Nachdem ich nun schon ein paar Tage hier aktiv bin wird es wohl doch Zeit, meine Anlage vorzustellen.
Gleich vorab: ein Meisterwerk ist es nicht und war auch nicht geplant ;) aber vielleicht gibt es ja doch die eine oder andere Anregung für Neu- und Wiedereinsteiger.
1. Die Historie
Ich baue Modellbahn seit meinem 12 Lebensjahr, und nach dem Auszug meines Bruders hatte ich auch ein wenig Platz für eine erste Anlage. Die finanziellen Mittel waren natürlich beschränkt, und die Beschaffungssituation damals in der DDR ... reden wird nicht drüber. Trotzdem ist es immerhin eine funktionsfähige Anlage geworden auch - natürlich - weil ich damals in einen Modellbahnverein eintrat und so die wichtigsten Grundfertigkeiten lernen konnte.
Die Anlage mußte freilich einige Umbauten über sich ergehen lassen, auch weil mit dem Alter auch die eigenen Ansprüche wuchsen.
Bis, wie das nun einmal im Leben so ist, das Leben die Weichen stellte. Durch den Wehrdienst war die Anlage lange Zeit ziemlich vernachlässigt, und als dann das Jahr 1990 kam stand eigentlich ein Neubau an - doch mit Aufnahme des Studiums gab es dann doch wichtigere Verwendung für das knappe Geld, die Anlage wurde abgebaut.
Es dauerte dann doch eine ganze Weile bis der Beruf wirklich mal wieder Zeit für ein Hobby ließ, erst zehn Jahre später begann ich mich wieder ein wenig mit dem Thema zu befassen. Meine zweite eigene Wohnung bot auch schon ein wenig Platz und die Planungen begannen. Mit der Zeit wuchs auch die Fahrzeugsammlung weiter. Durch einen Zufall (einen Ausverkauf) kam ich damals zu einigen Merker+Fischer und Model Loco Bausätzen, die mich dann eine ganze Weile beschäftigten.
Bis es dann meine heutige Frau wurde, die meine Zeit in Anspruch nahm ... :)
Wieder gingen Jahre ins Land, das Geld mußte wieder ein wenig zusammengehalten werden, denn es sollte ein eigenes Haus kommen. Doch noch bevor die Pläne spruchreif wurden, kündigte sich ein Kind an und es mußte schnell gehen. Kurzentschlossen schauten wir uns auf dem (damals noch etwas entspannteren) Immobilienmarkt um und fanden schließlich unser Haus. Zwar nur ein Reihenhaus, das war aber okay, denn es bot reichlich Nebengelaß. Und vor allem einen großen Kellerraum für die Modellbahn. Immerhin 5,5 x 3,3m groß.
Allerdings braucht dieser Raum doch einige Veränderungen: Er ist nur von außen begehbar, es muß also ein Durchbruch zum Hauskeller gschaffen werden. Heizung umbauen, die Decke ist zu isolieren, Fenster und Tür zu ersetzen, ein anständiger Fußboden hergestellt.
Nach mehrmaligem verschieben (es gibt IMMMER Wichtigeres ...) traf ich kurzerhand eine neue Entscheidung: Wenn der große Raum nicht fertig wird, baue ich erst mal "etwas kleines" in einen anderen Kellerraum, nur so zum Spielen und Fahren.
2. Die "Spielanlage"
Der andere Kellerraum wurde natürlich schon genutzt, als Hobbykeller. Die Größe von 3,6x2,6m war also nicht in Gänze nutzbar. Ich entscheid mich für die Teilung: 3,6x1,3 m standen also zur Verfügung.
Da "später mal" eine große Anlage geplant ist sollte diese Anlage eher einfach ausfallen, nur um eine Anlage zu haben auch um den schon recht beträchtlichen Fahrzeugpark mal fahren zu können. Zunächst waren nur zwei Etagen geplant, und da es nicht so ewig dauern sollte entschied ich mich für ein Bettungsgleis.
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Als Bettungsgleis standen nur Roco und Trix zur Verfügung. Das Trix-Gleis fiel aber bald aus dem Raster: Die Innenbogenweichen sind mit 360mm Radius zu eng, denn auf der Anlage sollten ja alle Fahrzeuge zumindest fahren können, und ich habe etliche die 420mm verlangen.
Auch elektrisch sollte die Anlage einfach werden. Ersten um die Bauzeit zu verkürzen, zweitens um bei Bedarf Gleichstrombetrieb zu ermöglichen. Denn ich werde wohl nicht alle (speziell die Baustätze) Loks digitalisieren.
Der Einstieg war ein Roco Digital Startset mit zwei Erweiterungen dazu. Damit ließ sich schon recht ordentlich Teppichbahning betreiben.
Freilich mit Einschränkungen: meine Tocher war da gerade zwei Jahre und noch nicht wirklich modellbahnkompatibel ;)
Der Baubeginn mußte aus familiären Gründen noch einmal verschoben werden. Was meiner "einfachen Anlage" gar nicht gut bekam: der Entwurf wuchs immer weiter
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und ich wurde auch zunehmend vertrauter mit den Möglichkeiten des Digitalsystems, so daß auch in dieser Hinsicht Wünsche enststanden...
Letzendlich bekam der Entwurf dann doch noch einen Abstellbahnhof "angeflanscht", was allerdings Kompromisse bei den Steigungen erforderte
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Um mich nicht endlos in den Planungen zu verzetteln machte ich eines Tages dann gedanklich einen Schlußstrich: der vorliegende Entwurf sollte genau so gebaut werden.
Gerade zu dieser Zeit kam auch das Planungsprogramm Scarm auf den Markt, so daß ich schon einmal ein einfaches 3D-Modell zeichnen konnte
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Die 3D-Ansicht überzeugte mich dann übrigens davon, rechts hinten doch einen Tunnel vorzusehen - der war dort eigentlich nicht geplant gewesen.
- zweiter Teil folgt !