf dem Gleis absetzt.

Zitat von BW-Fan
...,dass ich die Haftreifen, wie auch die Räder regelmässig reinige.


Dass die Gummi-Haftreifen in entfetteter Form zudem deutlich länger halten, scheint mir auch sehr plausibel!

Aber außer mir scheint irgendwie keiner die Haftreifen "regelmäßig" oder bei zu hohem Alter zu wechseln? Das hätte ich nicht gedacht...


Viele Grüße,
Stephan
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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#12 von Schwanck , 16.08.2016 21:19

Moin Stephan,

es ist eben so, dass der Eine bei Bedarf, der Andere bei Termin die Wartung vornimmt. Wer täglich reinigt, hat bald Alles weggeputzt!


Tschüss

K.F.


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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#13 von klein.uhu , 16.08.2016 22:57

Zitat von Schwanck
Wer täglich reinigt, hat bald Alles weggeputzt!



Ein echter Schwank!


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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#14 von catlighter , 17.08.2016 07:39

Hallo Stephan,

man könnte ja mal soweit gehen, diesen schwarzen Belag in Waschbenzin zu lösen, auf einen Objektträger zu pipettieren und unter dem Mikroskop zu betrachten...

Ich gehe mal davon aus, das es ein Gemisch auch Ölharz, Gummi, Staub und Metallabrieb ist. Haftreifen steuern sicher einen großen Anteil des klebrigen Bindemittels dazu bei. Meine Beobachtung ist: Je weniger Loks mit Haftreifen unterwegs sind, je leichter die Zuglasten, desto weniger schwarzer Dreck auf den Schienen. Eine besondere Falle ist die Rille im Radreifen, in der sich gern überschüssiges Öl (ab Werk) mit dem Haftreifen zusammen zu diesem Kitt verbindet und verteilt wird. Von daher dürfte Entfetten wie Heiko es beschrieb der beste Lösungsansatz sein.

Viele Grüße
Kai


Erster Streich
viewtopic.php?f=64&t=38376
Zweiter Streich
http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=75359

PS: Geburtstagsglückwünsche gerne per PN, aber bitte nicht in (m)einem Thread


 
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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#15 von BW-Fan , 17.08.2016 18:38

Hallo nochmal,



habe mich vorhin mal hingesetzt und Haftreifen gereinigt...



Meine BR 85 Märklin, 19 Jahre alt, 1. Satz Haftreifen

Links behandelt Rechts unbehandelt






Meine V200 Märklin, ca. 14 Jahre alt, 1. Satz Haftreifen


Beide unbehandelt






Links behandelt Rechts unbehandelt






Uuuuuuuops,die Fussel sehen ja aus wie Baumstämme

Der Dreck von EINEM Haftreifen der V200




Durch die Makroaufnahme ist deutlich die rauhe Oberfläche der Haftreifen zu sehen,somit sind sie prädestiniert um allen Dreck auf den Schienen aufzusammeln und bei Bedarf wieder abzugeben,wie Klein Uhu schon sxchrieb...

Man kann anhand des Glanzes deutlich erkennen,welche gereinigt sind und welche nicht.
Ich denke die Bilder sagen mehr als 1000 Worte.......


Gruß,Heiko
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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#16 von klein.uhu , 17.08.2016 20:34

Moin,

das sieht gut aus! Hast Du die Haftreifen zur Reinigung abmontiert, und auch die Nut gereinigt?

Wenn das Material gedehnt ist, ist die Oberfläche größer. Da tun sich kleine Spalten, Lücken, Risse auf. Da kann sich Dreck natürlich besser festsetzen. Unter einem Mikroskop müßte man das eigentlich sehen können. Deshalb altern sie in gedehntem Zustand auch etwas schneller als neu in der Tüte.

Das kann man bei ganz normalen Büro-Gummiringen beobachten. Lose halten die ziemlich lange, sofern sie nicht auf der Heizung oder lichtüberflutet in der Sonne lagern. Spannt man sie um etwas herum, sie oft schon nach Tagen oder Wochen rissig oder kaputt.

