RE: 103 in Türkis: BR 641 Epoche VI und die Mallard Lackierung

#12901 von UKR , 20.09.2023 17:36

Moin Felix,

Nette Varianten der Walfische, wobei wenn ich mich recht erinnere die SNCF einen in DB Lack hatte für die Linie von Saarbrücken nach Saarguimess. Müssten ich zuhause ein Bild von haben.

Soll ich für Dirk mal nach City Bahn Lack fragen

Harzliche Grüße

Ulrich


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RE: 103 in Türkis: BR 641 Epoche VI und die Mallard Lackierung

#12902 von bahngarfield , 20.09.2023 21:36

Angesichts der national express-Ersatzzüge habe ich mich gefragt, wie man eine 111 passend zu diesem Wagenpark gestalten könnte. Da das Durchziehen der oberen blauen Farbkante durch Fenster und Lüfter des Lokkorpus - zumal noch mit zusätzlicher oberer Absetzlinie - ausscheidet, habe ich mich in meiner kleinen abendlichen Fingerübung für diese Farbvariante entschieden:


Originalaufnahme mit freundlicher Genehmigung von Werner Brutzer



Grüße!



Christian


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RE: 103 in Türkis: BR 641 Epoche VI und die Mallard Lackierung

#12903 von torsten83 , 20.09.2023 21:45

Nur ist 111 049 gerade erst frisch in LH Lackierung für die GfF umgestaltet.

Aber gefällt mir, TRI hat ja 111 im Bestand...

LG Torsten


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RE: 103 in Türkis: BR 641 Epoche VI und die Mallard Lackierung

#12904 von Schienenbus795 , 20.09.2023 21:46

Das ging ha schnell, den Einfall hatte ich gerade auch, und wollte es hier vorschlagen.
Und da war sie schon drin.
Sieht klasse aus, gefällt mir.

Grüße Ralf


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RE: 103 in Türkis: BR 641 Epoche VI und die Mallard Lackierung

#12905 von Fernmeldehandwerker , 21.09.2023 13:11

Doch der 641 hat was...

Die Entscheidung wie bei Christians 111 die Farbe inclusive Dach hochzuziehen ist super!

Ein Gedanke über 86er Produktfarben (seiner Zeit voraus oder zurück?!?) :

Die (dunklere) Farbe oben führt dazu dass das Ganze kopflastig aussieht.

Wenn man nun den Mittelstreifen lässt und das Weiß und die FensterbandFarbe austauscht...

Idealerweise möglichst mit ebenfalls weißer Waschkante an Dach sowie farbigen TrimmStreifen am Dach wie bei der Citybahn (Der verschärfte, spochtliche Streifen)?!?


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RE: 103 in Türkis: BR 641 Epoche VI und die Mallard Lackierung

#12906 von Brumfda , 21.09.2023 16:58

Zitat von UKR im Beitrag #12901
Soll ich für Dirk mal nach City Bahn Lack fragen



Moin Ulrich!

Die habe ich nicht im Angebot. Dafür für....

....Torsten. Im Eurofima Style.




Flauschigfluffige Grüße, Felix



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#12907 von Brumfda , 21.09.2023 17:33

Und nun die nächste Eskalation ohne Decals.







Wenn die Decals dran sind, geht´s weiter.


Flauschigfluffige Grüße, Felix



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RE: 103 in Türkis: BR 641 Epoche VI und die Mallard Lackierung

#12908 von Fernmeldehandwerker , 24.09.2023 05:37

Zitat von Brumfda im Beitrag #12906
Zitat von UKR im Beitrag #12901
Soll ich für Dirk mal nach City Bahn Lack fragen



Moin Ulrich!

Die habe ich nicht im Angebot. Dafür für....

....Torsten. Im Eurofima Style.






Der hat was ! Vorallem in Eurofima C1
...Propagier...
Danke Dir ! Sehr gelungen !


