RE: Bahnhof Grombach: Nebenbahn mit Spiel- und Rangierbetrieb

#1 von fantux , 21.08.2014 22:33

Hallo Stummis,

durch eine Möbelumstellung im Wohnzimmer habe ich die Möglichkeit, die Form meines Bahnhofs etwas umzugestalten. Der bisherige Bahnhof hat kein Konzept ist einfach so in freien Minuten aus Brettern, auf denen schon Gleise drauf waren, zusammengewachsen. Dementsprechend stellt sich der Spielspaß auch nur sehr eingeschränkt ein. Ich kann meinen bisherigen Bahnhof zwar theoretisch auch weiter nutzen, praktisch würde ich den aber gerne gerade in Sachen Spielspaß etwas verbessern. Ich habe schon etwas in Wintrack herumprobiert (siehe Unten), habe allerdings bisher nicht genug Kreativität an den Tag legen können, um zu einem vernünftigen Entwurf zu kommen. Daher hoffe ich nun, dass mich überschäumende Kreativität in diesem Thread etwas weiter bringt.

Damit ihr besser wisst um was es mir geht, hier der Fragebogen:

1. Wünsche und Anforderungen an deine Anlage:

Zitat
1.1 Welches Motiv soll deine Anlage haben? (Region/Landschaft? Haupt- oder Nebenbahn? Gibt es einen oder mehrere Bahnhöfe? ... Zwischen- oder Endbahnhof/-höfe? Gibt es Industriegleisanschlüsse?)



Dieser Anlagenausschnitt soll einen etwas größeren Kopfbahnhof (Endbahnhof, Spitzkehre?) einer eingleisigen Nebenbahn darstellen. Industrieanschlüsse gerne so viele wie sich verbauen lassen. Region: Im Württembergischen. Landschaft: Gleiswüste.
Der Rest der Anlage besteht derzeit aus einer (sehr langen) Kehrschleife mit automatischer Blocksteuerung.

Langfristig geplant ist, am Ende der Kehrschleife einen zweiten Bahnhof anzuflanschen. Die Ausfahrweiche dafür ist schon verbaut, eine Umsetzung des zweiten Bahnhofs ist aber auch mittelfristig nicht zu erwarten.

Zitat
1.2 Welche Fahrzeuge sollen auf deiner Anlage fahren? In welchem Zeitraum/welcher Epoche soll deine Anlage angesiedelt sein?



Gefahren wird, was gefällt. Bei mir steht eine T5 in Länderbahnlackierung neben einer 111 mit S-Bahn-Wagen. Der Fokus der Bahnhofsgestaltung soll auf der späten Länderbahn und frühen Reichsbahn bis Epoche 3 Nebenbahnen (d.h. kürzere Züge) liegen. Während auch Diesel- und E-Loks unterwegs sind, müssen diese im Betrieb nicht berücksichtigt werden. Der Fokus liegt klar auf Dampfloks.

Das größte, was aktuell verkehrt ist die Rhein-Ruhr-S-Bahn (3 Wagen + BR 111) und ein Schwäbischer Schnellzug (T5 + vier Länderbahnwagen, Zugset Märklin 26542).
Das größte, was hier in Zukunft verkehren können soll ist ein Zug aus drei maßstäblichen Silberlingen mit einer BR50. Daraus habe ich überschlagsmäßig und mit tricksen beim Lok umsetzen eine Nutzlänge von 120cm auf mindestens einem Bahnhofsgleis errechnet.
Aufgrund der historisch gewachsenen Sammlung sind zwar überproportional viele Personenzüge unterwegs, Güterverkehr ist auf meiner Bahn aber ein Wachstumsmarkt.

Zitat
1.3 Welche von den genannten Wünschen sind ein unbedingtes Muss, welche sind verhandelbar?


