Eifeler Geschichten - Bahnhof Kelberg erzählt: jede 12 Jahren
Das Einfahrsignal richtung Mayen Ost funktioniert nicht einwandfrei, also soll Ludwig Wiggershausen (Chef der Kelberger Bahnmeisterei) hinfahren. "Erst denken, erst danach tun" denkt Ludwig, also befragt er zuerst der soeben eingefahren Lokführer. "Was wisst du davon? Ist das Einfahrsignal wirklich kaputt?" Inzwischen kräuselt Ludwig unwillkürlich der Katze der gegen sein Bein an drückt.
"Och, das Signal ist im Prinzip OK, aber einer der Armen hängt ein bisschen nach Unten. Und ich habe überhört das es auch etwas schwer zu bedienen ist. Ich glaube das etwas schmieren und eine gute Schlag mit eine große Hammer genügt."
Später am Tag kehrt Ludwig zurück in Kelberg. Er ist nicht ganz zufrieden über das Signal, aber vorläufig soll es nich alzuviel Ärger mehr geben. Das ist jedenfalls was er mein Bahnhofsvorsteher, Jakob "JaBo" Bodemann erzählt. Jedermann mag es, mit Jakob zu reden. Mein Bahnhofsgebäude funktioniert also ein bisschen wie ein gemütliche Wohnzimmer Was dabei hilft ist das Jakob ein Kenner der Eifelburgenbahn ist. Er kennt die Geschichte der Strecke und er hört auch alle gerüchte als Erste oder Zweite.
So kann JaBo auch an Ludwig melden das er wahrscheinlich bald etwas Reparieren soll in die Monrealer Tunnel. Der Lokführer der Nahgüterzug hat eine laute "Klang!" auf sein Führerhaus gehört als er die Tunnel durchfahren hat. "Ludwig, das war 12 Jahre her genau so. Es stellte sich heraus das es ein paar Steinen fehlten. Wenn du da rundguckst, laufe dann 72 Meter hinein, von der Monrealer Eingang, und inspektier links oben."
Ludwig ist voll überrascht. "Wieso? 72 Meter? Links oben? Quatsch! Wie kannst du das jetzt schon wissen!!!" Das exklamiert Ludwig eben als er den Katze Moritz streichelt der sich auf sein Schoß hat hingesetzt.
"Aha!" sagt Jakob, "Du hast bestimmt noch nicht gehört was man beim Bau der Eifelburgenbahn dort in der Tunnel aufgefunden hat?"
"Die Tunnel liegt gerade unterhalb der Löwenburg. Beim Bau der Tunnel hat man eine alte Fluchtgang durchquert! Man hatte schon immer eine vermutet vom Burg hinunter zum Elzbach aber man wusste es nur sicher als man sie wirklich fand beim Tunnelbau. Die Fluchtgang war fast ganz mit Gestein und Sand gefüllt, also hat man ihm zugemauert. Aber es ist immer eine schwache Stelle geblieben. 12 Jahre her musste etwas repariert werden. Und zum Beispiel auch in 1946, gerade nach den Krieg."
Ludwig sieht nachdenklich aus... "JaBo, wenn ich mal rechne... Es ist jetzt 1970. 12 Jahre her, sagste du? Das ist 1958. Und du hast 1946 gesagt, doch?"
"Ja, stimmt? Wieso?" fragt Jakob.
"58 minus 46?" fragt Ludwig grinsend.
"Ach nein... 12? Wie? Wieso?" Jakob ist überrascht. Ludwig lacht.
"12 Jahre her. 2x12 Jahre her..." Jakob ist immer noch überrascht. "Ich werde das ein bisschen weiter aussuchen! Gab es in 1934 auch Reparatüren?, frage ich mich..."
Als Bahnhof bemerke ich doch einige Einschränkungen. Gespräche in mein Bahnhofsgebäude verstehe ich wörtlich, natürlich. Aber so eine Tunnel in Monreal? Das ist 20 km weit weg! Damit habe ich nichts. Für mich geht es nur, freundlich gemeint, über mich selbst. Und um die Menschen um mich hin die mit mich als Bahnhof verbunden sind. Ich gebe zu, ein bisschen neugierig bin ich doch nach diese Monrealer Tunnel... Na gut, via Jakob werde ich wohl darüber hören. Inzwischen bin ich aktiver interessiert in Moritz. Endlich scheint es bei ihm einzuleuchten das es in mein Gebäude Mäuse gibt Jedenfalls wischt seine Schwanz warnend hin und her...
Mit freundlichen Grüße,
Bahnhof Kelberg