Servus, zusammen,
Leo, Mylina und Follet und Randolf, Euch erst einmal ein großes Dankeschön für Eure Post mit dem vielen Lob und Eure ausführlichen Beiträge zum Thema Gleisalterung. Habe mich sehr darüber gefreut. Und Dir, Randolf speziell, ein herzliches in meinem Trööt, schön, dass auch nun Du Deine Spuren bei mir hinterlässt. Auch Dankeschön für Deinen Link auf Holger "Mausebär’s" Polkritz-Thread, werde nach einem ersten Überfliegen da sicher einiges für spätere Gebäude mitnehmen können .
Mylina und Follet, Ihr hattet recht, es ist ein Wagnis, sich auf die Gleisalterung einzulassen und man sollte es sich wirklich gut überlegen. Hätte ich Betonschwellen und weißgrauen Schotter gehabt, hätte es ein klares Nein gegeben. Das Risiko, durch Farbe an der falschen Stelle alles irreversibel zu versauen, wäre zu hoch. Nun habe ich aber Holzschwellen und braunen Schotter und dachte mir, ich mag es mal probieren. Leo, Du hast mich ja hier herausgefordert ...
Gut, angefangen habe ich mit ein paar Vorversuchen an vorhandenen Gleisstücken: mit Revell AquaColor (leicht verdünnt) und mit Acryl-Abtönfarbenmischungen aus Baumarkt-Farben, die von den „Erdarbeiten“ noch übrig geblieben waren. Revell 87 sagte mir farblich nicht zu, Revell 82 gibt einen recht dunklen Rostton, gut für Nebengleise. „Hängengeblieben“ bin ich dann bei einer meiner Acryl-Abtönfarbenmischungen. Diese versprach ein dezentes Graubraun, passend zum Schotter. Klar wurde auch, auch die Schwellen müssen Farbe bekommen, gealterte Gleise und braunschwarzer Plastik-Charme wollten nicht so recht zusammenpassen - also entweder beides oder gar nicht.
Im nächsten Schritt ging es dann an die Optimierung der Konsistenz der Farbe. Ist sie zu dünn, deckt sie nicht und wird nicht von den Neusilber-Schienen angenommen, ist sie zu dick, bleiben unbedeckte Stellen an den Kleineisen über. Das beste Ergebnis hatte ich dann erhalten, nach dem ich eine etwas größere Menge Spüli in die Farbe eingerührt (hier bitte also nicht zu sehr sparen) und diese gerade so flüssig eingestellt hatte. Dann verlief es gut zu den Kleineisen und nach zwei Anstrichen war das Ganze auch deckend. Abschließend habe ich die Schwellen mit einer Mischung aus der gleichen Farbe und Schmutzwasser (einfach Pinsel kurz in die Farbe und dann ins Schmutzwasser tauchen) behandelt. Vorteil nebenbei: Farbe an den falschen Stellen wird so gleich mit wegretuschiert. Pigmente zur Nachbehandlung habe ich bislang noch keine eingesetzt, mag es mir aber gut zumindest für die Lokstellplätze im Bahnhofsbereich vorstellen.
Geschafft habe ich bislang den ersten Meter, genauer, die „Panoramastrecke“ vom Tunnel bis zum Einfahrsignal. Mehr als 50 cm/Abend sind nicht drinnen. Wird also ein paar Wochen brauchen, bis alle Gleise fertig sind. Mit dem Ergebnis dieses ersten Meters bin ich soweit erst einmal ganz zufrieden. Die Farbe auf den Schienenoberkanten ging mit der „Holzklotz-Methode“ auch super wieder ab, Kontaktprobleme hat es keine. Sowohl die 102er als auch eine meiner 110er haben die gealterte Strecke ohne Ruckler befahre. Sicher, das Endergebnis mag nicht perfekt sein, aber ich mag es da auch nicht übertreiben, um nicht daran zu verzweifeln, wenn Wünsche und Fähigkeiten nicht zusammenpasssen. Doch schaut selbst, nach so viel Text kommen nun endlich Bilder (ich weiß, gegenüber dem erdigen Hintergrund ist der Effekt nur schwer zu erkennen und dann noch Handykamera und Kunstlicht ). Beim unteren Foto lässt sich oben auch noch der vorherige Zustand erkennen. Lob und Kritik sind, wie immer willkommen!
Ciao, Frank