Hallo Stummis,
danke für Euer Feedback!
@Kurt: Modellgleis S21 ist ja ein richtiges Gleisplanungsprogramm und kostet auch einiges Meiner Meinung übrigens das Beste für eine freie Planung und für Selberbauer. Aber für erste Versuche und einzelne Weichen mit freier Geometrie find ich die drei Gratis-Programmchen schon recht brauchbar.
@Lutz: Danke für's Lob. Leider habe ich in der letzten Zeit nicht sehr viel Zeit fürs Hobby gehabt und die hab ich auch noch mit etwas Anderem vertrödelt (siehe unten)
@Benedikt: Freut mich, wenn Du es gebrauchen konntest. Ich wünsch Dir viel Spaß beim Weichenbau!
Ich habe mich in der letzten Zeit ein bißchen mit der Verbesserung meiner Ätztechnik beschäftigt. Rausgekommen ist dabei ein einfaches low-budget Sprühätzgerät aus wenigen Materialien, die ich entweder noch liegen hatte bzw. im Baumarkt zu bekommen waren. Einzig die beiden Motore für die Impeller sind von Reichelt (Stückpreis 1.95€, ein Witz). Hier ein kurzer Baubericht:
Das Gefäß entstand aus 4mm Glas, verklebt mit essigvernetzendem Silikon. Die Kanten sind zusätzlich mit 10mm Kunststoffwinkeln stabilisiert. Das erleichtert auch das rechtwinklige Zusammenkleben:
Man könnte natürlich auch ein kleines Aquarium nehmen, ich habe gesehen, daß man so etwas schon für ganz wenig Geld in der Bucht bekommt.
Der Deckel und der Platinenhalter entstanden aus 4mm-Hartschaumplatte und 8mm-Kunststoffrohr aus dem Baumarkt:
Die Impeller enstanden aus 25mm Kunststoffrohr (für Elektroinstallation), einigen Teilen aus der Sanitärabteilung, einem Stückchen Besenstiel und etwas 1mm-Polystyrol:
Die Hauptschwierigkeit besteht darin, einen sauberen Rundlauf hinzubekommen. Dazu habe ich ein Stückchen Besenstiel möglichst mittig auf die Motorachse geklebt und nach dem Aushärten mit einer Feile bei laufendem Motor vorsichtig so viel Material abgetragen, bis ein perfekter Rundlauf erreicht ist und das Sprührohr stramm draufpasst. Dann wurde das Holzteil unten und rundrum mit Silikon bestrichen und das Sprührohr aufgeklebt:
Vorher wird das Sprührohr natürlich mit Sprühlöchern versehen und am unteren Ende eine Impellerschraube eingeklebt:
Auf dem weiter oben gezeigten Gesamtbild sind noch zwei Gummidichtringe zu sehen. Der obere verhindert ein Hochkriechen der Ätzflüssigkeit in Richtung Motor, der untere verhindert recht wirksam eine stärkere Strudelbildung an der Impellerschraube. In das Gehäuse aus Abflußrohr sind die Motore nur mittels der Schaumstoffisolierung festgeklemmt:
Das Ganze war jetzt schon mehrere Male im Einsatz und läuft bis dato fehlerfrei. Bis jetzt sind an den Motoren auch keinerlei Korrosionsspuren zu finden. Wie sich das langfristig entwickelt, weiß ich natürlich noch nicht. Da das Ganze aber recht billig war, sollte es kein Problem darstellen, bei Bedarf einfach einen neuen Motor einzubauen. Zum schluß noch ein paar Bilder im Einsatz.
Erste Versuche mit Wasser:
Richtiger Betrieb mit Eisen-III-Chlorid:
So sieht zur Zeit das Ergebnis aus, Ätzzeit für ein 0,2mm Neusilberblech ca. 8min. mit vorher angewärmten Eisen-III-Chlorid:
Jetzt muß ich nur noch meine Belichtungs- und Entwicklungsergebnisse verbessern. Man sieht, daß der Fotolack zum Ende der Ätzzeit an den Kanten etwas schwächelt. Das tut zwar der Maßhaltigkeit keinen Abbruch und ist nach der Farbgebung auch nicht mehr zu sehen, aber das muß ja nicht sein.
Auch bin ich noch am Überlegen, ob ich eine Heizung für das Ätzbad vorsehe und ein eigenes Netzteil für die Impeller. Da ich die Ätzflüssigkeit nicht im Gerät lasse, ist es eigentlich kein Problem, sie vor dem Einfüllen warm zu machen und die Versorgung der Impeller mit dem Labornetzteil reicht eigentlich für gelegentlichen Gebrauch. Außerdem ist die Regelbarkeit der Drehzahl recht praktisch zur Einstellung der Sprühhöhe.
Tja, das wars, womit ich mich in der letzten Zeit beschäftigt habe. War auf jeden Fall recht lehrreich. Und Spaß gemacht hat's natürlich auch
Schönen Abend noch
wünscht Ulli