Gruß klein.uhu


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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#17 von Peter Müller , 17.08.2016 20:53

Zitat von steve2015
Das ist ein guter Punkt! Der Haftreifen als Schmutzfänger, bis sich dann der Dreck in makroskopischer Menge irgendwo auf dem Gleis absetzt.


Warum sollte ein Haftreifen den Dreck wieder absetzen? Machen Reinigungsfilze das auch?


Grüße, Peter

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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#18 von BW-Fan , 17.08.2016 21:07

Moin kleiner Uhu,


nein,die Haftreifen werden zum Reinigen nicht abgezogen.
Ich habe mir angewöhnt beim Kauf einer neuen/gebrauchten Lok beim ersten Mal die Haftreifen abzuziehen um die Nuten von eventuellen
"Überölungen",herstellungsbedingten Rückständen oder "altem Dreck" zu befreien.
Danach werden die Haftreifen und Räder nur noch in Regelmäßigen Abständen in der Lokliege bei drehenden Rädern mit meinem Entfettungsmittel gereinigt.
Damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht und wie schon geschrieben ,bisher keinen einzigen Ausfall in all den Jahren


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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#19 von klein.uhu , 17.08.2016 21:08

Zitat von Peter Müller
Warum sollte ein Haftreifen den Dreck wieder absetzen? Machen Reinigungsfilze das auch?


Aber sicher! Wenn sie vollgeschmiert sind und das Gleis relativ sauber, wird die Schmiere da wieder draufgeschmiert. Probiere es aus! Nimm mal einen schmutzigen Lappen und versucht damit die sauberen Fenster zu putzen, oder frage Deine Frau dazu.

Gruß klein.uhu


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#20 von BW-Fan , 17.08.2016 21:16

Zitat von Peter Müller

Zitat von steve2015
Das ist ein guter Punkt! Der Haftreifen als Schmutzfänger, bis sich dann der Dreck in makroskopischer Menge irgendwo auf dem Gleis absetzt.


Warum sollte ein Haftreifen den Dreck wieder absetzen? Machen Reinigungsfilze das auch?






Hallo Peter,

meiner Meinung nach weil : Sich der Dreck auf den Rädern/Haftreifen mit der Zeit verhärtet.Auf den Rädern bleibt er drauf weil die Oberfläche der Räder aus Metall,also hart ist.

Der Dreck auf den Haftreifen wird auch hart,sitzt aber nicht auf starrem Metall fest sondern auf dehnbarem Gummi.
Beim Fahren dehnt-streckt-walkt der Gummi des Haftreifens und der Dreck platzt ab und bleibt auf den Schienen kleben.


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#21 von Peter Müller , 17.08.2016 21:49

Zitat von BW-Fan
Der Dreck auf den Haftreifen wird auch hart,sitzt aber nicht auf starrem Metall fest sondern auf dehnbarem Gummi.
Beim Fahren dehnt-streckt-walkt der Gummi des Haftreifens und der Dreck platzt ab und bleibt auf den Schienen kleben.


Wenn der Dreck auf den Haftreifen die gleiche Konsistenz wie der Dreck auf den Rädern hat, dann baut er sich nicht mehr als Kontaktsperre auf den Schienen auf, sondern kreuselt sich daneben ins Gleisbett. Haftreifen hätten dann eine reinigende Wirkung. Übrigens finde ich den Gedanken total gut , ich amüsiere mich schon seit zehn Jahren über die gelegentliche Haftreifen-Paranoia. Haftreifen stören durch ihre isolierende Wirkung den Kontakt, aber sie verschmutzen keine Gleise.


