RE: Abrissbirne wegen Kurzschluss?

#1 von Womobahn , 12.11.2015 10:29

Guten Morgen ins Forum,
für mich ist der Morgen leider gar nicht gut.
Meine Anlage wird gesteuert und geschaltet mit der CS2, fahre auf K-Gleis, habe ca. 40 Weichen und ca. 20 Signale bzw. Signalsteuerungen (mit Signalmodulen von IEK) im Einsatz. Es ist keine Einteilung in Stromkreise vorhanden, dafür aber eine Ringleitung mit Einspeisepunkten alle 50 bis 60 cm.
Ein Gleisbild in der CS2 ist auch eingerichtet, ebenso viele Automatikabläufe im Memory.
Nun habe ich wie immer die CS2 eingeschaltet (am Vorabend lief alles noch reibungslos!) und sofort nach dem Booten zeigt sie mir eine Störung an, so dass erst nach der Behebung gestartet werden kann - Ihr kennt das Bild ja sicher.
Ich habe sämtliche Wagen und Loks von der Anlage genommen - keine Besserung.
Eine Absuchen der Gleise mit einer hellen Taschenlampe hat nichts zu Tage gebracht, was einen Kurzschluss hätte auslösen können. Die Suche ist allerdings nicht ganz einfach, weil ich 2 Schattenbahnhöfe übereinander habe.
Dann habe ich damit begonnen, einige Gleisabschnitte, die noch nicht geschottert sind, vom Hauptgleis zu trennen - keine Besserung.
Dann habe ich von der Ringleitung einen Teil abgeklemmt und die CS2 eingeschaltet. Immerhin blieb sie stabil, allerdings mit einem Verbrauch von 2,36 bis 2,65 Ampère lt. Anzeige bei der CS 2. Aber gefunden habe ich trotzdem nichts.
Bevor ich nun meine komplette Anlage, an der ich seit ca. 3 Jahren gemächlich arbeite, abreiße, Frage an alle, ob es von Eurer Seite noch Tipps gibt, wie ich den Kurzschluss beseitigen könnte? Könnte man da irgend ein Messgerät einsetzen? Welches?
Ich bin jedenfalls völlig verzweifelt und setze meine Hoffnungen an Euer Experten/Expertinnenwissen, damit ich unser Hobby doch noch in Ruhe weiter ausüben kann.
Viele Grüße
Wolfram


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RE: Abrissbirne wegen Kurzschluss?

#2 von Fremdwort-Frank ( gelöscht ) , 12.11.2015 11:50

Hallo,

hast du die CS2 mal ohne alles betrieben? Wievbiel Strom fliesst da?
Vermutlich dürfte das Problem mit zusätzlichem Booster gelöst werden, die Anlage verbraucht schlicht zuviel. So klingt es.


Fremdwort-Frank

RE: Abrissbirne wegen Kurzschluss?

#3 von silz_essen , 12.11.2015 12:30

Hallo zusammen,

genau aus diesem Grund sollte man auch bei einer digital gesteuerten Anlage diese in abschaltbare Bereiche einteilen, damit man einen solchen Kurzschluss eingrenzen kann.

Gruß
Martin


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RE: Abrissbirne wegen Kurzschluss?

#4 von Womobahn , 12.11.2015 12:51

Hallo Fremdwort-Frank,
nach meiner Erinnerung liefert die CS2 19 V und selbst wenn ich 4 bis 5 Züge fahren lasse niemals mehr als 2 A. Wie viel Strom die CS2 insgesamt liefert, weiß ich nicht, ich meine nur mal gehört zu haben, bis zu 5 A. Personenwagen sind alle mit LEDs bestückt, das hält den Stromverbrauch in Grenzen. Ganz davon abgesehen, habe ich ja noch am Vorabend (und auch an den Tagen vorher) die Züge ohne jede Komplikation fahren lassen.
Martin:
Was darf ich unter abschaltbaren Abschnitten verstehen?
Ich habe übrigens gerade nochmal gesucht und höre so ein leichtes "Tickern" oder wie auch immer das zu beschreiben sein kann. Ich kann das aber leider nicht genau orten. Das deutet für mich aber darauf hin, dass tatsächlich plus und minus was miteinander treiben
Vermutlich muss ich mal sämtliche Anschlüsse, die über die Ringleitung kommen ablöten und hoffen, den Richtigen zu finden.
Gruß Wolfram


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RE: Abrissbirne wegen Kurzschluss?

#5 von Harald , 12.11.2015 13:12

Hallo Wolfram,

es gibt sogenannte Kurzschlussfinder.

Im Internet findet man ein sehr teures Fertigmodell (690 Euro) und auch Selbstbauprojekte (die aber unvollständig dokumentiert sind).
Vielleicht gibt es hier im Forum einen Elektronikexperten, der sich damit auskennt.

So ein funktionierender Kurzschlussfinder wäre natürlich eine tolle Sache, da hätte ich auch Interesse.......

Ich werde mal einen neuen Thread eröffnen mit dieser Fragestellung.

Liebe Grüße von Harald


 
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RE: Abrissbirne wegen Kurzschluss?

#6 von magnus , 12.11.2015 13:16

Hallo Wolfram,

wenn Du nichts verändert hast, könnte das ggf. ein defekter Weichenantrieb sein.

Vielleicht da mal mit der Suche anfangen.


Gruß
Magnus
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RE: Abrissbirne wegen Kurzschluss?

#7 von silz_essen , 12.11.2015 14:19

Hallo nochmal,

das mit den schaltbaren Abschnitten ist ganz klassisch zu verstehen:
Eine einzige Ringleitung für die Versorgung ist sehr schön, weil es die Verkabelung sehr vereinfacht. Man erkauft sich damit aber die hier beschriebenen Probleme bei der Suche nach einem Kurzschluss.
Daher ist es in meinen Augen nötig, die Gleisanlage in Abschnitte (durch Isolierung der Schienen und/oder des Mittelleiters) zu trennen. Jeder Abschnitt bekommt seine eigene Einspeisung (ggf. ähnlich wie bei der Anbindung an eine Ringleitung). Diese einzelnen Einspeisungen sind aber leicht trennbar zu machen. Also entweder man hat irgendwo ein zentrales Stellpult mit entsprechend vielen Schaltern (dann ist die Idee einer Ringleitung aber letztlich ad absurdum geführt, trotzdem aber meine persönlich präferierte Lösung), oder aber man macht die Abzweigleitungen direkt von der Ringleitung aus irgendwie trenn-/schaltbar. Das wird dann allerdings schon bei einer mittleren Anlage wieder ein größerer Aufwand im Falle eines Falles diese ganzen Schalter/Stecker/was_auch_immer unter der Anlage zu finden und zu trennen.
Ich habe für meine private Anlage daher ganz am Anfang die Entscheidung getroffen, die gesamte Anlage in jeweils etwa 2m lange, abschaltbare Gleisabschnitt (bei rund 250m gesamter Gleislänge) zu teilen. Diese Gleisabschnitte werden ganz klassisch über Schalter in einem Gleisbildstelwerk geschaltet. Nix digitales Schalten, nix Relais, ganz einfache ein-aus-Schalter, dafür aber (incl. funktionsfähiger, ebenfalls schaltbarer Oberleitung) rund 250 Schalter. Ich gebe zu, das ist ein gewisser Aufwand, aber damit lassen sich Kurzschlüsse (von denen es GottSeisGetrommelt bisher SEHR wenige gegeben hat) recht schnell eingrenzen und man kann sogar im Falle des Falles auf dem Rest der Anlage weiter Betrieb machen.
Die Kosten halten sich nun wirklich im Vergleich zum Rest im Rahmen. Die restliche Elektrik (angefangen von der Digitalzentrale, über Booster, Weichenantriebe incl. Decoder etc.) kostet mindestens einen Faktor 10 mehr als die Schalter und die paar Meter Kabel.

