Hallo Zusammen
Als Erweiterung der schönen 2C2 Tenderloks hier der Link zum 2D2 Entwurf der DLM:
http://www.dlm-ag.ch/de/lokomotiven
Ich möchte nicht das Bild einstellen, da ich keinen Ärger mit Roger Waller will. Das Design orientiert sich an den hervorragenden CSD 2D2 Tenderloks. Da es keine Angeben zu den Dimensionen gibt schätze ich, dass die irgendwo im Bereich der 464.2 liegt. Deren Kesseldimensionen sind nicht weit von denen der 52.80 entfernt, allerdings mit 18Bar Kesseldruck und doppelter Kylchap Saugzuganlage und deshalb deutlich leistungsfähiger. Auch hier fehlen die seitlichen Wasserkästen, vermutlich mit Rücksicht auf die Achs- und Meterlast mancher Museumsbahnen. Die 62 mit seitlichen Wasserkästen und Witte Blechen sieht wesentlich eleganter und weniger "hecklastig" aus, als das Original. Auch die Borsig 2C2 Entwürfe, die sich am Äusseren der 95 orientieren können sich sehen lassen. Dazwischen noch eine 1D2 und der Baukasten für schwere Tenderloks wäre komplett gewesen.
Dann eine Widerrede zu Christians Aussagen über die P10. Diese war sicher ein eher jämmerlicher Wurf. (Das August Meister bei der SLM die Lehrabschlussprüfung sausen liess und keinen Lehrabschluss, geschweige eine höhere Ausbildung hatte, soll auch mal erwähnt werden). Das lag aber nicht an der trapezförmiger Rostfläche, sondern an anderen Mängeln, wie ungenügende Strömungsquerschnitte, schlechte Saugzuganlage und zu kleine Luftöffnungen am Aschkasten. So muss die Lok akute Atemnot haben... Auch die Chapelon Pacifics, allesamt Umbauten aus alten Pacifics besassen trapezförmige Roste. Sie brachten ursprünglich bescheidene 1800PSi, erreichten später bis 3700PSi und liessen bei Vergleichsfahrten bei der NORD sogar die wesentlich grösseren 2D1 der EST stehen. Später baute Chapelon Pacifics zu 2D um und orientierte sich am Kessel der NORD mit langer schmaler Feuerbüchse und holte trotz auf 3.7m² verkleinerter Rostfläche noch mehr PS raus, 3000PSe /4000PSi Dauerleistung waren kein Problem.
Bei den alten französischen Privatbahnen gab es eine Standard Mikado. Diese hatte ebenfalls einen trapezförmigen Rost und 14 Bar Kesseldruck, die Dimensionen waren etwas kleiner als die der P10. Nach 1945 optimierte Chapelon die 141E113. Er vergrösserte alle Strömungsquerschnitte, baute einen grösseren Überhitzer, Schieber mit doppelter Ein- und Ausströmung und eine Kylchap Saugzuganlage ein. Resultat: 2800PS am Rad auf dem Prüfstand in Vitry. Damit kam sie nahe an die wesentlich grösseren 141R heran.
Bei der DB optimierte Witte die Saugzuganlage der 39 und vergrösserte die Luftöffnungen am Aschekasten, danach sollen sie bis 2000PSe geliefert haben, das dürfte ca 2500PSi entsprechen, damit konnte sich die alte P10 durchaus sehen lassen.
Will sagen: Die Form der Rostfläche und des Feuerraums ist nicht wesentlich, wichtig sind üppig dimensionierte Strömungsquerschnitte, die keine Drosselverluste verursachen, Dampfwege ohne enge Bögen, hohe Dampftemperatur und eine leistungsfähige und effiziente Saugzuganlage, die das Maximum an Vakuum aus dem Abdampf herausholt. Allein die Reduktion des Gegendrucks von 0.75 auf 0.25 Bar bei gleichbleibender Saugleistung bringt 14% Mehrleistung ohne höheren Brennstoffverbrauch.
Die Spanier bauten mit diesen "Zutaten" die leistungsfähigste in Serie gebaute Lok Europas, die 242F, eine simple 2D2h2 mit nur 16Bar Kesseldruck. Durchaus vergleichbar mit der DRG 06, aber mit üppig dimensionierter Verbrennungskammer erreichten sie 4228PSi. Mit 20 statt 16bar wären wohl 5000PSi in Reichweite gelegen. Hätte man mit der 06 auch machen können.
Grüsse Privatbahner