  • Muss: Bahnhof mit mindestens zwei Bahnsteiggleisen für Überholungen von Personenzügen.
  • Soll: Dazu ein Umfahr- und/oder ein Güterzuggleis.
  • Muss: Bolzgerade Bahnhofsgleise (Märklin-KK im Einsatz).
  • Muss: Abstellmöglichkeit für mindestens zwei Loks, davon mindestens eine Schlepptender-Dampflok. Für den zweiten Stellplatz reicht die Größenordnung einer BR86 oder E18.
  • Muss: Abstellmöglichkeit für eine kurze Wagengarnitur (Größenordnung 4x Dreiachser Abteilwagen).
  • Soll: Abstellmöglichkeit für eine zweite solche Wagengarnitur.
  • Muss: Sinnvoller Güter-Rangierbetrieb (Ladestraße, Aufstellgleis, Industrieanschlüsse,...). Gerne auch mit herausfordernder Anordnung der Gleise.
  • Soll: Wenn irgend wie machbar, große Radien auf den sichtbaren Hauptfahrstraßen im Bahnhof, d.h. vor allem bei Zugein- und ausfahrten. Überall sonst sind weite Radien zwar auch schön, aber realistischerweise nicht umsetzbar. EDIT: Große Radien bedeuten in diesem Fall Märklin Großkreis (R4/R5?) und schlanke Weichen.
  • Muss: Anbindung an die existierende Strecke (siehe Unten).


Zitat
1.4 Was reizt dich besonders an deinem Vorhaben? (Rangieren, realistischer Fahrbetrieb nach Fahrplan, lange Züge fahren sehen, Konstruieren und Bauen, Landschaftsgestaltung ... oder?)



Ich will mehr Übung im Holzwerken bekommen (Aktuelles Niveau: Unblutiger Anfänger). Ich bastele gerne an Elektronik, da ist die Modellbahn eine perfekte Spielwiese. Im Betrieb reizen mich Rangieraufgaben, gerne auch etwas anspruchsvoller.

Derzeit wird im Betrieb leider nur Kopf gemacht, d.h. die Anlage ist ein glorifiziertes "Im-Kreis-Herum mit Spitzkehre" (*gähn*).

Zitat
1.5 Gibt es im Internet publizierte Gleispläne, die dir gefallen haben und die in deine gewünschte Richtung gehen? Gibt es erste Ideenskizzen, die deine Antworten anschaulicher machen können?



Es gibt bereits einen bestehenden Bahnof, der ersetzt werden soll. Ich hatte dazu auch mal einen Gleisplan gemalt, den ich aber nicht mehr finde ops:. Unten ein Foto vom Original. Die Ausfahrt ist nur eingleisig, der Rest sind Abstellgleise (oder Absturzgleise - kein Prellbock verbaut...).



2. Konkrete Rahmenbedingungen:

Zitat
2.1 Welche Fläche steht dir zur Verfügung? (Raum? Raumecke? Aufstellfläche, die nur zeitweise zur Verfügung steht? Bücherregal?)


--> siehe [Anleitung] Erstellen einer Raumskizze mit Inkscape

Die Anlage steht im Wohnzimmer, siehe Foto. Die verfügbaren Außenmaße kann man dem Gleisplanvorschlag ganz am Ende (WinTrack-File für die ungeduldigen) entnehmen. Die verfügbare Fläche wird am streckenseitigen Ende von zwei Raumwänden und einem Sofa (nicht verrückbar, die Bahn läuft schon auf der anderen Seite davon vorbei) eingeschlossen. Am Kopfende des Bahnhofs steht ein IKEA Billy. Im Bild zu sehen ist ein Billy in 40er Breite. Dieses Billy ist in die Ecke gewandert und kann/muss dort irgend wie umbaut werden. Dieses Billy muss zwar in der Ecke neben dem Sofa bleiben, kann dort aber beliebig platziert und begrenzt gedreht werden, solange die Anlage aufgebaut ist. Dadurch kann der Kopfbahnhof jetzt 40cm länger werden, wird dann aber wieder von einem weiteren Billy (nicht verrückbar) begrenzt.
Der im Bild ebenfalls sichtbare Sessel kann auch nicht großartig verrückt werden, daher darf der Bahnsteig-Teil nicht wesentlich tiefer als 30cm werden.

Zitat
2.2. Zu welcher Spurweite tendierst du? (diese Frage hängt naturgemäß eng mit der Frage nach dem verfügbaren Platz zusammen)


Märklin H0 mit K-Gleis.

3. Alles was dir sonst noch einfällt ...

Zitat
... und was beim gemeinsamen Nachdenken hilfreich sein könnte: Zum Beispiel: Baust du allein oder hast du Helfer? Willst du alleine oder mit anderen Bahnbetrieb machen? Hast du (auch) Interesse an Fahrtreffen mit anderen?



