Moin,

ich habe mir einen Appel Decoder besorgt. Grundlegend bin ich mit den ersten Tests für meine Zwecke (alte Lego 12V Bahn digitalisieren) gut zufrieden.
Da es auch bei der lego Eisenbahn immer mal wieder Kontaktschwierigkeiten, insbesondere beim Überfahren von Weichen, gibt, würde ich den Decoder gerne mit einem Stützkondensator ausrüsten.
Anschlüsse dafür sind werksseitig am Decoder schon vorhanden.

Welcher Kondensatortyp und welche Kapazität wäre dabei empfehlenswert? Am Gleis liegen durch den Roco Trafo 10725 (passend zum 10764) 16V an, ein Legomotor genehmigt sich unter Last ungefähr 0,6 - 1 A. Bauartbedingt kann es bei meinen Loks durchaus auch ein größerer Kondensator sein. Allerdings stoße ich auch in Maßstab 0 irgendwann an eine Grenze, wo ich das Ding in der Lok nicht mehr verstecken kann.

Benötige ich zum Anschluss auch einen Widerstand und eine Diode, um eine Überlast der DCC Zentrale beim Einschalten der Anlage oder Aufsetzen der Lok zu vermeiden?
Oder reicht es, einen passend dimensionierten Kondensator an die vorgesehenen Anschlüsse des Decoders zu löten?

Vg Alf

Hallo Alf

Stützkondensatoren ab ca. 220microF solltest du immer mit einer Ladeschaltung (Schottky-Diode+Widerstand min. 150 Ohm) verwenden, außer bei Decodern die bereits eine entsprechende Schaltung mitbringen (der Appel nicht).
Der Einsatz eines Appel Decoders in Legoloks könnte etwas knapp sein, 1A Dauerlast.
Um bei einem solchem Stromverbrauch eine nennenswerte, erkennbare Überbrückungszeit zu erreichen brauchst du richtig große Elkos. Da reichen auch 3300microF nicht weit.
Beispiel: Märklin Lok, HLA mit Kugellager, Strombedarf ohne Last ca. 100mA, Pufferelko 2200microF ergibt ca. 1/2 Sek. Überbrückungszeit.
Die Elkos ab 25V Spannungsfestigkeit, deine Digitalspannung dürfte höher sein.

Ich würde da eher sog. Pufferspeicher mit Goldcaps oder Superkondensatoren verwenden, z. B. Tams USV mini mit 1,5F, oder ESU Powerpack und andere Hersteller. Oder auch wie es hier im Forum auch gebaut wird.

Die aktuellen (2023er Version) Appel-Decoder halten sogar die Rivarossi-Topfmotoren aus, und die sind wahrhaftig keine Kostverächter.
Ein Elko ab 1000yF/25V hilft schon, mehr Kapazität hilft mehr. Wichtig für das Vermeiden der Ruckellei bei Unterbrechung der Stromversorgung ist weniger das der Motor weiterläuft sondern das der Dekoder nicht neu bootet und auf das erste komplette Datenpaket wartet.
Ladestrombegrenzung mit Ladewiderstand von 220Ohm und eine 1N4001-1N4007 parallel zum Widerstand (Laden über Widerstand, entladen über Diode) hilft erfahrungsgemäß schon gut weiter. Schottky-Diode muss nicht sein, ob da 0,2 oder 0,6V abfallen ist nicht bemerkbar.

Danke für die Rückmeldungen.
Ich habe mir nun mal zum Testen einen groß dimensionierten Pufferkondensator bestellt und werde schauen, wie sich das Ding in der Praxis schlägt.
Rückmeldung folgt…