Hallo zusammen,
nun, am Tag der Modelleisenbahn, ist es es soweit: Ich stelle endlich meine Anlage vor. Ich wurde hier ja von einigen ermutigt, es zu tun. :) Es handelt sich um eine Dachbodenanlage auf Platten mit einem Punkt-zu-Punkt-Betrieb zwischen dem Schattenbahnhof mit Kehrschleife und Kopfbahnhof ohne Vorbild, sprich fiktiv. Die Anlage ist prinzipiell in Epoche VI angesiedelt, es verkehren aber auch Fahrzeuge ab Epoche III.
Gleisplan
Der aktuelle Gleisplan, Stand 24.06.2017
Nur als Thumbnail, da er sonst die Breite des Forums sprengen würde.
Zur Geschichte der Anlage
Als Kind beherbergte der Dachboden meine Playmobilstadt, die nicht gerade klein war. Die Playmobilstadt wurde komplett abgebaut und die Artikel verstaut, sodass Platz für die Modellbahn entstand. Ab ca. Mai 2008 hatte ich auf dem Dachboden dann eine Laminatbahn mit großem Oval. Ich habe hier mal eine Originalaufnahme gefunden, die die Laminatbahn mit Zügen (alle heute noch vorhanden) zeigt:
Ich habe noch mehr Aufnahmen, die zeigen aber fast nur die Züge, die damals auf dem Laminat im Einsatz waren. Der Fuhrpark wurde damals laufend erweitert... (Kann ich ja irgendwann noch mal detaillierter rekonstruieren.)
Der Bau der Anlage begann im Oktober 2008. Zu dem Zeitpunkt war ich 14 Jahre alt. Die Anfinge gingen schnell es und es entstanden der Hauptbahnhof und der Schattenbahnhof. Hier zeige ich eine Aufnahme der ersten Gleisplanung, noch völlig ohne Software sondern mit den echten Gleisen auf der Platte.
Schon bei diesen Abschnitten wurde mir der begrenzte Platz klar, der vor allem durch die Dachschrägen verursacht wird. Dadurch entstanden wohl auch die R1-S-Kurven ohne Zwischengeraden, die ich hier schon beschrieben habe. Ich wollte auch an Länge sparen, um möglichst viel gerade Strecke zu haben. Die Ausgestaltung des Hauptbahnhofes zog dann etwas hin. Dabei geriet leider der Bahnsteig etwas schmal, da er nur innerhalb des normalen C-Gleis-Abstandes liegt. Damit müssen die Fahrgäste nun leben...
Eine wichtige Ergänzung war dann ca. Ende 2009 auch das Programmiergleis über dem Schattenbahnhof, um Fahrzeuge ohne mfx-Decoder programmieren zu können und auch Triebfahrzeuge einzufahren. Es handelt sich um einfaches R1-Oval. Die Landschaftgestaltung des Programmiergleis zog sich bis 2012 hin, da erst einmal der nächste Abschnitt Innenstadt gebaut wurde. Das nächste Foto zeigt das Programmiergleis mit noch rudimentärer Gestaltung im April 2009.
Der Hauptbahnhof war damals schon recht weit von der Gestaltung her:
Hier sind die Stummi-Container, damals der neuste Schrei, zu sehen.
Damals war "Full House" am Hauptbahnhof.
Das Bauplakat von damals erinnert an BER und unsere liebe Elbphi. Die Strecke wird übrigens von der privaten Nord Süd Bahn AG betrieben, dazu mehr beim Betriebskonzept. Bad Hombach hieß damals noch Wurstbach, was natürlich verworfen wurde.
Dieser damals neue Abschnitt mit der Innenstadt schließt sich direkt an den Hauptbahnhof an. Die Trasse verläuft hier erhöht und die Stadt liegt darunter. Der Bau verlief wegen der zunehmenden schulischen Belastung schleppend. Daher stammen die nächsten Fotos aus dem März 2012.
Die beengten Platzverhältnisse in der Innenstadt wegen der Dachschräge sind hier zu sehen. Das Hotel von Faller dürfte so eingequetscht sein, dass man es wohl nicht mehr zerstörungsfrei entfernen kann.