Ich baue allein. Ich habe zum Fahren manchmal Gäste, letztendlich fährt aufgrund der Anlagengröße dann aber doch immer nur eine Person. Schön wäre es, mit zwei Personen Betrieb machen zu können, wenn dann in ferner Zukunft der zweite Bahnhof mal existiert.
Zum platzsparenden Umsetzen der Loks will ich eine 30-Meter-Segmentdrehscheibe selber bauen. Ich weiß, das ist ein unrealistischer Koloss, aber die BR50 muss nunmal auf die Anlage . Wenn jemand eine Variante mit ausreichender Nutzlänge der Gleise aber ohne Segmentdrehschreibe einfällt, immer her damit.
Hinweisen zum Abspecken und anpassen des Rollmaterials bin ich schon nachgekommen. Das Ergebnis waren die weiter oben beschriebenen Züge als Obergrenze.

Der Fokus dieser Anlage liegt auf dem Fahrbetrieb. Es ist ohnehin kaum Platz und die Anlage wird den nächsten Umzug nicht überdauern, daher mache ich mir auch keine Gedanken um einen Hintergrund oder Landschaftsbau.

An Weichen sind ausreichende Mengen von einfachen Weichen (schlank und steil), Bogenweichen, eine Dreiwegweiche und zwei schlanke Kreuzweichen vorhanden. Neue steile Weichen möchte ich nach Möglichkeit nicht kaufen. Die schlanke Kreuzweiche zu polarisieren wäre eine interessante Aufgabe.

Zur Lagerung muss die Anlage in Segmente zerlegbar sein. Die Segmente können durchaus eine große Fläche haben, solange sie nicht zu breit werden. Der aktuelle Bahnhof besteht grob aus einem Segment 60x80cm (Ecke) und einem 120x30 (Bahnsteige). Diese Größe ist bei mir Handhab- und Lagerbar. Breiter als 80 ist extrem kompliziert. Die bestehenden Segmente vom alten Bahnhof sind blutige Anfängerprodukte (Tragende OSB-Platte, Tonnenschweres Fichtenholz im Untergrund) und müssen daher nicht weiter verwendet werden.

Die Eingriffstiefe der Ecke ist kein Problem. Es ist im Betrieb immer mindestens eine ausreichend gelenkige Persion (Heliummonteur plus Flaschenzug am Siemens-Lufthaken) anwesend. Alt werde ich mit der Anlage auch nicht werden.

Ich habe schonmal etwas (unverbindlich) mit Wintrack herumgespielt und wild Gleise zusammengeklickt. Hier der Wintrack-File und hier ein Screenshot der Gleiswüste:


So, nach zigtausenden Edits hoffe ich nun, die meisten Schreibfehler ausgemerzt zu haben. Verbliebene Fehler möge man mir bitte aufgrund der späten Stunde nachsehen.

Gruß,
fantux


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RE: Bahnhof Grombach: Nebenbahn mit Spiel- und Rangierbetrieb

#2 von fantux , 22.08.2014 18:52

Hallo Stummis,

ich habe nochmal meinen Plan betrachtet und überlegt, wie ich mit weniger Chaos mehr Nutzlänge erhalten kann. Zur Inspiration habe ich mir zum gefühlt tausendstens mal die Gleispläne von Lokalbahn-Remineszenzen angeschaut. Eigentlich habe ich mit 2,5m in der Länge ja gar nicht so wenig Platz - aber meine Bahnhofsausfahrt muss um die Kurve gehen. Das kostet mindestens einen halben Meter.

Die einzige Optimierung, die ich hierbei sehe ist, das Weichenvorfeld schon in die Ausfahrt mit hereinzuziehen. Wenn man zusätzlich noch die Einfahrt auf Gleis 2 verlegt, gewinnt man ganz ordentlich beim Weichenvorfeld. Hier ist ein Gedankenspiel mit nur steilen Weichen (WinTrack-File) und kreativer Umgehung der Märklin-Geometrie:



Für einfachere Bezeichnungen: Die Gleise werden von oben Nach unten beginnend mit 1 nummeriert, Stumpfgleise von links nach Rechts mit a, b,.... Wie man sieht reichen die Nutzlängen auf den Bahnsteiggleisen 1 und 2 jetzt aus, sogar wenn man auf das Segmentdrehmonster verzichtet. Die oberen Bahnhofsgleise sind die Bahnsteiggleise, oben Links (1a) kann eine Schlepptenderlok untergebracht werden, Link mittig (3a) eine kurze Lok. Oben rechts (1b) gibt es ein Gütergleis zum Schuppen, unten Links (4a/b) eine Laderampe und vielleicht einen Industrieanschluss. Auf der rechten Seite (3b) ergibt sich ein kurzes Abstellgleis und ein langes Gleis (4c), dass wahlweise als Freiladegleis, Güterzug-Aufstellgleis oder langes Abstellgleis dienen kann. Güter-Rangierbetrieb kann hier nur dann sinnvoll stattfinden, wenn ein Bahnsteiggleis frei ist.

