Hallo Jos und alle Anderen,
wie schon erwähnt bin ja ich seeehr ungeduldig, aber da ich auf die bestellten "Äpfel" von Woodland warten musste, konnte ich erst am Wochenende weitermachen. Dann aber wollte ich gar nicht mehr aufhören und habe den Apfelbaum fertiggestellt und "gepflanzt". Voilà:
Das Ergebnis kann sich wohl sehen lassen. Ich bin jedenfalls recht zufrieden, auch wenn mir die Äpfel etwas zu "tomatig" wirken, wie man auch auf dem vierten Bild, mit dem Titel "Original und Fälschung", gut erkennen kann. Ich hatte zwar, wie Jos es geschildert hat, die roten Kügelchen gelb besprüht, nachdem ich sie auf einen Streifen Klebeband gestreut hatte, damit sie vom Luftstrahl nicht verweht werden. Da ich aber nur etwa die Hälfte der insgesamt verwendeten und die leider auch noch zu schwach gefärbt hatte, fällt der Effekt kaum auf. Rechnerisch exemplarisch nachvollziehbar: Wenn nur die Hälfte der verwendeten Äpfel gelbe Backen haben und von denen wiederum, statistisch wahrscheinlich, die Hälfte mit eben dieser gelben Backe zum Baumstamm zeigen, dann ist nur bei einem Viertel aller Äpfel die gelbe Fläche sichtbar. Pech gehabt, ich hätte vorher rechnen sollen.
Auf den nachfolgenden Bildern sieht man einige der Herstellungs-Schritte (als Fortsetzung meines vorangegangenen Posts):
- Die Filterwatte auf die Äste gesteckt, man sieht: obwohl ich sie wesentlich dunkler als die Äste lackiert hatte, wirkt sie immer noch etwas heller als diese. Man könnte sie also sogar noch dunkler lackieren, aber auf den fertigen Baum hat dies wohl keinen großen Einfluss. Übrigens habe ich die Watte nicht festgeklebt um erstens nicht zu riskieren, den Stamm mit Klebstoff zu "versauen" und zweitens, um die Watte bei Bedarf wieder abnehmen und ersetzen zu können, z.B. falls etwas misslingt. Der Lack, mit dem ich die Blätter anklebe, fixiert dann auch die Watte gleich mit.
- Das "Geäst" ist noch viel zu dicht, deshalb wird die Watte mit einer kleinen Schere ausgedünnt und auseinandergezupft.
- Als "Grundierung" habe ich eine erste Schicht Lack aufgesprüht und Blätter aufgestreut. Übrigens habe ich statt Acryllack mit der Airbrush aufzutragen, wie bei meinen ersten Bäumen, diesmal den abgebildeten Lack von Lukas verwendet. Er klebt recht gut, ist absolut klar und lichtecht und einfacher in der Handhabung als die Spritzpistole. Ach ja, auf die Verwendung der in meinem letzten Post gezeigten dunkelgrünen Blätter habe ich verzichten können, Tiefe vorzutäuschen war nicht notwendig.
- Anschließend den Baum kopfüber gehalten und die Äste von unten erneut eingesprüht. Dann die vorbereiteten Woodland-Äpfel in ökologisch vertretbarer Menge und ebenfalls von unten aufrieseln lassen. Danach habe ich den Bau wieder aufrecht gestellt, wieder eingesprüht und weitere Äpfel aufgebracht. Dann noch hier und da einige Male Lack sprühen und Blätter darüber verteilen. Abschließend zum Fixieren noch eine Schicht Lack darüber. Fertig!
Resümee: Modell-Apfelbäume sind schon etwas besonderes. Sowohl in der Herstellung, wie in der Wirkung.
Neu und ungewohnt war für mich die Selbstherstellung des Stammes. Bisher hatte ich ja eher technische Objekte im Modell nachgebildet. Diesmal ein organisches Objekt, ohne Bauplan und rechten Winkel. Davor hatte ich zunächst Respekt, aber es ist doch gar nicht so schwer, die Natur nachzuempfinden. Mühevolle Stunden sind es aber, bis so ein Stamm fertig ist.
Der Umgang mit Filterwatte war für mich auch neu, man kann damit preiswert, schnell und einfach ein Geäst herstellen. Das recht dichte Astwerk des Vorbildes lässt sich damit besonders gut nachbilden, im Zusammenspiel mit den gesiebten Noch-Blättern ist die Wirkung ziemlich realistisch.
Wie die Watte bei einem lichteren Astwerk wirkt, und ob sie auch da das Seemoos ersetzen kann, muss ich noch ergründen.
Jetzt bin ich aber auf das Urteil von Jos gespannt und darauf, was er möglicherweise anders gemacht hätte.