RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#526 von Dark Lord , 30.04.2016 23:41

Zitat von supermoee
Ich habe spasseshalber mal auf ebay nach Auktionen (kein Sofortkauf) von Modellbahn (im Fall Märklin H0) nachgekuckt. Die ersten 50 Seiten endender Auktionen. Mein Eindruck: bis auf gaaanz wenigen Ausnahmen (höchstens 5 Auktionen) nur einfach Schrott zu überteuerten Startpreisen. Die meisten Auktionen endeten auch ohne Angebote. Uraltmarerial, was ich nicht mal mit Handschuhen anfassen würde


Leider greift es um sich (oder war vielleicht schon früher so?), daß einige Händler kackfrech das "Uralt-Material", das sie bei Sammlungsauflösung von privat aufgeklaubt haben, bei ebay als "Neu" einstellen. Das mag zwar tatsächlich wie Neuware aussehen und der Händler mag auch in gutem Glauben davon ausgehen können, daß der verstorbene Rentner das Material seinerzeit frisch aus der Einkaufstüte in den Schrank einsortiert und seitdem niemals mehr angefaßt hatte, aber wissen tut er das natürlich nicht. Für mich gehört solch ein Material fairerweise ohne wenn und aber als 'Gebraucht' eingestellt, von mir aus mit dem Zusatz "perfekt erhalten". Da viele Händler die Herkunft der Ware betrügerischerweise im ebay-Angebot unterschlagen, kann man das manchmal erst auf der Rechnung anhand des MwSt.-Satzes erkennen, oder auch gar nicht.

Will damit sagen, der Filter "Neu" bei ebay taugt absolut nicht dazu, echte Neuware zu erkennen.
Das führt aber dazu, daß ich bei manchen Händlern gar nicht mehr mitbiete oder nur bei Neuheiten der jüngeren Zeit, die sich eher noch nicht so häufig in Nachlässen finden sollten.
VG,
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#527 von ThomasR , 01.05.2016 09:11

Zitat von Peter Müller

Zitat von BernhardI
Also für mich ist ein Eisenbahnfotograf nicht automatisch eine Autorität in Modellbahnfragen, sondern bestenfalls ein Modellbahner, der seine Meinung äußert für seine Bedürfnisse.


Modelleisenbahn ist im Verhältnis zu anderen Freizeitbeschäftigungen so teuer geworden, dass die Branche beständig schrumpft und sich die Konsumenten aus der Not heraus zu weiten Teilen auf dem Gebrauchtwarenmarkt bedienen. Da sei erstens die Frage erlaubt, was man an den Modellen vereinfachen kann, um sie erschwinglicher zu machen und zweitens darf diese Frage jeder mit gesundem Menschenverstand beantworten. Dazu muss man keine Autorität in Modellbahnfragen sein.

Und eine Anmerkung an die Adresse derjenigen, die immer noch versuchen, die Schieflage zwischen Neu- und Gebrauchtmarkt dadurch zu beheben, dass sie den Zugang zum Gebrauchtwarenmarkt erschweren wollen: damit verkleinert ihr höchstens noch mehr den Konsumentenkreis.




Dass der Gebrauchtmarkt einfach heute größer geworden ist, das hängt damit zusammen, dass es mehr möglichkeiten gibt. Früher fand ich im Anzeigenblatt immer mal wieder eine Modellbahnanlage angeboten (in den Fachzeitschriften jeden Monat). Da das aber Geld kostete, war es selten. So wurden die oft nur im Bekanntenkreis angeboten und auch so schon verkauft. Daneben gab es schon immer einige Händler, die ein lukratives Gebrauchtgeschäft betrieben. Dann waren da Aufkäufer (in jeder Fachzeitschrift gab und gibt es Anzeigen und viele Nachlässe werden so aufgekauft) und der sortierte dann: OVP-Ware wurde an befreundete Händler weiter verkauft, die das dann teilweise als Neuware verhökerten. Die eigentliche Gebrauchtware ging auf Börsen über den Tisch. Ich möchte gar nicht die Liter Benzin und DIesel sehen, die ich zur Fahrt auf Börsen verbrauchte. Keine Börse im Umkreis von 70km war vor meinem Besuch sicher. oft genug kaufte man was, was man nicht brauchte, nur weil man sich nicht eingestehen wollte, umsonst da gefahren zu sein. Wenn ich heute was haben will, dann suche ich in ebay und ebay-Kleinanzeigen, in Quoka und ich blättere immer noch ab und zu das Anzeigenblättle durch. Auch da findet man öfter was.

Es war früher nicht alles besser, es war nur anders und nicht so offensichtlich.

Und wie kamen die Erben an die Adressen der Aufkäufer? Ganz einfach, sehr viele Modellbahner hatten damals die Zeitschriften im Abo. Da blätterten die Erben drin und fanden die Adressen.

Und dass die Käufer heute eher mal was gebrauchtes erwerben wie früher, das isz so. Früher kauften eher die Leute mit schon vorhandener Anlage Gebrauchtware zu, weil die nämlich auch wussten, wo was ging. Einsteiger ließen sich erstmal vom Händler abzocken und dann schied sich der Weg, entweder in Richtung engagierter Modellbahner mit Abo und damit Zugang zum Gebrauchtmarkt oder Aufgabe und verkümmern auf dem Dachboden. Heute fangen die Einsteiger eher mit Gebrauchtware an.