Meine Güte Felix...was Du da vorlegst...
Überhaupt hier dieser Trööt

(Ja nee, diese Autolackfolie ist nur für Linien. Wenn überhaupt. Besser lackieren...
Und nee, diesen eBay "new lok Design" Menschen kenne ich nicht. Nicht sowas machen bitte.)


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RE: 103 in Türkis: BR 641 Epoche VI und die Mallard Lackierung

#12909 von Schienenbus795 , 25.09.2023 18:39

Oh, du Paraleluniversum

Damals da fuhr zwischen Emmerich und Köln ein RE, der ohne großen Bekanntsgrad der schnellste in Deutschland war.
Er war gebildet aus 103 und IC Wagen, und fuhr auch 200.
Ich stell mir mal den Zug vor sls Silberling mit Pfsuenaugenmuster, die 103 und die IC Wagen.
Dieser Zug könnte auch als Vorläufer des NNE Express in Bayern unterwegs gewesen sein.
Silbernling 103 mit Pfauenaugenmuster mit Silberling IC Wagen.

Grüße Ralf


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RE: 103 in Türkis: BR 641 Epoche VI und die Mallard Lackierung

#12910 von Fernmeldehandwerker , 25.09.2023 23:59

Ha! Ralf, quasi Lok und Wagenkästen aus Alu gedengelt...

Es gäbe vielleicht noch andere Aluminium-Oberflächenveredelungen...


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103 in Türkis: Die Silberlingfrage & DE 2000 vs. DH 4000

#12911 von Brumfda , 26.09.2023 09:15

Zitat von Schienenbus795 im Beitrag #12909
Ich stell mir mal den Zug vor sls Silberling mit Pfauenaugenmuster, die 103 und die IC Wagen.
Dieser Zug könnte auch als Vorläufer des NNE Express in Bayern unterwegs gewesen sein.
Silbernling 103 mit Pfauenaugenmuster mit Silberling IC Wagen.



Moin Ralf!

Eine klasser Vorstellung. Ich bekomme das nicht hin. Sehen würde ich es gerne.

Bis jetzt wurde "all dies" versilbert. Inklusive dreier 103er Varianten. Bleibt die Frage: Sollen es orangene Kontraststreifen an der Front sein? Ein beige/ ozeanblaues Gesicht wie bei den Steuerwagen? Ganz silber? Soll der Rahmenstreifen eher ozeanblau sein? Silberling ist nicht so einfach wie es erst erscheint. Ach ja, falls erste Klasse dranhängt: orangener oder gelber erste Klasse Streifen.





Retusche nach einem Originalfoto mit freundlicher Genehmigung der Fa. Roco/ Modelleisenbahn Holding GmbH
440 Christian Bahngarfield die ersten zwei Bilder, drittes von Felix Brumfda bearbeitet




Ein Ausschnitt sei hier noch zur DH 4000 gezeigt. Das Gipfeltreffen der nicht vorhandenen DE 2000 Modelle. So können mal die Unterschiede, die Nuancen angeschaut werden.



Zitat von bahngarfield im Beitrag Alles in Blau: Die DE 2000 vs. DH 4000 at Hamburg Hbf im bahngarfieldschenversum

Bahngarfield Christian


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RE: 103 in Türkis: Die Silberlingfrage & DE 2000 vs. DH 4000

#12912 von Fernmeldehandwerker , 26.09.2023 16:00

Orange, weiß oder hellblau. Jeder hat so seinen Geschmack...
Und die Schürze? Statt schnödem schwarz. Auch orange.

HA! Oder Weißen Eurofima C1 Streifen...


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RE: 103 in Türkis: Die Silberlingfrage & DE 2000 vs. DH 4000

#12913 von Schienenbus795 , 26.09.2023 23:12

Tolle Arbeite, ob bei der 103 als auch die DE2000, wirklich klasse.
Ein großes Dankeschön dafür, und ich muss sagen, am besten gefällt mir die dritte Variante der 103.

