Hallo Karl Heinz,
na, dann werde ich mal versuchen, Hilfestellung zu leisten ...
Ob der LZV100 defekt ist (glaube ich eigentlich nicht), kannst Du sehr einfach testen: wenn sich digitale Loks ansteuern lassen (Adresse, Geschwindigkeit, Funktionen wie Licht, Sound etc.), dann kannst Du davon ausgehen, dass die LZV100 ordnungsgemäß arbeitet. Denn das Signal (i.e. "JK"), mit dem die Loks angesteuert werden, ist ja das gleiche, mit dem die Weichendecoder u.a. ihre Information erhalten. Wie die Beschreibung von Littfinski sagt, sollte man allerdings das Signal zur Ansteuerung der Weichendecoder direkt von der LZV oder aber von einem Booster abgreifen - und nicht vom Gleis, da könnte es evtl. so gestört daherkommen, dass die Weichendecoder nicht mehr zuverlässig schalten.
Ich selbst habe auch den LZV100, und dort habe ich das Signal hin zu den Weichendecodern DIREKT an den Klemmen des LZV abgegriffen und per ABGESCHIRMTER Leitung an die Decoder geleitet. Am einfachsten geht das mit einem 10-Meter Verlängerungskabel für 3,5 mm Klinke. Das kriegst Du in jedem Elektronik-Laden (Saturn, Mediamarkt, Conrad etc.) für wenig Geld. Darin findest Du eine weiße und eine rote Leitung, beide sind geschirmt. Die Schirmleitungen lötest Du zusammen und legst sie NUR an der LZV an das Masse-Potential (die LZV hat dafür eine Masse-Klemme). Die rote und die weiße Leitung klemmst Du an J und K der LZV und führst die Leitung an den Decoder S-DEC-4-DC weiter. Der hat ja ebenso die Anschlüsse "J" und "K", die in der Klemme "KL1" zusammengefasst sind.
Zum Problem kann nämlich bei der Digitaltechnik folgendes werden: auf der "JK"-Leitung, mehr noch jedoch auf der "RS"-Leitung für die Rückmelder, sind hochfrequente Signale unterwegs. Wenn Du diese etwa zusammen mit 220V-Netzkabeln oder anderen Leitungen (Weichen, im Multiplex-Betrieb gesteuerte Signale etc.) im gleichen Kabelschacht verlegst, kann es Signal-Übersprecher geben, so dass die Steuersignale nicht mehr korrekt an den Decodern ankommen. Das lässt sich vermeiden, indem man entweder solche Signalleitungen entfernt von den anderen Leitungen verlegt ODER ABER geschirmte Leitungen verwendet, die EINSEITIG an Masse angeklemmt sind (z.B. bem LZV). Solche niggeligen Probleme hatte ich anfangs auch mit der Digitaltechnik. Beachten solcher Punkte sowie eine sorgfältige Verdrahtung (letzteres ist bei Dir ja eh kein Thema - siehe Deine Bilder!) beseitigte schließlich diese Fehler.
Über die Klemme "KL2" kann (und sollte!) der Decoder mit Wechselspannung 16V eff. versorgt werden. Trafos dafür (z.B. 70 VA) gibt es bei den einschlägigen Elektronikversendern für vergleichsweise kleines Geld. Ich habe mal spaßeshalber versucht, auch die Versorgung mit Leistung über "parallelschalten" von KL1 und KL2 darzustellen (so wie in der Anleitung dargestellt): großer Mißerfolg. Die Weichen schalteten, wann sie wollten - aber nicht, wenn ihnen die Zentrale entsprechende Signale gab.
Die eigentliche "Programmierung" läuft dann ja ziemlich einfach ab: durch Drücken der Taste S1 den Decoder in den Programmier-Modus schalten, mit dem Handregler LH100 einen Weichen-Schaltbefehl abgeben - danach sollte der Viererblock Weichen per Decoder ansprechbar sein.
Falls das nicht geht, kann der Decoder defekt sein. Es ist aber auch möglich, dass die Firmware des Decoders nicht mag. Den Zustand hatte ich beim TT-DEC-R für die Roco-Drehscheibe. Hier half schließlich nur das Flashen einer neuen Firmware durch die Firma Littfinski. Herr Littfinski ist hier sehr hilfreich: binnen drei Tagen (!) war der Decoder hin- und hergeschickt, danach lief die Chose ...
Ich hoffe, dass die Beschreibung weiterhilft. Anhand der Fotos Deiner Verdrahtung kann ich zumindest keine Fehler erkennen, das ist alles blitzsauber. Aber wie gesagt: abgeschirmte Leitungen.
EDIT 18:10:
Noch etwas ist mir gekommen. In der "Programmier"-Anleitung steht geschrieben, dass man bitte alle Handregler auf Null stellen soll. Will heißen: alle Geschwindigkeiten aller im LZV100 gespeicherten Loks sollten auf Null stehen. Wenn Du also im Anschluss an eine Testfahrt eine Digitallok "mal schnell" vom Gleis genommen hast, ohne deren digitalen Geschwindigkeitswert zurückzusetzen, dann KÖNNTE das ein Grund sein, warum die Programmierung nicht klappen will. Wie gesagt: KÖNNTE. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Decoder derart sensibel auf das JK-Signal reagieren. Denn bei Anlagenbetrieb müssen sie ihre Befehle ja auch aus dem Info-Wirrwarr herausfiltern, welches im JK-Signal codiert ist ...
Gruß, Randolf