ich bin in einem Thread über Märklins neue 50er über den Begriff "Betriebsbahner" gestollpert. Der betreffende Teil ist inzwischen in den Tagesthemen verschwunden. Was bei mir hängen blieb ist dieser Begriff, der wohl sehr viel Interpretationsspielraum lässt. Und jetzt würde mich mal interessieren, was andere so darunter verstehen.
Hallo! Betriebsbahner sind meiner Ansicht Modellbahnbauer, die auf ihren möglichst vorbildgerecht gestalteten Anlagen eine logisch nachvollziehbaren Betriebsablauf gestalten. Dabei verzichte ich bewust auf das Wort spielen. Ein Betriebsbahner spielt nicht. Er macht sich immer Gedanken, die dann schon mal in geistige Arbeit ausarten kann.
also meiner Meinung nach sind Betriebsbahner, Modellbahnbauer die weniger Wert auf eine Perfekt durchgestaltete Anlage legen, dafür aber möglichtst nach Original oder selbst erstellten Fahrplänen ihren Zugbetrieb gestalten.
Ich stimme Ray zu, ein Betriebsbahner stellt in meinen Augen entweder einen bestimmten Betriebsablauf nach Fahrplan dar, oder baut eine bestimmte Strecke/Streckenabschnitt möglichst vorbildgetreu dar. Aber die Antwortmöglichkeiten sind lustig! Mal eine Gegenfrage an alle: Wer hat schonmal einen Hammer mit einer Gußlok eingeschlagen?
Betriebsbahner möchten zuverlässig und unkompliziert funktionierendes Rollmaterial und Zubehör. Also Entgleisungssicherheit, Zugkraft (jaja, die Berg- und Talbahn), gute Stromaufnahme, aber auch Robustheit zum Anfassen und falls mal ein Unfall passiert. Vorbildnaher Betrieb und vorbildnahes Aussehen können natürlich auch erwünscht sein, aber o. a. Eigenschaften sind wichtiger.
So stelle ich mir zumindest den gemeinen Betriebsbahner vor. Wenn hier im Forum jemand den Betriebsbahner ausgräbt, geht es in allererster Linie ums Rollmaterial und nicht um das drumherum. So auch im vom Threadersteller genannten Thema über die BR 50, wo die alte, weniger detaillierte, aber eben robuste und zugkräftige Konstruktion dem Betriebsbahner empfohlen wird.
Wenn ich das bisher richtig verstanden habe, sind Betriebsbahner Leute, die Ihr fahrbares Material auch aus der Packung nehmen und es auf irgendwie verlegten Gleisen bewegen. Das Umfeld dieser Gleise kann vom Teppich über die perfekt durchgestylte Landschaft gehen. Ob ein Fahrplan existiert oder die Fahrzeuge mit der Hand am Arm gesteuert werden, ist egal. Es wird in irgend einer Form "Betrieb" gemacht und der muss einfach funktionieren. Das ist was anderes als wenn Leute den Weg als Ziel sehen und denen das "Bauen" einer Anlage oder das "Zählen von Nieten" wichtiger ist. Bei den "Bauern" soll es ja welche geben, die jahrelang an einer Anlafge bauen und wenn sie fertig ist nur kurz fahren und sofort wieder umbauen oder gar ab- und neubauen. Natürlich kann man im Notfdall mal eine Gußlok als Hammer benutzen und dann ist es schon wichtig, dass die im Anschluss auch noch ordnungsgemäöß Betrieb macht. Wer´s nicht glaubt sollte mal meine kleinen Betriebsbahner fragen.
Demnach ist "Betriebsbahner" m.E. ein Oberbegriff für alle, bei denen einfach auf irgend eine Weise (nach Fahrplan oder als Spielen oder sonst wie) das "Fahren" im Vordergrund steht, wobei es dabei eben noch jede Menge Untergruppen gibt.
Grüße von Sven, dem Family-MoBahner
John 3:16! --- Denn der Mensch lebt nicht von MoBa allein
Zitat von Family-MoBahnerDemnach ist "Betriebsbahner" m.E. ein Oberbegriff für alle, bei denen einfach auf irgend eine Weise (nach Fahrplan oder als Spielen oder sonst wie) das "Fahren" im Vordergrund steht, wobei es dabei eben noch jede Menge Untergruppen gibt.
Damit hast du in wenigen Worten das gesagt, was ich mit meinem Geschwafel oben nicht geschafft hab
Das war keine Kritik, sondern auf jeden Fall positiv gemeint. Ich kann zwar alles erklären (Niederrheiner halt — weiss nichts, kann aber alles erklären), nur meistens sind die Leute am Ende eingeschlafen
#11 von
wolfgang58
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gelöscht
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, 22.08.2012 23:49
Zitat von DeMorpheusDas war keine Kritik, sondern auf jeden Fall positiv gemeint. Ich kann zwar alles erklären (Niederrheiner halt — weiss nichts, kann aber alles erklären), nur meistens sind die Leute am Ende eingeschlafen
Hi Moritz, Ich denke auch nicht, daß das allgemein so verstanden wurde.
zur roten Markierung oben: Das ist genau das, was sich Sven bei der Arbeit nicht leisten kann !
#13 von
wolfgang58
(
gelöscht
)
, 23.08.2012 00:35
Zitat von Family-MoBahnerWoher weißt Du, was ich beruflich mach - hab ich mich da mal "verplappert"?
Hast es aber sehrgut auf den Punkt gebracht! rost:
Vielen Dank Sven, diese Antwort ist für mich ein feines (neudeutsch) Feedback. Reine Gedächtnisangelegenheit - Teile meines Umfeldes werfen mir ja gelegentlich Vergesslichkeit oder die Krankheit dieses Herrn Alois (wie hieß er denn nun weiter ) vor.
moin, @sven....eigentlich unübersehbar, welch' Tätigkeit dein täglich Brot dir gibt...
@Wolfgang...lieber 'nen Namen vergessen als das Bier verschüttet... flaster:
zum Thema, Betrieb machen im Sinne von: ... auf der Anlage ist ja ganz schön was los (wo das geneigte Auge hinblickt: Bewegung durch Vollautomatismus)
...Betrieb, wie er beim Vorbild abläuft, nachvollziehen
Beim zweiten Punkt bin ich mir nicht sicher, ob ein großteil der MoBahner das überhaupt umsetzen kann. Zeitfahrpläne mögen funzen, Rangierarbeiten auch, aber Zug-/Fahrbetrieb nach Vorbild? Bei Anlagen, welche mehr oder weniger als Kreis gebaut sind, wird es schon schwerer, einen Zug aus dem Tunnel kommen zu lassen, in welchen er vorher eingefahren ist. Nun gut, eine Kehrschleife wird's (nicht) richten, denn wenn eine Lok im Vorbildzielbahnhof umgesetzt hat, ist es eine andere Wagenreihung hinter der Lok (nämlich umgekehrt) als bei der Abfahrt. Also wo fängt vorbildnahes "Betrieb machen" an? Wo hört "spielen" auf? Wobei ich überhaupt nicht verstehen kann, daß das Wort "spielen" oft geschmäht wird im Zusammenhang mit unserem Hobby. Ich würde mal sagen: die Mischung macht's
Hallo Für mich ist ein Betriebsbahner, jemand der sich traut seine Züge auf die Schienen zu stellen, und sie fahren lässt, selbst die überteuerten Modelle limitieter Auflage. Der Rest besorgt die Phantasie.
Also ist es egal ob Anlage oder Teppich, Hauptsache ist es bewegt sich was und bleibt ab und zu stehen, aus irgend einem, noch so abwegigen Grund.
MfG Wracker
Letzte Anschaffung: Märklin DB BR59 (37054)
So muss ein Putzzug aussehen, dann klappt es auch mit der MoBa.
PS: Sollte ein Bild in einem Beitrag verloren gegangen sein, bitte eine PN an mich.
