RE: Seltsam blinkende Lok

#1 von Star ( gelöscht ) , 24.02.2015 11:46

Hallo,

gestern hatte ich ein seltsames Phänomen.

Nach dem Digitalumbau meiner BR216 Lok aus der Startpackung 29710 (von Märklin Standarddecoder auf ESU Lokpilot 1.02)
funktionierte fast alles wie es sollte.

Fast alles:

Alles fing mit einem recht grauslig quietschenden Motor /Antriebseinheit bei bestimmten Drehzahlen an. Also etwas Öl ins Getriebe.
Effekt : keiner.
Also gut, kümmere ich mich später drum.

Als ich den Trainprogrammer light an die CS2 gehangen hatte und versuchte die CVs AUSZULESEN (nicht zu programmieren)
fing die Lok auf einmal wie eine Disco an zu blinken .
Also Lok runtergenommen, wieder aufs Gleis gesetzt : Lok blinkt.
PC abgedockt, CS2 neu gestartet und Lok nochmal erneut aufgesetzt: Lok blinkt.
Ok, also via CV8 resetten: Meldung der CS2: CV konnte nicht übertragen werden.
Also manuell alle CVs auf Standard lt Anleitung gesetzt inkl neuer Adresse - hat alles funktioniert - bis auf CV8
und : Lok blinkt

OK Decoder gehimmelt- dachte ich- dann kurz einen anderen Lokpilot V1.02 eingebaut:
Lok ganz tot - kein Licht, kein Mucker nichts

Also Lok komplett zerlegt (inkl Motor) kein Defekt oder ähnliche Unregelmässigkeiten gefunden.
Also alles wieder zusammengebaut inkl erstem Lokpilot Decoder :
Alles wieder normal. Lok lässt sich ansprechen, fährt, - als wär nichts gewesen.

Kann mir einer mal erklären was hier los war?
Wärs ein PC hätt ich gesagt: Virus! Aber hier ????

Und was heisst das Disco blinken des Decoders?
Was hat das Quietschen zu sagen?


Star

RE: Seltsam blinkende Lok

#2 von supermoee , 24.02.2015 12:06

Hallo Matthias,

Lokdekoder blinken normalerweise, wenn sie elektrisch überlastet sind. Wahrscheinlich hattest du irgendwo einen Kriechstrom gehabt. Mit dem zerlegen der Lok war dieser dann weg.

Gruss

Stephan


Der Trend geht deutlich zur Zweitanlage hin.


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RE: Seltsam blinkende Lok

#3 von E7132 ( gelöscht ) , 24.02.2015 18:51

Hallo Matthias,

DCC-fähige Decoder übermitteln Daten an ein angeschlossenes Steuergerät bzw. an eine Zentrale üblicherweise mit Stromimpulsen. Dazu benutzt der Decoder den Motor und die Lokbeleuchtung als Verbraucher, was dann optisch und akkustisch sich in einem Zucken der Lok und kurzem Blinken des Beleuchtung äußert. Diese Methode generiert auf dem Gleis einen Stromstärkenwechsel mit dessen Hilfe Informationen zur Zentrale zurück übermittelt werden.
Dadurch können CV-Änderungen quittiert (ACK-Sgnal zur Quittierung von empfangenen CV-Werten), als auch aus dem Decoder ausgelesene CV-Werte übermittelt werden.

Bei einigen älteren Decodern können aber auch über die Lokbeleuchtung dem Benutzer Informationen übermittelt werden (z. B. bei älteren TAMS- und Uhlenbrock-Decodern, die noch für den Betrieb mit der Märklin 6021 gebaut wurden). Ich vermute genauso wie mein Vorposter, dass dir dein Decoder mitteilen wollte, dass möglicherweise eine Abweichung vom Normalzustand vorlag. Das müsste eigentlich in der Decoderdokumentation stehen. Auf der ESU-Webseite findet man auch noch Dokumentationen für nicht mehr produzierte Decoder.


