Hallo Leute!
Im Nachbarforum gab es einen Thread über das obige Thema. Ich stelle mal
meinen bebilderten Beitrag dazu auch hier ein.
Mir haben schon immer die Roco-Modelle der BR 118 gefallen, weil
mir das Vorbild von meinen Besuchen in Würzburg noch gut in
Erinnerung ist. Nach dem Erscheinen des Modells habe ich mir dann
nach und nach die blaue, grüne und die oceanblau-beige Version zugelegt.
Dann kam irgendwann von Roco E 18 045 mit feinen Stromabnehmern mit
eingezogener Oberschere, neuem Getriebe und Kurzkupplungskinematik auf
den Markt. Obwohl ich Epoche V & VI sammel,e habe ich mir diese E 18 auch
zugelegt. Beim inspizieren des Innenlebens der E 18 – Flotte, konnte ich dann
feststellen, dass sich leicht ein Hütchentausch zwischen Alt- und Neukonstruktion
durchführen ließ. In den letzten Jahren konnte ich auf Börsen und bei Ebay dann
einige Exemplare mit beschädigtem Gehäuse, allerdings mit intaktem Fahrwerk und KK-Kinematik ,
zu Spottpreisen erwerben und für den Hütchentausch und als Ersatzteilspender nutzen.
So wurden alle meine 118er mit den neuen Pantos ausgerüstet und hatten jetzt
auch die KK-Kinematik, was schon eine enorme Verbesserung im Aussehen bewirkte.
Allerdings war ich weder bei der Beleuchtung, noch bei der von Roco angebrachten
Schnittstelle zufrieden. Die Unterbringung eines Decoders machte erhebliche Platzprobleme.
So bin ich auf die Idee gekommen, selbst eine Platine anzufertigen, auf der man,
wenn auch aufgelötet, einen Decoder gut in der Lok unterbringen konnte, und der die Vorbereitungen
sowohl für LED-Beleuchtung als auch für den möglichen Einbau eines Pufferkondensators in einem Führerstand ermöglichen sollte.
Des weiteren habe ich auf der Platine Platz für einen Dual-Channel-MOS-Fet vorgesehen, der es
ermöglicht mit nur einem F-Ausgang, das Rotlicht fahrtrichtungsabhängig zuzuschalten.
Deshalb war meine Wahl auch auf den Standard+ - von Lenz gefallen, weil mir aufgrund
meines bereits begonnenen Umstieges auf BiDiB die exakte Einhaltung des Railcom-Standards wichtiger war, als weitere Zusatzfunktionen.
Für den Anschluß des Pufferkondensators benötigt man
1. einen Anschluß an den Pluspol des Decoders – das ist der blaue Draht
und
2. einen Anschluß an die Decoder-Masse – diesen Anschluß gibt es beim Standard+
nicht. Also war Ausmessen der Decoderplatine angesagt. Zum Anlöten eines
zusätzlichen Drahtes habe ich auf der Decoderunterseite den Schutzlack etwas
weggekratzt und so einen Lötpunkt hergestellt. Hier wird dann ein Kabel angelötet.
Decoder mit zusätzlichem Lötpunkt
Der Decoder wurde später mit Klebepads auf die Platine geklebt und unter dem
zusätzlichen Lötanschluß eine Isolierung angebracht. Da die neue Platine für den
direkten Anschluß des Standard+ entworfen wurde, habe ich gleich beim Zeichnen darauf
geachtet, das die Lötpads auf der Platine die gleiche Anschlussreihenfolge hatten wie beim
Decoder. Auf dem nächsten Bild sieht man das Prinzip (allerdings bei einer Adapterplatine auf Plux12). Hier ist auch der erwähnte Dual-Channel-MOS-Fet zu sehen.
Die LEDs für das untere Frontlicht sollten folgenden Platz bekommen :
Dazu mussten natürlich die Lichtleiter gekürzt werden. Ich habe dazu einfach eine
Zange genommen. Dabei wurden die Schnittkanten zunächst milchig. Diese blinden
Enden der Lichtleiter habe ich einfach ganz kurz an die Flamme eines Gasofens gehalten.
Dann wurden die Stellen wieder klar für den Lichteintritt.
Da jetzt die Lichtleiter über der Hauptplatine entfernt sind, kann man jetzt leicht
Platz für den Decoder auf der Platine schaffen . Die Dachhaube der BR 118 bietet
sich förmlich dafür an.
