Hallo Ralf, Manuel und Rolf,
@Ralf Franke: Jawohl, Frank, die fehlenden Streben hätten irgendwie gestört - auch wenn man von ihnen nicht wirklich viel sieht. Davon kann man sich gleich anhand der neuen Bilder überzeugen. Aber ein bißchen "bekloppt" sind wir Modellbahner ja wohl alle, oder
@acbahner2005: Dass die Mädels zur Zeit nicht mitbasteln können, ist schade. Aber immerhin bleibt mir ein wenig Luft, um so etwas zu realisieren. Was die "tolle Fleißarbeit" angeht: ich bin eigentlich selbst überrascht, wie schnell das im Vergleich zu einem Bausatz geht! Beim Bausatz verbringt man viel Zeit damit, kleine Teile vom Spritzling zu trennen, sie danach zu entgraten (hoffentlich zerbrechen sie dabei nicht auch noch!) - und sie vor allem in die richtige Reihenfolge zu bringen! Das fällt hier alles weg. Vor allem aber lassen sich die Holzleisten sowie die Furnierstreifen derart leicht mit dem Cutter auf Maß schneiden, das geht blitzschnell. Die ca. 50 kurzen Streifen für das traufseitige Ende sowie die 30 Streien für die firstseitige Bretter-Verkleidung waren im Eiltempo gemacht. Geklebt wurde das alles (siehe Bilder) auf je zwei passend abgelängte Furnierstreifen, als Kleber wurde schnelltrocknender Weißleim verwendet. Mit dem Zahnstocher in dünnen Streifen auftragen, abgelängtes Brett drauflegen, andrücken, fertig. Man muss das mal ausprobiert haben um zu sehen, wie schnell und vor allem wie einfach das machbar ist.
@Rückblock: Tja, Rolf, nasse Kohle ist eine derartige Sauerei - wer die Erfahrung mal gemacht hat, weiß eine Überdachung zu schätzen. Ich stamme ja aus dem Braunkohlenrevier, wo man zum Teil noch bis in die Achtziger Jahre mit Briketts geheizt hat. Wenn man eine Fuhre Briketts bei Regen einlagern durfte, dann war das eine Sauerei ohne Ende. Mit einmal Badewanne war das fast nicht herunterzukriegen.
Was die Patina angeht, so habe ich zum Glück noch das wunderbare Eisenbahn-Journal, in dem der Transport von Kohle das Schwerpunkt-Thema war. So etwas machen die ja inzwischen leider nicht mehr - zu aufwendig. Jedenfalls sind in dem Heft sehr viele instruktive Bilder, in denen auch die "Verdreckung" sehr anschaulich dargestellt ist. Man hüte sich allerdings vor allzu viel Schwarz: die Händler haben damals wohl sehr viel Wert darauf gelegt, dass ihre Ladehöfe in einem ordentlichen Zustand waren. Und genau das ist das Schwierige: hier - im wahrsten Sinne des Wortes - den richtigen Ton zu treffen. Jedenfalls ist die Vorfreude groß ...
So, jetzt zu den aktuellen Fotos. Die ersten beiden zeigen das Lager mit bereits aufgesetztem Teerpapp-Dach. Zunächst die Sicht vom Innenhof, ...
... dann die Sicht von "draußen". Wer genau hinschaut, sieht im Bereich des Ecks am unteren Dachende eine "geflickte" Stelle. Die rührt schlicht daher, dass die Auhagen-Platte, die zur Herstellung des Daches verwendet wurde, ein klein wenig zu schmal für beide Dachteile war: es fehlte am Ende der kleine Streifen. Also wurde der aus den übrig gebliebenen Resten einfach hineingeschnitzt. Jetzt, nach Einpinseln mit schwarzer Farbe, fällt das gar nicht mehr auf.
Die beiden "Schnittmuster" für die Dachteile wurden einfach aus Papier angefertigt. Dieses wurde an wenigen Punkten an den Sparren festgeklebt. Dann wurde durch Überstreichen mit den Fingern die Sparren-Konturen, insbesondere aber deren Enden, durchgedrückt. So ergab sich auf dem Papier ein genaues Abbild der realen Dachkonstruktion (i.e. keine Zeichnung auf dem Papier!). Das wurde mit Stift und Lineal nachgezeichnet und konnte dann als Schneidlehre für den Cutter dienen. So waren die beiden Dachteile sehr schnell gemacht - und passten erfreulicher Weise sehr gut.
Das folgende Bild zeigt das Lager, diesmal ergänzt um die Baracke, in der das Büro untergebracht ist. Der Bau ist zur Stellprobe beim Schotterwerk ausgeliehen. Grundsätzlich passt er gut, er ist aber zu lang. Deshalb ist geplant, einen solchen Bausatz zu nehmen, die Vorder- und Rückwand sowie entsprechend das Dach um das linke Fensterelement zu kürzen (Schnitt genau am rechten Rand dieses Fensters entlang). Dann hat der Bau immer noch gefällige Proportionen, der Ladehof ist aber um die "entscheidenden Quadratmeter" zum Rangieren größer. Außerdem muss ja irgendwo auch noch die Waage untergebracht werden ...
Nach getaner "Lackier"-Arbeit sieht das Ganze jetzt so aus - von innen ...
... und von außen.
Die nächsten Schritte: Dachrinne + Regenrohre, Verwitterung der Holzoberfläche an den bewitterten Flächen, Kohle in die Bansen, Mauerabdeckung für die Betonwände, ... - es gibt noch einiges zu tun, bevor dieser Nicht-Bausatz fertig ist. Erstaunlich, wie lange einen doch die paar Quadrat-Dezimeter beschäftigen können.
Grüße, Randolf