Achja, hätte ich fast vergessen: Von Anfang sollte man auch auf einen einheitlichen Farbcode bei der Stromversorung achten und die Kabel sollten vom Querschnitt her ausreichend sein. Das ist man natürlich im Falle von nur 2m langen Gleisabschnitten mit relativ geringen Kabelquerschnitten gesegnet, da ja nicht fünf Züge gleichzeitig sich in einem Gleisabschnitt befinden können.
Und wenn man dann noch von Anfang an alles sauber notiert und entsprechend beschriftet, dann sind Probleme per se auf ein Minimum beschränkt.

Gruß
Martin


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RE: Abrissbirne wegen Kurzschluss?

#8 von Womobahn , 12.11.2015 15:24

Dank an alle, für die Unterstützung, insbesondere im Hinblick auf die abschaltbaren Abschnitte. Für den Weiterbau werde ich das bestimmt umsetzen.
Aber: rost: Ich habe den Fehler mit Hilfe des "Tickerns" gefunden: In etwa das Geräusch geortet und dann mit dem Finger über diverse Gleisabschnitte gefahren und siehe da - an einer Stelle war das Gleis richtig warm. Und genau an dieser Stelle (natürlich in der 2. Ebene und ganz schlecht dran zu kommen) hatte sich die Lasche des Gleises wohl bei nachträglichem Brückeinbau so verschoben, dass es zum Kurzschluss kam.
Nun läuft die Bahn wieder, der Abrissbagger ist weg und, siehe oben, nochmals vielen Dank für Eure Ideen.
Viele Grüße
Wolfram


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RE: Abrissbirne wegen Kurzschluss?

#9 von Schwanck , 12.11.2015 16:36

Moin Wolfram,

ein gutes - d.h. Preis über 40,- € - Digital Multimeter, das einen Messbereich für Widerstände bis in den Milliohm-Bereich bietet, könnte dir in folgender Weise helfen:
1.Alle Einspeisepunkte werden von der Ringleitung getrennt.
2. An jedem Einspeisepunkt nimmst du eine Widerstandsmessung vor.
3. Über jede Messung Protokoll führen.
4. Im Abschnitt mit dem niedrigsten Widerstandswert liegt der Kurzschluss.
5. Dort suchst du die Gleise noch einmal gründlich ab.
6. Dann werden alle Gleisverbindungen untersucht. Beim K-Gleis können sich die Verbindungskontakte nach oben verbiegen und so mit dem Schienenprofil einen KS bilden.
Noch eine Frage: Wie hast du die Kabel am Gleis angebracht? Wenn du die Kontakte 7504 genommen hast, kann es auch zum KS mit den Schienen kommen. Auch der Massekontakt 7500 kann kritisch sein, wenn er an der Verbindung zwischen 2 Gleisen angebracht wurde. Im Falle , dass du alles gelötet hast, ist natürlich immer mit Zinnresten an den Anschlussstellen zu rechnen. Das K-Gleis hält da einige Fallen bereit.
Wenn das alles nicht hilft kenne ich noch die Brutalmethode, die man noch vor der Abrissbirne anwenden kann.
Die teile ich dir jedoch nur im Notfall als PN mit.


Tschüss

K.F.


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RE: Abrissbirne wegen Kurzschluss?

#10 von Womobahn , 12.11.2015 19:54

Hallo Schwanck,
auch Dir vielen Dank für die Hinweise. Beim nächsten (hoffentlich aber nicht kommenden) Kurzschluss werde ich danach vorgehen.
Die Kontakte 7504 habe ich teilweise eingesetzt, werde sie aber demnächst alle rauswerfen, da ich schon mal Ärger mit denen hatte.
Wenn ich das heute so sehe, ist das C-Gleis sicherlich die bessere, weil sicherere Methode, aber der Austausch der Gleise und Weichen würde das Budget sprengen.
Ich war wirklich so weit, das Hobby, dem ich seit dem 12. Lebensjahr nachgehe, dran zu geben, aber was wäre dann? (Siehe Loriot: Ein Leben ohne Miniatureisenbahn wäre möglich, aber sinnlos )
Aber jetzt ist ja alles wieder gut, wobei mich Deine "Brutalmethode" doch interessieren würde......
Viele Grüße
Wolfram


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