Hallo zusammen,
wer kennt das nicht, man hat ein Bahnhofsgleis mit Ausfahrsignal und man möchte, dass möglist alle Züge vor dem Signal anhalten, wenn es auf Rot steht.
Dabei ergeben die möglichen Zugkonfigurationen doch eine gewisse Höhe an die Aufgabenstellung vor.
Ich wollte, dass mein Zug immer an der selben Stelle anfängt zu Bremsen, egal, ob es ein Wendezug mit Lok hinten, eine Doppeltraktion oder so was schwieriges wie der Märklin-ICE-3 mit seinen 2 Schleifern ist. Sogar eine Konfiguration aus 2 Zugteilen (z.B. Lok+Silberlinge und ein angehängter Schienenbus) sollte möglichst so abbremsen, wie der gewöhnliche Zug mit Lok und Wagen allein. Außerdem sollte das Bahnsteiggleis aus beiden Richtungen nutzbar sein und je nach Einfahrrichtung sollte der Zug vor dem in Fahrtrichtung liegenden Ausfahrsignal halten, ohne dass man dazu das Ausfahrsignal der Gegenrichtung auf grün stellen muss.
Als Option wäre es natürlich toll, wenn man auf Tastendruck den Halteplatz am Bahnsteig selbst bestimmen könnte, damit der einteilige Schienenbus nicht genauso bis zum Signal vorfährt, wie der 8-Wagen D-Zug.
Und was soll ich sagen, ich habe es geschafft all diese Wünsch zu erfüllen, und das mit nur einem einzigen Bremsmodul für das Bahnsteiggleis für beide Richtungen!
Die Lösung besteht aus einem Begobit Bremsmodul für die Märklin Bremsstrecke. Das Modul hat den Vorteil, dass man keinen Übergangsbereich vor der eigentlichen Bremsstrecke braucht.
Damit ist es möglich, dass an das Bremsmodul die gesamte Gleislänge des Bahnsteiggleises angeschlossen ist. Ein einfahrender Zug löst über (beispielsweise) ein Kontaktgleis kurz vor dem Signal einen Impuls aus, der mit Hilfe eines s88-Modul durch die Ecos-Zentrale in einen Schaltbefehl für das Bremsmodul umgesetzt wird.
Da die gesamte Gleislänge als Bremsstrecke fungiert ist es nun egal, an welcher Position das Triebfahrzeug sich befindet, oder wie viele Loks zusammen fahren (selbst ein Lokzug mit 10 zusammen fahrenden Loks würde so vollkommen gleichmäßig anhalten, wenn man die Loks gut aufeinander abgestimmt hat).
Über die Schaltbedingen beim auslösen des Gleiskontaktes kann man regeln, dass der Bremsvorgang nur ausgelöst wird, wenn das Signal - das selbst keine Zugbeeinflussungsfunktion war nimmt - auf Rot steht und mit einem einfachen Dymmischalter kann man festlegen, das mit dem Einstellen der Fahrstraße für die Einfahrt ins Gleis festgelegt ist, welcher Gleiskontakt an welchen Gleisende funktionieren soll, so dass beide Fahrtrichtungen mit einem einzigen Bremsmodul funktionieren.
Wenn man den Bremsvorgang vor dem Gleiskontakt einleiten möchte, dann braucht man das Bremsmodul nur per Hand (Tastendruck) an beliebiger Stelle am Bahnsteig kurz vor der Position, wo der Zug halten soll, auslösen und schon steht der Schienenbus in Bahnsteigmitte zum Einsteigen und nicht am Bahnsteigende.
Die Ausfahrt aus dem Gleis wird wiederum per Fahrstraßenbefehl ausgelöst, bei dem zuerst die notwendigen Weichen für die Ausfahrt gestellt werden, dann das Signal auf Grün gestellt wird und erst zum Schluss, mit etwas Verzögerung das Bremsmodul auf "Fahrt".
Egal, wo die Lok im Gleis steht, oder wie viele Lok zusammen fahren, sie bekommen nun über das gesamte Gleis den Startbefehl und rollen langsam los. Da der Gleiskontakt nur auslöst, wenn das Signal auf Rot steht, besteht auch nicht die Gefahr, dass der Zug sich selbst wieder ausbremst.
Ich habe mir zu dieser Lösung lange Gedanken gemacht und finde sie jetzt wirklich brauchbar, zumal man mit nur einem Bremsmodul pro Gleis für beide Richtungen auskommt.
Ich hoffe, ich kann mit dieser Beschreibung dem Ein oder Anderen mit ähnlichen Problemen eine kleine Anregung zur Problemlösung liefern.
Sollte ich allerdings der Einzige sein, der noch nicht auf diese Idee gekommen ist und das für alle Anderen ein alter Hut sein, weil das doch klar ist, dass man das so machen muss, dann seit nicht zu streng mit mir. Ich musste einfach meine Glücksgefühle über die so eben umgesetzte Lösung mit euch teilen.
Herzliche Grüße
WiTo