DANKESCHÖN

Grüße Ralf


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RE: 103 in Türkis: Die Silberlingfrage & DE 2000 vs. DH 4000

#12914 von Brumfda , 27.09.2023 00:33

Zitat von Schienenbus795 im Beitrag #12913
Tolle Arbeite, ob bei der 103 als auch die DE2000, wirklich klasse.
Ein großes Dankeschön dafür, und ich muss sagen, am besten gefällt mir die dritte Variante der 103.





Moin Ralf!


Das dicke DANKESCHÖN für die 103er geht an Bahngarfield Christian. Er kann silberlinginsch ud hat die Loks gezaubert.


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DR V270, die geplante dieselelektrische Lok, die nie gebaut wurde. Außer hier:
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RE: 103 in Türkis: Die Silberlingfrage & DE 2000 vs. DH 4000

#12915 von Schienenchaos , 27.09.2023 23:14

Zitat von Brumfda im Beitrag #12906

Die habe ich nicht im Angebot. Dafür für....

....Torsten. Im Eurofima Style.






Die schauen echt cool aus!
Ob sich die Blauwale auch für das ÖBB Cityjet-Design eignen?




1/2022: Gipspflaster aus dem Laser


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RE: 103 in Türkis: Die Silberlingfrage & DE 2000 vs. DH 4000

#12916 von bahngarfield , 28.09.2023 21:18

Love me, Tender!

Zu einer vertrauten Dampfloksilhouette gehört der Tendertyp, den wir typischerweise mit dieser Baureihe assoziieren: Hinter eine 03 oder eine 44er gehört ein 2'2'T34, hinter eine 42er ein Wannentender usw. usw. Dass dem nicht immer so ist, möchte ich in meinem heutigen Beitrag zeigen. Dem Thema geschuldet ist, dass ich einige der folgenden Illustrationen schon einmal in anderem Kontext eingestellt habe; von daher bitte ich, die ein oder andere "Doublette" zu entschuldigen.

Für Verwunderung dürfte sorgen wenn ich schreibe, ich möchte mich in diesem Beitrag lediglich auf die Baureihe 01 beschränken. Die 01, unsere Schnellzugkönigin? Die hatte doch nie etwas anderes am Haken als 2'2'T32, 2'2'T34, na, vielleicht noch den Kurztender 2'2T30 (wir entsinnen uns der Rheiner 01 124 und 133 die mit diesem gekuppelt waren, um auf den kürzeren holländischen Scheiben gewendet werden zu können). Und ja, da wäre noch der 2'2'T34St der 01 226, Ersatzlok für den Henschel-Wegmann-Zug:


Originalaufnahme mit freundlicher Genehmigung von Bernd Teubner


Aber sonst?

Einmal mehr gilt, dass es anscheinend nichts gibt, was es nicht gibt. Zunächst gehen wir weit zurück in die Geschichte; in einen sehr dunklen Part derselben: Die unmittelbare Nachkriegszeit des Zweiten Weltkriegs nämlich.

1945 bildete die Sowjetische Militäradministration der SBZ aus requirierten Reichsbahnlokomotiven die sogenannten "Kolonnen", die für den Transport von Demontage-, Reparations-, Trophäen- und Beutezügen, den Wirtschaftszügen für die Besatzungsmacht und für den zivilen Bedarf der Sowjetunion zuständig waren. Hinzu kamen sogenannte „Exportzüge“, die Züge der Geheimoperation "Osoawiachim", Truppentransporte der Roten Armee an die japanische Front, an der noch immer gekämpft wurde, sowie die "roten Karawanen" - Züge mit in deutsche Kriegsgefangenschaft geratenen Rotarmisten, die in der Sowjetunion ein oft gnadenloses Schicksal zu erwarten hatten. Vor all' dem Leid und Elend rund um diese Zeit und ihre Züge Interesse an der Farbgebung von Dampflokomotiven zu zeigen - man möchte sich fast dafür schämen.