Auf dem nächsten Bild sieht man die Stege, die die Lichtleiter
führen
Alles, was mittig zwischen den beiden gelben Lienien liegt, wurde mit einer Zange weggekniffen, da ich wegen des statische aufgeladenen Plastikstaubes nicht Fräsen wollte.
Man bekommt auch mit der Zange genügend Platz für den Decoder. Aber vorsicht –
die Außenränder der Stege dienen auch zur Höhenfixierung des Gehäuses am Fahrwerk,
man darf also wirklich nur Material zwischen den gelben Linien entfernen.
Dann habe ich kleine Platinchen für die LEDs der unteren Frontlichter angefertigt
Mit LEDs 0603 rot und warmweiß bestückt
und eingebaut
Die Kabelfarben habe ich nach NMRA-Norm gewählt. Das erleichtert das
Verständnis für die Schaltung, falls jemand, der die Platine nicht
eingebaut hat, mal Servicearbeiten machen muß.
An die Stromanschlüsse des Motors werden 2 etwas festere Drähte angelötet, die nach oben durch 2 Löcher in der neuen Platine ragen und dort angelötet werden können.
Motoranschlüsse
Von den Resten der alten Platine kann man noch 1 Diode weiterverwenden,
falls sie vom Typ 1N4001, 1N4002, 1N4004, 1N4407 ist.
Auf dem nächsten Bild sieht man :
1. die eingelötete Diode und dahinter den 47 Ohm-Widerstand für die Ladeschaltung des Pufferkondensators
2. die senkrecht eingelötete LED (mit Lichtabstrahlrichtung nach vorn)
für das obere Stirnlicht.
Ich bin auch jedes Mal entsetzt, wenn ich meine SMD-Lötstellen so stark
vergrößert sehe, aber mit bloßen Auge sieht das in der Realität ziemlich
ordentlich aus.
Der Lichtleiter des oberen Stirnlichts soll nach dem Aufsetzen des Gehäuses direkt vor der senkrechten LED auf der Platine liegen.
Damit das auch so ist, habe ich zwischen Gehäuse und Lichtleiter am Lichteintrittsende etwas
Moosgummi geklemmt. Damit wird der Lichtstab beim Aufsetzen des Gehäuses federnd auf die Platine gedrückt.
Als Vorwiderstände habe ich für die roten LEDs Werte von 1 Kiloohm, für die unteren weißen Frontleuchten 680 Ohm benutzt.
Da ich bei der weißen Stirnbeleuchtung eine möglichst gleichmäßige
Helligkeit aller 3 Stirnlampen erreichen wollte, wurde die Plusleitung
zur senkrechtstehenden LED auf der Platine mit 2 Widerständen in Reihe vorgesehen.
So hätte ich die Möglichkeit gehabt, durch Erhöhung des Wertes des zweiten
Widerstandes, die Helligkeit anzupassen. Aber die Praxis hat mich mal
wieder überholt – ich musste letztendlich einen Widerstand vom 0 Ohm einbauen. So ist die Platine vom Aufbau her komplizierter als
nötig geworden. Bei anderen Umbauten hat sich die Einplanung dieser Möglichkeit aber gut bewährt.
Jetzt fehlt eigentlich nur noch ein Bild von der eingeschalteten Beleuchtung. Das kann ich aber wahrscheinlich erst heute Abend
nachreichen, da es jetzt um 10,45 Uhr in Bochum strahlend hell ist.
So, nach dem Anfertigen von ca. 16 Fotos habe ich jetzt 4 einigermaßen brauchbare Bilder von der eingeschalteten Beleuchtung,
jeweils 1 X im Dunkeln und 1 X im Halbdunkeln :
Weißlicht :
Weißlicht im Dunkeln :
Rotlicht:
Rotlicht im Dunkeln:
Ich hoffe, dass mein Umbaubericht einige unter Euch inspiriert und nicht
gelangweilt hat- er ist doch jetzt sehr lang geworden.
Sollte jemand seine E 18 – Modelle auf diese Art aufrüsten wollen, aber nicht die Möglichkeit haben, sich Platinen anzufertigen, dem kann ich
anbieten, dass ich Euch die zum Selbstkostenpreis schicken könnte, natürlich mit genauer Auflistung der erforderlichen Bauteile. In diesem
Fall schickt mir eine PN.
Viele Grüße aus Bochum
Heinz