Moin Stummianer,
2011 habe ich eine Be 6/8 von Märklin (3356) umgebaut. D.h., sie hat einen Permanentmagneten, einen 5-poligen Anker und einen Sounddeoder ESU 62471 bekommen.

Bis Ende 2013 lief sie ohne Probleme. Jetzt bleibt sie während der Fahrt abrupt stehen und fährt dann wieder an. Licht und Sound gehen dabei aus.

Meine erste Vermutung betraf den Decoder. Also den gewechselt, es zeigte sich leider das gleiche Verhalten.
Dann habe ich den Strommonitor beobachtet. Nach dem Stehenbleiben und wieder anfahren stieg die rechte Anzeige im Strommonitor auf bis zu 1,3 A. Also meine Vermutung, der Motor wird blockiert und der Überlastschutz wird aktiviert. Nur, wenn der Motor blockiert wird, warum fährt sie dann wieder an?

Als zweites habe ich den Antrieb ohne Kohlen mit Motor mit dem Finger an einem der Antriebsräder gedreht. Es gab tatsächlich manchmal ein Stopp in der Drehbwegung, insbesondere wenn das große Zahnrad, dass vom Motorritzel angetrieben wird, am hinteren Motorträger anlag.

Dann habe ich den Motor und das große Zahnrad ausgebaut, nachdem alle Zahnräder entölt wurden. Die Prüfung der Zahnräder ergab keine hervorstehenden Teile.

Den Anker habe ich gereinigt und den Kohlenstaub entfernt.



Man sieht im rot umkreisten Bereich Schleifspuren vom Zahnrad am Motorträger. Also habe ich eine Distanzscheibe ans große Zahnrad geklebt.



Noch ein Kugellager in den Motorträger gepresst (wenn es schon offen war) und alles wieder zusammengebaut und wenig geölt. Der Test mit dem Finger (ohne Kohlen) zeigte nur noch gelegentlich geringen Widerstand und sollte nach meiner Ansicht vom Motor überwunden werden können.

Der erste Fahrversuch war leider unverändert. Die Lok bleibt stehen, wartet wenige zehntel Sekunden und fährt dann weiter.

Meine Fragen dazu:

1. hat jemand ein ähnliches Problem gehabt und die Ursache gefunden?
2. Kann es sein, dass das große Zahnrad verkantet (mit dem Finger habe ich nichts fühlen können) und dadurch eine Blockade entsteht?
3. liegt die Ursache vielleicht doch auf der Decoderseite?

Jetzt habe ich alles auseinander genommen, auch die Verkabelung abgelötet.

Viele Grüße
Wolfgang

Hast du die restlichen Zahnräder auch untersucht? Bietet sich irgendwie an.

Hallo Martin,
ich habe alle Zahnräder untersucht. Habe auch Markierungen an alle Zahnräder angebracht, wenn es hakte, um eine Gleichmäßigkeit feststellen zu können. War leider nichts.

Was mich auch wundert, warum tritt der Fehler nach zwei Jahren Fahrbetrieb auf.

Viele Grüße
Wolfgang

Hallo,

kann das ein elektrisches Problem sein?
Lok fährt - kommt auf eine Totstelle - der HLA hat ja durch den Permanentmagnet recht wenig Auslauf - rutscht nur noch, kommt aber wieder an eine Stelle mit Strom und fährt dann je nach Dekodereinstellungen wieder an (oder weiter).
Das würde auch den kurzen hohen Strom erklären - der Motor läuft wieder an und die Kondensatoren auf dem Dekoder (ja, da sind auch welche) laden sich.

Auch unterschiedliche Geschwindigkeiten sind interessant - wenn es schlechter Kontakt ist, wird es bei Langsamfahrt schlimmer...
Oder passiert es immer an der selben Stelle?

Wie verhält sich die Lok auf dem "Prüfstand"?
(D.h. wenn Du Masse ans Gehäuse klemmst und Fahrstrom über die Stromabnehmer oder die Feder im Inneren?)
Fährt sie dann (also, in Rückenlage mit Antrieb in der Luft?)

