RE: Die verhexte Stotter-Lokomotive

#1 von Elch , 28.12.2012 00:14

Hallo Geisteraustreiber,

ich habe inzwischen 4 Märklin Lokomotiven mit dem ESU Lopi V4 auf einer ESU Schleiferumschaltung umgerüstet. Sie alle haben einen 5-Pol Hochleistungsmotor Nachrüstset erhalten (60941) und die ersten drei Lokomotiven (BR141, BR111, BR143) funktionieren wunderbar. In der vierten Lokomotive Re460 (Märklin Heizerlok) scheint allerdings ein böser Geist zu wohnen. Dieser hat mich nun den ganzen Abend gekostet (sowie Nerven obendrein). Dabei ist diese Lokomotive von der technischen Ausstattung exakt gleich zu den anderen drei Lokomotiven.
Interessanterweise waren die Probleme nachdem ich den Deckel auf der Lokomotive fest hatte wie weggeblasen. Ich dachte zuerst es lag an vermeintlichen Kriechströmen oder einem Kurzschluss, die ich vorher hatte und durch ein paar gezielte Streifen Isolationsband entfernt hatte. Doch dann hatte ich mich zu früh gefreut. :-/

Das Problem:
Die Lokomotive stottert in Kurven (also auch an Weichen) und fährt meist nicht an. Manchmal scheint die Lokomotive auch normal zu fahren um dann wieder ärger zu machen. Wenn sie stottert reagiert sie teilweise nicht auf Befehle und fährt weiter. Zudem wird sie in den Kurven deutlich schneller.

Unternommene Lösungsversuche:

  • Mehrmalige Reinigung des Motors und zwie Tröpchen Öl. Kein Erfolg. Allerdings haben die Kohlen schon einen gewaltigen Abrieb auf der Trommel hinterlassen der nicht weg zu putzen ist.
  • Betrieb des Motors (ohne gesteckten Decoder) direkt am Gleichstrom. Sofortiges Anlaufen des Motors und keine Ruckeler. Hier gab es keinen Widerstand an den Rädern.
  • Decoder-Tausch. Es macht keinen Unterschied einen anderen Decoder einzusetzen (auch Lopi V4), die Lokomotive zeigt keine Veränderung. In einer anderen Lokomotive arbeitet der Decoder der Problemlok ohne Probleme. Andere Lokomotiven auf dem Gleis fahren parallel ohne Probleme.
  • Kontaktprobleme. Kann ich irgendwie ausschließen, da die Beleuchtung mit Glühlampen dauernd ohne ein Flackern brennt.


Ich bin mit meinem Latein am Ende. Hilfe!


Gruß

Florian

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RE: Die verhexte Stotter-Lokomotive

#2 von kalle.wiealle , 28.12.2012 00:39

Zitat von Elch
Hallo Geisteraustreiber,

Sie alle haben einen 5-Pol Hochleistungsmotor Nachrüstset erhalten

Unternommene Lösungsversuche:
  • Mehrmalige Reinigung des Motors....


Ich bin mit meinem Latein am Ende. Hilfe!



Hallo Florian...

Hast du die Kollektorspalten vom Anker gereinigt...?
Auch bei neuen Hochleistungsmotoren kann da schon mal eine Reinigung notwendig
sein...

Du berichtest das es in Kurven auftritt.
Evtl. eine kalte Lötstelle in der Motor-Zuleitung (grünes und blaues Kabel vom Decoder zum Motor).
Vielleicht hilft noch mal nach löten...
Das Motordrehgestell muss freigängig sein...und darf sich nicht mit den Motoranschlüssen gegen das Lokgehäuse berühren...


Grüsse, Kalle


 
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RE: Die verhexte Stotter-Lokomotive

#3 von Elch , 28.12.2012 01:06

Hi Kalle,

ja, gerade den Anker habe ich mehrmals gereinigt. Hier war der Dreck der Kohlen am kräftigsten.

Den Kurzschluss am gegen das Gehäuse kann man auf Grund der Isolierung gegen das Gehäuse ausschließen. Auch trat das Problem ohne oberes Gehäuse auf.
Auf eine kalte Lötstelle hin habe ich schon geprüft und nochmal nachgelötet. Hatte das in meiner Fehlerbeschreibung leider vergessen.


Gruß

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RE: Die verhexte Stotter-Lokomotive

#4 von Peter BR44 , 28.12.2012 08:18

Zitat von kalle.wiealle
........
Evtl. eine kalte Lötstelle in der Motor-Zuleitung (grünes und blaues Kabel vom Decoder zum Motor).......[/color]


Moin Kalle,

da er einen ESU LoPi verbaut hat,
würde es mit deiner Verkabelung den Decoder,
mit großer Wahrscheinlichkeit dahinraffen.
Blau ist bei ESU U+!
Grün ist AUX1 entspricht F1.
Korrekt wäre für deine Aussage das orange und graue Kabel.


Viele Grüße Peter

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RE: Die verhexte Stotter-Lokomotive

#5 von Peter BR44 , 28.12.2012 08:22

Hallo Florian,

vermute mal ein Masseproblem liegt vor,
dass bei Drehgestelllokomotiven nicht selten vorkommt.
Ob es daran liegt, kannst Du ganz einfach ausprobieren.

Nimm einen alten Blechwagen und tüddele eine Litze um die Puffer.
Diese Litze verbindest Du dann mit dem schwarzen Kabel des Decoders oder
mit dem Lötstützpunkt am Motor.
Sollte nun das Phänomen wech sein und sie so fahren wie Du es dir vorstellst,
würde ich folgendes tun.
Am Antriebslosen Drehgestell direkt ein Kabel anlöten und an den
Massesammelpunkt für den Decoder anlöten (schwarzes Decoder Kabel).

Die beiden Drosseln hast Du direkt am Motor verbaut?


Viele Grüße Peter

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RE: Die verhexte Stotter-Lokomotive

#6 von Elch , 28.12.2012 11:17

Das es ein Masse-Problem sein kann, daran habe ich heute Morgen auch gedacht. Die Theorie wird dadurch untermauert, dass er in engen Radien eher stockt (mein Testkreis C-Gleis hat R1 und R2) und dass das Gehäuse positiv gewirkt hat (mehr Druck auf das Gestell).

Leider finde ich bei der Aalglatten 460er keine Andock-Möglichkeit. Ich werde es aber über die Stromführende Kupplung versuchen. Schließlich habe ich einen Masse-Pol mit durch die 4polige gezogen. Dann muss ich halt den Standard aufweichen, was nicht weiter schlimm sein sollte da hier die einzigen SBB-Wagen zum einsatz kommten, und einen Masseschleifer in den ersten Wagen einbauen.


Gruß

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RE: Die verhexte Stotter-Lokomotive

#7 von Elch , 28.12.2012 13:27

Nachtrag:

Ich habe im folgenden Wagen ein Masseschleifer eingebaut. Dieser ist über stromführende Kupplung mit der Lokomotive (und dort auf dem Masse-Sammelpunkt) direkt verbunden.

Ergebnis: Fehlanzeige.
Das ruckeln ist immer noch vorhanden. In den Kurven beschleunigt die Lokomotive immer wieder um dann wieder abzubremsen. Anfahren ist teilweise nicht möglich.
Der Schleifer unter der Lok (nicht Masse) kann nicht Schuld sein, denn wenn der Schleifer des Triebwagen (ca.50cm entfernt) die Lokomtive versorgt ist das Problem auch sofort vorhanden, wenn die Lokomotive in die Kurve einbiegt. Interessanterweise ist das Problem auf dem engeren Radius (R1) deutlicher.

Meine Vermutung geht inzwischen in Richtung Mechanik, also dem Getriebe der Lokomotive. Meine Vermutung kann sein, dass sich in den Kurven dort etwas verhakt und der Decoder gegensteuert. Kann das sein?


Gruß

Florian

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RE: Die verhexte Stotter-Lokomotive

#8 von kalle.wiealle , 28.12.2012 15:44

Zitat von Peter BR44

Zitat von kalle.wiealle
........
Evtl. eine kalte Lötstelle in der Motor-Zuleitung (grünes und blaues Kabel vom Decoder zum Motor).......[/color]


Moin Kalle,

da er einen ESU LoPi verbaut hat,
würde es mit deiner Verkabelung den Decoder,
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Grün ist AUX1 entspricht F1.
Korrekt wäre für deine Aussage das orange und graue Kabel.




Hallo Peter...

Gut das Florian mich wohl mit dem Motoranschluss verstanden hat...

..und du auch noch mal auf die korrekten ESU-Farben hingewiesen hast...
Den ESU LoPi V4 kann man in 4 Ausführungen erhalten...auch mit 21MTC-Schnittstelle...


Grüsse, Kalle


 
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RE: Die verhexte Stotter-Lokomotive

#9 von Elch , 28.12.2012 17:03

HEUREKA!!!

Ich weiß nicht was es am Ende war. Ich tippe aber stark auf eine kalte Lötstelle am Motor selber. Die Lok dreht jetzt ihre Runden und ist fertig.

Das Drehgestell des ICE1 passt in die Re 460 durch Zufall. Ich habe testweise nochmal das Drehgestell getauscht um zu sehen, ob es ein mechanisches Problem war. Gleichzeitig habe ich am Motorschild die Kontakte nochmal neu verlötet. Und siehe da, es funktionierte mit dem anderen Drehgestell. Danach habe ich wieder ein Drehgestelltausch auf den Ursprung gemacht und es scheint immer noch zu funktionieren.

Die Farbe des Kabels war jedenfalls nicht der ausschlaggebende Punkt. Die Motoren-Kabel sind beide Grün bei mir. Aber ich wußte was gemeint war.


Gruß

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