Hallo werte Besucher der Mark Michingen,
tatsächlich ... es sind seit meinem letzten Bericht vier Wochen ins Land gegangen. In dieser Zeit ist einiges passiert ... trauriges und erfreuliches ... vor allem einiges, was mich davon abgehalten hat, hier zu schreiben. Wie auch immer, hier geht es ja im Wesentlichen um den Bau meiner Anlage und da gibt es so einiges zu erzählen. Alles hier zu zeigen, würde tatsächlich für eine mehrteilige Serienstaffel reichen. Ich werde mich auf die wichtigsten Neuigkeiten beschränken. Wem die gleich hereinbrechende Bilderflut zu lang erscheint, der möge es selbst in passende Teile zerlegen. Für die Eiligen habe ich auch eine fett gedruckte Zusammenfassung:
Wer es kompakt liebt ... C40 ersetzt C80 ... fertig.
Ich aber versuche jetzt mal wieder an den Stand der Dinge heranzukommen.
Aber erst die Post ...
Zitat
... Ich bin auch nicht kritiklos gegenüber solchen Meistern. Es gibt auch Dinge, die ich bei Nouaillier (wie viele Vokale passen noch in einen Namen ?), ohne seine Fähigkeiten in Frage zu stellen, als nicht optimal ansehe. Es ist mir zu morbid. ...
Zitat
... Ich würde schon fast sagen "Extrem".
In diesem Fall schaue ich bei Schokolade.... ääh... ich meine Chocholaty rein.
Der holt mich wieder etwas runter. ...
@Jürgen und Kai
Alles ein Frage des Geschmacks. Die relativ kleinen, kompakten Dioramen erfordern m.E. eine ganz andere Art der Darstellung als eine meterlange Anlage. Die hohe Kompression ist auch nicht so meine Sache. Ich zumindest bin wohl zu weitschweifig und brauche eine gewisse Fläche, um meine Ideen auszubreiten.
[quote="Ralf Franke" post_id=1993325 time=1563550822 user_id=11606]... hast Du einmal einen Luftfeuchtemesser in deinem Modellbahnraum eingesetzt, wenn die Arnold Gleise rosten, können eventuell auch andere Sachen (Loks, Wagen u.s.w.) Rost ansetzen, ggf. müsstest Du einen Raumentfeuchter einsetzen. ...[/quote]
@Ralf
Hm ... ich glaube nicht, dass auf meinem Dachboden eine zu hohe Luftfeuchtigkeit zu messen wäre. Ich denke, das Problem habe ich selbst verursacht. Um die Stahlschienen löten zu können, musste ich seinerzeit zu etwas härteren Flussmitteln greifen. Die anschließende Reinigung war offensichtlich nicht ausreichend, denn genau an diesen Stellen ist der Rost zu entdecken. Ich hatte nach dem ersten Auftreten nochmal gereinigt und Kontaktspray mit Schutzölen darüber verteilt. Aber dieser Rettungsversuch brachte offensichtlich keinen Erfolg:
Hier ist die Korrosion deutlich zu sehen ...
... und wenn man hier nach der Reinigung genau hinsieht, ist sogar eine angefressene Lauffläche hinter der Herzstückspitze zu entdecken. Damit ist die sichere Stromversorgung gefährdet und das hat schweren Herzens den Ausschlag zum Umbau gegeben. Schließlich steckt in diesen Weichen bereits eine Menge Arbeit.
Außer an den Lötstellen habe ich keinen weiteren Rost entdecken können. Aner davon gibt es reichlich. Fahrzeuge sind definitiv nicht betroffen.
[quote="Frank K" post_id=1993450 time=1563574071 user_id=30365]... Nur die Schottertönung ist nicht ganz so meins, da mag ich dann doch noch mehr Patina haben. Noch schaut das Schotterbett zumindest auf den Fotos für mich etwas zu "neu" aus. ... Da Du viel freie Strecke und auch verschiedene Strecken hast, mag ich Dir vorschlagen, auch mit verschiedenen Graden von Patina zu arbeiten. Abschnittsweise wurde der Schotter mal getauscht, dann ist es heller, anderswo steht der Austausch kurz bevor, dann ist der Schotter sehr dunkel. ... Was das Selbstbaugleis betrifft, bitte prüfe es mal, ob es auch den Belastungen einer mechanischen Gleisreinigung standhält. ...[/quote]
@Frank
Vielen Dank für Deine Einschätzung und Deine Tipps. Bei meinem Testdiorama habe ich ganz bewusst hellen Schotter eingesetzt. Ich wollte die Wirkung eines neu geschotterten Abschnitts einschätzen und mit dem bislang eingesetzten, wesentlich dunkleren Schotter vergleichen. Wie Du gleich sehen wirst, habe ich für die Anlage dunklere Varianten ausgewählt.