Wenn das geht -> Stromversorgung prüfen:
- Zustand Schleifer
- Zustand Räder
- Zustand der Übergänge der Räder bis ins Gehäuse (frei von Öl, Oxyd, Dreck?)
- Zustand Verkabelung (nicht, dass sich innen was losgerappelt hat)
- Wenn noch nicht vorhanden, Zusatzmasse am Motor abnehmen.
- Schienen reinigen (gerade bei Fahrbetrieb gibt es Abrieb von den Haftreifen, schwarzen Bepp auf den Gleisen - ganz böse in Rückmeldestrecken)

Oder kann ein Rad lose sein - hatte ich gerade bei meiner V60 - da hat sich das Rad verdreht, die Stange blockiert - und die Lok steht nur noch summend da...
(Und die Spulen und der Dekoder leiden ) - übrigens, abgeschaltet hat sich bei mir da erstmal nix - ich denke, der ÜL Schutz braucht etwas Zeit, bis er anspricht...
(Kurzzeitig (<1s) hat sich bei mir nichts ausgeschaltet)

Also - ich tippe auf Stromversorgung - wer hält dagegen?

Christian

Hallo Christian,
verschmutze Gleise hatte ich auch im Verdacht. Ist es aber nicht. Die Lok bleibt an unterschiedlichen Stellen stehen. Den Schleifer hatte ich gegen ein neuen getauscht. Auch keine Verbesserung. Die Achsen sind sauber, keine Ölreste (hatte alles mit Waschbenzin gereinigt).

Zusatzmasse am Motor ist vorhanden. Alle 6 nicht angetriebenen Räder (vielleicht haben nur 4 Kontakt) sind sauber.

Trotzdem könntest Du recht haben. Denn der Motor läuft mit direkt angeschlossenen Kabeln und Gleichstromquelle ohne Probleme. Vermutlich Kontaktprobleme aufgrund einer nicht sauberen Lötstelle.

Ich werde heute oder morgen alles wieder zusammenlöten und berichten.

Vielen Dank und viele Grüße
Wolfgang

Hallo , Jogi hier


Frage :

Sind die beiden Rahmen elektrisch miteinander verbunden ?? massemäßig

Ich vermute ein Kontakt Problem ( Schiene -> Rad -> Rahmen -> Gemeinsamer Massepunkt )

Auch würde ich einen 2ten Schleifer montieren .

Viel Erfolg

Zitat von jogi

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Ich vermute ein Kontakt Problem ( Schiene -> Rad -> Rahmen -> Gemeinsamer Massepunkt )
Auch würde ich einen 2ten Schleifer montieren .
Viel Erfolg

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Zunächst provisorischer rollenprüfstand:
braun an nicht angetriebenes rad - rot per kroko-klemme an schleifer und testen ob problem auftritt.
Wenn nein weiter mit jogis empfehlungen.

Hubert

Hallo Wolfgang,

nach Jogis Anleitung habe ich auch mein Kroko 3656 umgebaut.
Dabei Masse von den beiden Vorbauten zum Motorlötfahne gebracht.
Von da aus zum Decoder.

Du sprichst auch von einem Widerstand beim drehen von Hand!?
Hast Du mal die Radsätze und die Antriebsstangen überprüft od.
diese noch alle 100% übereinstimmen?
Des weiteren ob die Gegenseite einen 90° Versatz zur anderen hat?!

Moin, Moin,
ersteinmal vielen Dank für die vielen Tipps, Vorschläge und Fragen. Jetzt der Reihe nach:

Antriebsstangen habe ich überprüft, die verursachen den kurzzeitigen Stillstand nicht.

Auf dem Rollenprüfstand läuft die Lok ohne stocken in beiden Richtungen, langsam und bei voller Geschwindkeit.

Beide Rahmen waren und sind miteinander über ein Massekabel verbunden. Der eine Rahmen hat eine Messingöse im Rahmen, an den ich das Massekabel gelötet habe. Der andere Rahmen hängt über das Motorschild (obere linke Schraube) mit der Masse zusammen. Der mittlere Rahmen (trägt das mittlere Gehäuse) ist nicht mit Masse verbunden, außer über die zwei Schrauben zum rechten und linken Rahmen.

