Hallo,
das Einrichten des des neuen Baus ist arg langatmig geworden - es sollte namlich zwei andere ganz unbequeme Aufgaben möglichst weit rausschieben:
Die Fassade braucht Farbe. Bei den bisher gebauten Zollverein Bausatzteilen war das Streichen mit Pinsel höchst lästig. Es gilt also, die Spritzpistole rauszukramen. Mit mulmigem Gefühl, weil die Klinkerwände anspruchsvoller sind als vorher die Entstaubung…...eigentlich hätte ich lieber erst an einfacheren Objekten geübt…..
Gleiches gilt für die zweite Aufgabe. Die Farbe soll hell schweinchenrosa sein! Au wei. Wo ich noch nie ein Held im Farbmischen war……
Aber es hilft ja nix. Mit einem Zahnstocher hab' ich vorsichtig angefangen, verschiedene Tröpfchen zu verrühren, bis sich ein ungefähres Gefühl für die Zusammenstellung gezeigt hat.
Mit einer so entstandenen ersten Mischung wurde dann das Gebäude samt Garage gespritzt. Und es wäre sogar vorzeigbar gewesen, haha!
Nur - der Farbton war ein wenig zu braun geraten, es fehlte der Rot-Anteil……
Vor lauter Misch-Panik hatte ich ganz vergessen, dass im Schrank ein Fläschchen mit Rot steht…….woher hätte denn die Entstaubung sonst ihre roten Beine
War halt ganz auf die neuen Vallejos fixiert, da ist kein Rot dabei.
Gut, neuer Versuch mit Rot. Da hat sich schnell gezeigt, dass ein einziger Tropfen viel zu viel sein kann… Glücklicherweise hatte ich das auch vorab im Kronenkorken probiert.
Dann eine für passend gehaltene rosa Mischung erstellt und mutig verspritzt.
Beim Spritzen zeigt sich: Der Farbton passt! Halleluja!
Aber nach dreieinhalb Wänden ging die Farbe aus
Nun bin ich aber inzwischen doch so hell geworden, dass ich die Anzahl der Tropfen aller drei Farben notiert hatte. Darauf zurückgreifend, konnte ich mit hoher mathematischer Begabung eine etwas größere Menge des hoffentlich gleichen Farbtons erstellen.
Und diese Menge ist genau aufgegangen, incl. Garage und Innenseite der Balustrade.
Betrachtet man die erste leicht braune Schicht als Grundierung, kann ich für evtl. anwesende Statistiker vermelden, dass für die beiden 'richtigen' Farbschichten insgesamt 320 Tropfen verwendet wurden, davon 2 (!) rote.
Nachdem dann alles gefärbt war, konnten endlich die Fenster eingeklebt werden. Eine umständliche Sache, weil sie eigentlich gar keine Klebefläche haben. Und weil sie durchsichtig bleiben sollen, sind Kleberflecken naturgemäß unerwünscht - bin gespannt, wann das erste rausfällt.
Immerhin wäre das keine Katastrophe, weil ich ja Dach und Wände abnehmen kann und von innen drankomme.
So, und wie sieht das jetzt aus?
Die Garage (inzwischen glaube ich, dass hinter den Toren irgendwelche Technikräume sind, aber wegen ihres Aussehens sage ich halt weiterhin Garage) hat ein besonderes Dach.
Aus irgendeinem kühlen Grunde wollte ich mal ein schön dünnes Dachpappe-Dach haben. Die hier verwendete 'Dachpappe' hat 0,5mm, das wäre mir gerade recht.
Aber die ist alleine nicht stabil genug für so eine Fläche. Ich weiß auch nicht, ob die Kanten auf Dauer nicht umknicken werden.
Daraus ist jetzt ein Versuchsaufbau entstanden: Es wurde ein 1,5mm dicker wasserfester Karton so geschnitten, dass er genau bündig mit der Oberkante in die Garage passt.
Die Aussenseiten der Dachpappe sind zur Verstärkung von unten mit Sekundenkleber getränkt, nach dessen Trocknung wurde die Dachpappe auf den Karton geklebt. Dieser ist wiederum mit zwei Rippen gegen Durchbiegen versehen. Das Ganze kann ich jederzeit abnehmen und weiter behandeln oder austauschen.
Parallel dazu sind die Tore grün geworden
Vornehmes Antik-Grün - aber mit ein wenig Gelbgrün aufgehellt, damit es nicht gar so altmodisch aussieht.
Übrigens ein weiterer Versuch: Das ist Marabu Bastelfarbe. Ich wollte mal wissen, ob die auch als Munition für die Pistole taugt
Noch halb feucht wurden die Tore an die Wand gelehnt. Jetzt sieht man auch, wie das dünne Dach wirkt
Also mir gefällt das so. Sieht genau so billig aus wie Bilanz der Firma
Diesen Eindruck unterstützt auch die dreifach zusammengeklebte krumme Dachrinne.
Zwei Fallrohre werden hoffentlich die Klebefugen an den Ecken verdecken und vor die Abdrücke der Ausdrückstempel muss man halt eine Palette oder Karton etc. lehnen.
Die ersten Lüftungskanäle wurden grob gestrichen und am Halse aufgehängt
Das leicht strukturierte Dach ist in dezentem Medium Gull Grey gehalten, matt überstrichen und mit zweierlei Farbpulver leicht misshandelt. Dann mit feuchtem Papier leicht abgetupft, dessen Flecken hier noch nicht ganz trocken sind (und wenn's so bleibt, ist es mir auch recht).
Die Außenwände sind ganz zaghaft grau behandelt. Bei der Farbe und der Wandstruktur ist leichte Verwitterung für einen Alterungsmuffel wie mich gar nicht einfach hinzukriegen…… Das mach' ich halt wie beim Ofen: Immer wenn die Tagesform vorbeikommt, geht es ein bisschen weiter. Lieber erst mal zu sauber als das ganze Ding verderben.
Ja, und warum hat jetzt die Garage einen komischen roten Streifen an der Unterlippe?
Weil so ein Einzeller die Dachrinne falsch angeklebt hat
Gruß
Heinz