Guten Tag liebe Forenmitglieder,
nach einiger Zeit eine kleine Zwischenbilanz:
108 Stimmen wurden zum Zeitpunkt des Erstellens dieses Beitrags (Beginn 14.02.2015 14:54) abgegeben.
18 Stimmen (17%) entfallen auf die Motorenbauart, bei der interessanterweise *keine* stimme für 7-Polmotoren abgegeben wurde.
49 Stimmen (45%) halten den Begriff für eine Werbeaussage ohne weiteren Hintergrund
5 Stimmen (5%) zeigen gar kein Interesse an der Begrifflichkeit.
Somit bleiben für diejenigen, die zumindest teilweise technischen Bezug vermuten:
23 Stimmen (21%) für perfekte Abstimmung der Elektronik auf die Mechanik und vv.
Die letzten 13 % (13 Stimmen) auf einen der angegebenen Bezüge auf die real erzielte, physikalische Leistung.
Allen Teilnehmern möchte ich an dieser Stelle nochmals danken!
Für alle Interessierten habe ich eine kleine Zusammenstellung vorbereitet, wie sich die physikalische Leistung der Motoren und Modelle entwickelt haben zusammen gestellt:
Zuerst ein paar Definitionen:
Die Leistung ergibt sich als Produkt aus entweder Kraft mal Geschwindigkeit, Drehmoment mal Drehzahl. In der Modellbahn ist die Geschwindigkeit der Fahrzeuge mit einfachsten Mitteln messbar, es bleibt die Kraft übrig, die zur Bewegung notwendig ist. Damit ist die Kraft gemeint, die zur Bewegung der Nutzlast (angehängte Wagen) notwendig ist. Diese kann entweder näherungsweise berechnet werden oder mit Hilfe von Ausrollversuchen praktisch bestimmt werden. Ohne diese Vorbereitung ist ein Quantifizieren der abgegebenen Leistung nicht möglich!
In den folgend präsentierten Diagrammen ist statt der Zugmasse jeweils ein Drehmoment angegeben; beides kann man ineinander umrechnen, da alle Größen Getriebekonstanten von Wagen und Loks sind. Die Diagramme ändern sich dadurch nicht.
Im ersten Bild sind die Leistungen dreier Analogmodelle der Baureihe 18.4 DB, 59/SNCB bzw. 231/ETAT:
über dem Drehmoment aufgetragen wie sie von 1971 bis 1978 mit Relais im Programm waren. Jederr Punkt von links kommens, ist ein Blech-Schürzenwagen mehr. Je weiter nach oben die Punkte sind, desto schneller wird der Zug bewegt (da die Belastung in Form des Drehmoments die selbe ist). Falls jemand sich über die "Streuung" auslassen will: diese ist kleiner 5% nach den anerkannten Regeln der Statistik.
1988 wurden die alten Konstruktionen durch eine Neue abgelöst, die Modelle erhielten einen Trommelkollektormotor, einen elektronischen Fahrtrichtungsschalter, eine andere Lackierung. Zwei dieser Modelle (18.4/3318 und 3317/231 SNCF) wurden nun zusammen mit der 231 SNCF (3083) in Abbildung 2 aufgetragen:
Wohlgemerkt, das Getriebe ist identisch. Dass die Besitzer der alten Modelle über die neuen Modelle die Nase rümpf(t)en, kann man sich denken: die Loks sind viel zu langsam!
Aber ab 1988 gab es auch den analogen Hochleistungsmotor, wie er in den 35xx-Modellen verbaute wurde, den FDCM/610030. Um diesen Motor mit dem selben Getriebe gegenüber den neuen Modellen zu vergleichen, wurde Diagramm 3 generiert:
Mit diesem war die Welt also "wieder" in Ordnung.
Was nun fehlt, ist der Vergleich der alten Konstruktion gegen den neuen "Hochleistungsmotor", dieser ist in Diagramm Nummer 4 zu finden:
Zum Erstaunen: kein Unterschied (deutlich kleiner 5%).
Da nach 1988 die alten Modelle nach und nach durch neue Konstruktionen, vor allem aber durch den seit 1992 erhältlich "HLA" (Digitaler Hochleistungsantrieb) verdrängt wurden, waren die gleichzeitig verfügbaren Modelle mit 6080/Delta/el.U. die Bezugsbasis. Vor diesem Hintergrund erfolgte der Vergleich eines BR 18.4/Rheingold-Modells (Lok aus der 26506-Packung) im AC-Analogbetrieb mit der Bezugsbasis 3317/3318. Im Diagramm 5 sind diese zum Vergleich aufgetragen:
Der Begriff "hohe Leistung" scheint also gesichert. Es bleibt also in dieser Reihe noch die Frage, wie das im Digitalbetrieb aussieht. Dieser Vergleich erfolgt in Diagramm 6, in welchem die erzielbare Leistungs etwa verdoppelt wurde.
Bei genauerer Betrachtung jedoch erweist sich das als Trugschluss, denn jeder Motor wird bei höherer Betriebsspannung auch eine höhere Leistung erbringen können. Vorher jedoch wird abermals mit dem analogen Modell 3083 (3317 herausgenommen) verglichen in Diagramm 7:
Und schon ist die maximale Leistung (d.h. der höchste Punkt im Diagramm) nicht mehr 100% mehr, sondern "nur" noch 40%.
Vor einigen Jahren kamen dann abermals Neukonstruktionen heraus, unter anderem die SDS/Sinus3-Modelle der Baureihe 18.3.
Ein Vergleich der erzielten Leistungen ist hier ebenfalls sehr interessant. Das im Analogbetrieb getestete Modell (39020) in dunkelblau, das digital getestete Modell (39020) in hellblau im Diagramm 8:
Im kompletten Sammelsurium der BR 18.4 habe ich bislang noch kein Modell mit 6090-Dekoder testen können. Diese Vorgänger des 60901-Dekoders hatte etwas andere Eigenschaften. Einen Leistungsvergleich zweier identischer Konstruktionen habe ich anhand der BR 52 mit den Artikelnummer 37155 (6090) und 26830 (60901) in Diagramm 9 ermöglicht. Die Endungen :a_1 sind jeweils der AC-Analogbetrieb, die Endungen :a_2 jeweils der Digitalbetrieb mit 6021 als Zentrale.
Zu Guter Letzt noch der Vergleich der Neukonstruktion (BR 50.40 mit Glockenankermotor, neuem Getriebe usw) mit den in Diagramm abgebildeten Modellen in Diagramm 10 (auch hier sind die Endungen a_1 für AC-Analog bzw. a_2 für Digital mit 6021).
Zur Baureihe 50/52 könnte wie auch zur Baureihe 03.10 ebenfalls eine solche Diagrammreihe hier stehen. Die Endaussagen sind die selben.
mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn