Hallo Stummis,
durch eine Möbelumstellung im Wohnzimmer habe ich die Möglichkeit, die Form meines Bahnhofs etwas umzugestalten. Der bisherige Bahnhof hat kein Konzept ist einfach so in freien Minuten aus Brettern, auf denen schon Gleise drauf waren, zusammengewachsen. Dementsprechend stellt sich der Spielspaß auch nur sehr eingeschränkt ein. Ich kann meinen bisherigen Bahnhof zwar theoretisch auch weiter nutzen, praktisch würde ich den aber gerne gerade in Sachen Spielspaß etwas verbessern. Ich habe schon etwas in Wintrack herumprobiert (siehe Unten), habe allerdings bisher nicht genug Kreativität an den Tag legen können, um zu einem vernünftigen Entwurf zu kommen. Daher hoffe ich nun, dass mich überschäumende Kreativität in diesem Thread etwas weiter bringt.
Damit ihr besser wisst um was es mir geht, hier der Fragebogen:
1. Wünsche und Anforderungen an deine Anlage:
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1.1 Welches Motiv soll deine Anlage haben? (Region/Landschaft? Haupt- oder Nebenbahn? Gibt es einen oder mehrere Bahnhöfe? ... Zwischen- oder Endbahnhof/-höfe? Gibt es Industriegleisanschlüsse?)
Dieser Anlagenausschnitt soll einen etwas größeren Kopfbahnhof (Endbahnhof, Spitzkehre?) einer eingleisigen Nebenbahn darstellen. Industrieanschlüsse gerne so viele wie sich verbauen lassen. Region: Im Württembergischen. Landschaft: Gleiswüste.
Der Rest der Anlage besteht derzeit aus einer (sehr langen) Kehrschleife mit automatischer Blocksteuerung.
Langfristig geplant ist, am Ende der Kehrschleife einen zweiten Bahnhof anzuflanschen. Die Ausfahrweiche dafür ist schon verbaut, eine Umsetzung des zweiten Bahnhofs ist aber auch mittelfristig nicht zu erwarten.
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1.2 Welche Fahrzeuge sollen auf deiner Anlage fahren? In welchem Zeitraum/welcher Epoche soll deine Anlage angesiedelt sein?
Gefahren wird, was gefällt. Bei mir steht eine T5 in Länderbahnlackierung neben einer 111 mit S-Bahn-Wagen. Der Fokus der Bahnhofsgestaltung soll auf der späten Länderbahn und frühen Reichsbahn bis Epoche 3 Nebenbahnen (d.h. kürzere Züge) liegen. Während auch Diesel- und E-Loks unterwegs sind, müssen diese im Betrieb nicht berücksichtigt werden. Der Fokus liegt klar auf Dampfloks.
Das größte, was aktuell verkehrt ist die Rhein-Ruhr-S-Bahn (3 Wagen + BR 111) und ein Schwäbischer Schnellzug (T5 + vier Länderbahnwagen, Zugset Märklin 26542).
Das größte, was hier in Zukunft verkehren können soll ist ein Zug aus drei maßstäblichen Silberlingen mit einer BR50. Daraus habe ich überschlagsmäßig und mit tricksen beim Lok umsetzen eine Nutzlänge von 120cm auf mindestens einem Bahnhofsgleis errechnet.
Aufgrund der historisch gewachsenen Sammlung sind zwar überproportional viele Personenzüge unterwegs, Güterverkehr ist auf meiner Bahn aber ein Wachstumsmarkt.
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1.3 Welche von den genannten Wünschen sind ein unbedingtes Muss, welche sind verhandelbar?
- Muss: Bahnhof mit mindestens zwei Bahnsteiggleisen für Überholungen von Personenzügen.
- Soll: Dazu ein Umfahr- und/oder ein Güterzuggleis.
- Muss: Bolzgerade Bahnhofsgleise (Märklin-KK im Einsatz).
- Muss: Abstellmöglichkeit für mindestens zwei Loks, davon mindestens eine Schlepptender-Dampflok. Für den zweiten Stellplatz reicht die Größenordnung einer BR86 oder E18.
- Muss: Abstellmöglichkeit für eine kurze Wagengarnitur (Größenordnung 4x Dreiachser Abteilwagen).
- Soll: Abstellmöglichkeit für eine zweite solche Wagengarnitur.
- Muss: Sinnvoller Güter-Rangierbetrieb (Ladestraße, Aufstellgleis, Industrieanschlüsse,...). Gerne auch mit herausfordernder Anordnung der Gleise.
- Soll: Wenn irgend wie machbar, große Radien auf den sichtbaren Hauptfahrstraßen im Bahnhof, d.h. vor allem bei Zugein- und ausfahrten. Überall sonst sind weite Radien zwar auch schön, aber realistischerweise nicht umsetzbar. EDIT: Große Radien bedeuten in diesem Fall Märklin Großkreis (R4/R5?) und schlanke Weichen.
- Muss: Anbindung an die existierende Strecke (siehe Unten).
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1.4 Was reizt dich besonders an deinem Vorhaben? (Rangieren, realistischer Fahrbetrieb nach Fahrplan, lange Züge fahren sehen, Konstruieren und Bauen, Landschaftsgestaltung ... oder?)
Ich will mehr Übung im Holzwerken bekommen (Aktuelles Niveau: Unblutiger Anfänger). Ich bastele gerne an Elektronik, da ist die Modellbahn eine perfekte Spielwiese. Im Betrieb reizen mich Rangieraufgaben, gerne auch etwas anspruchsvoller.