Weil ich immer noch gerne größere Radien hätte und diesen Schlenker in der Mitte doch eher verstörend finde, habe ich nochmal einen Versuch mit (fast nur) schlanken Weichen gestartet. Das ist dabei herausgekommen (WinTrack-File):



Der Abstand der Bahnsteiggleise 1 und 2 wird hier wohl nur für einen einseitigen Schüttbahnsteig an Gleis 2 ausreichen. Der Bogen der Einfahrt ist im R1 gehalten. Da der hinter dem Billy-regal verläuft, ist der nicht sichtbar. Oben links (1a/b) ergeben sich diesmal zwei Lokabstellgleise, auf denen man vermutlich sogar jeweils eine Schlepptenderlok unterbringen kann. Links unten (4a, 5a/b) ergeben sich damit dann dieses mal drei Gütergleise (Schuppen, Rampe, Sägewerk). Das lange Gleis unten rechts (4b) kann als Freiladegleis gestaltet werden und je nach Bedarf als solches, als Abstellgleis oder Güterzug-Aufstellgleis genutzt werden. Grob gerechnet ergeben sich dort 75cm Nutzlänge. Interessant finde ich hier insbesondere die Möglichkeit, Gleis 3 auf Gleis 4 zu umfahren. Damit können auch Rangierbewegungen stattfinden, wenn zwei Personenzüge im Bahnhof stehen, z.B. das Zerlegen oder Zusammenstellen eines Nahgüterzugs oder das vorbereiten von Wagen für einen PmG. Um einen größeren Güterzug zusammenzustellen, braucht man dann doch wieder eines der Bahnsteiggleise. Ich habe auch schon in dem Versuch, den Güterbereich zu einem Timesaver auszubauen, noch etwas mit den Weichen herumgespielt. Leider bisher ohne nutzbares Ergebnis.

Ein klarer Nachteil an diesem Entwurf ist, dass die Weiche zu den Gleisen 5a/b mein gesetztes Limit verletzt. Das wäre zwar Räumlich noch machbar, den Platz auch zu bekommen aber große Überzeugungsarbeit bei anderen Haushaltsbewohnern. Geht es auch besser, d.h. ohne die überhängende Weiche? Bekommt man vielleicht doch einen Timesaver unter? Ein solcher dürfte ja genug Rangieraufgaben bereithalten.


Gruß,
fantux


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RE: Bahnhof Grombach: Nebenbahn mit Spiel- und Rangierbetrieb

#3 von Spockie ( gelöscht ) , 22.08.2014 19:18

Servus

Das Billy-Regal ist im Weg. Dieses kann man über der Anlage irgendwo an die Wand montieren.
Dann hast du mehr Platz in der Ecke und kannst die erste BHF-Weiche schon an der linken Wand setzen.
Z.B. dort wo die Weiche zur doppelgleisigen Strecke ist, diese müsste natürlich auf das darauf folgende Segment versetzt werden.


Spockie

RE: Bahnhof Grombach: Nebenbahn mit Spiel- und Rangierbetrieb

#4 von Thilo , 22.08.2014 19:46

Hallo,

ich hatte einmal vor Urzeiten für eine ähnliche Situation einen Gleisplan für M-Gleise gezeichnet.


Auf dem Scan ist es nicht sehr gut zu erkennen, aber die beiden äußeren Gleise (P) haben außenliegende Bahnsteige, die mit einer Fußgänger-Brücke verbunden sind.

Da er sich auch mit C-Gleisen auslegen läßt, gehe ich davon aus das eine Konvertierung nach K auch kein unüberwindbares Problem darstellt.

Leider enthält der Plan herkunftsbedingt (M-Gleis um 1990) nur kleine Radien und stubsnasige Weichen.

