RE: Meine Mä 3511 (Schöne Württembergerin) ruckelt nicht mehr!

#1 von Schwabenbähnle ( gelöscht ) , 02.01.2015 15:11

Hallo Moba-Freunde,
meine gebraucht ersteigerte Märklin 3511 (schöne Württembergerin) läuft nun fantastisch rund.
Mein Moba-Händler meinte, das Ruckeln könne von der Kraftübertragung durch das Schubgestänge der Lok und von verschmutzten Gleisen kommen. Ich hatte mich schon fast damit abgefunden und habe gestern mal die Elektronik im Tender auch auf der Unterseite angeschaut. Ich muss wohl beim Herausnehmen der Platine an einen der drei größeren Kondensatoren leicht angestoßen sein. Er fiel auf jeden Fall von der Platine ab. Der Grund waren kalte Lötstellen. Heute habe ich das Bauteil wieder seeeeeehr vorsichtig eingelötet. Vermutlich war eine der beiden Lötstellen schon länger gebrochen und verursachte durch Vibrationen einen Wackelkontakt. Daher das Ruckeln.

Falls jemand bei der selben Lok auch keinen ruhigen Lauf hinbekommt, empfehle ich, an den Kondensatoren mal gaaanz vorsichtig zu wackeln. Die Bauteile wurden vermutlich maschinell eingelötet. Da kann es theoretisch sein, dass mehrere Loks betroffen sind.
Grüße
Uli


Schwabenbähnle

RE: Meine Mä 3511 (Schöne Württembergerin) ruckelt nicht mehr!

#2 von SAH , 02.01.2015 21:18

Guten Abend Uli,

die Originalplatine hat mit diesen SMD-Kondensatoren möglicherweise eine Sollbruchstelle:
2 von 3 Platinen haben bei mir ihre Elkos auf diese Weise verloren. Bei einer ist auch das Lötpad abgegangen.
Die Vierte ist schon einmal repariert worden.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-ALexander Heyn


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RE: Meine Mä 3511 (Schöne Württembergerin) ruckelt nicht mehr!

#3 von Schwabenbähnle ( gelöscht ) , 03.01.2015 17:28

Guten Abend Stephan-ALexander,
ich habe es vermutet, dass meine Lok nicht die einzige ist. Sogar mein Händler berichtete mir von Kunden, die das Modell entnervt zurückgebracht haben. Er hat sich auch "geweigert" einen Reparaturversuch zu unternehmen (vielleicht auch deshalb, weil die Lok nicht von Ihm war ).
en: Vielleicht noch drei Tipps für die Allgemeinheit: en:
1) Wer nur durchschnittlich löten kann und auch nur einen billigen Lötkolben hat, sollte die Reparatur einem Fachmann überlassen. Ruckzuck ist der Anschluss verbrannt oder man hat wieder nur kalte Lötstellen.
2) Ich habe es so gemacht, dass ich zunächst zwei Drähte an den Elko gelötet habe und das andere Ende an den heilen Anschluss. Der zweite Anschlusspunkt auf der Platine war nicht mehr brauchbar. Ich habe dann den zweiten Draht an ein anderes Bauteil gelötet, das mit dem zweiten Anschluss verbunden ist. Sieht nicht schön aus, funktioniert aber und ist sowieso im nicht einsehbaren Bereich des Tenders untergebracht.
3) Bei Elkos ist unbedingt auf die Polarität zu achten
Viele Grüße
Uli


Schwabenbähnle

RE: Meine Mä 3511 (Schöne Württembergerin) ruckelt nicht mehr!

#4 von SAH , 03.01.2015 20:51

Guten Abend Uli,

vielen Dank für Deine Reparaturanleitung.
Eine Ergänzung habe ich vielleicht: Statt der Elkos könnte man evtl. auch Vielschichtkondensatoren mit gleichen elektrischen Werten benutzen. Die sind dann deutlich kleiner (ähnlich wie die anderen SMD-Bauelemente in Form die Widerstände). Damit dürfte weniger kaputt gehen.

Abgesehen von diesem Problem sind die Faulhabermodelle im Analogbetrieb mit dieser Elektronik unschlagbar!
Ich frage mich, ob man die Elektronik evtl. auch in anderen Modellen (BR 05, BR 45, BR 59) einsetzen könnte?

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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#5 von Schwabenbähnle ( gelöscht ) , 03.01.2015 22:13

Guten Abend Stephan-ALexander,
wenigstens ein Modellbahner, den das Thema interessiert. Vielen Dank dafür.

Hast Du vielleicht einen Schaltplan der Elektronik die in der 3511 und sicher baugleich in anderen Tender-Modellen verbaut ist?
Die Lötpads sind schon sehr klein. Man könnte die Kondensatoren dann direkt an den Anschlüssen von z.B. Widerständen anlöten, die auf der gleichen Leiterbahn sitzen.

