RE: Schweres Busunglück am Stockheimer Lieschen

#1 von Scampi , 29.07.2015 15:10

Wetterau:
Ein schweres Busunglück ereignete sich am heutigen Nachmittag auf der Strecke zwischen Stockheim und Altenstadt.

Aus noch ungeklärter Ursache entgleiste der Schienenbus - auch genannt das "Stockheimer Lieschen" -
https://de.wikipedia.org/wiki/Niddertalbahn beim Durchfahren eine Weiche.



Am Zug entstand nur geringer Sachschaden, der sentimentale Schaden beim Lokführer ist allerdings groß.



Wurde der Zug doch erst neu in Dienst gestellt, um die eigene, noch im Bau befindliche Anlage mit dem Namen "Stockheimer Lieschen" entsprechend zu vervollständigen.

Warum der Zug das macht, ist mir derweil noch ein Rätsel.
Das macht der eigentlich fast immer, wenn eine Weiche auf der ausgehenden Innenkurve befahren wird,
und zwar genau dann, wenn die Vorderräder exakt an der Gabelung sind.
In anderer Richtung befahren, läuft alles reibungslos.

Hat jemand eine Idee, woran das liegen kann?
Am Zug sind keinerlei sonderbare Auffälligkeiten erkennbar, all meine anderen Züge laufen problemlos.

Auf sachdienliche Hinweise und Vermutungen zur Unfallursache freut sich die Streckenverwaltung der Niddertalbahn

Gruss
Rolf


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RE: Schweres Busunglück am Stockheimer Lieschen

#2 von Rauchgenerator , 29.07.2015 15:19

Der Radlenker an der Kurveninnenseite ist zu locker/hat zuviel Spiel. Dann steigt das gegenüberliegende Rad am Herzstück auf und schon muss der Triebwagenführer wieder seelisch leiden.

Suche hilft, Thema ist hier schon X-mal besprochen.


Bekennender 3-Pol Scheibenkollektorfahrer auf M-Pickelgleis!

Viele Grüsse
Ralf


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RE: Schweres Busunglück am Stockheimer Lieschen

#3 von Triplex5015 ( gelöscht ) , 29.07.2015 16:00

Das Problem hatte ich schon den 60er Jahren. Daß das heute noch (oder wieder?) aktuell ist . Geholfen hat damals eine Überhöhung der Kurve.


Triplex5015

RE: Schweres Busunglück am Stockheimer Lieschen

#4 von DeMorpheus , 29.07.2015 16:10

Zitat von Triplex5015
Das Problem hatte ich schon den 60er Jahren. Daß das heute noch (oder wieder?) aktuell ist .


Das Gleismaterial wird mit dem Alter halt nicht besser

Bei solchen Entgleisungen auf M-Gleis-Weichen sind tatsächlich häufig lose Radlenker die Ursache. Fahrzeuge mit langen Radstand wie der Schienenbus sind anfälliger.
Wenn die Radlenker aus Blech sind werden sie auf der Unterseite des Bettungskörpers durch zwei in sich verdrehte Blechlaschen gehalten. Diese mit einer schmalen Zange vorsichtig etwas weiter drehen reicht normalerweise aus um den Radlenker wieder (eine gewisse Zeit lang) funktionsfähig zu machen.


Viele Grüße,
Moritz

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RE: Schweres Busunglück am Stockheimer Lieschen

#5 von GMWE , 29.07.2015 16:27

Hallo Rolf,

die Gabelung heißt Herzstück und die Ursache für das Entgleisen liegt in dem zu großen Radsatzinnenmaß
des Schienenbusses oder - wie schon geschrieben- an den gegenüberliegenden Radlenkern. Als Folge läuft
der Spurkranz auf die Spitze des Herzstückes auf und rutscht dann zwischen die Schienen.
Nach NEM (Normen Europäischer Modelleisenbahnen) sollte das Maß zwischen 14,4 und 14,6mm liegen.
Mit einer Schiebelehre einfach mal überprüfen.

Gruß, Peter


Schmalspur1


 
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RE: Schweres Busunglück am Stockheimer Lieschen

#6 von Lokpaint , 29.07.2015 17:03

Hallo

Da hast du aber die falsche (DC) Norm genommen.

Für älteres Märklin und M-Gleis ist das Radsatzinnenmass 13,9-14 mm.

Bart


 
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RE: Schweres Busunglück am Stockheimer Lieschen

#7 von Der Voreifelbahner , 29.07.2015 17:18

Hallo,

gerade bei ausgenudelten M-Gleis Weichen hilft es zwischen Radlenker und Schiene einen dünnen Pappstreifen einzukleben, wobei dieser von der Länge her etwas größer sein sollte als der eigentliche Radlenker. Damit sollte das Problem gelöst sein. Gerade die Bogenweichen sind da anfällig für, wenn das Radmaß nicht 100% genau ist, umso mehr.


Gruß
Dustin


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RE: Schweres Busunglück am Stockheimer Lieschen

#8 von Scampi , 29.07.2015 17:33

Hey, vielen Dank für eure Tips.

ich denke, ich hab´ das Problem erkannt.

Ja, sind halt nicht mehr die jüngsten Schienen, da kann Verschleiss schon mal vorkommen.
Ich dachte halt eher, es liegt am Zug, da dass der einzige Betroffene ist.

Eure Beschreibung trifft´s exakt, die Lok läuft auf das Herzstück auf und hebelt sich dadurch selbst raus.

Der SchienenBus ist noch reativ unbespielt/wenig verschlissen,
wogegen sich einige meiner Loks schon in eher grenzwertigem Letzthandendverbraucherstadium befinden.
Die kleinen, billigen Spielloks halt,...... aber genau die fetzten da im Eiltempo ohne jegliche Probleme drüber

Ich habe die betroffenen Weichen kontrolliert, und siehe da ---- die "Einführhilfen" - die kleinen Leitbleche - waren total lose und ordentlich am Wackeln.
Das Biegen der kleinen Laschen auf der Rückseite hat zumindest kurzfristig Abhilfe gebracht.
Der Nahverkehr auf der Niddertalstrecke ist zumindest kurzfristig wieder sichergestellt.

Ob die sich aber auf Dauer nicht wieder lösen, wenn die dicken Kaliber wie z.B. die Gusseisen-Dampfloks mit den schweren Waggons drüber poltern, muss ich wohl erst mal abwarten.

Dsa mit den Radabständen werd ich auch noch kontrollieren - muss erst mal meine Schieblehre in der Scheune suchen

Besten Dank euch allen für eure Tips.
Rolf


@ Dustin --- jetzt habe ich auch den zweiten von zwei Mitgliedern mit der gleichen Fahne kennengelernt


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RE: Schweres Busunglück am Stockheimer Lieschen

#9 von Andreas Poths , 30.07.2015 06:42

moin Rolf,
das Umbiegen der Laschen ist manchmal nicht von langer dauer nützlich - das stimmt. Leider.
Zu meiner M-Gleis-Zeit hatte ich das gleiche Problem; Abhilfe habe ich dadurch geschaffen, dass ich die Laschen unter dem Gleisbett und den Radlenker (Zur Schienenmitte hin) zusätzlich mit farblosem Silikon fixiert habe. Zur Not geht auch Pattex.

Gruß Andreas


gruß pothsi
Man lebt nur einmal...aber dann mit MÄRKLIN!!!
Guggd ihr meine Anlage gerne auch hier:
https://www.youtube.com/watch?v=hzD2SyMk1KA

Nüchtern betrachtet war es besoffen besser....


Andreas Poths  
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