Ich hoffe, daß er dir trotzdem weiterhilft.

Liebe Grüße

Thilo


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RE: Bahnhof Grombach: Nebenbahn mit Spiel- und Rangierbetrieb

#5 von hks77 , 22.08.2014 19:49

Hallo Fantux,

anstatt der Segmentdrehscheibe, kannst Du eine Schiebebühne machen.
Hat den Vorteil das es keine Kurve braucht und damit platzsparender und Nutzlängen verlängernder ist.
Einfacher im Selbstbau dürfte es obendrein sein.


Gruss Jürgen

Spielbahnplan pur gefällig: https://i.postimg.cc/C1QFNTRp/Gr-nscheid...tzumfahrung.jpg


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RE: Bahnhof Grombach: Nebenbahn mit Spiel- und Rangierbetrieb

#6 von fantux , 22.08.2014 22:16

Hallo Stummis,

vielen Dank für euren Input. Im einzelnen...

Zitat von Spockie
Das Billy-Regal ist im Weg. Dieses kann man über der Anlage irgendwo an die Wand montieren.


@Spockie: Das fragliche Billy ist ein Standregal, als Hängeregal funktioniert das leider nicht. Die Platzierung auf dem Boden neben dem Sofa ist aber nicht eingeschränkt und kann Moba-gerecht angepasst werden. Aktuell steht es z.B. im 45°-Winkel ganz in der Ecke.

Zitat von Thilo
ich hatte einmal vor Urzeiten für eine ähnliche Situation einen Gleisplan für M-Gleise gezeichnet.


@Thilo: Hast du zu dem Plan noch einen Maßstab? Bahnhofsgleise mit Kurve an der Einfahrseite kommen für mich zwar nicht in Frage (Kurzkupplungen), aber den Güterbereich im vertikalen Teil statt parallel zum PBF unterzubringen ist eine interessante Idee. Dann muss ich allerdings das Regal hinter die Strecke bekommen...

Zitat von hks77
anstatt der Segmentdrehscheibe, kannst Du eine Schiebebühne machen.
Hat den Vorteil das es keine Kurve braucht und damit platzsparender und Nutzlängen verlängernder ist.
Einfacher im Selbstbau dürfte es obendrein sein.


@hks77: Eigentlich hatte ich die Segmentdrehscheibe gewählt, weil die mir in der Konstruktion am einfachsten schien. Am Kopfende des Bahnhofs ist ein Knick in den Gleisen nur ein optisches Problem, hier müssen keine Kurzkupplungen einkuppeln. Die Segmentdrehscheibe habe ich mit einem Servo oder Schrittmotor auf der Drehachse und zwei Laufrädern am äußeren Ende geplant. Die Schiebebühne kann zwar auf zwei normalen Schienen laufen, dafür brauche ich aber in irgend einer Form einen linearen Antrieb. So direkt fallen mir dazu ein Seilzug oder ein Zahnstangenantrieb an. Seilzüge in H0-Größe kenne ich bisher vor allem als unzuverlässig. Einen Zahnstangenantrieb müsste ich fertig kaufen. Oder übersehe ich eine einfachere Antriebsmethode?

Gruß,
fantux


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RE: Bahnhof Grombach: Nebenbahn mit Spiel- und Rangierbetrieb

#7 von Thilo , 23.08.2014 18:21

Hallo,

die Original-Skizze ist im Maßstab 1:10 (Zeichenschablone M-Gleis).


Angaben in Zentimeter

Das Problem mit den Kurzkupplungen ist mir bewußt, aber die waren als ich den Bahnhof plante noch Zukunftsmusik.

Liebe Grüße

Thilo


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RE: Bahnhof Grombach: Nebenbahn mit Spiel- und Rangierbetrieb

#8 von fantux , 24.08.2014 20:28

Hallo Stummis,

und weiter geht das Gedankenwälzen....

@Thilo: Danke. Ich habe mir das Gütergleis am Rand mal vergleichsweise für meinen Platz in Wintrack zusammengelegt. Leider kommt man da aber auf keine Nennenswerte Nutzlänge: An der Wand habe ich ja nur 1m Platz, und da muss noch die Weichenverbindung zur Strecke untergebracht werden. Es bleiben also ca. 80cm - das Abzweigende Gleis passt schon nicht mehr.