Derzeit wird im Betrieb leider nur Kopf gemacht, d.h. die Anlage ist ein glorifiziertes "Im-Kreis-Herum mit Spitzkehre" (*gähn*).
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1.5 Gibt es im Internet publizierte Gleispläne, die dir gefallen haben und die in deine gewünschte Richtung gehen? Gibt es erste Ideenskizzen, die deine Antworten anschaulicher machen können?
Es gibt bereits einen bestehenden Bahnof, der ersetzt werden soll. Ich hatte dazu auch mal einen Gleisplan gemalt, den ich aber nicht mehr finde ops:. Unten ein Foto vom Original. Die Ausfahrt ist nur eingleisig, der Rest sind Abstellgleise (oder Absturzgleise - kein Prellbock verbaut...).
2. Konkrete Rahmenbedingungen:
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2.1 Welche Fläche steht dir zur Verfügung? (Raum? Raumecke? Aufstellfläche, die nur zeitweise zur Verfügung steht? Bücherregal?)
--> siehe [Anleitung] Erstellen einer Raumskizze mit Inkscape
Die Anlage steht im Wohnzimmer, siehe Foto. Die verfügbaren Außenmaße kann man dem Gleisplanvorschlag ganz am Ende (WinTrack-File für die ungeduldigen) entnehmen. Die verfügbare Fläche wird am streckenseitigen Ende von zwei Raumwänden und einem Sofa (nicht verrückbar, die Bahn läuft schon auf der anderen Seite davon vorbei) eingeschlossen. Am Kopfende des Bahnhofs steht ein IKEA Billy. Im Bild zu sehen ist ein Billy in 40er Breite. Dieses Billy ist in die Ecke gewandert und kann/muss dort irgend wie umbaut werden. Dieses Billy muss zwar in der Ecke neben dem Sofa bleiben, kann dort aber beliebig platziert und begrenzt gedreht werden, solange die Anlage aufgebaut ist. Dadurch kann der Kopfbahnhof jetzt 40cm länger werden, wird dann aber wieder von einem weiteren Billy (nicht verrückbar) begrenzt.
Der im Bild ebenfalls sichtbare Sessel kann auch nicht großartig verrückt werden, daher darf der Bahnsteig-Teil nicht wesentlich tiefer als 30cm werden.
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2.2. Zu welcher Spurweite tendierst du? (diese Frage hängt naturgemäß eng mit der Frage nach dem verfügbaren Platz zusammen)
Märklin H0 mit K-Gleis.
3. Alles was dir sonst noch einfällt ...
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... und was beim gemeinsamen Nachdenken hilfreich sein könnte: Zum Beispiel: Baust du allein oder hast du Helfer? Willst du alleine oder mit anderen Bahnbetrieb machen? Hast du (auch) Interesse an Fahrtreffen mit anderen?
Ich baue allein. Ich habe zum Fahren manchmal Gäste, letztendlich fährt aufgrund der Anlagengröße dann aber doch immer nur eine Person. Schön wäre es, mit zwei Personen Betrieb machen zu können, wenn dann in ferner Zukunft der zweite Bahnhof mal existiert.
Zum platzsparenden Umsetzen der Loks will ich eine 30-Meter-Segmentdrehscheibe selber bauen. Ich weiß, das ist ein unrealistischer Koloss, aber die BR50 muss nunmal auf die Anlage . Wenn jemand eine Variante mit ausreichender Nutzlänge der Gleise aber ohne Segmentdrehschreibe einfällt, immer her damit.
Hinweisen zum Abspecken und anpassen des Rollmaterials bin ich schon nachgekommen. Das Ergebnis waren die weiter oben beschriebenen Züge als Obergrenze.
Der Fokus dieser Anlage liegt auf dem Fahrbetrieb. Es ist ohnehin kaum Platz und die Anlage wird den nächsten Umzug nicht überdauern, daher mache ich mir auch keine Gedanken um einen Hintergrund oder Landschaftsbau.
An Weichen sind ausreichende Mengen von einfachen Weichen (schlank und steil), Bogenweichen, eine Dreiwegweiche und zwei schlanke Kreuzweichen vorhanden. Neue steile Weichen möchte ich nach Möglichkeit nicht kaufen. Die schlanke Kreuzweiche zu polarisieren wäre eine interessante Aufgabe.
Zur Lagerung muss die Anlage in Segmente zerlegbar sein. Die Segmente können durchaus eine große Fläche haben, solange sie nicht zu breit werden. Der aktuelle Bahnhof besteht grob aus einem Segment 60x80cm (Ecke) und einem 120x30 (Bahnsteige). Diese Größe ist bei mir Handhab- und Lagerbar. Breiter als 80 ist extrem kompliziert. Die bestehenden Segmente vom alten Bahnhof sind blutige Anfängerprodukte (Tragende OSB-Platte, Tonnenschweres Fichtenholz im Untergrund) und müssen daher nicht weiter verwendet werden.
Die Eingriffstiefe der Ecke ist kein Problem. Es ist im Betrieb immer mindestens eine ausreichend gelenkige Persion (Heliummonteur plus Flaschenzug am Siemens-Lufthaken) anwesend. Alt werde ich mit der Anlage auch nicht werden.
Ich habe schonmal etwas (unverbindlich) mit Wintrack herumgespielt und wild Gleise zusammengeklickt. Hier der Wintrack-File und hier ein Screenshot der Gleiswüste:
So, nach zigtausenden Edits hoffe ich nun, die meisten Schreibfehler ausgemerzt zu haben. Verbliebene Fehler möge man mir bitte aufgrund der späten Stunde nachsehen.
Gruß,
fantux