Wenn wir diese Skrupel aber abstreifen, so gestatten wir uns einen Blick auf die Maschinen der "Kolonne 42". Da man auch für hochstehende Fahrgäste einen angenehmen Reisezugverkehr von Berlin nach Brest anbieten wollte, schuf man den "Blauen Zug". Passend zu ihm, waren die Lokomotiven der Kolonne 42 blau gestrichen. Um die Fahrt für Personale - insbesondere unter winterlichen Bedingungen - halbwegs erträglich zu gestalten, waren die Lokomotiven mit einem geschlossenen Führerhaus zu versehen. Diesem Befehl der sowjetischen Militäradministration kam man entweder nach, indem man die bei der Kolonne 42 laufenden 01er mit geschlossenen Führerhäusern austattete - für die 01 005 ist ein solches Provisorium fotografisch belegt - , oder sie mit Tendern der Bauart 2'2'T26 kuppelte. Ein solches Zirkuspferd sah dann - die 01 117 wurde in diesem Zustand bildlich verewigt - in etwa so aus:


Originalaufnahme mit freundlicher Genehmigung von Frits Osterthun

Wer sich näher für dieses hochinteressante Kapitel der "Kolonnenloks" interessiert, dem sei mein Artikel "Kolonne" ans Herz gelegt. Was wir aber mitnehmen ist die Erkenntnis, dass es die Kombination 01 plus 2'2'T26 gegeben hat - und das sogar in blau!


Gleiche Zeit, 1200 Kilometer westlich von Brest. Auch in Würzburg hat der Zweite Weltkrieg für Not und Zerstörung gesorgt; von einem geregelten Eisenbahnbetrieb ist - man denke nur an den verheerenden Luftangriff vom 16.03.1945 mit rund 5000 Toten und den bei der Operation Clarion am 22/23.03.45, sechs Tage später, endgültig zerbombten Hauptbahnhof - keine Rede. Man fährt mit dem, was da ist oder was man zur Verfügung hat.

So kommt es, dass man kurzerhand am 11.05.1949 nach dessen L2-Zwischenausbesserung den Tender der 45 018 der Würzburger 01 042 beistellt. Dieses einmalige Intermezzo - 01.0 plus 2'3T38 - dauerte bis Anfang 1950; spätestens ab 16.05.50 fuhr die 01 042 wieder mit ihrem angestammten 2'2'T34 durch die Gegend. Ausgesehen hat das Gespann so:


Originalaufnahme mit freundlicher Genehmigung von Frits Osterthun

Die Kombination der großen Bleche Bauart Grunewald in Kombination mit der - in Abhebung zum 2'2'T34 - länger abfallenden "Rückenlinie" verleiht der "Langlauf-01" eine ganz eigene, attraktive Optik. Glücklicherweise ist dieses Gespann nicht nur durch Aufzeichnungen, sondern sogar durch den Altmeister Carl Bellingrodt persönlich fotografisch dokumentiert. Der Ausdruck "Langlauf-01" führt aber völlig in die Irre: Natürlich gab es für die 01 042 keinen eigenen "Langlauf-Umlaufplan", sie fuhr in den völlig normalen Umlaufplänen des BW Würzburg mit. Wobei die aber mit Bespannungsleistungen wie München - Mainz oder München - Wiesbaden, beide mit mehr als 450km Distanz, durchaus anspruchsvoll waren (die Langlaufrekordhalter waren übrigens die 01.0 des BW Treuchtlingen mit 759Kilometern von München-Trudering nach Aachen, siehe hier). Aber man kann sich gut vorstellen, dass die Personale - insbesondere im Winter, wenn zur Traktions- noch die Heizleistung dazu kam - manchmal ganz glücklich gewesen sein dürften bei Leistungen, bei denen man mit dem 2'2'T34 "auf den letzten Tropfen" fuhr, noch etwas Wasser im Tank gehabt zu haben. Übrigens: Mit diesem einjährigen Fünfachstender-Intermezzo ist die Geschichte der 01 042 noch lange nicht zu Ende erzählt. Denn sie wird wenige Jahre später zur MV-01 werden, die wiederum - aufgrund ihrer anfänglichen Nichtbewährung - dafür sorgt, dass es die Würzburger 45er zu Schnellzugehren bringen. Aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte. Was mich bis heute wundert ist, dass es diese Lok noch nicht bei MHI als Modell in die HO-Wirklichkeit geschafft hat: Man nehme eine 01 und den Tender einer 45er, ändere die Betriebsnummer - und fertig (Ja. Mir sind die Bauartunterschiede in den unterschiedlichen Lieferserien der Baureihe 01 durchaus geläufig. Nun seid nicht so pingelig!). Die Schweinfurter 44 1143 hat es ja auch auf die Modellbahnanlagen geschafft, von daher...?