Wer jetzt sagt, er hat das nicht so gemacht, dem sage ich selber schuld.

Jetzt könnt ihr mich schlachten


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#528 von aftpriv , 01.05.2016 09:27

Hallo Thomas

Zitat von ThomasR
... Jetzt könnt ihr mich schlachten

:

warum so blutrünstig? Aber ich gebe Dir im Großen und Ganzen Recht

Gruß

Alf


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#529 von Mark_1602 , 01.05.2016 22:24

Zitat von ThomasR


Und dass die Käufer heute eher mal was gebrauchtes erwerben wie früher, das isz so.



Hallo,

das denke ich auch. Wahrscheinlich kombinieren die meisten aktiven Kunden heutzutage Gebraucht- und Neuware. Ich bekam als Kind keine neue Märklin-Startpackung, sondern eine alte, gebrauchte E 63 mit ein paar Wagen sowie Schienen. Das war der letzte Rest einer abgerissenen Anlage, den meine Eltern einem Vetter abgekauft hatten. Damals war ich über die Gebrauchtware nicht sehr erfreut, sondern wollte neue Loks und Wagen und wurde dadurch zu einem relativ guten Märklin-Kunden, der auch heute noch Neuware kauft.

Der Gebrauchtmarkt ist nicht in jedem Fall schlecht für Märklin. Die Leute, die heutzutage mit gebrauchten Artikeln aus der Bucht anfangen, kaufen später vielleicht auch Neuware, zumindest gelegentlich. Falls die Begierde erst mal geweckt ist, ...


Grüße, Mark

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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#530 von OttRudi ( gelöscht ) , 01.05.2016 22:35

Zitat von Mark_1602

Zitat von ThomasR


Und dass die Käufer heute eher mal was gebrauchtes erwerben wie früher, das isz so.



Hallo,

das denke ich auch. Wahrscheinlich kombinieren die meisten aktiven Kunden heutzutage Gebraucht- und Neuware. Ich bekam als Kind keine neue Märklin-Startpackung, sondern eine alte, gebrauchte E 63 mit ein paar Wagen sowie Schienen. Das war der letzte Rest einer abgerissenen Anlage, den meine Eltern einem Vetter abgekauft hatten. Damals war ich über die Gebrauchtware nicht sehr erfreut, sondern wollte neue Loks und Wagen und wurde dadurch zu einem relativ guten Märklin-Kunden, der auch heute noch Neuware kauft.

Der Gebrauchtmarkt ist nicht in jedem Fall schlecht für Märklin. Die Leute, die heutzutage mit gebrauchten Artikeln aus der Bucht anfangen, kaufen später vielleicht auch Neuware, zumindest gelegentlich. Falls die Begierde erst mal geweckt ist, ...

Gruß,
Mark



Wenn man auf der Antriebsseite Anhänger von Glockenanker- oder SDS-Antriebe ist, gibt es kaum eine Alternative.


OttRudi

RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#531 von X2000 , 01.05.2016 22:49

Zitat von OttRudi

Zitat von Mark_1602

Gruß,
Mark


Wenn man auf der Antriebsseite Anhänger von Glockenanker- oder SDS-Antriebe ist, gibt es kaum eine Alternative.




Genau das ist auch mit ein wichtiger Punkt. Bei den derzeitig verbauten Motoren, kaufe ich lieber etwas von vor 2009. Blind wird schon gar nichts mehr bestellt. das war früher anders.


Gruß

Martin


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#532 von Mark_1602 , 01.05.2016 23:10

Zitat von OttRudi

Wenn man auf der Antriebsseite Anhänger von Glockenanker- oder SDS-Antriebe ist, gibt es kaum eine Alternative.



Hallo,

jeder hat seine Vorlieben. Märklin hat im Laufe der Jahrzehnte öfter neue Motorentypen eingeführt und mehr als einmal dadurch Kunden verloren. Vor dem Kauf besorge ich mir wenn möglich Testberichte und lese Kommentare über baugleiche Varianten in Modellbahnforen. Falls die Lok, die ich haben möchte, nur wenig bemeckert wird, gehe ich davon aus, dass sie wirklich gut ist, egal welcher Motor drin ist.

Für den Hersteller ist es natürlich schwierig, dass viele Kunden entweder nichts mehr vorbestellen oder neue Loks prinzipiell wegen der Motoren oder Decoder ablehnen. Als Märklin noch SDS mit ESU-Decoder einbaute, machte man jedes Jahr Verluste, also gibt es aus Rentabilitätsgründen für den Hersteller wahrscheinlich auch keine Alternative zur jetztigen Antriebstechnik.


Grüße, Mark

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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#533 von Peter Müller , 01.05.2016 23:14

Zitat von Mark_1602
Als Märklin noch SDS mit ESU-Decoder einbaute, machte man jedes Jahr Verluste, also gibt es aus Rentabilitätsgründen für den Hersteller wahrscheinlich auch keine Alternative zur jetztigen Antriebstechnik.


Aus der Zeitgleichheit würde ich keinen kausalen Zusammenhang ableiten.


