Hallo Jungs!
Zuerst mal wieder zur liegengebliebenen Post:
@ Karl:
Danke! Und ich erstmal . . .
@ Andy:
Wenn DU schon auf die Wirkung des Baches gespannt bist, was glaubst Du, wie es da erst mal MIR geht . . .
Wird aber leider wohl noch ein wenig dauern, bis da eine Wirkung eintritt . . . ops:
@ Willi:
Die Vorgehensweise mit meinen "Im-Prinzip-Modellen" habe ich mir ja schon relativ früh angewöhnt
(das EG hat auch mal so angefangen . . .): der Tonkarton ist günstig, man kann ohne große Probleme endlos von vorne
anfangen, Stückchen anflicken und sieht sehr schnell, ob die Proportionen "im Prinzip" stimmen (wenn z.B. keine Gebäude-
pläne vorliegen und man nur nach Photos arbeiten muß). Und schlußendlich bekommt man ein gutes Gefühl für die
nachzubauende Szene.
Oh: das Gebäudearrangement stammt natürlich nicht von mir - wurde mir vom Vorbild so vorgegeben en:
Gebe das Lob aber gerne weiter . . . flaster:
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Kommen wir jetzt dann aber mal zum
"Projekt: Schaffner":
In den letzten Jahren gab es im „Eisenbahn Journal“ eine ganze Reihe netter Artikel und Berichte über verschiedene Basteleien (Beladungen und Umbauten), welche mir außerordentlich gut gefielen – und einige davon werden hier wohl in der nächsten Zeit dann auch mal auftauchen.
Hier wäre dann zum Beispiel auch gleich schon mal die erste davon:
In der Ausgabe 5/ 2014 fand sich unter der Überschrift „Die Fahrkarte, Bitte!“ eine Bastelei, die mich SOFORT ansprach, da sie wie die Faust aufs Auge nicht nur in „meine Epoche“, sondern auch noch perfekt zu meinem Personenzug Euskirchen –Bonn bzw. dem in diesem eingesetzten Wagenmaterial paßt. Die Rede ist von einem Schaffner.
Neee – natürlich nicht einfach ein Preiserlein in den Wagen pappen und fertig! Soooo einfach machen wir es uns dann ja wohl doch nicht . . .
In dem erwähnten Zug (den ich weitestgehend nach Vorbildphotos zusammengestellt habe) finden sich ja auch mehrere Abteilwagen, die keine Übergänge zwischen den Fahrzeugen besaßen und somit vom Schaffner über die an den Längsseiten angebrachten, durchgehenden Trittbretter betreten werden müssen, will er dort seines Amtes walten.
Warum also nicht genau diese (längst nicht mehr notwendige und daher inzwischen nahezu vergessene Arbeitsweise und -) Situation nachbilden? Genau DAS war nämlich auch der Inhalt des oben erwähnten Artikels. Dort wurde vom Autor ein Brawa- Abteilwagen derart umgebaut, ich habe mir dazu aber selbstverständlich einen Wagen meines Personenzuges genommen und zwar den Personenwagen, 3. Klasse (Cd-21b) von Liliput (Art.-Nr.: 334026):
Als erstes besorgte ich mir – möglichst günstig - für diesen Umbau einen weiteren Waggon aus dieser Liliput-Serie (in diesem Fall die Art.-Nr.: 334027):
Dieser diente mir als Spender der benötigten Tür – und einiger anderer Teile für ein weiteres Projekt; aber dazu später irgendwann mal mehr.
Als erstes nahm ich sodann den Spenderwagen auseinander bzw. entfernte dort das Dach
und sägte mit einer Trennscheibe eine der Türen mit reichlich „Speck“ (d.h. ausreichend Rand) an den Seiten herum aus dem Wagenkasten heraus:
Diese wurde daraufhin langsam und vorsichtig rundherum sauber bis an das eigentliche Türblatt beschnitten, befeilt und geschliffen, bis sie schließlich meinem Wunsch und dem ihr zu gedachtem Einsatzzweck entsprach. Die beiden Scharniere an der rechten Seite der Tür ließ ich dabei selbstverständlich zum Teil stehen.