Deine Idee der unterschiedlichen Farben habe ich gleich aufgegriffen und probehalber im Bahnhofsbereich andere Steinchen eingesetzt. Die Annahme ist, der Bahnhof Rhodenhausen wurde mit der Elektrifizierung der Strecke nach Klustal teilweise umgebaut, da zu diesem Zeitpunkt die alten mechanischen Stellwerke sowie die Formsignale abgebaut und durch modernere elektrische Antriebe und Lichtsignale ersetzt wurden. Dabei wurde auch der Gleisschotter ausgetauscht.
Die mechanische Belastbarkeit des Selbstbaugleises ist m.E. mehr als ausreichend. Die Schienen werden wie bei meinem Test auf Messingnägel gelötet. Ich habe probehalber mit einer Zange an den Schienen gerüttelt ... bombenfest. Von einem normalen Staubsaugereinsatz ist keine Gefahr zu zu befürchten. Die größte Gefahr dürfte wohl von Temperaturschwankungen ausgehen. Die Ausdehnung des Gleises ist mit Dehnungsfugen kaum abzufangen, da die Schienen ja nicht verschiebbar in irgendwelchen Gleisklammern sitzen. Der Streckenverlauf ist allerdings sehr kurvig, so dass die Gleisanlage insgesamt flexibel sein dürfte. Das wird die Zukunft zeigen ... aber ich bin in dieser Hinsicht einigermaßen gelassen.
[quote="N Bahnwurfn" post_id=1993554 time=1563618710 user_id=14972]... Die gesamten Anlagengleise allerdings so herzustellen ? Mano man, da haste dir ja wieder was vorgenommen. ...[/quote]
@Peter
Tja, mein lieber Modellbaufreund ... es war auch für mich ein respekteinflößendes Projekt. Aber es geht tatsächlich schneller voran als erwartet. Ein nicht unerheblicher Teil der Umbauarbeit ist geleistet. Frage mich aber bitte nicht nach der Anzahl der Arbeitsstunden ... Ääh ... ich meine natürlich dem Bastelspaß.
Nach so einigen Metern Gleisbau kann ich sagen, die Silikonformen haben sich beim Verlegen der Holzschwellen perfekt bewährt. Und das bislang fertiggestellte Gleis gefällt mir richtig gut obwohl es noch nicht seine endgültige Farbe besitzt. Das alte C80-Gleis sieht im direkten Vergleich ziemlich grobschlächtig aus ...
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... Okay, mit korrodierten Schienen dürfte der Fahrspaß doch sehr eingeschränkt sein ... Das mit Echtholzschwellen (allerdings vorgefertigten von Hobbyecke Schuhmacher ) hab ich neulich bei nem anderen H0e-Bahner bewundert - vielleicht wird das in nem späteren Bauabschnitt auch noch was für mich. ... Dein Schotter überzeugt mich aber nicht, der ist (wie ja auch von Dir geschrieben) zu rund... ...
@Matthias
Zu Rost und Schotter hatte ich mich ja schon geäußert. Die abgerundeten Steinchen sind sicher auf der Anlage weniger auffällig als bei den extremen Makroaufnahmen, aber sie werden den Weg nicht auf die Anlage finden. Weiter unten habe ich noch was zum Schotter berichtet ...
Die Gleise der Hobbyecke Schuhmacher waren für mich seinerzeit Anlass, mich mit dem Selbstbau zu beschäftigen. Spätestens als ich diese Gleise vor Jahren auf einer Ausstellung bewundern konnte, war ich mit den Industrieinterpretationen nicht mehr zufrieden.
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... Dort habe ich auch gekauft und bin sehr zufrieden. bisher habe ich allerdings nur den Tunnel an der Paradestrecke geschottert, weil ich da jetzt nicht mehr ran komme. Die Optik und die Verarbeitung was bisher das beste was ich finden konnte. Mein Vorteil war aber das ich da hin fahren konnte und den Schotter vor den Kauf anschauen konnte. ... Bei einigen Schottersorten werden sogar die Epochen angegeben wo dieser verwendet wurde. Ich habe mir den Schotter Porphyr gekauft. ...