Grüße, Peter

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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#534 von Dschowy , 01.05.2016 23:51

Meine alten Loks haben ihre Geschichte, wecken Erinnerungen. Das ist für mich ein emotionaler Aspekt, der einen hohen Stellenwert hat. Viele Loks, die ich früher gern gekauft hätte, gibt es heute nicht mehr. Da muß ich auf den Gebrauchtmarkt zurückgreifen. Und mir persönlich macht es Spaß, die alten Teile technisch wieder aufzufrischen.
Ich mag auch die alten Metallgehäuse, auch wenn die nicht so detailversessen sind. Und daß die alten Motoren ihren Geräuschpegel haben, macht den Flair für mich auch aus. Das soll doch jeder für sich entscheiden.
Bei ebay kann man anhand der Bilder zumindest den optischen Zustand einigermaßen beurteilen, so daß man nicht zwangsweise ins Klo greift. Ein anständiger Händler beschreibt den Zustand auch, ohne was schönzureden. Ich würde da auch nicht so ohne weiteres was kaufen, das über 100,-€ kostet. Da gehe ich lieber auf eine Börse, wo ich mir das Teil auch wirklich anschauen und eine Testfahrt machen kann.

Ich habe echt den Eindruck, daß Spielbahner für manche "Modellbahner zweiter Klasse sind"


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Peter


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#535 von V100 1047 ( gelöscht ) , 02.05.2016 18:30

Zitat von OttRudi
Wenn man auf der Antriebsseite Anhänger von Glockenanker- oder SDS-Antriebe ist, gibt es kaum eine Alternative.


Da ich auch das eine oder ander Athearn BB/Athearn RTR/Athearn Genesis Modell habe. Kann ich bei den E-Motoren auf die 0818 Roco E-Motoren zurück Greifen. Denn Roco Produzierte für die, die E-Motoren. Mittlerweile haben sie einen anderen Anbieter in China der für sie die selben E-Motoren Produziert. Sind die selben E-Motoren wie Roco sie verwendet. Die Roco E-Motoren sind billiger als wenn man bei Athearn einen E-Motor kauft. Fals mal einer nötig sein sollte. Habe bis jetzt zwei ersetzten müssen da beide verhockt waren. Da der Vorgänger die Loks nicht gepflegt hat. In bezug auf E-Motor und Antrieb. Seit dem Umbau. Vor 5 Jahren laufen beide wie frisch ab Werk. zwei mal im Jahr wird der Komplette Antrieb mit Labelle Oel 102, 108 & 106 (Fett) behandelt/geschmiert.


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#536 von Schroedjs , 02.05.2016 21:21

Mit mir bekommt Märklin nun auch ein Gebrauchtwaren-Problem.

  • Wie ich gelesen habe, sollen die 1:100 wegfallen, möchte ich aber, weil ich eine kleine Anlage mit schon etlichen dieser Wagen habe und nicht mischen möchte.
  • Die Loks jetzt mir zu teuer werden. Meine Schmerzgrenze lag bei ca. 250 Euro mit Skonto (Diesel/E-Lok UVP ca.290) . Bei jetzt über 300 dann und gleiche Lok mit nur mehr Sound, kaufe ich gebraucht. Ich fand es schon lustig bei Piko mit Seitenfenster öffnen und Lok-FS-Türe schließen als Sound. Was soll da noch kommen? Sitzquietschen beim Hinsetzen des Lokführers?? - Nein Danke.


Liebe Grüße, J.J. (d?ei d?ei)


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#537 von klein.uhu , 02.05.2016 21:31

Zitat von Schroedjs
... Was soll da noch kommen? ... Sitzquietschen beim Hinsetzen des Lokführers?? ...


Pffffffft

klein.uhu

Ansonsten stimme ich da voll zu!


| : | ~ analog

Gruß von klein.uhu
Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen. (Sokrates)
Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Fantasie ist unbegrenzt. (Einstein)


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#538 von Mark_1602 , 05.05.2016 15:58

Zitat von Peter Müller

Zitat von Mark_1602
Als Märklin noch SDS mit ESU-Decoder einbaute, machte man jedes Jahr Verluste, also gibt es aus Rentabilitätsgründen für den Hersteller wahrscheinlich auch keine Alternative zur jetztigen Antriebstechnik.


Aus der Zeitgleichheit würde ich keinen kausalen Zusammenhang ableiten.




Hallo Peter,

ich habe den kausalen Zusammenhang nicht aus der Zeitgleichheit abgeleitet, sondern aus der Tatsache, dass vor der Insolvenz niemand wusste, welche Modelle rentabel waren, und welche nicht mal kostendeckend:

"Transparente Zahlen waren für Plutas Mannschaft das wichtigste. Für die Märklianer nicht. Der Insolvenzverwalter wollte etwa wissen, was die Produktion einer ausgewählten Lokomotive kostet. Doch niemand konnte ihm diese Frage beantworten und die Mitarbeiter wollten es wohl auch nicht. "Viele Leute waren so euphorisiert von ihren Produkten, dass sie sich selbst in die Tasche logen", sagt er. Schön sei es, zu begeistern, doch am Ende müssen eben die Zahlen stimmen." (Quelle: Unternehmer Edition, Juni 2013, Artikel 'Zurück in der Spur', S. 7)

Seit Pluta gibt es Kostenberechnungen bei Märklin. Da musste nicht nur bei den Beraterhonoraren gespart werden, damit die Rechnung wieder aufging, sondern eben auch bei den Motoren und den Decodern. Der Schuldenberg ist noch längst nicht abbezahlt, und die neuen Eigentümer haben bereits hohe Summen investiert, wahrscheinlich mithilfe von neuen Krediten. Die Kehrseite der Medaille ist natürlich, dass jetzt nicht mehr jeder begeistert ist, u.a. weil es zeitgleich zu den Sparmaßnahmen viele Garantiefälle gab und die teuren Motoren nicht mehr verbaut werden.