Räder und Achsen sind schmutz- und ölfrei.

Einen zweiten Schleifer habe ich noch nicht ausprobiert.

Gleise sind sauber (nicht keimfrei).

Nachdem ich gestern an der Lok alle Kabel abgelötet hatte, habe ich heute alles wieder angelötet und montiert. Dies sollte sicherstellen, dass ich keine kalte Lötstelle hatte. Hatte ich nicht, wie sich danach herausgestellt hat.

Das Problem ist immer noch da. Als nächstes will dem Hinweis von Jogi folgen und einen zweiten Schleifer vorsehen. Aufgrund eurer Hinweise vermute ich, dass entweder Masse oder Strom nicht einwandfrei mit dem Decoder verbunden sind. Ein Schwachpunkt könnte auch die Messingöse sein, die nur in den Rahmen gesteckt ist. Wenn der 2. Schleifer nichts bringt, werde ich ein Messingblech anschrauben.

Nochmals vielen Dank für die Denkanstöße
und viele Grüße
Wolfgang

Hallo,

wenn auf dem Rollenprüfstand alles funktioniert, kann es vielleicht an der Stromversorgung zwischen Steuergerät und Gleis/Anlage liegen?

Beste Grüße,

Christoph56

Hallo Wolfgang,

das Masseproblem kannst Du ganz leicht testen.
Nimm einen alten Blechwagen mit Blechkupplung.
Tüddele an der Kupplung ein Kabel an und führe
es zum Massekontakt des Decoders.

Sollte das ruckeln/hakeln wech sein und die Lok
sauber laufen, hast Du ein Masseproblem.

Meine 3656 läuft auch ohne zweiten Schleifer sauber.
Könntest aber mal das rote Kabel direkt an den Schleifer löten.
Mit der komischen Kontaktplatte gibt es schon mal Probleme,
Wenn diese nicht sauber und richtig montiert ist.

Zitat von Peter BR44

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Meine 3656 läuft auch ohne zweiten Schleifer sauber.

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Meine auch. Ausserdem mit loksoundV4.0 und zimo-lautsprecher 18x13x14 mm.

Tipp auch auf masseproblem bzw. schleifer-kabel.

Hubert

Hallo , Jogi hier


Nachtrag noch :

Es kann auch der Schleifer selber sein !
Das Federblech , was auf den Ski drückt macht auch oft Probleme .
Abhilfe : Kontakt Spray ( K 60 ) oder ein Kabel ( 2-3 Seelen aus einer Litze ) vom Ski zum Träger des Schleifers .

Hier ein Beispiel an einem ROCO Schleifer :
viewtopic.php?f=103&t=68985
Habe gerade gesehen , das Bid ist weg .

gesucht und gefunden

Hallo Peter,

Zitat von Peter BR44

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das Masseproblem kannst Du ganz leicht testen.
Nimm einen alten Blechwagen mit Blechkupplung.
Tüddele an der Kupplung ein Kabel an und führe
es zum Massekontakt des Decoders.

Sollte das ruckeln/hakeln wech sein und die Lok
sauber laufen, hast Du ein Masseproblem.

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Habe Deinen Testvorschlag befolgt. Einen alten Waggon genommen. Die Räder mit der Bürste blank geschliffen, eine Messinghülse um die vordere Achse gelegt und daran ein Kabel gelötet. Dieses Kabel dann mit dem Massepunkt am nicht angetriebenen Teil der Lok befestigt.

Und siehe da, die Lok läuft ohne stehen zu bleiben. Also ein massives Masseproblem.

Ich vermute, dass die Öse (siehe Bild) das Problem darstellt (ich hoffe es eigentlich mehr), da sie nur gesteckt ist. Trotzdem werde ich Achsen und Öse mit Kontaktspray bearbeiten. Denn den Waggon will ich nicht permanent an die Lok kuppeln.

Viele Grüße
Wolfgang

sie läuft jetzt ohne Probleme nachdem die Steckverbindung der Messingöse und die Achsen etwas Kontaktspray bekommen haben.

Nachmals vielen Danke für die massive Unterstützung.

Viele Grüße
Wolfgang