Der gemeine Betriebsbahner stellt auf seiner fiktiven Anlage/Teppichbahn einen vorbildnahen Betriebs- ablauf dar. Hierzu setzt er Modell-Fahrzeuge ein, die ihm für seine Zwecke als geeignet erscheinen. Die perfekte Kopie der Wirklichkeit will er nicht erreichen. Die größte Freude ist für ihn die störungs- freie Beschäftigung mit seiner Bahn. Angeschafft werden überwiegend Teile, die er auch benutzen wird. Vitrinenmodelle werden selten gekauft. Die totale Detailverliebtheit ist ihm fremd. Robustheit, Langlebigkeit und Wartungsfreund- lichkeit sind die Maßstäbe, nach denen er die Modelle zuerst beurteilt. Er toleriert Modellbahner, die Fahrzeuge anderer Hersteller oder gar ein anderes System bevorzugen und scheut auch nicht davor zurück, von sich aus Kontakt mit solchen aufzunehmen. Häufig ist er im Facheinzelhandel und auf Börsen anzutreffen. Selbst auf Veranstaltungen von Fremd- System-Bahnern sind sie schon gesichtet worden.
Zitat von PaulineDer gemeine Spielbahner stellt auf seiner fiktiven Anlage/Teppichbahn einen vorbildnahen Betriebs- ablauf dar. Hierzu setzt er Modell-Fahrzeuge ein, die ihm für seine Zwecke als geeignet erscheinen. Die perfekte Kopie der Wirklichkeit will er nicht erreichen. Die größte Freude ist für ihn die störungs- freie Beschäftigung mit seiner Bahn. Angeschafft werden überwiegend Teile, die er auch benutzen wird. Vitrinenmodelle werden selten gekauft. Die totale Detailverliebtheit ist ihm fremd. Robustheit, Langlebigkeit und Wartungsfreund- lichkeit sind die Maßstäbe, nach denen er die Modelle zuerst beurteilt. Er toleriert Modellbahner, die Fahrzeuge anderer Hersteller oder gar ein anderes System bevorzugen und scheut auch nicht davor zurück, von sich aus Kontakt mit solchen aufzunehmen.
Bis hierhin für mich die bisher beste Beschreibung, allerdings war das Thema nicht Spielbahner sondern Betriebsbahner .
Den Satz mit dem Handel verstehe ich nicht, sollte das eine Spitze für/gegen irgendetwas sein? Wenn schon Handel, dann würde ich den Online-Handel ausdrücklich mit erwähnen. Besser aber, diesen Passus einfach weg lassen, der ist in dieser Fragestellung nicht relevant.
Grüße, Peter
Bei campact.de per E-Mail abstimmen: 49-Euro-Ticket retten! ... das haben Stand 25.08.2023 um 20:45 Uhr schon 115.000 Menschen getan.
Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.
ein Betriebsbahner ist für mich das, was ich vor etwas mehr als 5 Jahren bei einem Vortrag des MIST4 dargelegt habe. Wie gesagt und dort auch beschrieben: Mein ganz persönlicher Ansatz zu diesem Thema.
Danke für den Hinweis - den Spielbahner habe ich durch den Betriebsbahner ersetzt.
Der Satz mit dem Handel soll keine Anspielung auf irgend etwas sein. Ich wollte lediglich einen Ort nennen, an dem man Betriebsbahner in natura antreffen kann. Wenn dieser Punkt am Thema vorbei sein soll, werde ich den Beitrag natürlich ändern.
#23 von
wolfgang58
(
gelöscht
)
, 24.08.2012 00:25
Zitat von WeichenputzerZählt Betrieb auf einem Rollenprüfstand oder muss eine bestimmte Gleislänge überschritten werden :
Grüße, Markus
Hallo Markus,
Du kannst wirklich schöne Fragen stellen
Den Rollenprüfstandbetrieb würde ich eher als Einfahr-, Einstellungs- oder Test(bahn) einstufen.
Denn welcher ernsthafte Spielbahner wird es schaffen, mit einem möglichst blauen Trafo eine Lok von der Rolle zu werfen ? Ich habe bisher nämlich noch keinen Rollenprüfstand gesehen, der eine R1 Kurve beinhaltet.