RE: Weichenselbstbau

#151 von garti62 , 11.10.2015 21:24

Hallo Stummis,

ich habe eben im Nachbarforum diesen link entdeckt, der für alle Weichenselbstbauer recht interessant ist und den zumindest ich noch nicht kannte.
Es gibt dort drei einfache Freeware-Programme für die Erstellung von Konstruktionszeichnungen für einfache Weichen, Bogenweichen und auch Kreuzungsweichen mit frei wählbarer Geometrie für alle Spurweiten. Einziger Minuspunkt: bei einfachen Weichen nur zwei Doppelschwellen, bei allen anderen gar keine. Aber ansonsten schon eine feine Sache.

Schönen Abend noch,

Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#152 von Schachtelbahner , 11.10.2015 22:28

Ich habe das Programm Modellgleis 21. Mit dem Programm kann man fast jeden Fahrweg Planen. Das Programm rechnet dann die Weiche. Dazu kann man den Schwellenabstand eingeben und dass die Deutsche Schwellenlage geplant wird ist selbstverständlich. Ausgedruckt in 1:1 hat man einen Bauplan. Ist aber nicht Kostenlos.


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RE: Weichenselbstbau

#153 von giesl ejektor , 13.10.2015 06:39

Hallo Ulli,

zu spezieller Planungssoftware, auch für den Weichen Selbstbau, kann ich leider mangels Erfahrung nichts zu beitragen.
Ich plane alles mit Autocad, wobei ich mir für die Weichengeometrie der jeweiligen Hersteller eine Bibliothek angelegt habe. Ist allerdings ja auch kein Gleissselbstbau, was ich betreibe. Bei Dir ist auf den Anwendungszweck abgestimmte Software sicher besser. Aber zu Deinem erstklassigen Modellbau möchte ich Dir gratulieren. Mit den geätzten Kleineisen, dem sehr gelungenen Stellmechanismus und den filigranen Antriebskästen ist die Weiche einfach meisterlich und sucht seinesgleichen. . Ich freue mich schon darauf, wenn Du alle Gleise und Weichen fertig gebaut hast und mit dem Anlagenbau beginnt. Das wird sicher ein Augenschmaus bei Deinem Niveau.

Viele Grüße aus dem Westerwald

Lutz




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RE: Weichenselbstbau

#154 von Schienenchaos , 14.10.2015 23:52

Hallo Ulli!
Zunächst absolute Gratulation zu deinen grandiosen, und auch für mich sehr motivierenden, Eigenbauten!
Ich bin gerade bei der Planung einer Anlagenerweiterung und da kam Dein Link genau zur rechten Zeit! Nach anfänglichen Instalationsproblemen liegt die erste Gleisverbindung bereits ausgedruckt am Schreibtisch. Hoffentlich gehts bereits am WE ans löten!

LG aus Wien
Benedikt




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RE: Weichenselbstbau

#155 von garti62 , 18.10.2015 21:47

Hallo Stummis,

danke für Euer Feedback!
@Kurt: Modellgleis S21 ist ja ein richtiges Gleisplanungsprogramm und kostet auch einiges Meiner Meinung übrigens das Beste für eine freie Planung und für Selberbauer. Aber für erste Versuche und einzelne Weichen mit freier Geometrie find ich die drei Gratis-Programmchen schon recht brauchbar.
@Lutz: Danke für's Lob. Leider habe ich in der letzten Zeit nicht sehr viel Zeit fürs Hobby gehabt und die hab ich auch noch mit etwas Anderem vertrödelt (siehe unten)
@Benedikt: Freut mich, wenn Du es gebrauchen konntest. Ich wünsch Dir viel Spaß beim Weichenbau!

