Hallo, in diesem Bericht möchte die komplette Neulackierung einer Märklin BR 218 (2621 schildern.
Modell und Ausgangszustand
Bei dem Modell handelt es sich die 218 aus der Märklin Zugpackung 26218. Diese konnte ich relativ preiswert und voll funktionsfähig vor längerer Zeit in der Bucht erstehen. Einzig die Lackierung war alles andere als ein Hingucker, da der Vorbesitzer die Lok zu einer altroten Maschine umlackiert hat.
Bild 1: Ausgangszustand
Vorbild für Neulackierung
Da die Lok komplett neulackiert werden sollte, hatte ich auch freie Wahl bei der Beschriftung. Es sollte wieder eine verkehrsrote 218 in Epoche V werden. Da ich gerne eine Mühldorfer 218 mit dem seitlichen Schriftzug „SüdostBayernBahn“ haben wollte, fiel meine Wahl nach etwas Recherche auf die 218 348-1. Ein Lebenslauf der Lok lässt sich unter folgendem Link finden:
https://www.revisionsdaten.de/tfzdatenba...=1&such_start=0
Lackierarbeiten
Das Lokgehäuse besteht aus Zinkdruckguss, weshalb man beim Entlacken etwas härtere Geschütze auffahren kann. Ich habe das Gehäuse mit Aceton und einer alten Zahnbürste entlackt. Die anschließende Grundierung erfolgte mit Vallejo Surface primer.
Bild 2: Nach der Grundierung
Zum Lackieren verwende ich eine low-budget Airbrush von Agora-Tec und Acrylfarben. Als erstes wurden Dach und Rahmen in RAL 7012 Basaltgrau (Farbe von Oesling Modellbau) lackiert. Anschließend bekam die Lok ihren verkehrsroten Anstrich (RAL 3020, ebenfalls von Oesling). Als nächstes folgte Lackierung des seitlichen, oberen Lüfterbandes ebenfalls mit RAL 7012. Für die Umrandung des Lüfterbandes wurde Revell 99 Aluminium verwendet. Damit war Einsatz der Airbrush beendet und es wurde mit einem feinen Pinsel weitergearbeitet. Die seitlichen Griffstangen und die Treppenkante unter den Einstiegstüren erhielten einen lichgrauen Anstrich (RAL 7035, ebenfalls von Oesling). Zum Schluss wurden noch die Türklinken und die Ringe der oberen Stirnleuchten Aluminiumfarben gefärbt und die Gummiränder in der seitlichen, oberen Lüfterband schwarz lackiert. Neben Klebeband hat sich auch der Einsatz von Stopplack (Revell Color Stop) beim Abdecken von Stellen, die nicht mitlackiert werden sollen, bewährt. Zum Schluss wurde die komplette Lok mit glänzendem Klarlack (Vallejo Gloss Varnish) eingesprüht, damit der Untergrund für das Aufbringen der Decals vorbereitet ist.
Bild 3: Nach der Behandlung mit Klarlack
Decals/Beschriftungen
Den Decalbogen für die 218 habe ich mit dem kostenlosen Zeichenprogramm Inkscape entworfen.
Bild 4: Decalbogen
Diesen habe ich dann mit dem ebenfalls kostenlosen Desktop-Publishing-Programm Scribus in eine PDF mit CMYK Farbwerten umgewandelt und von Herrn Nothaft (www.modellbahndecals.de) anfertigen lassen. Die Druckqualität finde ich für H0 absolut in Ordnung. Die Decals wurden an den entsprechenden Stellen angebracht und anschließend die größeren Decals noch mit Revell Decalsoft behandelt. Leider ist die Decalfolie ziemlich dick (oder ich habe irgendetwas falsch gemacht!), da man die Konturen der Decals selbst nach mehrmaligen überlackieren mit Klarlack (zunächst nochmal glänzend, anschließend seidenmatt) noch sieht.
Bild 5: Decals aufgebracht und mit Klarlack versiegelt
Bild 6: Decals aufgebracht und mit Klarlack versiegelt
Bild 7: Decals aufgebracht und mit Klarlack versiegelt
Auf Bild 7 sieht es so aus, als hätte sich das Decal trotz der Verwendung von Decalsoft nicht richtig an die Oberfläche angepasst.
Hat zufällig jemand ähnliche Erfahrungen gemacht bzw. weiß, wie man das mit den sichtbaren Konturen der Decals noch beheben kann?
Im FAQ auf der Website von Herrn Nothaft ist zu lesen, dass das Ausschneiden der Decals mit einer Nagelschere (ich habe mit einem Skalpell ausgeschnitten) und das Anlösen der Ränder mit Nitroverdünnung wohl helfen kann. Das habe ich aber leider zu spät gelesen.
Vergleich mit Märklin Lackierung
Trotz des Ärgernisses mit den sichtbaren Decalkanten habe ich noch ein paar Bilder vom aktuellen Stand zusammen mit einer 218, die noch den originalen Märklinlack drauf hat, gemacht.
Bild 8: Vergleichsbild mit Märklinlackierung
Bild 9: Vergleichsbild mit Märklinlackierung
Bild 9: Vergleichsbild mit Märklinlackierung
Noch zu erledigen
Was noch fehlt sind die Pufferbohlen, die in Kürze auch neu lackiert werden. Außerdem habe ich vor, die Steckteile für die Pufferbohlen selbst anzufertigen, da mir ein Kauf für diese kleinen Plastikteilchen unverhältnismäßig teuer erscheint.