RE: digital-lok auf analog fahren : geht das überhaupt ?

#51 von LPW ( gelöscht ) , 09.04.2020 20:26

Hallo Jochen,

Zitat

Zitat

... wenn man bei den elektrotechnischen Kenntnissen stehenbleibt, die zum Bau einer analogen Anlage erforderlich sind. [...]


„Bei Analog Stehenbleiben“ ist das Eine, [...]



die Technik ist definitiv einfacher, obwohl man auch da mit Arduinos so einiges ausrichten könnte.

Zitat

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Ansonsten muß man halt anders basteln, anstelle einiger relativ einfacher Halbleiter kann man ja beispielsweise mit einem Arduino kontern und fehlende Informationswege und Logiken selbst implementieren.


[...], aber das Selberbauen von Bauteilen das andere.



Ich dachte eigentlich an die Verwendung fertiger Arduino-Boards, für die es viele "Hats", also Platinen gibt, in die man ein Arduino-Board einsteckt und dann je nach Zweck elektrisch adaptierte Ein- und Ausgänge zur Verfügung hat. Man käme sogar ohne Löten schon relativ weit. Ein Blick über den Zaun zur Maker-Szene kann der Modellbahn-Szene nicht schaden.

Zitat

Als mein Fernseher noch Module für die einzelnen Baugruppen hatte - die zudem diskret aufgebaut waren - konnte man noch einzelne Komponenten austauschen oder sogar bloß was löten. Das ist mit heutigen Geräten nicht mehr möglich. Sobald alles in integrierte Bausteine verfrachtet wird, muss man diese Bauteile neu kaufen.


Um Reparaturen ging es auch nicht. Und die Verarbeitung von SMD-Bauteilen traue ich mir nur in Ausnahmefällen zu.

Zitat

Will man digital vorankommen, verzehnfacht sich bereits das nötige Equipement und wer kann seine ICs schon selbst herstellen (!)?. Fürs analoge Fahren und Basteln brauche ich nicht mal ein Oszilloskop.


Niemand stellt integrierte Schaltkreise selbst her (Ausnahme: Universitätslabors, wobei es sich allerdings um Versuchsaufbauten handelt etwa für die Quantenphysik). Oszilloskope kann man gerade für die Modellbahn recht preiswert erstehen, weil es (noch) keine besonders hohen Frequenzen beherrschen müßte. Aber auch darum ging es nicht. Bei meinem Wiedereinstieg 2003 hatte ich lediglich ein Multimeter, das nicht einmal die digitale Gleisspannung oder den Gleisstrom korrekt messen konnte. Die Ausrüstung für eine - sagen wir mal - elektrotechnische Durchdringung könnte heute sogar sehr viel preiswerter sein als etwa vor 30 Jahren, spekuliere ich mal ohne genaue Berechnung.

"Verzehnfacht" hat sich eher die Menge des Wissens, das man braucht, um so wie oben skizziert zu basteln. Zur Elektrotechnik kommt ja noch die Programmierung in C(++). Logik implementiert man in Software, hardwaremäßig unterscheidet man nur noch zwischen Sensoren, Aktoren und Kommunikationsschnittstellen, deren sich die Software bedient.

Mit freundlichen Grüßen
LPW


LPW

RE: digital-lok auf analog fahren : geht das überhaupt ?

#52 von 8erberg , 09.04.2020 20:50

Hallo,

ein PC-Motherboard ist heute ein Konsumprodukt.

Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. Und das die russische Raketentechnik so dolle robust ist hat in den letzten Jahren auch an Glaubwürdigkeit etwas verloren. Ulf Merbold (flog als einer von wenigen mit Sojus - 1994 - und Space Shuttle - 1983 und 1992 , müsste es also wohl wissen) zog den Vergleich zwischen VW-Käfer und Ferrari.

Peter


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RE: digital-lok auf analog fahren : geht das überhaupt ?

#53 von Analogbahner , 09.04.2020 23:43

Der TE hatte keine Lust auf digital und hatte einfach nur gefragt, ob digitale Loks aus Startpackungen analog fahren. Im Prinzip ja - wenn die digitale Lok dafür ausgerüstet ist. Das verrät nur ein Blick in die Anleitung. Alle meine Dreileiter-Modelle, auch die von anderen Marken, konnten analog fahren.

Es gab einige ältere Modelle, deren Decoder oder Platine vorher manuell umgestellt werden mussten - aber der Löwenanteil erkannte die analoge Spannung auf Anhieb. Die Fremdmarken waren extra dafür ausgelegt, den Umschaltimpuls von ca. 24 V zu verkraften. Worauf man natürlich verzichtet, sind Sonderfunktionen, meistens auch fahrtrichtungsabhängige Beleuchtung (das hatten erst die neuesten Modelle seit wenigen Jahren), Mehrzugbetrieb und Geräusch.