E7132

RE: Seltsam blinkende Lok

#4 von Star ( gelöscht ) , 24.02.2015 23:48

Hallo Holger,

zunächst mal danke für die ausführliche Erklärung der Blinksignale.
Leider gab es in der Anleitung nur die Erklärung eines Kurzschlusses.
Die ESU Decoder Anleitung V1.02 ist leider nicht ergiebig.
Klar Kurzschluss, das lag mir auch nahe, allerdings gab es Symptome,
die mich daran zweifeln lassen.
Zum einen hatte ich den Decoder (NEM952) ausgebaut und neben die Lok
gelegt aber angeschlossen gelassen .Insofern könnte ein Kurzschluss
nur innerhalb des Motors gewesen sein. Eher unwahrscheinlich?
Kann evtl Öl Kriechströme ausgelöst haben ?
Und wieso führte dann ein baugleicher zweiter Decoder nicht auch wieder
zum Blinken sondern zu gar keiner Reaktion?
Und was mich zudem maximal verwirrt ist: Nur und gerade die CV8 war nicht
zu programmieren, alle anderen CVS ließen sich problemlos ansprechen bzw
programmieren.

Versteht mich nicht falsch, ich bin jetzt glücklich dass alles wieder normal ist,
ich versuch nur rauszubekommen was ich falsch gemacht habe, um den Fehler
nicht nochmal zu machen. Der wäre dann u.U. extrem teuer.


Star

RE: Seltsam blinkende Lok

#5 von E7132 ( gelöscht ) , 25.02.2015 07:32

Zitat von Star
Hallo Holger,

zunächst mal danke für die ausführliche Erklärung der Blinksignale.
Leider gab es in der Anleitung nur die Erklärung eines Kurzschlusses.
Die ESU Decoder Anleitung V1.02 ist leider nicht ergiebig.
Klar Kurzschluss, das lag mir auch nahe, allerdings gab es Symptome,
die mich daran zweifeln lassen.
Zum einen hatte ich den Decoder (NEM952) ausgebaut und neben die Lok
gelegt aber angeschlossen gelassen .Insofern könnte ein Kurzschluss
nur innerhalb des Motors gewesen sein. Eher unwahrscheinlich?
Kann evtl Öl Kriechströme ausgelöst haben ?
Und wieso führte dann ein baugleicher zweiter Decoder nicht auch wieder
zum Blinken sondern zu gar keiner Reaktion?
Und was mich zudem maximal verwirrt ist: Nur und gerade die CV8 war nicht
zu programmieren, alle anderen CVS ließen sich problemlos ansprechen bzw
programmieren.

Versteht mich nicht falsch, ich bin jetzt glücklich dass alles wieder normal ist,
ich versuch nur rauszubekommen was ich falsch gemacht habe, um den Fehler
nicht nochmal zu machen. Der wäre dann u.U. extrem teuer.



Hallo Matthias,

Aus der Entfernung lässt sich im Nachhinein nicht mehr rekonstruieren, was da passiert sein könnte. Ich könnte jetzt eine Menge Vermutungen äußern, aber das macht keinen Sinn. Und nein, Öl und Kriechströme in der Moba sind eher ausgeschlossen bei Niederspannungen. Das Legen des Decoders neben die Lok sollte eigentlich problemlos möglich sein, wenn man nicht gerade blanke Kupferflächen der Platine des Decoders in Kontakt mit metallischen Teilen des Lokinneren bringt.

Die CV8 wird beim Beschreiben meiner Erfahrung nach nicht quittiert. CV8 ist eine aus meiner Sicht schlecht gelöste Doppelfunktion. Beim Lesen wird hier die Hauptversionsnummer der Firmware abgefragt. Beim Schreiben mit Wert 8 wird der Decoder zurückgesetzt. Bei einigen Herstellern von Decodern sind auch andere Werte als 8 zulässig, da hierüber Parametersets realisiert werden für unterschiedliche Motorentypen, die es Herstellern wie Roco ermöglichen, schnell Decoder für unterschiedliche Fahrzeuge anzupassen.

Abschließend kann ich dir leider nicht sagen, ob du etwas falsch gemacht hast und was du falsch gemacht hast. Aus deinen Äußerungen kann ich erst einmal nichts gewisses herauslesen.


E7132

RE: Seltsam blinkende Lok

#6 von Star ( gelöscht ) , 25.02.2015 11:00

Hallo Holger,

trotzdem Danke für Deine Mühe.