Anschließend wurde auch der Fenstereinsatz der Tür soweit beschnitten , etc., bis schließlich nur noch das eigentliche Fenster übrigblieb und dieses mit Hilfe des Revell- Klebers „Contacta Clear“ plan wieder in das Türblatt eingesetzt werden konnte. Dann wurden auf der Innenseite noch einige, durch das heraustrennen entstandene, Schrammen und Unebenheiten verspachtelt und diese (nach dem Trocknen der Spachtelmasse – „Revell Plasto“ sauber verschliffen:
Daraufhin habe ich die Innenseite der Tür noch mit einer Bretterstruktur versehen/ graviert und die Innenseite hinterher mit „Beige“ bzw. „Elfenbein“ von Humbrol (Nr.: 103) gestrichen:
Während der verschiedenen Trockenzeiten der Tür, beschäftigte ich mich selbstredend auch mit dem Wagenkasten des zu ändernden Waggons. Dort wurde ebenfalls nach dem Entfernen des Daches die erste Tür auf der linken Seite (oder die letzte auf der rechten Seite – je nach Standpunkt bzw. Einsatzrichtung des Wagens) VORSICHTIG bis auf den mit Nieten besetzten Rahmen herausgeschnitten/ gesägt und diese Öffnung anschließend gründlich versäubert. Das durch die Entfernung der Tür entstandene Loch im unteren Bereich der Öffnung wurde ebenfalls mit „Revell- Plasto“ verschlossen,
anschließend verschliffen und schließlich der gesamte Bereich mattschwarz (Revell 0 lackiert.
Nachdem die Farbe der Tür getrocknet war, erhielt sie zum einen selbstverständlich auf der Innenseite einen Griff aus einem Stückchen Papier und einen kleinen Drahtstück (lackiert mit Revell Silber 90) und den damals üblichen und zum Öffnen des Fensters notwendigen Lederriemen
– hier dargestellt aus einem feinen Streifen Papier, welcher vorher braun eingefärbt wurde:
Danach wurde die Tür mit dem von mir eigentlich sehr gerne verwendeten Plastikkleber von Revell wieder an dem Waggon angebracht – diesmal selbstverständlich aber in geöffnetem Zustand:
Fehlt nun aber natürlich noch der Grund für diese aufwändige Aktion - der Schaffner:
Zufälligerweise fand sich in meinem Bestand auch genau das Preiser- Set Art.-Nr.: 10012 (und dort der „Treppensteigende Stellwerker“), mit der Figur welche auch in dem Artikel verwendet wurde und die auf Grund ihrer Haltung tatsächlich (wie in dem Artikel erwähnt) die am besten passende für den gewünschten neuen Einsatzzweck ist.
Allerdings mußte ich dem Herrn Schulze gegenüber doch erst einmal ziemlich brutal auftreten : ich brach ihm nämlich gleich mal beide Arme am Ellenbogen (bzw. schnitt ihm diese mit Hilfe eines Bastelmessers ab), verpasste den jeweiligen Enden der Unter- und Oberarme etwas andere Winkel bis die zusammengesetzten Teile zu den Griffen am Wagen passen würden und klebte sie ihm daraufhin freundlicherweise aber auch wieder an.
Kleinere Lücken an den Ansatzstellen wurden – unter Zuhilfenahme der feinen Spitze einer Nähnadel - mit „Revell- Plasto“ geschlossen und außerdem erhielt er – aus einem winzigen Rest-Stückchen einer Auhagen- Ziegelmauerplatte – auch noch eine Fahrkartentasche
(hoffentlich wird ihm diese jetzt nicht auf Dauer zu schwer ).
Nach dem Versäubern der Spachtelstellen und der Gußgrate, erhielt seine Kleidung eine farbliche Auffrischung
(Jacke & Mütze: Revell 56/ Hose, Tasche & Mützenschirm bzw. Rand: Revell 08/ Knöpfe: Revell 92):
und nach dem Trocknen der Farbe bekam die Tasche einen Riemen aus einem weiteren - vorher mit einem Edding in schwarz eingefärbtem - dünnen Streifen Papier (diesen habe ich vorsichtshalber hinterher aber doch auch nochmal mit Revell mattschwarz 08 lackiert).
Schließlich wurde der derart veränderte ex-Stellwerker Herr Schulze noch auf dem Trittbrett und an den Griffen bzw. der Tür des Waggons befestigt und damit seiner neuen Tätigkeit überlassen:
Anschließend erhielt dann auch das Innere des Wagens eine farbliche Überarbeitung
(Boden: Revell 78, Wände: Humbrol 103, Sitzbänke: Revell 85, Dachinnenseite: Revell 05)
und im Anschluß daran stiegen selbstverständlich gleich auch ein paar Reisende (Preiser 14404) zu,
das Dach wurde wieder aufgesetzt und der Wagen wieder in den Zugverband eingereiht.
Hier dann also das Ergebnis des „Projekt Schaffner“:
Eine Innenbeleuchtung (für den gesamten Zug) ist derzeit noch in Planung, folgt aber auch irgendwann noch.
Wie oben schon gesagt (bzw. geschrieben): "alles nur geklaut“ aber ich hoffe, die Bilder und die Beschreibung
meiner Umsetzung der kleinen Bastelei gefällt trotzdem :
Viele liebe Grüße
Euer
Axel