RE: Planung eines Nebenbahn-Bahnhofs am Stadtrand / Gleisplanung

#1 von münchenost , 30.11.2014 19:13

Hallo zusammen!

ich möchte mich zunächst in aller Kürze vorstellen:
Ich bin Michael, 34 Jahre, Münchner, studierter Architekt und Modellbahn-Wiedereinsteiger.
Aus "Freude am Planen" habe ich das Modellbahnhobby wieder aufgenommen, auch weil mit dem Ruhestand meines Vaters das vorhandene Material wieder ins Bewusstsein gerückt ist.
Etwas mehr über mich gibt's hier zu lesen: viewtopic.php?f=18&t=109876

Im kommenden Winter soll es losgehen, wie auch immer: Die Ausgangslage meiner Anlagenplanung ist folgende:
Im Haus meiner Eltern habe ich die Möglichkeit in einem Raum eine Modellbahnanlage aufzubauen. Die Grundlage ist ein Rechteck mit ca. 265 cm x 110 cm + einem Dreieck mit ca. 110 cm x 78 cm x 78 cm (siehe Zeichnung). Für einen möglichen späteren Standortwechsel soll die Anlage als Segmentanlage gedacht sein. Geplant wird mit RocoLine H0 für einen digitalen Einzelfahrer.
Es besteht natürlich das übliche Problem: Viele Ideen, wenig Zeit. Daher soll die Anlage auch im Bauvolumen überschaubar und bereits frühmöglich befahrbar sein.

Als Münchner ist natürlich die Isarthalbahn mit ihrem trickreichen Endbahnhof eine besondere Referenz. Daher die Idee eines Nebenbahnbahnhofs mit Güterverladung. Ob Endbahnhof oder eine Spitzkehre hängt stark mit dem verfügbaren Platz zusammen.

Hier aber der Fragebogen:

1. Wünsche und Anforderungen an deine Anlage:

Zitat
1.1 In welcher Region (Gegend, Landschaft) ist deine Modellbahn angedacht?



Süddeutschland. Stadtrandlage einer Großstadt (ähnlich Schlachthof/Großmarktgebiet München, siehe Isartalbahn). Gelände mit Höhensprüngen durch Kunstbauten wie Arkaden, Über-/Unterführung, aufgeschütteter Bahndamm. Reduzierte Geländegestaltung (städtisch, wenig grün): Ziegel, Kopfsteinpflaster, (Asphalt), Stahl

Zitat
1.2 An welche Motive hast du gedacht (Stadt/Land, Industrie, Bw, Landwirtschaft etc.)? Hauptbahn oder Nebenbahn?



Stadtrand, Nebenbahnbahnhof mit Anschlusskehre an Hauptbahn, Güterverladung, Klein-BW

Zitat
1.3 Welche Fahrzeuge sollen auf deiner Anlage fahren?



Tenderdampfloks (BR 64, BR 80, BR 94), Altbau-Elok (E 32), Schienenbus, Diesellok (V 60)
div. Güterwagen (gedeckt, offen, Haus-zu-Haus), Donnerbüchsen, Umbauwagen

Zitat
1.4 In welchem Zeitraum/welcher Epoche soll deine Anlage angesiedelt sein?



60er/70er Jahre

Zitat
1.5 Welche(n) Bahnhofstypen bevorzugst du (Durchgangsbahnhof, Endbahnhof, Spitzkehre, Abzweigebahnhof)?



(End-)Bahnhof einer Nebenbahn mit Hauptbahnanschluss bzw. Spitzkehre
Größere Ansätze wie "8", "verdrehter Kreis" o.ä. wurden aus Platzgründe schon wieder verworfen. Eine echte Paradestrecke ist nicht nötig, der längste Zug dürfte eine E 32 mit vier Umbauwagen sein, bzw. eine BR 64 mit vier Donnerbüchsen.

Zitat
1.6 Gibt es bestimmte Gebäude, Hochbauten, andere Besonderheiten, die auf die Anlage sollen?



Ortsgüteranlage mit Freiladegleis und Güterschuppen, Klein-BW (Lokstation mit kleiner Fleischmann-Handdrehscheibe), Bahnhof mit überdachtem Bahnsteig, evtl. kleine Werkzeugfabrik (Faller „Müller&Cie“ am Anlagenrand

Zitat
1.7 Welche von den genannten Wünschen sind ein unbedingtes Muss, welche sind verhandelbar?



Güterverladung und Lokstation sind „Muss“, Bahnhofsgröße verhandelbar evtl. Haltepunkt, Spitzkehre bzw. Anschlusskehre je nach Lösungsmöglichkeit.
 Bahnhofsvorplatz und Straßenraum auf Minimum begrenzt

Zitat
1.8 Gibt es im Internet publizierte Gleispläne, die dir gefallen haben und die in deine gewünschte Richtung gehen? Gibt es erste Ideenskizzen von dir, die deine Antworten anschaulicher machen können?