Aber
CV8 auslesen = Herstellerkennung
CV7 = Firmwareversion ?
Oder hab ich was falsch verstanden?


Star

RE: Seltsam blinkende Lok

#7 von E7132 ( gelöscht ) , 25.02.2015 11:15

Hallo Matthias,

Selbstverständlich hast du recht, in CV8 kann man die Herstellerkennung auslesen.


E7132

RE: Seltsam blinkende Lok

#8 von Mattlink , 27.02.2015 13:10

Zitat von Star
Hallo Holger,

zunächst mal danke für die ausführliche Erklärung der Blinksignale.
Leider gab es in der Anleitung nur die Erklärung eines Kurzschlusses.
Die ESU Decoder Anleitung V1.02 ist leider nicht ergiebig.
Klar Kurzschluss, das lag mir auch nahe, allerdings gab es Symptome,
die mich daran zweifeln lassen.
Zum einen hatte ich den Decoder (NEM952) ausgebaut und neben die Lok
gelegt aber angeschlossen gelassen .Insofern könnte ein Kurzschluss
nur innerhalb des Motors gewesen sein. Eher unwahrscheinlich?
Kann evtl Öl Kriechströme ausgelöst haben ?
Und wieso führte dann ein baugleicher zweiter Decoder nicht auch wieder
zum Blinken sondern zu gar keiner Reaktion?
Und was mich zudem maximal verwirrt ist: Nur und gerade die CV8 war nicht
zu programmieren, alle anderen CVS ließen sich problemlos ansprechen bzw
programmieren.

Versteht mich nicht falsch, ich bin jetzt glücklich dass alles wieder normal ist,
ich versuch nur rauszubekommen was ich falsch gemacht habe, um den Fehler
nicht nochmal zu machen. Der wäre dann u.U. extrem teuer.




Hallo,

erst mal Glückwunsch das die Lok wieder tut was sie soll...

Zu Deinem Beitrag habe ich aber noch ein paar Anmerkungen:

Auch wenn Dein Decoder außerhalb der Lok war, kann ein Kurzschluss nicht nur im Motor sein, sondern auch in der Beleuchtung, der Verkabelung von Sonderfunktionen, oder auch der Verkabelung des Decoders selber. Übrigens meinst Du sicher NEM 652, nicht 952...

Öl isoliert, löst also keine Kriechströme aus. Es passiert eher, das zu viel Öl die Stromaufnahme beeinträchtigt, und zu Funkenflug und verbrannten Radsätzen führt, und der Decoder dadurch die Steuersignale nicht mehr richtig erkennen kann. Dann kann die Lok entweder verspätet reagieren, oder plötzlich losrasen, weil sie in den Analogbetrieb wechselt.

CV 8 wurde ja schon erläutert, ein Schreiben des Wertes 8 in diese CV ergibt bei ESU einen Reset, aber der Wert kann tatsächlich nicht dadurch geändert werden, beim Auslesen erhält man immer die Herstellerkennung. Diese Doppelfunktion ist an sich schon Ok...

Ich hatte bei ESU Decodern mit der NEM 652 Schnittstelle schon mal lose Kabel am Schnittstellenstecker, aber auch schon direkt am Decoder. Dadurch hatte ich sogar schon mal einen zerstörten Decoder! Also schaue mal den Kabelbaum des Decoders genau an, vielleicht findet sich da eine Lösung.
Weiterhin haben diese Decoder noch einen zusätzlichen Funktionsausgang, der nicht mit in die Schnittstelle passt. Das ist der Aux 2, also der zweite Funktionsausgang. Dieser liegt bei ESU auf dem violetten Kabel, das zusätzlich zum Stecker vom Decoder kommt. Dieses Kabel sollte unbedingt isoliert sein, da es Kurzschlüsse auslösen kann!

Aber eine klare Aussage, was Dein Problem ausgelöst hat, ist jetzt nicht mehr machbar. Vielleicht hattest Du auch ein Decoderkabel mit dem Gehäuse eingeklemmt, und so einen Kurzschluss verursacht? Die Ursachen können vielfältig sein.

Grüße,

Matthias


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