@Olli
Das Angebot der "Spurenwelten" sieht tatsächlich beeindruckend aus. Porphyr-Schotter habe ich mir auch besorgt ... ihn aber nochmal spezialbehandelt.
Womit wir dann bei meinen Berichten angekommen wären ... bloß, womit fange ich an ... hm ... am besten da, wo wir aufgehört haben ... beim Schotter.
@All
Wie ich an anderer Stelle schon geschrieben hatte, verwendete ich bislang selbst gesammelten und gesiebten Schotter von diversen Wegen. Die Form und Größe der Steinchen finde ich immer noch sehr passend. Aber es ist Basalt und damit fängt der Salat an. Nach dem Kleben finden die Steinchen zu ihrer ursprünglichen anthraziten bis schwarzen Farbe zurück. Hm ... eine spannende Herausforderung ... und so schnell gebe ich nicht klein bei. Jedenfalls nicht, bis ich die Ursache des Problems erfasst habe um einschätzen zu können, wie hoch der Aufwand zum Abstellen sein könnte. Warum ist Basalt also auf den Wegen grau und im nassen bzw. aufgeklebten Zustand dunkel?
Die beste Antwort, die mir über den Weg lief, lautete, die helle Farbe ist das Ergebnis des anhaftenden Staubes und der damit verbundenen rauen Oberfläche. Wasser spült diese Anhaftungen weg und die ursprüngliche Farbe des Vulkangesteins kommt hervor. Von einigen Ausnahmen abgesehen bettet der Kleber die Oberflächen dauerhaft ein und wirkt somit ähnlich wie Feuchtigkeit.
Hm ... was tun ...? Wenn die feinen Partikel abgespült und die Oberflächen quasi geglättet werden, wäre es doch naheliegend, die Partikel bzw. Pigmente sozusagen wasserfest anzukleben. Gesagt, getan ... ich rührte mir eine Suppe aus Tiefengrund und Dispersionsfarben an ...
und lud die Steinchen zu einem Vollbad ein.
Das Trocknen überließ ich dem bekannten natürlichen Fussionsreaktor über unseren Köpfen. Zu diesem Zeitpunkt gab der sich alle Mühe, die Außentemperaturen in meinen persönlichen Schmelzbereich zu verschieben. Jedenfalls verdampfte die Feuchtigkeit wie nix. Tiefengrund klebt nicht allzu sehr, ist aber naturgemäß nach dem Trocknen wasserfest. Die Klebekraft war gerade groß genug, die Pigmente zu fixieren, reichte aber nicht, die Steinchen in einem massiven Block zu verwandeln. Zwischen den Fingern ließen sich die Klumpen problemlos wieder zu Schotter zerreiben. Das war das Ergebnis ...
Na, ich finde ... schon recht nahe am Original. Das rostige Braun kommt später noch hinzu.
Tatsächlich haben die Steinchen den diabolisch-schwarzen Teil ihrer Existenz abgelegt, der ihnen in den höllisch-heißen Tiefen der Erde mit in die Wiege gelegt wurde. Ganz gleich ob trocken, feucht oder angeklebt, sie bleiben einfach grau ... also ein Haken auf der Liste ... erledigt.
Verteilt wurde der Schotter mit einem uralten Werkzeug. Natürlich hatten die Modellbauspezialisten der Bahndirektion Klustal so einige Verteilexperimente und Berechnungen angestellt. Die Ingenieure schrieben schlaue Differentialgleichungen auf, um der Verteilungstheorie der Steinchen mit diversen Pinseln auf die Spur zu kommen. Speziell versuchte man die Federkraft unterschiedlicher Pinselhaare zu den ballistischen Flugkurven des davon stiebenden Schotters bei kleinen Fehlbewegungen des Werkzeugs in Beziehung zu setzen. Ziel war, die optimale Dämpfung des Feder-Masse-Systems in Form optimierter Pinselhaare zu finden.