Ich habe mich in der letzten Zeit ein bißchen mit der Verbesserung meiner Ätztechnik beschäftigt. Rausgekommen ist dabei ein einfaches low-budget Sprühätzgerät aus wenigen Materialien, die ich entweder noch liegen hatte bzw. im Baumarkt zu bekommen waren. Einzig die beiden Motore für die Impeller sind von Reichelt (Stückpreis 1.95€, ein Witz). Hier ein kurzer Baubericht:

Das Gefäß entstand aus 4mm Glas, verklebt mit essigvernetzendem Silikon. Die Kanten sind zusätzlich mit 10mm Kunststoffwinkeln stabilisiert. Das erleichtert auch das rechtwinklige Zusammenkleben:



Man könnte natürlich auch ein kleines Aquarium nehmen, ich habe gesehen, daß man so etwas schon für ganz wenig Geld in der Bucht bekommt.
Der Deckel und der Platinenhalter entstanden aus 4mm-Hartschaumplatte und 8mm-Kunststoffrohr aus dem Baumarkt:





Die Impeller enstanden aus 25mm Kunststoffrohr (für Elektroinstallation), einigen Teilen aus der Sanitärabteilung, einem Stückchen Besenstiel und etwas 1mm-Polystyrol:



Die Hauptschwierigkeit besteht darin, einen sauberen Rundlauf hinzubekommen. Dazu habe ich ein Stückchen Besenstiel möglichst mittig auf die Motorachse geklebt und nach dem Aushärten mit einer Feile bei laufendem Motor vorsichtig so viel Material abgetragen, bis ein perfekter Rundlauf erreicht ist und das Sprührohr stramm draufpasst. Dann wurde das Holzteil unten und rundrum mit Silikon bestrichen und das Sprührohr aufgeklebt:







Vorher wird das Sprührohr natürlich mit Sprühlöchern versehen und am unteren Ende eine Impellerschraube eingeklebt:







Auf dem weiter oben gezeigten Gesamtbild sind noch zwei Gummidichtringe zu sehen. Der obere verhindert ein Hochkriechen der Ätzflüssigkeit in Richtung Motor, der untere verhindert recht wirksam eine stärkere Strudelbildung an der Impellerschraube. In das Gehäuse aus Abflußrohr sind die Motore nur mittels der Schaumstoffisolierung festgeklemmt:



Das Ganze war jetzt schon mehrere Male im Einsatz und läuft bis dato fehlerfrei. Bis jetzt sind an den Motoren auch keinerlei Korrosionsspuren zu finden. Wie sich das langfristig entwickelt, weiß ich natürlich noch nicht. Da das Ganze aber recht billig war, sollte es kein Problem darstellen, bei Bedarf einfach einen neuen Motor einzubauen. Zum schluß noch ein paar Bilder im Einsatz.
Erste Versuche mit Wasser:



Richtiger Betrieb mit Eisen-III-Chlorid:



So sieht zur Zeit das Ergebnis aus, Ätzzeit für ein 0,2mm Neusilberblech ca. 8min. mit vorher angewärmten Eisen-III-Chlorid:



Jetzt muß ich nur noch meine Belichtungs- und Entwicklungsergebnisse verbessern. Man sieht, daß der Fotolack zum Ende der Ätzzeit an den Kanten etwas schwächelt. Das tut zwar der Maßhaltigkeit keinen Abbruch und ist nach der Farbgebung auch nicht mehr zu sehen, aber das muß ja nicht sein.
Auch bin ich noch am Überlegen, ob ich eine Heizung für das Ätzbad vorsehe und ein eigenes Netzteil für die Impeller. Da ich die Ätzflüssigkeit nicht im Gerät lasse, ist es eigentlich kein Problem, sie vor dem Einfüllen warm zu machen und die Versorgung der Impeller mit dem Labornetzteil reicht eigentlich für gelegentlichen Gebrauch. Außerdem ist die Regelbarkeit der Drehzahl recht praktisch zur Einstellung der Sprühhöhe.

Tja, das wars, womit ich mich in der letzten Zeit beschäftigt habe. War auf jeden Fall recht lehrreich. Und Spaß gemacht hat's natürlich auch

Schönen Abend noch

wünscht Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#156 von Klammi , 19.10.2015 02:51

Hallo Ulli

Ich möchte mich nach langer Zeit auch wieder mal melden.
Deine Filigranen Weichen aus Holzschwellen, und deine Ätzteile bestaune ich jedes Mal.
Ich kann nur meinen Hut ziehen und Dir meinen Respekt zollen.