Isartalbahnhof und Bahnhof in Kurvenlage aus Miba Spezial 9



Hier ein erster Entwurf von mir:


Hier ein Entwurf eines Forumskollegen, welcher mir hinsichtlich Geometrie und Struktur gut gefällt:
viewtopic.php?f=64&t=61488#p643847

2. Konkrete Rahmenbedingungen:

Zitat
2.1 Welche Fläche steht dir zur Verfügung? (Raum? Raumecke? temporäre Aufstellfläche? Bücherregal?)





Aufstellung fest im Raum (dennoch Segmentanlage wg. Umzugsmöglichkeit)
2,65 x 1,10 m Rechteckmodul plus 1,10 x 78 x 78 Dreieckmodul (siehe Plan)

Zitat
2.2 Gibt es eine bevorzugte Anlagenform (U, L, Zungenform, Rechteck, Rundum-Anlage, An-der-Wand-entlang)?



Rechteck, Punkt (sichtbar) zu Punkt (im Schattenbahnhof), Weg in den Schattenbahnhof „getarnt“ (z.B. Bebauung, Unterführung, o.ä.)

Zitat
2.3 Zu welcher Spurweite tendierst du? (diese Frage hängt naturgemäß eng mit der Frage nach dem verfügbaren Platz zusammen) Bevorzugst du ein bestimmtes Gleissystem ? (steile Weichen oder schlanke Weichen?) Normalspur oder Schmalspur oder eine Mischform?



H0, Roco Line, Normalspur mit 15° Weichen (da Material vorhanden)

Zitat
2.4 Gibt es bestimmte technische Bedingungen? Mindestradius, maximale Steigung, Eingrifftiefe oder Eingrifflöcher? Sollen Teile oder die ganze Anlage demontierbar sein?



Segmentbau wg. evtl. Umzug

Zitat
2.5 Steuerung: Wie möchtest du die Fahrzeuge betreiben (analog, digital)? Wie sollen Signale, Weichen etc. gesteuert werden (analog, digital, PC)?



Digital fahren, Weichen mechanisch und Signale analog

3. Weitere Informationen

Zitat
3.1 Was reizt dich besonders an deinem Vorhaben? (Rangieren, realistischer Fahrbetrieb nach Fahrplan, lange Züge fahren sehen, Konstruieren und Bauen, Landschaftsgestaltung ... oder?)



Planen und Anlagenbau, Rangieren, kurze „Vorortzüge“, Personenzug mit Güterwagen. Betrieb sollte bereits in einer der ersten Gestaltungsschritte möglich sein, nicht erst nach Abschluss des gesamten Landschaftsbaus.

Zitat
3.2 andere relevante Informationen (Einzelspieler, mehrere Mitspieler, sonstige Besonderheiten)



Einzelspieler

Ich hoffe genug Einstiegsinformationen gegeben zu haben und würde nicht freuen, wenn ihr mich auf dem Weg zur passenden Modellbahn begleitet.
Ich bin für Anregungen offen und konstruktive Kritik ist erwünscht!
Ich bin gespannt!

Michael


 
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RE: Planung eines Nebenbahn-Bahnhofs am Stadtrand / Gleisplanung

#2 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 30.11.2014 21:53

Hallo Michael,

für Deine Randbedingungen sieht das schon ganz gut aus, ein paar Vorschläge habe ich trotzdem.

Du solltest den Bahnhof "spiegeln", denn dann bringst Du die erforderliche Kehre links bei der vollen Anlagentiefe statt beim Erkeranschnitt unter. Könntest Du dafür rechts ein abnehmbares Ansatzbrett/Wechselmagazin in den Raum ragen lassen, damit ein Garniturwechsel möglich ist?

Brauchst Du unbedingt Drehscheibe und Ringlokschuppen? Alle in Frage kommenden Dampfloks (einschl. BR 50) können rückwärts auch die volle Geschwindigkeit fahren. Ein Rechteckschuppen mit Weichenanbindungen würde besser zum Vorortbahnhof passen.

Wegen der beengten Verhältnisse empfehle ich dringend, die Anlage als eine Art Guckkastenbühne zu planen, d. h. Hintergrundkulissen und Halbreliefhäuser von Anfang an zu berücksichtigen.

Grüße aus Nürnberg,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Planung eines Nebenbahn-Bahnhofs am Stadtrand / Gleisplanung

#3 von lernkern , 01.12.2014 14:23

Hallo Michael,

die Isarthalbahn finde ich ein tolles Vorbild. Welcher der Bahnhöfe ist das denn?

Kennst du die Seite http://www.isartalbahn.de/index.html ?

Viele Grüße

Jörg


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RE: Planung eines Nebenbahn-Bahnhofs am Stadtrand / Gleisplanung

#4 von münchenost , 01.12.2014 16:40

Hallo zusammen!

@ Jörg
Ja, die Webseite kenne ich natürlich. Der Vorbildbahnhof ist der Endbahnhof in München an der heutigen Großmarkthalle.