Mit anderen Modellen, in die man die Elektronik verbauen könnte, habe ich leider keine Erfahrung. Bei kleinen Loks wird es sicher schwierig.

Ich besitze aus meiner Kindheit einige analoge Modelle (digital gab es noch nicht), die sich dann durch ebay stark vermehrt haben. Mein bescheidener Wunsch ist nur, dass die Loks im Verhältnis zueinander mit der richtigen Geschwindigkeit und vor allem, ohne zu ruckeln laufen. Der Schienenbus sollt nicht die E03 überholen. Auf Anfahr- und Bremsverhalten lege ich keinen Wert. Ich habe mit vorgeschalteten, antiparallelen Dioden bisher gute Ergebnisse erziehlt. (vgl. mein letzter Beitrag im Forum).
Bei ganz alten und müde gewordenen Modellen habe ich in jüngster Zeit durch das Auskratzen der Nuten zwischen den Kollektorsegmenten der Läufer eine kaum zu glaubende Verjüngung erzeugt. Der Siff in den Ritzen ist ein Öl-Kohle-Gemisch, das die Kollektorsegmente überbrückt. Das erhöht die Stromaufnahme ohne dass zusätzlich Drehmoment erzeugt wird. Ich reinige die Zwischenräume mit Holz-Zahnstochern, damit nichts kaputttgeht.
Viele Grüße
Uli


Schwabenbähnle

RE: Meine Mä 3511 (Schöne Württembergerin) ruckelt nicht mehr!

#6 von SAH , 03.01.2015 22:33

Guten Abend Uli,

was den Schaltplan betrifft, so haben bereits vor ca. 20 Jahren diejenigen von Rang und Namen sich vergeblich um den Schaltplan dieser Elektronik bemüht. Ich versuche mal einen neuen Anlauf diesbezüglich.

Was das Geschwindigkeitsverhältnis der Modelle betrifft, so haben die analogen Modelle bei Märklin zwei (gerne vergessene oder in Abrede gestellte) Rahmenbedingungen:
a) Vorbildgeschwindigkeit bei 12V (in etwa Trafomittelstellung)
b) Spielmodelle haben eine verdoppelte v_vorbild bei 12V. Spielmodelle sind i.d.R. von Vorbildern mit niedrigem Tempo. Also BR 89, 80, E63, T3, DHG500, DHG700C, V60, BR 81.
Wie gut die Modelle bei guter Pflege zueinander passen, kannst Du Dir anhand der Erfahrungsberichte anschauen.
Modelle mit Vorbildern sehr hoher Geschwindigkeit, also Schienenzeppelin, E03, BR 460 SBB o.ä. erreichen die vorgegebene Geschwindigkeit unter o.g. Bedingungen nicht immer.

Sollte also Dein Schienenbus (3016) bei 12V >120 km/h und Deine BR 103 <150 km/h, dann vergleichst Du möglicherweise einen mechanisch hervorragend intakten Schienenbus und eine BR 103 mit ungünstiger Motor/Ansteuerungskombination (vgl. 3757 in o.g. Tabelle). Die zum alten Schienenbus gleichzeitig angebotenen BR E03/103 kommen mit Relaissteuerung auf 173 bzw. 193 km/h.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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#7 von Schwabenbähnle ( gelöscht ) , 03.01.2015 23:21

Guten Abend Stephan-Alexander,
vielen Dank für die umfangreiche Liste mit den Erfahrungsberichten.
Im Moment habe ich meine Sammlung, so glaube ich zumindest, nach Augenmaß ganz gut eingestellt.
Es spielen eben so viele Faktoren eine Rolle, wie z.B. die letzte Wartung der Lok (Verharzung), Laufleistung, Raumtemperatur, Anhängelast, Steigung/Gefälle usw.. Aber das macht unser Hobby auch so interessant. Man ist nie fertig.
Meinen Fuhrpark habe ich, wie schon erwähnt, in einem technisch guten Zustand.

Der Rohbau meiner Anlage (ca. 15qm) im Keller ist soweit fertig, die Gleiswendeln sind gebaut. Als nächstes werden die Wendeln mit Gleisen belegt, fixiert und alle elektrischen Anschlüsse (Reed-Relais, Kontaktstellen) vorgenommen. Ich muss dann noch die Platinen für die Blocksteuerung der doppelgleisigen Hauptstrecke und der Nebenstrecke löten. Die Steuerung für die beiden Schattenbahnhöfe habe ich mit programmierbaren Logikbausteinen (GAL) und Relais realisiert. Der Prototyp hat funktioniert, alles selbst entworfen.
Ich baue von unten nach oben: UG der Anlage (Schattenbahnhöfe), EG (Hauptebene), OG (Landschaft mit Nebenstrecke). Dann kommt man besser hin.
Es bleibt spannend!
Viele Grüße
Uli


Schwabenbähnle

   


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