Bahndirektor Jahnke beendete das ganze Zaubern der Theoretiker als er mit einem uralten aber bewährten Werkzeug aus dem Technikmuseum erschien. Hinten in der Ecke links entdeckte er bei seinem Besuch einen wetware-gesteuerten Finger an einem langen Gelenkarm. Der Museumswart wusste zu berichten, mit diesem Werkzeug seinen schon gewaltige Steinbauten errichtet worden, aber es sei aus der Mode gekommen. Dabei verfüge es über eine unschlagbare Sensorik und eine nahezu perfekte Außenhaut, die jedes Davonkatapultieren der Steinchen nahezu ausschließen würde. Ausgestattet mit einer Unzahl von Wetware-Rückkopplungen würde sich das Werkzeug sogar zum feinsinnigen Verdichten des Schotters durch Klopfen eignen.
Als der Bahndirektor seinen Finger aus dem Museum den Schotterspezialisten vorstellte, staunte man nicht schlecht. Alle schauten recht skeptisch drein, aber man wollte dem Bahndirektor die Bitte nicht abschlagen, es einmal mit diesem antiken Werkzeug zu versuchen. Die Begeisterung war groß, wie sensibel der Finger fehlgeleitete Steinchen erfasste und auf den Weg der Tugend zurückzuführen wusste. Die Arbeit gelang durch die Reaktivierung des Fingers in verblüffend kurzer Zeit. Nur hier und da musste ein schmaler Feinspachtel aufgesteckt werden, um die Kanten zu glätten. So sieht das Wunder der Technik im Einsatz aus ...
Und hier ist vorab ein gewisser Eindruck des Ergebnisses zu erahnen ...
Nach diesem kleinen Ausflug in die Kasperei wieder zurück zu den Fakten. Im Schweinsgalopp eilen wir jetzt durch die Bilderflut:
Dieses Gerät leistete eine gute Unterstützung beim Kühlen der Wetware. Die beiden Lüfter bliesen in die mit Kühlakkus oder Flaschen mit gefrorenem Wasser befüllte Kiste hinein und pusteten die kühle Brise auf den schwitzenden Gleisbauer. Der musste zunächst das noch mit Nägelchen angeheftete Flexgleis abheben:
Der untergelegte Kupferdraht sorgte übrigens für eine leichte Kurvenüberhöhung.
Das freigelegte Korkfundament erhielt alsbald neue Schwellen. Auf das Doppelklebeband verzichtete ich auf Grund der Erfahrungen mit meinem Probestück gleich und setzte die Holzschwellen direkt in ein Leimbett. Die Silikomform leistete perfekte Hilfe und selbst anhaftender Leim beeindruckte die Schablone nicht im geringsten. Der Kleber vermochte das Silikon nicht zu binden und Reste ließen sich vor jedem Arbeitsgang einfach abrubbeln. Bei ca 7-8 Metern Strecke ließe sich jetzt ausrechnen, wie oft das ca 15 cm lange geladene Schwellenmagazin angesetzt werden musste ... eine Fleißarbeit, die aber zwischen anderen Basteleien bequem zu erledigen war. Schließlich musste ich das Abtrocknen des Leims nicht persönlich begleiten oder überwachen.
Meter auf Meter versammelten sich die Schwellen in Reih und Glied auf dem Trassenbrett. Eine Nacht gönnte ich ihnen jeweils zum Abbinden, dann erhielten sie eine Rasur mit dem Schleifklotz bzw. einer Feile. Dabei egalisierte ich die kleinen Höhen- und Längenunterschiede.
In den Kurven hatte ich zuvor mit HIlfe von Streifen aus fester Graupappe dafür gesorgt, dass sich die Zuggarnituren später elegant in die Kurve legen:
Vor dem Einsetzen der Schienennägel erhielten die Schwellen einen braun-schwarzen Anstrich mit Holzbeize. Die Beize fixierte ich anschließend mit Tiefengrund. Die Feuchtigkeit ließ leider einige Schwellen etwas aufquellen, so das nochmal der Schleifklotz aktiv werden musste.
Aber dann konnte mein Mikro-Bohrmaschinchen zeigen, was ein 0,8 mm Bohrer für schöne Löcher machen kann:
Wie bei meinem Probestück schlug ich Flachkopf-Messingnägel in die vorgebohrten Löcher und lötete die vorverzinnten Neusilberschienen auf diese Basis. Die geraden Abschnitte ließen sich mit Hilfe eines Stahllineals ausrichten:
Schwieriger wurde es in den Kurven mit wechselndem Übergangsradien. Hier half nur der kritische Blick flach über die Gleise, um irgendwelche unschönen Knicke auszumachen. Meistens reichte ein kurzes Ansetzen des Lötkolbens und ein Verschieben um den Bruchteil eines Millimeters mit einer Pinzette, um für einen eleganten Schwung zu sorgen.
