Hallo Dieter,
ich hake noch mal beim eigentlichen Thema (i.e. Gravita) sowie bei Deinem Statement ein: "Eigenschaften die gefordert wurden". Ich bin mir nicht sicher, ob sich drehende Lüfter eine Forderung anspruchsvoller Modellbahner war, oder ob Brawa sich das selbst als Ziel gesetzt hat, um sich von den "Etablierten" abzusetzen. Für mich ist das das Problem: Brawa formuliert EIGENE Ansprüche an neue Modelle - z.B. Filigranität der Details, die gleichziehen soll mit der von Kleinserienmodellen, oder Funktionen wie die sich drehenden Lüfterräder, die jenseits dessen sind, was etwa Piko, Roco, Märklin umzusetzen bereit wären. Damit werden beim Modellbahner Erwartungen geweckt. Ausgeliefert werden am Ende zusammengeschusterte Modelle aus ungenügend kontrollierter Lohnfertigung, bei denen die "Details in geringer Materialstärke" gleich beim ersten Auspacken abfallen, oder bei denen die Zusatzfunktionen von Beginn an nicht gehen. Heißt also: selbst formulierter Anspruch und an den Händler ausgelieferte Wirklichkeit passen nicht zusammen - und das ist angesichts der Preisgestaltung - nun ja - problematisch.
Nehmen wir als nächste die "Wahnsinnigen" der "Sächsischen Waggonfabrik". Hier wurde mit der Maxima ein Modell angekündigt, welches über ein voll gefedertes Fahrwerk verfügen sollte. Preis: mit 329 € für die analoge DC-Version ist das um 130 € über dem Niveau etwa einer Roco-Diesellok neuester Entwicklung (z.B. Bardotka, "Hummel", ...). Nur: die "Waggonfabrik" wurde ihrem selbst gestellten Anspruch gerecht und hat das Modell nach dem Selbstverständnis Deutscher Feinwerktechnik in großer Sorgfalt und wirklich funktionsfähig umgesetzt. Neben einer gegenüber Roco & Co. deutlich feineren Detaillierung, die nicht schon beim Auspacken abfällt, erhalte ich also für das Mehr an Preis auch ein entsprechendes Mehr an ECHTER Funktion.
Bei Märklin/Trix gehe ich davon aus, dass die recht genau wissen, mit welcher Klientel sie ihr Geld verdienen, und dass sie daher solchen Themen wie Vollfederung wohl kaum bis keine Beachtung schenken. Entscheidend ist: entsprechende Erwartungen werden auch nicht geweckt. Und "Details in geringer Materialstärke": wohl eher Fehlanzeige. Für mich geht das auch in Ordnung, da bin ich einfach pragmatisch. Nur: wer MEHR ankündigt als das "Normale", der muss auch in der Lage sein, das MEHR zu liefern. Sonst nehmen ihm das die Kunden auf Dauer übel.
"Rolls Royce": den würde ich eher in Stollberg verorten, nicht in Remshalden ...
Grüße, Randolf