Ich habe meine ersten zwei selbstgebauten Weichen eingebaut mit der Mechanik vom Servo verbunden und erste Rolltests durchgeführt.
Es ist verblüffend was Federzungen Weichen ausmachen!!!!
Kein Klappern kein Rattern, ich bin total begeistert.

Ich würde gern den Kupferglanz von den Schwellen nehmen, welche Farbe hast Du genommen?

zum Schluss zeige ich noch ein Foto von der rechten Bahnhofseinfahrt mit den Weichen auf der Trennung beim Türdurchgang.

Gruß Steffen


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RE: Weichenselbstbau

#157 von Schachtelbahner , 19.10.2015 11:51

Hi Steffen.

Herzlichen Glückwunsch bei den Gleisbauern, das ist immer noch das schönste Gleis. Die Weiche sieht schon mal gut aus und auch die Funktion dürfte gegeben sein. Einige Kritikpunkte habe ich die mit der Funktion nichts zu tun haben, nur am Aussehen.

Die Lötbatzen sind zu dick, die würde ich etwas zurücknehmen mit Kupferlitze oder abschleifen. In Zukunft die Schwellen vorher mit ganz wenig Zinn bestreichen. Deine 3. Weiche sieht dann schon viel besser aus. Für eine Weiche muss auch nicht jede Schwelle aus Kupfer sein. Jede 3. bis 4, genügt vollkommen. die anderen Schwellen kann man dann aus Holz nehmen.

Die eine Flügelschiene am Herzstück ist nicht parallel zum Gleis. Das kann man noch richten.

Zu deiner Frage. Bei meinem Gleis wurde an den Modulenden 2 Kupferschwellen verklebt, darauf das Gleis gelötet. Auf die Kupferschwellen wurden schmale Furnierstücke aufgeklebt, das sieht dann genau so aus wie eine Holzschwelle. Das Kupfer muss man gut sauber machen sonst halten die Furnierstücke nicht. Sieht auf jeden Fall besser aus als Farbe.

Furnier bekommt man beim Örtlichen Schreiner, der hat immer kleine Abfallstücke rumliegen, die Holzsorte ist so ziemlich egal.


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RE: Weichenselbstbau

#158 von Klammi , 20.10.2015 00:54

Hallo Kurt

Danke für deinen Rat mit den Furnier und deiner Kritik.
Die Flügelschiene am Herzstück habe ich noch gar nicht registriert, werde ich noch ändern.
Die Lötstellen bei den Weichen kann ich noch etwas dünner gestalten.
Die Weichen sind mit Herzstückpolarisierung, erste Lok ist auch schon gefahren.
Bei Übergängen von einen Segment zum nächsten habe ich drei Schwellen auf jeder Seite angeklebt und die Schienen aufgelötet.

Hier ein Bild.


Deswegen meine Frage nach der Farbe für den Kupferglanz und Entschuldigung für das verdrehte Bild.
Gruß Steffen


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RE: Weichenselbstbau

#159 von garti62 , 20.10.2015 11:03

Hallo Steffen,

erstmal meine Gratulation zu den ersten Weichen! Und wenn es hier und da noch einige Kritik gibt, das wird von mal zu mal besser, das ging mir auch so. Auf die Spaltmaße am Herzstück, Flügelschienen und Radlenker solltest Du besonders achten, das sind eigentlich die für die Funktion der Weiche wichtigsten Stellen.
Zu Deiner Frage hat ja Kurt schon was geschrieben. Das ist allerdings schon die "gehobene" Lösung für ganz Anspruchsvolle. Ich habe meine ersten Weichen mit Pertinaxschwellen einfach mit Revell-Aqua in einem zu den restlichen Schwellen passenden Farbton gespritzt. Pinsel geht auch. Wichtig ist nur, daß Du vorher alles schön entfettest, wenn Du nach dem Löten die Flußmittelreste ordentlich abgeschrubbt hast, reicht das. Ist schön matt, allerdings nur bedingt kratzfest. Bis jetzt hält diese Farbe bei mir ganz gut, obwohl diese Weichen nur in der Bastelkiste hin- und hergeworfen werden. Du wirst auch sehen, daß die Lötzinnreste, wenn sie denn nicht zu gewaltig sind, nach dem Färben hicht mehr zu sehen sind. Ist auch alle eine Frage des Betrachtungsabstandes. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man die Details aus einiger Entfernung sowieso nicht mehr sieht, wichtig ist nur, den richtigen Farbton zu treffen.