Der vordere Bereich mit Bachlauf "Schönbach". Der Bachlauf ist mit Naturmaterialien ausgestaltet. Als Modellwasser habe ich das von Busch benutzt.
Der Hauptbahnhof war so gut wie fertig ausgestaltet:
Ab Oktober 2012 habe ich studiert. Da blieb dann innerhalb der vorlesungsfreien Zeit mehr Zeit für die Modellbahn. Es konnten Fortschritte erzielt werden. Der Abschnitt "Innenstadt" war dann im März 2013 beendet. Ab Mai 2013 begann der wiederum neue Abschnitt mit Neuschönbach West, Limbach und Bad Hombach (viele kleine Orte auf wenig Fläche). Das nächste Foto stammt aus dem August 2014 und zeigt den Bahnhofsbereich Bad Hombach im Rohbau. Auch liegt liegt die Bahn erhöht, wobei auch Teile der Dörfer erhöht liegen.
Viel mehr Fotos habe ich von dem Abschnitt gar nicht mehr. Im Oktober 2015 begannen die Bauarbeiten für "Limbach Mitte", das vor der Bahntrasse liegt. Es entstanden abnehmbare Felswände (Wartungsfreundlichkeit). Diese fallen recht steil und damit recht steinig aus.
Zu Weihnachten 2015 war die Sägemühle mit Bachlauf "Limbach" fertig.
Rietzes Busbahnhof (das Thema der Busse kommt auch noch) wurde zwar deutlich zu spät, aber gerade noch rechtzeitig für den inzwischen verspäteten Bau geliefert:
Die Fertigstellung von Limbach Mitte war im Juni 2016.
Der letzte Abschnitt mit dem Kopfbahnhof begann im August 2016. Hier erkannt man die massiven Platten der Anlage:
Brückenschlag über den "Hombach" war dann im Oktober 2016.
Vor einem Jahr entstand die Ufervegetation.
Weihnachten 2016 war Baubeginn am Kopfbahnhof.
Die Fortschritte waren nun einigermaßen schnell erkennbar (März 2017):
Am 24.06.2017 konnte feierlich die Betriebsaufnahme auf gesamter Strecke gefeiert werden.
Man erkennt die lange und durchwachsene Geschichte meiner Anlage. Sicher war es nicht immer einfach, aber es hat sich gelohnt. Gerade wegen meines zu Beginn jungen Alters ist nicht alles perfekt durchgestaltet und Vieles geht in Richtung Spielbahn. Bei den neueren Abschnitten habe ich mich etwas mehr angestrengt. Ich hoffe, das sieht man. Dennoch habe ich, damit es stimmig ist, nicht alles verändern und z. B. plötzlich nur noch Lasercut-Bausätze verwendet o.ä.
Sicher plane ich auch eine Überarbeitung der alten Abschnitte. Nur derzeit bin ich froh, dass alles soweit "fertig" ist und ich fahren kann. :) Mein Studium ist seit kurzem auch beendet und ich habe angefangen zu arbeiten, sodass ich mir die Zeit mehr einteilen muss. Insofern wird es mit den Überarbeiten und Ergänzungen (ich melde mich dann wieder) etwas dauern.
Das Betriebskonzept
Dadurch, dass der Abschnitt vom Schattenbahnhof zum Hauptbahnhof bereits sehr früh, ca. Anfang 2009, befahrbar war, konnte ich in fast jedem Baustadium fahren, was gerade für Einsteiger wichtig ist. Denn das Bauen kann schnell ermüden.