Die Leute, die denken, dass Märklin wieder Loks für 100 Euro verkaufen oder SDS-Motoren mit ESU-Decoder einbauen könnte, machen sich etwas vor. Märklin macht eben weiter mit den Kunden, die trotzdem noch Neuware kaufen, und die anderen bedienen sich am Gebrauchtmarkt. Wahrscheinlich gibt es hunderttausende Märklin-Freunde, aber die Mehrheit davon sind längst keine aktiven Kunden mehr. Mit den Kritikern, die in jedem Forum erklären, weshalb sie Kaufverweigerer sind, wird Märklin auch kein Geld mehr verdienen, deshalb werden ihre Wünsche nicht erfüllt.


Grüße, Mark

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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#539 von Peter Müller , 05.05.2016 17:39

Zitat von Mark_1602
Die Leute, die denken, dass Märklin wieder Loks für 100 Euro verkaufen oder SDS-Motoren mit ESU-Decoder einbauen könnte, machen sich etwas vor. Märklin macht eben weiter mit den Kunden, die trotzdem noch Neuware kaufen, und die anderen bedienen sich am Gebrauchtmarkt. Wahrscheinlich gibt es hunderttausende Märklin-Freunde, aber die Mehrheit davon sind längst keine aktiven Kunden mehr.


Von den Kunden, die nur eine funktionierende elektrische Eisenbahn haben möchten, kann Märklin schon seit 20 Jahren nicht mehr leben. Ich meine, der Geschäftsführer, der das erkannt und die "wertigen Modelle" zum Erwachsenenpreis erfunden hat, hieß Wolfgang Topp. Das muss Mitte der 1990er-Jahre gewesen sein. Nur hat man versäumt, diese Kundschaft weiter "aufzuforsten". Mittlerweile fehlt eine komplette Generation und die Lücke wird immer größer.

Der SDS war sicherlich sehr teuer und vollumfänglich wird man den Schaden nie beziffern können (Reklamationsabwicklung, ausgebliebener Umsatz). Aber der SDS war nicht der Grund, nur das Ergebnis einer selbstherrlichen fatalen Grundeinstellung.


Grüße, Peter

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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#540 von TheK , 05.05.2016 19:31

Zitat von Peter Müller
Von den Kunden, die nur eine funktionierende elektrische Eisenbahn haben möchten, kann Märklin schon seit 20 Jahren nicht mehr leben.



Ich denke, von denen alleine konnte man schon in den 1960ern nicht mehr leben – die typische "Dachbodensammlung" aus drei Loks (inklusive der vom Startset), 10 Wagen und einem Schienenkreis kostet bei heutigen Preisen keine 500€. Da müsste alleine Märklin jedes Jahr über 200.000 Neukunden gewinnen (die Neuware kaufen!), um auf den heutigem Umsatz zu kommen. Das sind Zahlen, die selbst Spielekonsolen kaum erreichen – und bei denen gibt es keine Konkurrenz durch Gebraucht-Geräte.

Ich denke, heute lebt die Branche fast ausschließlich von Kunden, die sich von hohen Preisen nur wenig schrecken lassen – in dem Moment wird dann auch das Prinzip "das Bessere ist der Feind des Guten" relevant, mit dem vor allem Roco zunehmend Probleme zu bekommen scheint. Selbige haben gute Modelle, die aber gegen noch bessere diverser kleiner Anbieter immer schwerer zu verkaufen sind – zumal die kleinen wenig Fixkosten und zahlreiche Varianten bieten…

Zitat
Ich meine, der Geschäftsführer, der das erkannt und die "wertigen Modelle" zum Erwachsenenpreis erfunden hat, hieß Wolfgang Topp. Das muss Mitte der 1990er-Jahre gewesen sein. Nur hat man versäumt, diese Kundschaft weiter "aufzuforsten". Mittlerweile fehlt eine komplette Generation und die Lücke wird immer größer.



Du meinst das "wertige Metall", "Vollausstattung als Standard" und andere Versuche, trotz (oder teilweise sogar wegen) geringerer Detaillierung gleiche bis höhere Preise zu den Mitbewerbern zu rechtfertigen? Das funktioniert kurzfristig sicherlich gut, um sich die Konkurrenz von Hals zu halten; auf die Dauer scheint es mir aber sehr schwer, damit Neukunden zu gewinnen.


Gruß Kai

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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#541 von KLVM , 06.05.2016 13:00

Zitat von TheK

Zitat
Ich meine, der Geschäftsführer, der das erkannt und die "wertigen Modelle" zum Erwachsenenpreis erfunden hat, hieß Wolfgang Topp. Das muss Mitte der 1990er-Jahre gewesen sein. Nur hat man versäumt, diese Kundschaft weiter "aufzuforsten". Mittlerweile fehlt eine komplette Generation und die Lücke wird immer größer.



Du meinst das "wertige Metall", "Vollausstattung als Standard" und andere Versuche, trotz (oder teilweise sogar wegen) geringerer Detaillierung gleiche bis höhere Preise zu den Mitbewerbern zu rechtfertigen? Das funktioniert kurzfristig sicherlich gut, um sich die Konkurrenz von Hals zu halten; auf die Dauer scheint es mir aber sehr schwer, damit Neukunden zu gewinnen.