Ich wünsch Dir weiterhin viel Spaß beim Gleisbau,

schöne Grüße

Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#160 von Doomsday ( gelöscht ) , 20.10.2015 14:00

Hallo,

was die Lötzinn-"Kugeln" angeht, versuch' mal folgenden Tip:

  • Pertinaxstreifen vorzinnen, ganz ähnlich wie Litzenenden verrzinnen
  • Benutze mehr Flux/Lötpaste - auf den Bildern scheint das Zinn nicht richtig under die Schienen zu fließen
  • Benutze eine andere Spitze - die Schiene zieht ordentlich Hitze weg, und eine sehr dünne Spitze kann nicht schnell genug Hitze nachliefern.
  • Alternativ zum Spitzenwechsel kannst Du auch einen Tropfen Lötzinn auf die Spitze geben, damit der Hitzetransfer schneller vonstatten geht.


LG,
Michel


Doomsday

RE: Weichenselbstbau

#161 von Klammi , 22.10.2015 02:18

# Doomsday

Du hast Recht, ich habe einen 25 Watt Lötkolben mit langer dünner Spitze um Verzunderungen zu vermeiden.
Für Leiterplatten im elektronischen Bereich war das bis jetzt völlig ausreichend.
Werde aber übers Wochenende eine Lötstadion mit ein bisschen viel mehr Leistung
ausborgen und nachlöten.
Danke für den Tip.

# Kurt

Mit den Furnier aufkleben hast Du mich neugierig gemacht.
Wie ist dein Ablauf dabei, erste Abschnitte aufkleben und dann die Schiene auflöten?
Wie ist das unter den Weichenzungen da Stimmt doch dann die Höhe mit der Außenschiene nicht mehr?
Fragen über Fragen hast Du eine Antwort?

Gruß Steffen


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RE: Weichenselbstbau

#162 von Schachtelbahner , 22.10.2015 20:29

Hallo Steffen.

An Furnierholz die dünnste Sorte besorgen die man bekommen kann.

Ich habe meine Gleise auf Holzschwellen genagelt. Am Modulübergang wurden 2 Kupferschwellen geklebt, dann das Gleis angelötet, die Schwellen gut gesäubert und darauf die kleinen Holzstreifen geklebt. In der Mitte und links und recht vom Gleis. Einen Unterschied zu den echten Holzschwellen kann man nicht erkennen.

Einige Weichen, nicht alle, wurden an den für den Bau und Spurhaltung wichtigen Stellen, etwa jede 4 - 5 Schwelle, auch mit Kupferschwellen gebaut und gelötet. Im Bereich der Zungen wurden jedoch nur Holzschwellen verlegt, aus dem Grund stellt sich für mich nicht die Frage. Als Lösung würde ich den Schwenkbereich der Zunge aussparen und pinseln, den Restlichen Raum mit Furnier bekleben. Der Purist würde für die ersten 7 bzw. 9 Schwellen im Zungenbereich Gleitstuhlplatten verwenden, dann würde das Furnier bis an die Gleitstuhlplatten reichen was Optimal wäre. Ich habe welche verbaut, würde heute darauf verzichten.

Zum Kleben der Furnierstücke würde ich heute diesen Kleber benutzen: http://www.reichelt.de/WIKO-SGG-20/3/ind...=Sekundenkleber der lässt sich sehr gut verarbeiten und läuft nicht weg. Die Klebestelle sollte etwas angehaucht und belastet werden.

