Liebe Stummis,

eins vorab: Ich bin gebürtiger Märkinist, und zwar einer, wie er im Buche steht. Nehmt alle Eure Vorurteile mal zwei, und Ihr seht mich vor Euch!

Bitte betrachtet mich zudem als den größten anzunehmenden Dussel in Sachen Digitaltechnik. Wer anfängerhafte Fragen verabscheut, möge bitte weiterlesen!

Machen wir ein kleines Gedankenexperiment und nehmen an, ich wollte aus zunehmender Frustration heraus auf die dunkle Seite wechseln, nämlich von Märklin aufs Zweileiter-Gleichstrom-System.

Nehmen wir ferner an, ich wollte auf meiner Anlage eine überaus originelle Idee umsetzen, die es zuvor noch nie gab, nämlich ein BW mit Drehscheibe. Meinethalben mit einer von Fleischmann oder der von Roco. Oder einer ganz anderen (Kleinbahn oder sonstwas).

Meine Anforderungen wären:

- Digitale Funktionen wie Spitzensignal/Sound der Lok sollen während des Drehvorgangs auf der Drehbühne ununterbrochen in Betrieb sein können

- Die Lok soll beim Befahren und Verlassen der Drehbühne weder stottern noch zucken, noch ihre digitalen Funktionen verlieren, auch nicht kurzzeitig

- Bei auf den Zufahrtsgleisen zur Drehscheibe abgestellten Loks sollen ebenfalls die digital zuschaltbaren Funktionen ununterbrochen in Betrieb sein können

Daraus ergibt sich für meine Begriffe: Jedes einzelne Abstellgleis/Zufahrtsgleis muss zwingend einen Stromanschluss bekommen, damit die Loks permanent qualmen und zischen können. Beinharte Schlussfolgerung eines Hochbegabten: Einerseits ist ein Fahrstromanschluss an der Drehbühne, andererseits jeweils an jedem einzelnen Zufahrtsgleis vonnöten.

Das führt mich natürlich zur Gretchenfrage, auf die alle bereits ungeduldig warten:

Wie bekomme ich eine 180-Grad-Drehung ohne Kurzschluss hin? Und das möglichst idiotensicher???

Im Netz und hier im Forum habe ich gesehen, dass es von Fleischmann ein „Turn Control“ gibt oder gab. Würde dieses Gerät – wir tun jetzt mal so, als spiele Geld keine Rolle – meine Probleme lösen? Und falls ja: Ist es ausschließlich in Verbindung mit dem hauseigenen „Twin Center“ verwendbar? Oder mit jeder beliebigen anderen Digitalzentrale? Und „kann“ es auch die Drehscheibe von Roco oder die ganz alte von Fleischmann aus den Sixties?

Gäbe es eine Alternative zum „Turn Control“? Wie gesagt: So idiotensicher wie möglich – ich habe keinen blassen Dunst von Elektrik und Elektronik und diesbezüglich absolut *** NULL *** Ambitionen. Als tuntige kleine Diva würde ich im Zweifel immer eine sündhaft teure, einfach anzuschließende Blackbox, die alles für mich regelt, irgendwelchen ominösen Bauteilen vorziehen, die ich mit meinen Wurstfingern irgendwie zusammenlöten müsste, was todsicher in die Hose ginge.

Danke für die Geduld beim Lesen!

Liebe Grüße

Holger

Hallo Holger,

hier eine mögliche Lösung:
http://www.firma-staerz.de/index.php?sub=produkt&id=214
http://www.firma-staerz.de/index.php?sub=produkt&id=411

Bei Fragen einfach mal dort anrufen.

mfg

Ralf

Machen wir ein kleines Gedankenexperiment und nehmen an, ich wollte aus zunehmender Frustration heraus auf die dunkle Seite wechseln, nämlich von Märklin aufs Zweileiter-Gleichstrom-System.

Hallo Holger

Dies ist jetzt nicht böse gemeint, aber kennst du Märklin Spur Z? Dies läuft auch auf dem Zweileiter-Gleichstrom.
Sogar eine Drehscheibe von Märklin gibt es dafür. Nur kein eigenes Digital-Sortiment dazu (in diesem Jahrtausend).
Du musst also nicht einmal auf die dunkle Seite wechseln.

Nun noch zu deiner Frage. Meistens benützt man ein Kehrschleifenmodul. Oder die Geräte von Ralfs Vorschlag (wenn man Sie bekommt).
Von Littfinski DatenTechnik (LDT) gibt es auch Geräte und Verdrahtungsbeispiele.

Gruss
Martin

Hallo, Holger!

Ein Kehrschleifenmodul sollte für Deine Zwecke die einfachste Lösung sein. Sie sind recht günstig (um die 50 € und einfach anzuschließen.
Fertiggeräte (mit und ohne Gehäuse) gibt es u.a. von Lenz und Tams.



Noch ein kleiner Tip: Wenn dich eine alte Tante nervt, hör nicht hin - verbringe Deine Zeit lieber mit ihren früheren Geschenken .

Hallo,

habt ganz herzlichen Dankfür Eure Antworten!

Ich habe mittlerweile die Anleitung für das Kehrschleifenmodeul Lenz LK 200 heruntergeladen und studiert. Ergebnis: Damit müsste selbst ich klarkommen!

Jetzt fehlt nur noch die finale Motivation, tatsächlich ins kalte Wasser zu springen. URKS! Gar nicht so einfach. Denn völlig abgesehen vom daraufhin zu entsorgenden emotionalen und materiellen Märklin-H0-Ballast, habe ich nicht die allerleiseste Ahnung, welches Gleis- bzw. Digitalsystem alternativ empfehlenswert wäre (ich weiß nicht einmal ansatzweise, was bei DC inzwischen Stand der Dinge ist; zuletzt habe ich in den Neunzigern von der Intellibox gehört).

Aber damit möchte ich Euch nicht behelligen. Ich meine sogar, hier hin und wieder Umsteiger-Threads gesehen zu haben. Werde ich mal suchen.

Nochmals vielen Dank und alles Gute!

Holger

Hallo Holger,

das LK 200 hab ich auch an meiner Drehscheibe. Funktioniert bestens. Alle Loks fahren ohne ruckeln auf die Bühne.
Gleise benutze ich Tillig (Elite) und die Zentrale von Viessmann. Bei Viessmann kannst du dir das Handbuch runterladen und in einer ruhigen Stunde mal anschauen. Dort siehst du dann in etwa, was der Stand der Dinge ist


Gruß
Ralf

Danke, Ralf!

Ich bin noch *SEHR* unentschlossen, ob ein radikaler Wechsel weg vom idiotensicheren Märklin-System für mich tatsächlich Sinn machen würde, aber es ist immerhin gut zu wissen, dass im Falle eines Falles auch ein eher schlichtes Gemüt wie ich mit der bislang so furchteinflößenden Drehscheiben-/Kehrschleifenproblematik klarkäme.

Liebe Grüße

Holger