Beziehungsweise hat das abgeschreckt und für den Ruf Märklin=Schweineteuer gesorgt. War in den 70ern und 80ern in vielen Kinderzimmern noch die "Eisenbahnkiste" Standard, in der 3000, Metallgleise und Wagen herumflogen, erarbeitete man sich damit den Ruf, hauptsächlich für gutbetuchte ältere Erwachsene da zu sein. Bis Ende der 80er gab es noch Loks wie die alte V200 im Programm, danach wurde die genannte ältere Zielgruppe mit hochdetaillierten Modellen (Angefangen hat es nach meinem Eindruck mit der Württembergischen C) verwöhnt.

Für jüngere Nachwuchseisenbahner wurde kaum noch was gemacht. Eine Zeitlang konnte man noch mit Primex und dem später dem Hobby-Programm den fehlenden Ehrgeiz übertünchen. Der Bundesbahn/ Bahn-AG sei dank, dass z.B. eine 141 aus den 50ern noch bis in die 2000er hinen mit aktuellem Farbschema unterwegs war und Märklin nur neue Farbwarianten der längst abgeschriebenen 3034 und der Blechwagen bringen musste. Dennoch waren auch diese Modelle schon ziemlich teuer.

Letztenendes macht es die Bahn-AG Märklin aber inzwischen auch schwer. In den 50ern war die V200 der Star der Bundesbahn. Deren Form war aber nun nicht überkomplex, so dass Märklin die Lok als 3021 mit vertretbarem Aufwand entwickeln konnte und Familien ein tolles Angebot machen konnte. Es war auch kein Problem, dass etliche 3021 von den Kindern runtergespielt wurden.

Heute sehen sich die Elektroloks alle recht ähnlich. Es gibt zwar noch einige "Altbauloks" wie 111, 120 oder 143, deren Unterschiede aber alle unter der Einheitslackierung verschwinden. Der Personenverkehr läuft über Triebwagen, der ICE 3 als aktueller Star ist ebenfalls ein Triebwagen... Positiv ist, dass die 245 für junge Bahner in Hobby-Qualität angeboten wird. Ich finde es grundsätzlich schon richtig, bei Dampfern eher auf Detailierung zu setzen und bei Epoche V und VI auf den Nachwuchs. Dennoch ist die 245 natürlich eher ein Exot, das Modell ist natürlich perfekt für einen 12-jährigen, der aber schon mit dem Moba-Virus infiziert sein muss.

Aber dank der Fahrzeugpolitik der Bahn-AG wird es für Märklin eben auch schwierig, nochmal so einen Kracher zu bringen wie in den 50ern die V200. Diese hatte einst sicher auch über die Moba-Szene hinaus bei vielen Kindern und Jugendlichen einen Must-have-Effekt ausgelöst, weil sie eben auch von der Bundesbahn groß in Szene gesetzt wurde.

Aus dieser Zeit stammte auch der Ruf als "Spielbahn" mit den zuverlässigen und einfach zu nutzenden Mittelleiter. Aber dann ab 1992 kamen nur noch die "hochwerigen Metall-Modell-Loks", um sie dann bei gutbetuchten älteren herren über die M-Gleis-Anlage fahren zu lassen... ich finde, Märklin und maximale Detaillierung vertragen sich historisch nicht unbedingt, aber eine zahlungskräftige Kundschaft will zu großen Teilen offenbar genau das: Die Würrtembergische C, die neue 118, den TEE-Triebzug etc. auf ihrer M-Gleis-Anlage fahren lassen... Damit nehmen sie dem Nachwuchs irgendwie das Mitelleitersystem als Spielsystem weg.

Ich jedenfalls brauch nicht maximale Detaillierung. Als ich mir meine erste große Dampflok von Märklin geholt habe, wurde es eine 03.10, weil dank Stromlinienform weniger abbrechen kann... Und ich fahre auch noch 24er Blechwagen, was will ich auf einer kleinen Anlage mit maßstäblichen ACME-Wagen... Irgendwie entwickelt sich das für mich in eine falsche Richtung mit den neuen Loks und kleinen China-Einfach-Motoren, ich bin mit der Detaillierung der 60er-90er zufrieden und freue mich über günstige Gebrauchtangebote...


Ich mag kein Streumaterial.


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#542 von hu.ms , 06.05.2016 17:47

Zitat von KLVM
Damit nehmen sie dem Nachwuchs irgendwie das Mitelleitersystem als Spielsystem weg.


Wieso den das? Jeder kann doch kaufen und fahren was er will. Keiner verweigert oder nimmt anderen etwas weg.

Die hochpreisigen artikel waren doch nachgefragt sh. umfragen in den insider-magazinen.

Ein kinderspielzeugprogramm gab es zu jeder zeit: startpackungen, 36xxx-loks und einfachwagen zum aufrüsten.
Sie waren auch über die jahrzehnte hinweg an besonderen bezeichnungen zu erkennen, die allerdings immer mal wieder geändert wurden.
Derzeit ist es start-up.

Für mich ist das nachwuchsproblem darin begründet, dass die jugend moba einfach uncool findet (die gruppendynamik ist in diesem altersbereich besonders groß und dieses land einfach auch zu wenig kinder hat. Es sterben jedes jahr rd. 200.000 mehr als geboren werden...
Und die Konkurrenz schläft auch nicht.
Auf den punkt: Weniger kinder die weniger interesse haben und das moba-gesamtangebot wird immer grösser.