@Alexander
Danke für die erste "Beurteilung" meiner Idee.
Ich hänge aber noch zu sehr an den Vorlagen, die ich kenne. Hier muss ich mich noch etwas lösen um die Anlage an meine Gegebenheiten anzupassen.

- Gespiegelt ist die Anlage vermutlich besser. Bisher habe ich immer in Vorbildausrichtung gedacht...
- Die Idee mit einem Wechselmagazin am Ende der Anschlussrampe ist mir auch schon gekommen und wäre (bei gespiegeltem Aufbau) im Erkerbereich durchaus machbar.
- Guckkastenbühne war ja in den Planungsvorbildern der Miba schon Grundlage. Ich würde gerne versuchen hier eine schöne Lösung zu finden.

Wo ich noch echten Beratungsbedarf habe sind folgende Punkte:
- Anlage des Bahnhofs in einer leichten Biegung, da ich dies optisch eleganter finde, als nach Roco-Raster streng gerade nebeneinanderliegende Gleise
- Umgang mit der RocoLine Geometrie (fällt erst am Computer auf, in Realität hilft ja oft das Flexgleis)
- Gleisabstände vs. Bahnsteig vs. RocoLine-Raster
- ist die Funktion der Gleise schlüssig (Hausbahnsteig, Bahnsteig, Aufstellgleis, Freiladegleis mit Rampe, Standort GS...) und deren Verbindung untereinander (Lok umsetzen, Umfahren, Güterzugbildung)?

Vielleicht stelle ich nochmal eine reduzierte Funktionsskizze mit Gleisbezeichnungen ein...
Danke für die Mithilfe!

Gruß
Michael


 
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RE: Planung eines Nebenbahn-Bahnhofs am Stadtrand / Gleisplanung

#5 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 03.12.2014 21:41

Hallo Michael,

löse Dich unbedingt von starrer Geometrie (auch bzgl. der Abstandsraster) und auch ein wenig vom konkreten Vorbild. Durch die Spiegelung könntest Du auch Nutzlänge gewinnen, weil der gesamte (dann) rechte Weichenkopf durch eine Schubladenlösung am Erker ersetzbar wäre. Die "unechte" Schiebebühne kannst Du wiederum mittels vorgelagerter Brücke des Stumpfes zum Wechselmagazin (und ggf. vorgezogener Hintergrundkulisse) elegant tarnen, ohne die Erreichbarkeit im Betrieb zu behindern.

Das EG würde ich links im Keil zwischen der weiter hinauf führenden Strecke und dem "eigentlichen" Bahnhof unterbringen. Den betrieblichen Schwerpunkt sehe ich klar im Güterverkehr mit Bedienung der Anschlüsse. Daher sollte ein Bahnsteig am EG genügen, maximal noch ein weiterer einseitiger mit schienengleichem Zugang.

Statt links nur eingleisig nach unten zu verschwinden, schlage ich übrigens zusätzlich eine Schleife hinauf zur Brücke vor, wo dann natürlich eine Abzweigstelle zu liegen käme. Vom Motiv her würde das ein wenig an die Nürnberger Ringbahn erinnern, d. h. von der Strecke (Wechselmagazin) gibt es zwei gegenläufige Anbindungen, weil ein gedachter Rbf an anderer Stelle des "Kreises" um die Stadt nur Einrichtungsbetrieb ermöglicht. Dann hättest Du doch noch eine kleine "Parade", wobei natürlich ein durchgehender Verkehr Wechselmagazin - Schleife - Wechselmagazin nicht sinnvoll ist. das könntest Du über das Fehlen der entsprechenden Gleisverbindung auf dem linken Kopf (Weichen vs. Kreuzung) noch verdeutlichen. Gleichzeitig ermöglicht der zwangsläufige Damm der Kehre, die andere (abtauchende) Strecke elegant (ohne Tunnelportal) "verschwinden" zu lassen.

Grüße aus Nürnberg,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Planung eines Nebenbahn-Bahnhofs am Stadtrand / Gleisplanung

#6 von münchenost , 21.01.2015 21:20

Hallo liebe Forumskollegen!

Leider geht es im Moment mit der Planung nicht so recht voran.
Der gute Vorsatz skizzenartig die bisherige Planung weiterzutreiben endete über Weihnachten/Neujahr in einer Endlosschleife aus Unstimmigkeiten im Entwurf. Daher habe ich den Stift und die Maus vorerst etwas bei Seite gelegt und mich den "handwerklichen" Themen zugewandt.
Immerhin liegt hier noch ein begonnener Umbau einer 1989er (?) BR 53.3 von Fleischmann (4124). Diesen werde ich zunächst abschließen und an anderer Stelle http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=27&t=120558 im Forum vorstellen.

Das Skizzenbuch steckt für den Fall eines genialen Einfalls weiter in meiner Tasche. Wenn es mit der Anlagenplanung weitergeht werde ich berichten und hoffe, dass der ein oder andere mich mit konstruktiven Anmerkungen unterstützen wird.

Bis demnächst in diesem Forum!

Michael


 
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