Beim virtuellen Auslegen ist mir dann auch noch ein Denkfehler aufgefallen. Da dieser Bereich komplett durch das Regal verdeckt wird, kann man dort nicht sinnvoll rangieren. Einen Zug bis zum Prellbock eines Abstell/Gütergleises zurückdrücken dürfte gehen, aber komplexe Rangierbewegungen stehen da wohl außer Frage.


Weiterhin habe ich noch Situationen mit anders platziertem Regal durchgespielt. Hier eine Variante, bei der das Regal ganz in der Ecke steht:


Die Einfahrt ist jetzt ca. R5/R6. Die beiden Weichen im Bogen sind Peco-Weichen mit für Märklin-Verhältnisse gigantischem Radius (EW mit 610mm Radius und BW mit Radius >2m). Die Drehscheibe dient als Platzhalter für mein Segmentdrehmonster/Schiebebühne. Varianten ganz ohne Regal, wie von Spockie zu Beginn des Threads vorgeschlagen, würden wohl ähnlich aussehen. Die Bahnsteiggleise liegen diesmal unten (Gleis 3/4, ich habe aber nicht geprüft, ob ein einseitiger Bahnsteig noch passt)), die unteren Güteranlagen (Gleis 5/6) sind nur über eine Querung des Bahnsteiges von Gleis 4 zu erreichen. Bei Gleis 1b kann man noch überlegen, ob es tatsächlich an die Drehscheibe angeschlossen wird, oder doch besser Stumpf endet. Dann hätte man hier auch nochmal einen Güterbereich.
Vorteil dieser Lösung: Schön geschwungene Bahnhofseinfahrt , alle Gleisanlagen sind sichtbar, eine Weiche weniger.
Nachteil dieser Lösung: Die Nutzlängen im Bahnhof sind extrem knapp. Es gibt keine Abstellgleise mehr - die beiden Stummelgleise an der Einfahrt reichen gerade mal für die zwischenzulagernden Loks. Selbst wenn man noch ein Gleis 2a als Abstellgleis hinzufügt (weitere DKW in die Einfahrt einbauen), kommen dabei allenfalls 60cm Nutzlänge heraus. Mehr wäre aber ohnehin nicht nutzbar, da der abzustellende Zug per Sägefahrt über Gleis 2 eingeparkt werden müsste.

Im Hinblick auf diese Nachteile habe ich dann nochmal einen meiner früheren Pläne überarbeitet:

Geändert sind zum einen die Gleise im oberen Linken Eck: Statt einer verdeckten Weiche zum Lokschuppen gibt es dort nur noch ein Lokabstellgleis und ein ca. 50cm langes Mehrzweckgleis (d.h. der Nutzungszweck ist noch festzulegen), z.B. als Freiladegleis oder kurzes Abstellgleis. Gleis 3a muss jetzt nämlich zum Lokabstellgleis umdeklariert werden. Zum anderen muss man nicht mehr so viele schlangenlinien Fahren, um Gleis 5 und 6 zu erreichen. Außerdem lässt sich der Bahnhof nun mit zwei geraden Schnitten so zerteilen, dass handhabbare Segmente übrig bleiben, ohne dass eine Weiche durchgesägt wird. Dafür hängen die beiden noch mehr aus meinem vorgegebenen Platz heraus

Betrieblich gefällt mir dieser Gleisplan bisher am besten - wobei ich dennoch nicht sonderlich damit zufrieden bin. Bei oberflächlicher Betrachtung wird es so laufen, dass Gleis 4b als Personenzug-Abstellgleis besetzt wird. Damit kann ein Güterzug auf Gleis 3 einfahren und wird dann über das Restgleis bis zum Segmentdrehmonster Stückchenweise auf die Gütergleise 5 und 6 verteilt. Anschließend den Güterzug wieder einsammeln und auf die Reise schicken. Da ist noch kein wirklicher Rangierspaß gewonnen.

Ich habe daraufhin gestern nochmal meine Bahnhofsliteratur gewälzt (alba "Vorbildliche Modellbahnhöfe" und Otto O. Kurbjuweits "Anlagen-Planung für vorbildgerechten Modellbahn-Betrieb") und mir überlegt, was für Rangierbewegungen notwendig sind. Die dort vorgestellten Gleispläne scheinen ihren (Rangier-)Reiz daraus zu ziehen, dass Güteranschlüsse an allen Seiten des Bahnhofs existieren, d.h. man muss den Zug in verschiedene Richtungen auseinanderschieben und - falls die Wagen ungünstig zusammengestellt waren, sogar Teile auf einem anderen Gleis zwischenlagern. Ein Timesaver lässt grüßen. Ich kann auf meinem Platz letztlich aber nur eine Art minimale Gleisharfe an Gütergleisen schaffen, was dann ziemlich schnell langweilig wird.