Und gebrauchtware, die früher am dachboden vergammelte, wird heute über die internet-portale vertickt.
Preislich gesehen eigentlich eine ergänzung zum niedrigpreis-segment.

Hubert


Mein anlagenneubau: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=140152
Meine fahrzeugverbesserungen: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=27&t=132888

Fahre moba und ID.3 mit selbst produzierten PV-strom.


 
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#543 von Peter Müller , 06.05.2016 18:35

Man müsste das Wort "Nachwuchs" mal genauer definieren. Für mich ist auch ein 35-jähriger Einsteiger "Nachwuchs" für die Modelleisenbahn. Und Erwachsene werden durch den Betrag, den sie für eine spielwürdige Anfangsanlage aus Märklin-Material aufbringen müssten, definitiv abgeschreckt. Märklin verkindlicht günstiges Rollmaterial oder sortiert es aus. Ich habe das Gefühl, ein Erwachsener darf aus Meinung des Produktmanagements kein Triebfahrzeug finden, dass ihn anspricht und unter 100 Euro kostet.

Wer dennoch ins Hobby einsteigen will, dem bleibt quasi nur der Gebrauchtmarkt oder Rollmaterial der Mitbewerber. Das haben einige Händler erkannt und machen gute Geschäfte damit. Welche Alternativen hätten sie, wenn Märklin-Neuware sich nicht verkaufen lässt?


Grüße, Peter

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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#544 von 3047 , 06.05.2016 18:40

Zitat von Peter Müller
Man müsste das Wort "Nachwuchs" mal genauer definieren. Für mich ist auch ein 35-jähriger Einsteiger "Nachwuchs" für die Modelleisenbahn. Und Erwachsene werden durch den Betrag, den sie für eine spielwürdige Anfangsanlage aus Märklin-Material aufbringen müssten, definitiv abgeschreckt. Märklin verkindlicht günstiges Rollmaterial oder sortiert es aus. Ich habe das Gefühl, ein Erwachsener darf aus Meinung des Produktmanagements kein Triebfahrzeug finden, dass ihn anspricht und unter 100 Euro kostet.

Wer dennoch ins Hobby einsteigen will, dem bleibt quasi nur der Gebrauchtmarkt oder Rollmaterial der Mitbewerber. Das haben einige Händler erkannt und machen gute Geschäfte damit. Welche Alternativen hätten sie, wenn Märklin-Neuware sich nicht verkaufen lässt?



hallo Peter,

das habe ich so nicht gelesen. Ich müsste es nochmal heraussuchen, aber Märklin schreibt extra dass nun unterschieden wird zwischen dem Spielprogramm für die Kleinen und dem START UP Programm für Jugendliche und erwachsene Wiedereinsteiger.

Wiedereinsteiger oder Erwachsene Einsteiger, für die ist also das START UP Programm gemacht und da finden sich durchaus ansprechende Angebote, auch ansprechende Loks die weit unter den hochpreisigen Sammlermodellen angesiedelt sind, auch für unter 100 Euro.

Originalzitat Märklin:
Eine Märklin Start up Startpackung ist sowohl für Kinder ab 6 Jahren, als auch für Erwachsene genau richtig, die in das Hobby Modellbahn einsteigen möchten. Hier liegt alles bei, was man für einen schnellen Start benötigt.
Der Platzbedarf ist nicht so groß, wie bei fest installierten Professional-Anlagen. Eine Märklin Start up Anlage kann schnell und einfach wieder abgebaut und verstaut werden.
Das Märklin Start up Sortiment bietet vielseitige Ausbau- und Erweiterungsmöglichkeiten. Egal ob einzelne Loks, Wagen oder detailreiches Zubehör, die Anlage kann ganz nach den persönlichen Wünschen gestaltet werden. Und das zu einem günstigen Preis.
Wer gerne auf die professionellen Märklin Produkte umsteigen möchte, kann seine Märklin Start up Artikel weiterhin verwenden. Im Märklin Start up Sortiment wird ebenfalls das Märklin C-Gleis eingesetzt, sodass die Gleise problemlos weitergenutzt werden können.

Zitatende:

http://www.maerklin.de/de/produkte/start...uer-einsteiger/

(Tips für Einsteiger).

Im Übrigen stimme ich Hubert zu, dass Gebrauchtware heutzutage eine ideale Ergänzung zu dem StartUP Angebot sind.


kollegiale Grüße

Gustav


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#545 von Peter Müller , 06.05.2016 18:48

Zitat von 3047
das habe ich so nicht gelesen. Ich müsste es nochmal heraussuchen, aber Märklin schreibt extra dass nun unterschieden wird zwischen dem Spielprogramm für die Kleinen und dem START UP Programm für Jugendliche und erwachsene Wiedereinsteiger.

Wiedereinsteiger oder Erwachsene Einsteiger, für die ist also das START UP Programm gemacht und da finden sich durchaus ansprechende Angebote, auch ansprechende Loks die weit unter den hochpreisigen Sammlermodellen angesiedelt sind, auch für unter 100 Euro.