Zeitsprung. Wenn die Mitte des 20. Jahrhunderts der Höhepunkt des Dampflokzeitalters war - "Peak Steam" sozusagen, dann nähern wir uns jetzt mit Siebenmeilenstiefeln dem Niedergang. Manch einem stolzen Dampfer, der noch vor wenigen Jahren auf Minutenjagd gegangen war, blieb jetzt nur noch das schäbige Heizlokdasein. So wie z.B. der 52 1919, deren Vita der von mir sehr geschätzte Steffen Lüdecke in diesem Beitrag hervorragend dokumentiert hat. Wer hätte das gedacht? Eine Kondens-52er war die einzige 52er, die es doch in die Computernummer-Ära geschafft hat, und dann auch noch als einzige Bundesbahn Lokomotive ("052 1919") mit vierstelliger Ordnungsnummer! Manchmal schlägt die Eisenbahnhistorie schon krude Haken (und die Bahnbürokratie auch).

Wie auch hier: Auch der 01 227 blieb zu ihrem Lebensende nur der Dienst als Dampfkocher. Und, als wäre der Demütigung nicht genug, stellte man ihr im AW Göttingen, wo sie vom 19.01.1973 bis Dezember 1974 für Heißwasser und Heizdampf zu sorgen hatte, den 3T16,5 der 57 2070 anstatt des angestammten 2'2'T34 als Vorratswägelchen bei. So vergeht der Ruhm der Welt...


Retusche nach einem Originalfoto mit freundlicher Genehmigung der Fa. Roco/ Modelleisenbahn Holding GmbH


Nun gut, auf Strecke ging dieses Gespann natürlich nie - aber die Lok stand unter Dampf, also alles völlig vorbildgerecht...!


Machen wir den Sack in Sachen "Tenderanomalien bei der Baureihe 01" zu, indem wir uns in einem weiteren Zeitsprung über Dekaden in die Neuzeit begeben. Einige der stolzen Pazifiks hatten das Glück zu überleben. So die 01 1075, als 01.10 der Schwesterbaureihe der 01.0 - sozusagen ihre "große Schwester" - zugehörig. Zuletzt im Bw Rheine in Betrieb gewesen, war die ehemalige Stromlinienlok zum 08.07.1975 ausgemustert worden und hatte, erstanden von Herrn Ir. W. E. Hendrikse aus Delft, bei der SSN (Stoom Stichting Nederland) in Rotterdam eine neue Heimat gefunden. Eine äußerst rührige Vereinigung übrigens, die sich in Sachen betriebsfähiger Erhaltung deutscher Dampflokomotiven wahrlich einen Namen gemacht hat, und vor deren Verdiensten ich einfach nur den Hut ziehe.