Die wenigen Modelle, die tatsächlich nur digital zu steuern waren, können aber im Katalog des entsprechenden Herstellers schnell erkannt werden. Natürlich geht der Trend dorthin, die analoge Funktion gar nicht mehr anzubieten. Das waren in der Regel sehr exklusive oder sehr kleine Modelle - dass das aber ohne weiteres gehen kann, zeigt die kleine Köf von Brawa.

Wie und ob welches System wie gut repariert werden kann, stand nur indirekt zur Debatte. Mit analogen Modellen ist man zum robusten Spielen besser aufgehoben, weil man mit Lötkolben, einigen Schraubenziehern und einem normalen Messgerät eigentlich fast alles wieder hinkriegt. Je neuer das Modell, desto mehr Elektronik ist drin - und dazu war der ganze OT-Ausflug (s.o.) gedacht. Roco und andere Marken haben zum Umschalten immer eine Platine verbaut. Ein Märklin-Modell mit Scheibenkollektormotor (oder ähnlichem Gedöns) und Umschaltrelais ist unverwüstlich. Man könnte sogar das Relais neu wickeln (wenn es mal durchgeschmort sein sollte) - aber das tut eigentlich nie not.

Die ganzen Pfriemel-Einstellungen von Decodern, wie etwa Bremsweg, Höchstgeschwindigkeit, Lastausgleich und wie das alles heißt, kommen analog faktisch nicht zum Zuge - man muss sich also überhaupt nicht damit befassen. Ein Modell fährt im Analogbetrieb sozusagen durchschnittlich vor und zurück - oder es fährt gar nicht.


Gruß Analogbahner


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RE: digital-lok auf analog fahren : geht das überhaupt ?

#54 von 8erberg , 10.04.2020 03:54

Hallo,

Ja, und?
Wenn das der "Vorteil" von analog ist bin ich ja froh daß ich vor über 20 Jahren auf digital gegangen bin...

Peter


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RE: digital-lok auf analog fahren : geht das überhaupt ?

#55 von Klaus_K , 10.04.2020 07:38

Hallo,

entschuldigt mal in die Runde. Ich verstehe garnicht, wieso jetzt die Rede von Vor- und Nachteilen zwischen Analog und Digital ist?
Macht das sinn?

Das ist für mich so sinnfrei wie die generelle Frage: "Sollte ich fliegen, mit dem Auto fahren oder doch zu Fuß gehen?"
Da würde doch wohl jeder von uns nachfragen:"Ja, wo willst du denn hin?"
Und dann wird klar, dass man manche Strecken besser mit dem Flugzeug, andere eher mit Auto und manche vielleicht lediglich per Pedes zurücklegt (Fahrrad, Schiff usw. nicht ausgenommen). Es kommt eben darauf an....
"Was will ich ?"
"Wie schnell will ich ein bestimmtes Ziel erreichen?"
"Wie viel Geld will ich dafür verwenden ?"
Und - offtmals mit am wichtigsten - "Was für persönliche Präferenzen habe ich ?"

Wenn man diesen Vergleich damit bewertet, wie reparabel das ein oder andere Produkt ist, dann müsste man schon auch anführen, wie fehleranfällig bzw. robust das ein oder andere bei korrektem Gebrauch ist, und wie anwendungsfremd / -nah dieser korrekte Gebrauch ausfällt, oder?
Kaputt bekommt man schließlich alles und vom Grad der Zerstörung abhängig ist auch, in wie weit etwas reparabel ist.

Bei digitaler Technik ist es mMn. z.B. besonders kritisch, wenn man einen Microcontroller zerstört. Da hilft (sofern man dazu in der Lage) auch kein Austausch, da primär nicht der Controller die Funktionalität liefert, sondern die darauf aufgespielte Software. An die heranzukommen, wird sich wohl schwierig gestalten.

Es gibt auch im digitalen Bereich Systeme und Konzepte, die prinzipiell mehr Bastellmöglichkeiten etc. liefern und solche, bei denen man größtenteils "plug & play" bekommt. Es ist aber grundsätzlich ersteinmal niemand gezwungen das ein oder andere wählen zu müssen (ob analog oder digital oder welches System). Wenn schon, dann ist man es selber, der sich "zu etwas zwingt", da man bspw. bestimmte Funktionalität wünscht, die es nun einmal nur mit der ein oder andern Technik, dem ein oder anderen System geben kann.


Liebe Grüße,
Klaus


 
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RE: digital-lok auf analog fahren : geht das überhaupt ?

#56 von Analogbahner , 10.04.2020 19:20

Die ganze Diskussion ist sowieso überflüssig, denn der eigentliche Frager wollte nur zwei Loks analog fahren lassen. Wenn er sich bereits gegen digital entschieden hat, so ist das seine Entscheidung. Offenbar kennt er sich mit Programmierung aus, hat also keine Berührungsängste - ihm ist der Digitalkram bloß zu doof und zu übertrieben, um einfach im Kreis zu fahren. Und das kann ich gut verstehen. Die Frage lautet also nicht: "soll ich zu Fuß gehen oder mit dem Auto fahren?", sondern "ist mein Paar Schuhe geeignet zum Wandern?"


Gruß Analogbahner


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