Seit letztem Jahr ist das so, dass stimmt. Irgendwie ist Mfx preislich auf die Stufe von MM abgerutscht, seit dem es Mfx(plus) gibt. Ein Mfx-Decoder macht ein Triebfahrzeug nicht mehr unnötig teuer. Vielleicht hängt damit auch zusammen, dass Uhlenbrock und Viessmann zukünftig Mfx als Protokoll in ihre Steuerungen integrieren (zumindest laut Ankündigungen bzw. mit Zusatzmodul, aber egal, anscheinend eben kein künstlich verteuerndes Alleinstellungsmerkmal mehr).


Grüße, Peter

Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.

Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.


 
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#546 von 3047 , 06.05.2016 19:45

Zitat von Peter Müller

Zitat von 3047
das habe ich so nicht gelesen. Ich müsste es nochmal heraussuchen, aber Märklin schreibt extra dass nun unterschieden wird zwischen dem Spielprogramm für die Kleinen und dem START UP Programm für Jugendliche und erwachsene Wiedereinsteiger.

Wiedereinsteiger oder Erwachsene Einsteiger, für die ist also das START UP Programm gemacht und da finden sich durchaus ansprechende Angebote, auch ansprechende Loks die weit unter den hochpreisigen Sammlermodellen angesiedelt sind, auch für unter 100 Euro.


Seit letztem Jahr ist das so, dass stimmt. Irgendwie ist Mfx preislich auf die Stufe von MM abgerutscht, seit dem es Mfx(plus) gibt. Ein Mfx-Decoder macht ein Triebfahrzeug nicht mehr unnötig teuer. Vielleicht hängt damit auch zusammen, dass Uhlenbrock und Viessmann zukünftig Mfx als Protokoll in ihre Steuerungen integrieren (zumindest laut Ankündigungen bzw. mit Zusatzmodul, aber egal, anscheinend eben kein künstlich verteuerndes Alleinstellungsmerkmal mehr).




Peter,
da gebe ich noch zu bedenken, dass es auch vorher immer preiswerte Modelle gegeben hat, dann eben ohne mfx, nur mm. Aber die Gebrauchtware hat zumeust ja auch nur mm Dekoder, oder sogar gar keine, noch analog.

Insofern hatte Märklin also immer schon preiswerte Modelle, nur halt eben nicht in dieser Vielfalt und vor allem nicht die attraktiven Modelle, wie die V200, da eher die V160 und Traxxe.

Für mich war das am Anfang als ich wiedereinstieg auch der erste Anlauf, Gebrauchtware und basteln. Mittlerweile bin ich davon völlig abgekommen, der Bastelarbeit wurde es zu viel und viele Modelle benötige ich auch nicht mehr, die wenigen kann ich dann direkt als Neuware und neueste Veröffentlichungen kaufen. Aber, das ist gaaaanz individuelle Entscheidung, die vom Geldbeutel abhängt, vom Alter, ob man noch gerne basteln möchte, (da machen meine Augen und auch Hände schon nicht mehr so mit, oder was man sich zutraut. Ich denke, der Markt seit der Möglichkeit über Internet zu verkaufen, ist attaktiver geworden für Alle von uns und bietet nun mehr Möglichkeiten als je zuvor. Und das finde ich auch gut so.


kollegiale Grüße

Gustav


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#547 von Mark_1602 , 07.05.2016 09:48

Zitat von Peter Müller
Man müsste das Wort "Nachwuchs" mal genauer definieren. Für mich ist auch ein 35-jähriger Einsteiger "Nachwuchs" für die Modelleisenbahn. Und Erwachsene werden durch den Betrag, den sie für eine spielwürdige Anfangsanlage aus Märklin-Material aufbringen müssten, definitiv abgeschreckt. Märklin verkindlicht günstiges Rollmaterial oder sortiert es aus. Ich habe das Gefühl, ein Erwachsener darf aus Meinung des Produktmanagements kein Triebfahrzeug finden, dass ihn anspricht und unter 100 Euro kostet.



Hallo Peter,

unter 100 Euro ist bloß eine kleine Rangierlok drin, und die sprechen nun mal nicht jeden an. (Ich bekam als Kind eine BR 89 (3000) geschenkt, aber ich habe diese Billiglok schon damals gehasst, und mein Vater war kein Besserverdiener!) Das ist nicht die Meinung des Produktmanagements, sondern einfach die Tatsache, dass eine Streckenlok für unter 100 Euro ein klares Verlustgeschäft wäre. Mit den günstigen verkindlichten Loks kann einige Kinder als Neukunden gewinnen, mehr nicht.

Wie soll Märklin (oder irgendein anderer Hersteller) Geld mit Billigloks verdienen? Piko hat vor kurzem die Preise erhöht, und wird das in Zukunft noch öfter tun, weil die Kosten steigen und die Rendite der Firma eher niedrig ist. (Das kann man im Bundesanzeiger überprüfen.) Diejenigen Erwachsenen, die von den Start-Up-Preisen abgeschreckt werden, sind keine Märklin-Kunden und werden es auch nie werden. Die Neuware ist allgemein so teuer, dass nur Besserverdiener sich das leisten können. Allerdings werden solche Kunden oft von der miesen Qualität abgeschreckt, die öfters ausgeliefert wird. Ich habe seit 2012 schon viele Artikel wegen werkseitiger Mängel zurückgeschickt. Anstatt mfx+ oder Apps fürs Smartphone hätte Märklin in die Qualitätskontrolle investieren sollen, aber dann müsste man mehr Mitarbeiter einstellen und eine niedrigere Rendite in Kauf nehmen. Ich schicke jeden Artikel zurück, der nicht 100 % einwandfrei ist.