War die erste Schiene ausgerichtet, war das Auflegen des parallelen Zwillings Liebhaberei. Die Löcher ließen sich nun mit einer Abstandsschablone im richtigen Abstand setzen:
Einmal aufgelötet wurden die Schienen gleich elektrisch verbunden. Natürlich klingelte ich zur Kontrolle alle Kontakte durch ... "Hubert, was piepst da eigentlich andauernd so, bist Du das?", hörte ich bald meine Frau irritiert nach oben fragen.
Und dann ... ja dann fuhr die BR 86 aus eigener Kraft bis nach Rhodenhausen:
Freu ... jubilier ...
Nach der Ouvertüre der eigentliche Hauptakt ... der Umbau des Bahnhofs mit all seinen Spezialweichen und seinem Hosenträger im Bogen ... Puh. Die südliche Bahnhofseinfahrt ist tatsächlich fast fertig geworden. Den meisten Respekt flößte mir die Neukonstruktion der im leichten Bogen liegende Kreuzung mit ihren vier unterschiedlichen Herzstücken ein. Seinerzeit hatte ich beim Bau ganz schön geschwitzt. Aber inzwischen ist die Erfahrung beim Weichenbau merklich gewachsen und diesmal gelang der Bau erheblich besser und schneller als beim ersten Mal.
Das fummelige C40er Profil ist eine andere Hausnummer als das grobe Arnold-Material. Ich durfte mir keine Toleranzen erlauben denn die kleinsten Unachtsamkeiten im Submillimeterbereich führten gleich zu einem wackeligen Lauf des Testdrehgestells bzw. der Wagen. Liegt so ein Profil flach auf dem Tisch, kann ich es mit meinen knubbeligen Wurstfingern nicht aufnehmen und ich muss eine Pinzette um Unterstützung bitten. Das Gleismaterial bewegt sich für Spur N gerade so an der Grenze des Möglichen. Das wurde beim Bau ziemlich schnell deutlich.
Exemplarisch ein paar Bilder vom Umbau. Es beginnt mit dem Vorher ... der besagten Kreuzung mit Arnold-Profilen:
Auf dem nächsten Bild ist das alte Profil bereits abgebaut und die Herzstücke sind fertig vorbereitet:
Die Herzstücke fanden ihren Platz wie beim Streckengleis auf Messingnägel. Das sorgfältige Ausrichten der vorbereiteten Teile mit Hilfe eines Stahllineals bzw. durch genaues Peilen über die Gleisanlage hinweg erwies sich als der aufwändigste Part des Baus:
Ich war nicht eher zufrieden, bis mein Testdrehgestell ohne Ruckeln und Wackeln über die Kreuzung eilte:
Ich hoffe, diese Mühe zahlt sich im späteren Betrieb aus. Schließlich wird der Hosenträger von allen Fahrzeugen in der südlichen Bahnhofsausfahrt benutzt.
Nach diesem Dreh- und Angelpunkt war der Weichenbau die reinste Erholung. Die Vorbereitung fand im kühlen Keller statt und dann marschierte ich zum wiederholten Male mit meiner Bauteil- und Werkzeugkiste zur Anlage;
Stück für Stück entstanden so die unterschiedlichen Weichentypen:
Meine selbstgebauten Alu-Klammern erweisen sich in mehrerer Hinsicht als nützlich. Einmal dienten sie natürlich zum Fixieren der Schienen beim Auflöten. Dann aber ließen sie sich auch als Kühlblech für bereits fertige Lötstellen einsetzen, wenn in der Nähe eine weitere Lötung vorzunehmen war, ohne fertige Fixierungen aufzuschmelzen.
Zwischendurch galt es immer wieder zu testen und evtl. Wackeleien meines Problemwagens auf den Grund zu gehen bzw. auszumerzen:
Langsam fügten sich die Teile zu einer Bahnhofseinfahrt mit Streckenaufteilung zusammen:
Puh, Glückwunsch an alle, die bis hierher durchgehalten haben. Wem mein Bericht zu lang erschien, dem empfehle ich, wieder nach oben zu gehen und dort die Kurzfassung zu lesen und den Rest zu vergessen. Ach was bin ich wieder gemein heute ...
Demnächst mehr ...
LG
Hubert