Wie auch immer: Als die Inbetriebnahme des Dreischlägers möglich wurde, entschied man sich in den Niederlanden für den Rückbau auf Kohlefeuerung (dass man ihr dennoch das "Ölfass"-Blasrohr der ölgefeuerten Maschinen ließ anstatt dieses zu entfernen und sie damit auch optisch den kohlegefeuerten Maschinen der Reihe 011 anzugleichen, bedauere ich - bei allergrößtem Respekt vor dem, was die Holländer leisten - jedes Mal, wenn ich die Lok sehe, sehr); eine Feuerungsart, die die 01 1075 seit ihrer Ablieferung bis 1957 besessen hatte. Unglücklicherweise war nach dem - zusammen mit der Hauptuntersuchung von Juli 1991 bis März 1992 erfolgten - Rückbau im AW Meiningen zwar die Lok fertig, nicht aber der Vorratswagen. So bewies man, um nicht erst die Fertigstellung des Tenders abwarten zu müssen, in Südthüringen ein gerüttelt Maß an Flexibilität und kuppelte die "neue" Kohlelok mit dem 2'2'T34 einer 44er, sodass sich den Eisenbahnfreunden an der Strecke folgendes Bild bot:


Retusche nach einem Originalfoto mit freundlicher Genehmigung der Fa. Roco/ Modelleisenbahn Holding GmbH

So war die 01 1075 zwar nur ein einziges Mal unterwegs - aber, q.e.d.: Die Kombination 01.10 plus 2'2'T34 hat es im Original sehr wohl gegeben, und ist damit auf der Modellbahn absolut vorbildgerecht!

Damit möchte ich die kleine Tenderkunde zur 01 beenden, die vielleicht ein bisschen als Argumentationshilfe dienen mag, falls irgend jemand Lust hat, eine der oben genannten Kombination zusammenzustellen und aus den Fenstern des selbst ernannten Modellbahn-Zentralamtes wieder einmal die "Das hat's nie gegeben!"-Rufe erschallen. Und wenn schon. Hier sind wir ohnehin bei "What if" - und da gilt nunmal, erlaubt ist, was gefällt!



Grüße!



Christian


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#12917 von bahngarfield , 29.09.2023 19:20

Kleiner Nachzieher und gleichzeitig Wink mit dem Zaunpfahl an MHI: Das 01er-Set "Love me Tender" mit der 01 042 und der 01 226:


Mit freundlicher Genehmigung der Fa. Gebr. Märklin & Cie. GmbH



Lesen die hier eingentlich mit?



Grüße!



Christian


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#12918 von bahngarfield , 30.09.2023 18:18

Hallo liebe Stummianer!

Gerne stelle ich diese wunderbaren Illustration unseres "Tegernseers" für ihn ein!


Grüße!


Christian


------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Anbei ein kleiner Vergleich besonders schöner Pazifiks:

Wir begeben uns in das Planungsjahr 1915 als die Maschinenfabrik Esslingen und J.A. Maffei München beiderseits Pläne zu einer Badischen Reihe IV h lieferten. Entwurf 1 zeigte ich bereits als Grafik meinerseits, eine Württembergische Super C mit 2100mm Rädern, eher eine besonders schöne Badenserin, darunter Entwurf 2 von Maffei, der verwirklicht wurde. Aus einer vorletzten Studie von 1916 habe ich anhand einer Vorlage vom Eisenbahnmaler Greggio (der sich wiederum an einer alten Werbepostkarte von Maffei bediente) das Windschneidenführerhaus und den Krempenschornstein eingefügt. Außerdem ist der Kessel leicht konisch ausgeführt. Ein Vergleich beider Maschinen zeigt die Eleganz beider Badenserinnen als letzte und größte Länderbahnpazifik.


Viele Grüße!





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RE: 103 in Türkis: Die Silberlingfrage & DE 2000 vs. DH 4000

