Der nächste Schritt war nun klar: Farbe muss her! Auf den Fotos war ersichtlich, dass der Bahnhof sehr hell gestrichen war. Da mir weiß etwas zu grell war, mischte ich ein wenig "creme" unter die weiße Acrylfarbe. Danach machte ich ein paar Proben auf Pappe: Einfach die Farbe auf Pappe gestrichen sowie zwei Tests mit vorheriger Besandung mit gesiebtem Vogelsand bzw. sehr feinem Quarzsand. Im Internet hatte ich irgendwo gelesen, dass verputzte Wände auf diese Art gut nachgebildet werden können.
Teststreifen
Mit Blick auf die alten Fotos entschied ich mich allerdings gegen eine Besandung der Wände - die Struktur wäre zu grob gewesen. Das Streichen der Wände stellte mich vor das nächste Problem: Bei dem Teststück sah man zu sehr die Pinselstriche. Wurde die Farbe so verdünnt, dass man diese nicht mehr sah, deckte die Farbe nicht mehr genügend. Wenn die Wände nur halbwegs Originalgröße hätten, dann könnte man eine Rolle nehmen! Hmm, eine kleine 5 cm-Rolle liegt zufällig neben mir - also einen Versuch ist es ja wert! So "rollte" ich von Hand das erste Stückchen Wand nach einem Pinselvorstrich - wobei man es eher tupfen als rollen bezeichnen muss. Fazit: Das Ergebnis war sehr passend. Durch das Tupfen wurde der Farbauftrag nicht spiegelglatt, sondern erhielt eine ganz, ganz leichte Struktur, so dass der feine Putzanstrich sehr gut nachgebildet wurde. Auf diese Weise (1. Anstrich mit Pinsel, 2. Tupfen mit der Rolle) wurden alle Wände mit Farbe versehen. Anschließend strich ich auch noch den Sockel und die Verzierungen, damit alles dem Vorbild möglichst ähnlich sieht.
Wände mit Farbe
Da die Türen und Fenster zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig waren und ich meine Neugier nicht zügeln konnte, klebte ich das erste Stück, das vordere Gebäudeteil, zusammen. Klar, die Stoßkanten mussten noch gespachtelt und nachgestrichen werden werden, aber es passte alles besser zusammen als ich erwartet hatte. Der erste vom Bahnpersonal inspizierte auch sogleich den ersten Teil des Rohbaus...
Der erste Teil des Rohbaus (leider nur Handykamera...)
Und weiter geht es mit dem Rohbau! Die Gocher Schreinereien haben leider Lieferschwierigkeiten, so dass immer noch keine Fenster und Türen eingebaut werden konnten. Dafür haben aber die Malermeister noch einmal ordentlich gewirkt. Und der Typ von der Bahn inspiziert seinen zukünftigen Arbeitsplatz - jetzt sogar an dem richtigen Platz auf dem Dioramenkasten (der auch inzwischen fertig geworden ist).
Der Rohbau auf dem Dioramenkasten
So, nun seht Ihr den aktuellen Stand. Aus Insiderkreisen habe ich erfahren, dass die Schreinereien wohl fleissig dabei sind, die Lieferrückstand aufzuarbeiten, so dass die Hoffnung besteht, in Kürze Türen zu erhalten. Mit den Dachaufbauten ist wohl auch schon ein wenig angefangen worden, aber die werden wohl mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Wenn Ihr es wünscht, werde ich dann zu gegebener Zeit (ich hatte ja jetzt schon ein wenig Vorsprung...) weiter berichten, wie der Bahnhof dann fertig gestellt wird.
Viele Grüße
Stephan