Eigentlich sind deine Beiträge ein Plädoyer für die alten Analogloks von Märklin. Bei richtiger Wartung kann höchstens der Umschalter versagen, und den kann man notfalls durch einen Delta-Decoder oder ein altes Ersatzteil aus der Bucht ersetzen. Da bekommt man viele Streckenloks aus den 70er oder 80er Jahren für 50-100 Euro, solange es keine seltenen Modelle sind. Sogar meine vierjährige Tochter sagt, dass sie meine alten Märklin-Loks in den blauen Kartons lieber mag als die Soundloks, die ihr zu laut sind, und das habe ich ihr nicht eingeredet.


Grüße, Mark

Vintage-Modelle von Märklin, aber auch Digitalloks und Wagen aus aktueller Produktion


 
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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#548 von Buegelfalte , 16.05.2016 17:43

Liegt der "Run" auf Second Hare-Ware vielleicht auch am unattraktiven Gesamtprogramm? Man soll ja von sich nicht auf andere schließen, aber ich habe gerade die Gesamtkataloge von 2000 und 2005 vor mir liegen und wenn ich da so durchschaue könnte ich mich "dumm und dusselig kaufen", wenn es die Sortimente in dieser Form heute gäbe.

Allerdings ist auch der Gebrauchtmarkt meiner Ansicht nach aus den Fugen geraten. Klar, die teuren Lokomotivneuheiten der letzten Jahre gibt es in Form von Gebrauchtware und Ladenhütern deutlich günstiger. Dumm eben auch, wenn man als Neuheiten Jahr für Jahr im Prinzip Wiederauflagen bringt, die sich von ihren ursprünglichen Erstauflagen nur geringfügig unterscheiden. Und die "Massenware" von früher gibt's natürlich auch für wenig Geld. Ansonsten sind sich die Massen von "Gebrauchthändlern" in der Bucht (vor allem bei den inzwischen bei den Neuheiten bei Märklin sträflich vernachlässigten Wagen und Wagensets) sehr einig: Nimm den aktuellen Neupreis eines ähnlichen Modells und gehe da etwas drunter. Der Koll ist bald nicht mehr das Papier wert, auf dem er gedruckt ist.

Beispiele? Gerade wieder etwas gestöbert: Kesselwagenset 46552, Wert lt. Koll 35 €, in der Bucht für 75 € (ok, in Italien für 59 € zu bekommen...). Schieplanenwagenset 47208, Koll 30 €, Bucht 60 €. Wagenset "Gleisbauzug" 47901, Koll 35 €, in der Bucht zwischen 55 und 70 €. Und so weiter...

Ich finde Gebrauchtware häufig attraktiver, da ich die Modelle attraktiver finde, nicht aber weil sie preislich attraktiver wären.


Grüße, Björn


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#549 von Lord_Nelloz , 16.05.2016 18:52

Zitat von Buegelfalte

Ansonsten sind sich die Massen von "Gebrauchthändlern" in der Bucht (vor allem bei den inzwischen bei den Neuheiten bei Märklin sträflich vernachlässigten Wagen und Wagensets) sehr einig: Nimm den aktuellen Neupreis eines ähnlichen Modells und gehe da etwas drunter. Der Koll ist bald nicht mehr das Papier wert, auf dem er gedruckt ist.



Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass da Methode hintersteckt. Stelle (für 0 Euro Einstellkosten) irgendwelche Modelle zum Mondpreis-Sofortkauf ein und fast automatisch sind die Käufer bereit, dann mindestens einen halben Mondpreis für Auktionen gleicher Artikel zu bezahlen. Egal, ob die Artikel das wert sind oder nicht. Denn das Gefühl, dann immer noch einen "Schnapp" gemacht zu haben, ist doch reichlich vorhanden. Ich beobachte zwar nicht das Märklin-Angebot, aber im Gleichstromsektor ist es nicht anders. 40+ Jahre alte Wagensets von längst insolventen Firmen (Liliput Wien, Lima etc., also auch ohne jede Möglichkeit, Ersatzteile zu erhalten) für 100+ Euro...yeah.

*Verschwörungstheorie an* Ab und an bietet dann ein Gebrauchtwaren-Verkäufer mal mit Zweitaccount auf eines seiner Mondpreis-Angebote, damit in den verkauften Artikeln auch mal so etwas auftaucht. Und das "Schnapp gemacht"-Gefühl wird damit noch bestätigt. *Verschwörungstheorie aus*


Viele Grüße
Christoph


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RE: Märklin Schwierigkeiten mit Second Hand Ware

#550 von Buegelfalte , 16.05.2016 19:17

Zitat von Lord_Nelloz
Ich beobachte zwar nicht das Märklin-Angebot, aber im Gleichstromsektor ist es nicht anders.



Richtig, bei Roco-Güterwagen aus den 90er Jahren z.B. hat man gegenüber dem damaligen Neupreis oftmals keinen Wertverlust, im Gegenteil. Da stimmt dann tatsächlich die Aussage, Modellbahn sei eine Wertanlage... Oder eben der Gebrauchthöker macht den Reibach, die Taschenwagen aus den späten 80er Jahren z.B. werden oftmals beinahe zu Preisen aktueller Neuware angeboten.


Grüße, Björn


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