#12919 von bahngarfield , 30.09.2023 19:16

Nach dem 2. Weltkrieg verblieben zwei der mächtigen bayerischen Mallets, die 96 024 und die 96 002, auf dem Gebiet der späteren DDR. Schnell zeigte sich, dass die Kraftpakete auf der Rübelandbahn auf absehbare Zeit unersetzbar sein würden, weswegen sie Eingang in das Rekonstruktionsprogramm für Dampflokomotiven der DR fanden. Die beiden Maschinen erhielten Ölfeuerung, Giesl-Ejektoren und eine durchgehende Domverkleidung; die Windleitbleche sind eher den gelegentlich widrigen Winden im Harz und der Ästhetik denn der Höchstgeschwindigkeit der Mallets geschuldet. Die Wasserkästen sind nur scheinbar bis zum Führerhaus durchgezogen; stattdessen schließen - analog der CSD-Reihe 477.0 - Bleche, die dem Witterungsschutz und einer geringeren Verschmutzung der Pumpen dienen sollen, die bisherige Lücke zwischen Vorratsbehältern und Führerhaus. In diesem Zustand standen die beiden Maschinen, nun mit beinahe 2000PS Leistung und fast 150t Reibungsgewicht allen Herausforderungen dieser anspruchsvollen Mittelgebirgsstrecke gewachsen, bis in die 70er Jahre im Einsatz.


Mit freundlicher Genehmigung der Fa. Gebr. Märklin & Cie. GmbH


Natürlich totaler Quatsch. Hätte aber doch sein können. Ist ja "What if" hier...



Grüße!



Christian


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RE: 103 in Türkis: Die Silberlingfrage & DE 2000 vs. DH 4000

#12920 von bahngarfield , 30.09.2023 21:16

Irgendetwas stimmt mit diesem "Schorsch" nicht:



Mit freundlicher Genehmigung der Fa. Gebr. Märklin & Cie. GmbH


Ganz einfach: In unserem Paralleluniversum kommt es nicht zum Tausch 18 434 gegen 18 314, womit der "Schorsch" nicht auf Basis der Württembergerin, sondern der Bajuwarin entsteht. Es ist schon eine spannende Frage - wenngleich rein akademischen Charakters - was Baumberg wohl mittels Ölfeuerung und Rekokessel aus der bayerischen Königin gemacht hätte.



Grüße!



Christian


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RE: 103 in Türkis: Die Silberlingfrage & DE 2000 vs. DH 4000

#12921 von drum58 , 30.09.2023 21:50

Zitat von bahngarfield im Beitrag #12920
In unserem Paralleluniversum kommt es nicht zum Tausch 18 434 gegen 18 314, womit der "Schorsch" nicht auf Basis der Württembergerin, sondern der Bajuwarin entsteht.


Hallo Christian,

die 18 314 war keine Württembergerin (dann wäre sie ja eine 18.1 und keine 18.3), sondern eine Badenerin.
Merke: Nenne nie einen Badener Württemberger oder Schwaben, das kann er überhaupt nicht ab!

Gruß
Werner aus dem Badischen


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RE: 103 in Türkis: Die Silberlingfrage & DE 2000 vs. DH 4000

#12922 von Bigboy2 , 30.09.2023 21:53

... dem kann man nur zustimmen - einen Schwaben Badenser zu nennen, das grenzt ja an Beleidigung ...


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RE: 103 in Türkis: Die Silberlingfrage & DE 2000 vs. DH 4000

#12923 von drum58 , 30.09.2023 21:58

und wer einen Badener „Badenser“ nennt, will ihn zumindest provozieren, das sagen nur Schwaben und andere Ahnungslose.
Beleidigend ist das nämlich auch für Badener.

Ende OT


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RE: 103 in Türkis: Die Silberlingfrage & DE 2000 vs. DH 4000

#12924 von bahngarfield , 30.09.2023 23:27

Du lieber Gott! Und das mir, einem Franken, der sich regelmäßig als Bayer bezeichnen lassen muss!

Ihr habt natürlich völlig recht. Wie konnte mir das passieren? Also, Sack und Asche über mein Haupt, und morgen eine Bußprozession nach Stuttgart...



Grüße!



Christian


LukasLokführer und UKR haben sich bedankt!
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RE: 103 in Türkis: Die Silberlingfrage & DE 2000 vs. DH 4000

#12925 von UKR , 01.10.2023 12:10

Moin Christian,

Auch wenn in deinen Augen völliger What if Quatsch finder ich die Mallet für die Rübelandbahn völlig stimmig und hätte sie gerne parallel zur 95 erlebt

Harzliche Grüße

Ulrich


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