Was mich retten könnte wäre, den Zweck des Bahnhofs umzudeklarieren. Um eine Hintergrundgeschichte auszugraben, an der ich schon sehr lange brüte: Statt einem unbekannten Nebenbahn-Endbahnhof handelt es sich hier um den Bahnhof "Grombach". Grombach ist der größte Ort einer landwirtschaftlich geprägten Gegend im schwäbischen. In Grombach selbst existiert die Schwabenland-weit größte Konzentration von Kartoffelbauern (nicht unbedingt die hellsten Einwohner ), die Nebenbahn bindet unter anderem die Orte Brestling (Erdbeerfelder), Ziebeben (Obstwiesen) und Metzge (Milch- und Fleischprodukte aller Art) ans Schienennetz an. Weil die Bauern mit ihren weithin als äußerst lecker bekannten Agrarprodukten einiges an Geld in die Region bringen, hat sich auch eine lokale Holzindustrie (Möbelfabrik Grombach) sowie Agrar-Großhändler etablieren können. Ebenfalls dank der heftigen Bewirtschaftung existieren im Großraum Grombach nur noch kleine Reste an holzproduzierenden Wäldern, aber kein Sägewerk mehr. Außerdem sitzen die Bauern dermaßen fest auf ihren Feldern, dass es nahezu unmöglich ist, irgend wo noch Grund für neue Gewerbe zu kaufen. Dadurch siedeln sich eigentlich zusammengehörende Produktionsketten in eigentlich unmöglicher Reihenfolge entlang der Bahnstrecke an.

Bahnhof Grombach ist ein Spitzkehrenbahnhof, in dem eine eingleisige Hauptbahn eine Nebenbahn kreuzt. Zum einen motiviert das, dass lange Bahnsteiggleise benötigt werden: hier machen Schnellzüge der Hauptbahn Halt bzw. Kopf, wechseln ggfs. die Lok und lassen vielleicht sogar einen Kurswagen da. Transportaufgaben sind z.B. Pendler aus den kleineren Orten, die in Grombach arbeiten oder umsteigen, um in die nächstgrößere Metropole weiterzufahren, oder Kaufleite auf Dienstreise.
Zum anderen müssen Güterzüge nicht mehr immer in Grombach beginnen und enden. So könnte z.B. auf der Hauptbahn ein längerer Güterzug unterwegs sein, der hier nur ein paar Wagen abgibt (Düngemittel, leere Viehwagen, Holzbretter) und ggfs. dafür andere aufnimmt (Kartoffeln, Möbel,...). Daraus ergibt sich die Nutzung von Gleis 1a und 3 als Aufstellgleise für ankommende/abgehende Güterwagen auf der Hauptbahn. Einige der Wagen sind für den Bahnhof selbst bestimmt, andere warten auf den Weitertransport mit einem Nahgüterzug oder einem PmG auf der Nebenbahn. Ebenso dann natürlich das umgekehrte Spiel, dass Wagen von der Nebenbahn eingesammelt werden müssen. Dieses Spielkonzept würde sich auch prima mit dem möglichen zweiten Bahnhof ergänzen.

Voraussetzung für einen abwechslungsreichen Berieb ist, dass die Wagen (a) Wagenlaufkarten bekommen und (b) die Wagen ihre Identität wechseln können, während sie auf der Hauptbahn unterwegs sind. Das heißt, dass zwar immer der fahrzeugmäßig selbe Ferngüterzug vorbeikommt, der aber bei jeder Runde einen anderen Zug mit neuem Ziel und neuen Wagen darstellt. Da sich der laufende Identitätswechsel kaum mit Papierkarten bewerkstelligen lassen wird, eine Frage an die Betriebsbahner, die nach Fahrplan fahren: Gibt es eine Fahrplan-Erstellungs-Software o.ä., die mir derartig ständig neue Fahraufträge verwalten oder sogar generieren kann?