Um auf der relativ kurzen Strecke einen möglichst umfangreichen Betrieb zu haben (die Anlage wird von Hand gesteuert), gab es schnell die Überlegung die Anlage in den Speckgürtel einer Großstadt (hier der Einfachheit halber in Norddeutschland, das kenne ich :D ) zu legen. So kam auch die Idee die Strecke am Flughafen enden zu lassen. Der Flughafen selber war nie als Nachbildung geplant und das wird auch so bleiben. Ans MiWuLa komme ich sowieso nicht ran und der Dachboden ist voll. :o Aber dieser Flughafen sorgt für viel Taktverkehr. So fährt eine vertaktete Regionalbahnlinie vom Schattenbahnhof zum Flughafen über den Hauptbahnhof. Hier kommen lange Züge (meist vier einstöckige Wagen) zum Einsatz. Eine andere Linie bedient die kleinen Haltepunkte und verkehrt vom Hauptbahnhof nach Bad Hombach. Ursprünglich war ein 30-Minutentakt geplant. Derzeit wird im 20-Minutentakt gefahren, wobei die Hauptlinie in der HVZ (6-9 und 16-19 Uhr) auch zehnminütig fährt. Das sorgt für ausreichend Verkehr und macht es durch kurze Wendezeiten spannend. :)
Entsprechend des großstädtischen Umfelds existieren zahlreiche Buslinien und auch viele Busse (auf den Fotos nur unschwer zu erkennen :D ). Die Modellbusse haben sich zu einer Art Sammlung entwickelt. Aber derzeit wächst der Fuhrpark nicht mehr so stark. Zu Zeiten des Teilbetriebs herrschte auch ein entsprechend dichter SEV ab Hauptbahnhof.
Der Betrieb geschieht durch ein privates Unternehmen (siehe oben). Daher sind die Züge bunt gemischt. Eine Umlackierung oder Beklebung mit Logos plane ich bisher nicht. So fahren alle Züge in dem Erscheinungsbild, in dem sie geliefert wurden. Vielleicht gibt es ja mal einen Betreiberwechsel hin zu einer großen Bahngesellschaft.
Güterverkehr gibt es natürlich auch. Aber entsprechend der Anlage nur Anschlusszüge zum Flughafen und ein paar zum Hauptbahnhof. Zum Güterverkehr kann ich mich ja noch einmal getrennt äußern.
Aktuelle Fotos
Blick vom Hauptbahnhof (links) über die Innenstadt (Kirchen), Limbach (in der Mitte zwischen den Anlagenschenkeln) und Bad Hombach (rechte hintere Ecke) zum Flughafenbahnhof (rechts).
Der Hauptbahnhof auf ganzer Länge mit meiner CS1R und dem ZOB.
Schattenbahnhof mit Hubschraubern, Abstellgleis für Güterzüge unter der Anlage und den Holzkisten zur Lagerung von Personenzügen.
Die "Neuschönbacher Rampe" verbindet den Schattenbahnhof mit dem Hauptbahnhof. Die Steigung liegt wohl zwischen 2 bis 3 Prozent.
Nochmal der Schattenbahnhof. Hier erkennt man sehr gut das Programmiergleis mit der Landschaft drumherum.
Die Lichtverhältnisse auf dem Dachboden sind nicht wirklich die besten, ich gebe mein Bestes. Die aktuellen Fotos habe ich mit dem iPad Pro gemacht, dass mit den Lichtverhältnissen noch am besten zurecht kommt. Die älteren Fotos sind mit einer Kompaktkamera oder meinem iPhone gemacht. Daher ist die Qualität zum Teil "berauschend" oder halt nicht, wie man es nimmt. :D Der Blitz ließ sich nicht immer vermeiden.
Fazit
Heute würde ich Vieles anders machen, aber dennoch bin ich sehr zufrieden mit der Anlage. Ich hoffe, mein Bericht weiß zu gefallen. Über Antworten würde ich mich freuen. Kritik kann gerne geäußert werden. Vieles kann allerdings nicht mehr verändert werden.
Aktuelle Detailbilder und die Vorstellung des Fuhrparks werde ich ergänzen.
Zu guter Letzt: Wer Fehler irgendeiner Art (Rechtschreibung, Grammatik, Stil) in diesem Bericht findet, bitte eine PN an mich. Ich sitze jetzt schon wieder viel länger als vorgesehen vor dem Bericht und habe daher nur grob Korrektur gelesen. So und nun bin ich auf dem Dachboden, fahren!
Mit vielen Grüßen
Jan-Peter