Du hast den Schienenfuß der Zunge im Geraden Gleis über eine Länge von 3 Schwellen geschwächt, es genügt über eine Länge von max. 2 Schwellen. Die Abzweigende Zunge hast Du über die ganze Länge geschwächt, hier gilt das gleiche. Die Servos oder Motore packen das immer.

Nachdem mein Gleisbau fast fertig war habe ich einen Bogen mit einer Spurerweiterung von 0,1 mm gebaut, 14,6 mm anstelle 14,5 mm, die Züge laufen da besser, weicher in der Kurve. Bin jetzt aber mit Tillig Elite Gleis voll zufrieden.

Den Kauf einer Lötstation kann ich die nur Empfehlen, wenn dann eine wo es verschiedene Spitzen gibt. Ich habe meine seit über 35 Jahren und 2 Ersatzspitzen bis jetzt gekauft.


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RE: Weichenselbstbau

#163 von garti62 , 22.10.2015 20:42

Hallo Steffen,

Vielleicht schaust Du Dir mal diese Anleitung für einen Halbbausatz von Walter Völklein an, da kann man ganz gut erkennen, wie es funktioniert. Ich glaube, Bilder sagen da mehr als Worte.

Viel Erfog wünscht

Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#164 von michl080 , 22.10.2015 23:20

Zitat von garti62
Die Impeller enstanden aus 25mm Kunststoffrohr (für Elektroinstallation), einigen Teilen aus der Sanitärabteilung, einem Stückchen Besenstiel und etwas 1mm-Polystyrol:



Moin Ulli,

ich muss noch mal auf Deine Sprüh-Konstruktion zurückkommen.
Verstehe ich Dich richtig, dass sich das lange Rohr dreht, der Impeller am unteren Ende die Ätzbrühe schöpft und Im Rohr nach oben befördert, so dass sie durch die Löcher im Rohr in alle Richtungen verspritzt wird???

Genial!

Michael


meine Anlage findest Du unter viewtopic.php?f=64&t=65847


 
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RE: Weichenselbstbau

#165 von garti62 , 23.10.2015 00:40

Hallo Michael,

Ja, genau so funktioniert das. Je schneller man dreht, desto höher und stärker ist der Sprühstrahl. Nach diesem Prinzip arbeiten die käuflichen "Heimwerker"-Sprühätzgeräte von gie-tec oder HWE auch. Eigentlich hatte ich mit dem Kauf eines solchen Gerätes geliebäugelt. Dann bin ich auf diesen thread gestoßen, übrigens der einzige, der wirklich nachweislich funktionierende Lösungen zeigt. Alles was man sonst so im Netz zu diesem Thema findet, ist viel Gelaber darüber, welches Ätzmittel/Ätzverfahren denn nun das einzig Wahre ist. Aber nach der Lektüre des o.g. Kollegen stand für mich mich fest, das probierst Du auch mal.
Ist also alles nur geklaut

Schöne Grüße

Ulli


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vikr hat sich bedankt!
 
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RE: Weichenselbstbau

#166 von michl080 , 23.10.2015 09:04

Zitat von garti62
Aber nach der Lektüre des o.g. Kollegen stand für mich mich fest, das probierst Du auch mal. Ist also alles nur geklaut


moinmoin,
auch gut klauen will gelernt sein

schönes Bastelwochenende! Das Wetter stimmt ja schon mal...

Michael


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RE: Weichenselbstbau

#167 von garti62 , 15.11.2015 21:39

Hallo Stummis,

heute bin ich seit längerem mal wieder ein wenig zum Basteln gekommen und habe mal ein Blech mit einigen Rohlingen für maßstäbliche Blechkanäle für die Weichenantriebe geätzt. Leider ist mir das Rundbiegen der doch recht steifen Neusilberstreifen nicht so perfekt gelungen. Aber vielleicht ist ja ein wenig schief und verbeult gar nicht so verkehrt für einen vorbildgerechten Eindruck. Hier mal ein Bild:



Kanäle vom Typ1 am weiter oben schon mal gezeigten Weichenantrieb mit Endriegel und ein Kanal vom Typ3 als erster Versuch.
Jetzt hab ich erst mal eine Woche Zeit darüber nachzudenken, wie ein passendes Werkzeug aussehen könnte um einen sauberen 1mm Biegeradius auf eine größere Länge auch bei den schmaleren Streifen hinzubekommen. Falls jemand einen hilfreichen Tip hat, wäre ich nicht böse .