Außerdem nagt an mir gerade noch eine andere Frage zu Rangieraufgaben: Werden die Wagen in einem Güterzug (Nah oder Fern) nach Ziel sortiert angehängt, oder muss ggfs. in jedem Bahnhof der Zug umsortiert werden um an die nötigen Wagen zu kommen? Ich vermute den Umsortier-Fall, kenne dazu das Vorbild aber nicht genau genug. Meine Argumentation wäre, dass ein Zug vielleicht schon Wagen für die Bahnhöfe X, Y und Z enthält. Im Bahnhof A-Stadt werden dann drei Wagen (je nach X,Y,Z) aufgenommen. Nun kann man den Zug entweder in A-Stadt neu sortieren, um die Wagen richtig einzuhängen, oder man fängt in X an die fraglichen Wagen auszusortieren, sortiert in Y etwas weniger und kann in Z den ganzen Zug abhängen.
Oder bin ich einfach komplett auf dem Holzweg? Die Alternative Vorgehensweise wäre dass ein Fernzug in einem Rangierbahnhof zerlegt wird, wobei jeder resultierende Zug wieder nur genau einen Bahnhof ansteuert.

Langer Rede, kurzer Sinn: Der erste Entwurf aus diesem Post scheint mir optisch am Ansprechendsten, der zweite Entwurf ist aber betrieblich interessanter. Ist das entworfene Betriebsszenario einigermaßen realistisch oder völlig aus der Luft gegriffen? Lässt es sich umsetzen (Stichwort Identitätswechsel von Wagen), und gibt es eine Möglichkeit, das Szenario auch im ersten Gleisplanentwurf auszuführen?

Gruß,
fantux


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RE: Bahnhof Grombach: Nebenbahn mit Spiel- und Rangierbetrieb

#9 von fantux , 26.08.2014 20:37

Hallo Stummis,

und nochmal habe ich herumgespielt. Nach langem Tunen des erweiterten Lichtraumprofils in Kurven ist dabei folgendes herausgekommen:


Ich habe ein ausreichend langes Bahnhofsgleis, einen Güterbereich im Vordergrund (Schuppen/Rampe) und hinten rechts (Freiladegleis, BayWa) und zwei Gleise, um Loks zwischenzuparken. Für den Lokbereich überlege ich noch, ob eines ein Lokschuppengleis und eines ein Lokbehandlungsgleis darstellt, oder ob ich (wie dargestellt) zwei Lokschuppengleise einplane und Wasser, Sand und Kohle einfach passend vom Himmel fallen lasse.
Ein kleiner Wehrmutstropfen ist das Abstellgleis, das nur durch eine Rangierfahrt durch den Güterbereich erreicht werden kann. Aber so ist es jetzt nunmal - wenn dort Wagen abgestellt werden sollen, muss der Fahrplan eben berücksichtigen, dass man nur dann drankommt, wenn im hinteren Güterbereich nicht gearbeitet wird. An den vorderen Güterbereich kommt man auch nicht dran, wenn ein langer Personenzug im Bahnhof steht.
Ein nettes Gimmick: die Ausfahrt lässt sich ohne großen Aufwand auf eine gerade Ausfahrt nach Links umbauen. Wenn ich mal umziehe und mehr Platz habe, kann ich den Bahnhof also ohne vollständige Neukonstruktion weiterverwenden.

Aber das beste: der kleinste Radius im sichtbaren Bereich sind die 618mm des Großkreises in der Einfahrt. Alle anderen Radien nähern sich schon 1m an.

Das Betriebskonzept sieht vor, dass Gleis 2 als Aufstellgleis für abgehende Güterwagen genutzt wird. Ferngüterzüge fahren auf eines der Personengleise (z.B. Gleis 3) ein, abzuhängende Wagen werden (je nach Fahrplansituation) auf das andere Personengleis (Gleis 4) oder auf Gleis 1/1b rangiert. Die abgehenden Güterwagen werden von Gleis 2 an den Güterzug gehängt. Wenn der Güterzug weitergezogen ist, können die angekommenen Wagen auf Gleis 2 rangiert werden und dort auf die abholenden Züge warten.

Sieht jemand an diesem Plan noch irgend welche offensichtlichen Probleme oder roten Flaggen? Falls nein, werde ich jetzt damit beginnen, nach den notwendigen zusätzlichen Quadratzentimetern zu feilschen.

Gruß,
fantux


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