Moin Bernd und Wolfgang,
danke für die Blumen
Also, grundsätzlich ist meine Technik relativ simpel und auch nicht wirklich neu, aber für mich hat sich diese als Rationellste im Verhältniss Aufwand zum optischen Ergebniss herausgestellt:
1. Das Gehäuse der Lok entfernen um Fensterglas und Lichtleiter zu demontieren. Bei einigen Modellen gestaltet sich das recht schwierig, inbesondere die Lichtleiter bei Dampfloks lassen sich oft nur sehr schwierig mit großem Aufwand ausbauen, in dem Fall habe ich die Lampen mit kleinen Streifen Malerkrepp abgeklebt.
2. Gehäuseteile ohne Fenster / Lichtleiter wieder zusammenbauen und auf das Treibgestell aufsetzen
3. Jetzt beginne ich das Gehäuse, Gestänge und Drehgestelle mit Farbpulver je nach gewünschten Verschmutzungsgrad mehr oder weniger durch wischen und tupfen zu bearbeiten. Darauf achten, dass beim Auftragen des Pulvers nichts beschädigt wird und keine angesetzen Teile abfallen! Möglichst nur hochwertige, weiche bis mittelharte Pinsel aus dem Künstlerbedarf in den Größen 8 - 14 mm Breite verwenden. Von billigen Borstenpinsel aus dem Baumarkt ist abzuraten, denn diese neigen dazu unschöne Streifen zu erzeugen. An Pulverfarben verwende ich für Dampfloks aussdchliesslich schwarzes und rostrotes Pulver, welches je nach Farbton von schwarzbraun bis hell-rostbraun vermischt wird - und immer darauf achten - "weniger ist mehr""!
4. Ist man mit der Patinierng mittels Pulver zufrieden, wird das komplette Modell (auch das Treibgestell und Gestänge) mittels Airbrush mit Mattlack (hier verwende ich den matten Nitro-Klarlack von Revell) aus verschiedenen Winkeln überlackiert. Darauf achten den Lack satt aufzutragen ohne Läufer zu erzeugen. Wer etwas Erfahrung im Lackieren besitzt, für den sollte das kein Problem sein. Achtung: Dieser Arbeitsgang ist irreversibel Wurde vorher beim Patinieren unsauber gearbeitet, kann dies jetzt durch den Lack noch verstärkt werden. Genau so kann der Verschmutzungseffekt je nach Menge des aufgebrachten Pulvers durch den Lack verstärkt oder auch abgeschwächt werden!
Deshalb rate ich dazu, bevor wertvollere Loks mit dieser Technik patiniert werden, möglich zuerst an an einem alten Lokgehäuse zu üben. Sehr schnell bekommt man ein Gefühl dafür, wie viel Pulver für welchen Verschmutzungsgrad aufzutragen ist.
Lok immer nur komplett zusammengebaut als Ganzes bearbeiten und lackieren Ansonsten riskiert man unterschiedliche Stärkegrade bei der Verschmutzung einzelner Teile, die eine Lok nach dem Zusammenbau ziemlich karriert erscheinen lassen kann
Um Kontaktprobleme zwischen Rad und Schiene auszuchließen, sollte man zum Schluss mit einer Kleinbohrmaschine und runden Drahtbürstenaufsatz vorsichtig die Laufflächen und Spurkränze der Räder von überschüssigen Lack befreien - fertig.
Auch wenn diese Technik lt. Beschreibung bei mir hervorragend funktioniert, gebe ich keine Gewähr auf Erfolg.