Schönen Abend noch
Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#168 von garti62 , 18.12.2015 22:09

Hallo Stummis,

heute habe ich doch tatsächlich noch eine neue Erkenntnis zum Thema Ätzen gewonnen. Früher habe ich Leiterplatten mit einem, dem "Rapid" Schaumätzgerät nachempfundenen Eigenbau geätzt und damit gute Ergebnisse erreicht. Für das Blechätzen hat das aber nicht gut funktioniert, da der Schaum im wesentlichen nur auf einer Seite der Platte wirkt. Deshalb habe ich meine Ausrüstung in mehreren Schritten ja "technologisch" etwas aufgerüstet (s.o.). Jetzt ist mir eine ganz simple Lösung eingefallen, wie man in einer normalen Küvette richtig viel Schaum produzieren kann, in den man das zu ätzende Teil einfach reinhängt und das FeCl3 von allen Seiten wirken kann. Statt der üblichen, recht müden Aquariumpumpe wird etwas eingesetzt, das viele von uns rumstehen haben: der Kompressor der Airbrush. Da kommt richtig Luft und man kann mit dem Druckminderer prima die Schaumhöhe regeln. Wichtig ist ein Rückschlagventil im Luftschlauch, aber das sollte auch für die Aquarienpumpe eigentlich sowieso vorhanden sein.
Hier mal ein paar schnelle Bilder:



Ausgangssituation: angewärmtes FeCl3 bis zur Unterkante des Platinenhalters, einige Tropfen (!!) Bier



"Luft marsch", leider sieht man nun nichts mehr
nach ca. 1 Minute die Luft wieder abgedreht , Platine gewendet (unten gehts schneller) und nach einer weiteren ½ Minute ist die Platine schon fertig, gestochen scharfes Ätzbild:






Das werde ich über die Feiertage auf jeden Fall mit einem Neusilberblech testen, ob das da auch so prima funktioniert. Dann ist es eine viel einfachere Alternative zum Sprühätzgerät: man braucht deutlich weniger Ätzmittel und (bei FeCl3 nicht unwichtig) weniger Saubermachen und es geht trotzdem schnell.

Zufriedene Grüße

Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#169 von garti62 , 25.12.2015 14:19

Hallo Stummis,

Euch allen ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest!
In diesem Sinne:



Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#170 von garti62 , 06.03.2016 22:07

Hallo Stummis,

heute Abend krame ich mal meinen alten Thread hervor, aber da es hier oft ums Ätzen ging, ist das der richtige Ort, denke ich. Ich habe ja schon öfter rumgejammert, daß es nur so ein dünnes Angebot an fotobeschichteten Blechen in kleinen Abmessungen gibt. Wirklich alle Stärken gibt es nur direkt bei den Herstellern, dann aber 300x500 oder noch größer. Da sich das Zeug nur begrenzt lagern läßt, viel zu groß.
Ich habe dann mal probiert, ein Blech von beiden Seiten mit Fotolack zu beschichten und kann nur jedem raten: laß es sein. Ein riesen Aufwand und das Ergebnis ist vorsichtig gesagt sehr unbefriedigend. Deshalb habe ich heute mal was anderes ausprobiert.
Dieses Resist habe ich mal zusammen mit einer Dose Negativentwickler gekauft (ich wusste da noch nicht, daß der Entwickler einfaches Soda ist, das es in jeder Drogerie für 99 cent das Kilo gibt ).
Für meinen Versuch habe ich ein Reststück 0,3mm Messingblech von beiden Seiten mit einem Spritzer Scheuermilch richtig schön blank gemacht. Dann das Resist gemäß Anleitung mit einem stinknormalen Laminierer von beiden Seiten auflaminiert (je 2mal durchlaufen lassen). Belichtet wie das Negativmaterial von Bungard mit 30sec je Seite und dann entwickelt. Nach dem Entwickeln noch mal für je 2min in den Belichter. Und es sieht irgenwie genau so aus, wie das 0,3mm-Negativmaterial von Bungard:



Morgen werde ich das Blech ätzen und wenn das auch ordentlich funktioniert, habe ich endlich eine brauchbare Methode, verschieden starke Bleche selbst fotozubeschichten.