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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#22 von rolfuwe ( gelöscht ) , 17.08.2016 22:44

Ich finde bei mir Dreck, den ich nicht analysiert habe, als Punkte auf den Schienen, Dreckschicht u. Dreckkrümeln in Herzstücken u. Führungsschienen, an sonstigen Ecken u. Kanten im Gleis u. als Dreckschicht auf den Rädern mit u. ohne Haftreifen. Ich denke, dass der von allen Rädern mehr oder weniger eingesammelt wird u. dann irgendwann mal abfällt u. evtl. auf den Schienen zu diesen Punkten festgefahren wird. Achslasten, Materialpaarungen, Schienenprofil, u. Oberflächenrauigkeit haben dabei auch unterschiedliche Wirkungen.
Manchmal sieht man neben den Laufflächen eine Art Grad, der irgendwann mal abgefahren wird. Im Extremfall ist die Schicht auf den Laufflächen so dick, dass die Führungskräfte der Spurkränze zu gering sind, dass es zu Entgleisungen kommen kann. Bei ungleichmäßigen Schichten über dem Umfang der Laufflächen, kann man sogar manchmal ein „Rumpeln“ hören.
An Steigungen kommt es mit der Zeit bei leichten Loks zum Schleudern. Daher kann man schon schmierige, ölige Schichten vermuten, bevor man die Dreckpunkte sieht oder sich die Stromaufnahme verschlechtert. Wenn Loks schleudern kann man nach der Gleisreinigung feststellen, dass sich die Neigung zum Schleudern verringert.
Also, lieber öfters die Schienen putzen, die Fahrzeuge vorsichtig ölen u. fetten u. keine Raucheinsätze benutzen. Loks mit abgekapselten Getrieben sind günstiger als die mit freiliegenden Zahnrädern. Noch kritischer sind Zahnräder direkt an den Radscheiben.


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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#23 von Peter Müller , 17.08.2016 22:55

Zitat von rolfuwe
Ich denke, dass der von allen Rädern mehr oder weniger eingesammelt wird u. dann irgendwann mal abfällt u. evtl. auf den Schienen zu diesen Punkten festgefahren wird.


Ich denke, dass der Dreck sich auf die gleiche Art und Weise an den Schienen sammelt, wie er sich an Rädern und auf Haftreifen sammelt: winzige Staubkörner und winzige Mengen an Öl. Wenn diese Ansammlungen sichtbar sind, kleben sie schon nicht mehr. Nennen wir es primäre Ansammlung (also direkt vom gelandeten Staubkorn an Rad oder Schiene) und sekundäre Ansammlungen (also als bereits bestehende Ansammlung vom Rad an die Schiene oder von der Schiene ans Rad). Letzteres halte ich für extrem selten bis gar nicht vorkommend.


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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#24 von Schwanck , 18.08.2016 10:29

Moin zusammen,

die Analyse um den Dreck gefällt mir
Ich bin sicher, dass es tatsächlich die Haftreifen sind, die für Verbreitung sorgen. Wie wir jetzt wissen, können wir gegen das Auftauchen des Schmutzes wenig tun; die Beseitigung desselben bleibt uns als Daueraufgabe und dafür möchte ich nochmals und immer wieder eine Lanze für die Reinigungszwerge NOCH Art. 60157 brechen. Das Gute an den Teilen ist die bürstenartige Reinigungsfläche, die im Gegensatz zum Filz der Reinigungsart System Jörger nicht an gratigen Kanten bei Schienenstössen oder an den Spitzen von Weichenzungen hängen bleiben können: Sie laufen deswegen bei uns im MEC und bei mir zu Hause in einigen Güterzügen ständig mit. Der "Jörgerzug" mit Märklinm 46049 kann hingegen nur unter Aufsicht der Oberzugleitung verkehren.


Tschüss

K.F.


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RE: Wann ist das Ende der Lebensdauer für Haftreifen gekommen?

#25 von Berderwe , 18.08.2016 11:00

Hallo Moba-Kollegen,

noch ein kleiner Tipp aus eigener Erfahrung,

in den 50er/60er Jahren gab es bei Märklin auch Haftreifen aus durchsichtigem Plastik.
Ich denke da z. B. an den Schienenbus. Wenn man dort Haftreifen wechseln musste,
muss man schon genau hinsehen, damit man nicht versehentlich die neuen Haftreifen über die
alten stülpt. Diese durchsichtigen gingen auch immer etwas schwer zu entfernen.
Auch heute noch gibt es bei einigen Moba-Firmen wieder durchsichtige Haftreifen
aus Plastik.

Mit freundlichen Grüßen

Reinhard Welz


Berderwe  
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