Zufriedene Grüße
Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#171 von garti62 , 07.03.2016 21:14

Hallo Stummis,

kurzer Nachtrag: das Resist hält beim Ätzen. Das Ergebnis sieht auch nicht anders aus, als mit fertig beschichtetem Blech:



Viel länger hätte ich nicht ätzen dürfen, dann wären die Verbindungsstege ganz weg gewesen ops: .

Schönen Abend noch
Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#172 von Ralf Franke , 06.04.2016 21:29

Hallo Ulli,
ein super Bericht über deinen Weichenbausätze.
Eine Weiche zu bauen ist ja durchaus bei ein wenig handwerklichen Geschick durchaus möglich. Die größte Schwierigkeit sehe ich in der Nachbildung der Kleineisen, Schrauben usw., aber das hast du ja meisterlich gelöst.
Ich habe vom ätzen leider keinen blassen Schimmer. Mir ist da überhaupt nicht klar wie man zum Beispiel die Tiefe der Konturen bestimmt. Außerdem ist diese Ätzbrühe wahrlich nicht so mein Ding.

MfG
Ralf


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RE: Weichenselbstbau

#173 von garti62 , 09.04.2016 19:09

Hallo Ralf,

vielen Dank für Dein Feedback. Stimmt, Weichen bauen ist nicht schwer, kostet halt nur etwas mehr Zeit. Dafür kann man vor allem bei speziellen Weichen eine Menge Geld sparen. Ich mach es, weil es mir wirklich viel Spaß macht.
Die Ätzerei ist auch kein Hexenwerk. Wichtig ist nur Handschuhe an, Brille auf, viel alte Zeitung unterlegen und möglichst nicht kleckern (sonst gibts Ärger mit der Frau). Nach ein wenig probieren hat man den Bogen schnell raus.
Die Tiefe der Konturen z.B. bei den Kleineisen kann man (jedenfalls mit unseren Amateurmitteln) nicht wirklich beeinflussen. Sie ist immer ca. die Hälfte der Blechdicke. Das Blech wird ja von beiden Seiten geätzt. Bei den Kleineisen z.B. kommt auf eine Seite die komplette Platte mit Loch und auf die andere nur die Rippe und die beiden "Schrauben".
Man kann die Höhe noch etwas beeinflussen, indem man dickeres Blech nimmt. Dann wird alles etwas höher.

Schöne Grüße
Ulli


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RE: Weichenselbstbau

#174 von Schachtelbahner , 09.04.2016 19:30

Zitat von garti62







Hallo Ulli.

Jetzt habe ich eine Frage zu diesem Blech.

Es sind die Rippenplatten/ Kleineisen der Gleise. Die sind auf diesem Blech mit Fixmass im Abstand der Schwellen wenn ich das richtig deute. Warum so mit dem Steg und nicht als einzelne Platten? So ist das nur für Gerade Strecken zu gebrauchen, sobald ein Bogen kommt passt der Abstand nicht mehr.


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RE: Weichenselbstbau

#175 von garti62 , 09.04.2016 19:42

Hallo Kurt,

stimmt, diese Rippenplatten sind nur für gerades Gleis. Dort aber eine enorme Erleichterung, glaube mir. Außerdem brauchte ich irgend etwas Sinnvolles, um das mit dem Ätzresist auszuprobieren .Für gebogenes Gleis kann ich sie so nicht nehmen. Dort muß ich sie einzeln an der richtigen Position unter der Schiene fixieren.

Schöne Grüße
Ulli


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