Hallo zusammen!
Nach langer Abwesenheit melde ich mich zurück mit meinem aktuellen Anlagenprojekt. Jahrelang habe ich versucht, meinen Traum von einer Märklin-Anlage im Stil der 1960er-Jahre mit Mitteln der Zeit zu bauen. Dann kam ein (spätes) Studium dazwischen, mehrere Umzüge und zwei Arbeitsstellenwechsel. Es hat einfach nie geklappt, endlich mal richtig loszulegen, und im Lauf der Jahre habe ich das Projekt auch noch totgeplant.
Aber ohne Moba geht es einfach nicht! Ich brauchte ein neues Bauvorhaben, das irgendwie mit meiner begrenzten Raumsituation zusammengehen musste und überschaubar genug war, um relativ bald zu etwas Brauchbarem zu kommen. Ein Osterurlaub in St. Ives/Cornwall brachte mich letztes Jahr auf eine radikale Idee: totaler Neuanfang, und zwar in jeder Hinsicht. Neuer Maßstab, neues Steuerungskonzept, neues Anlagenthema.
Hier möchte ich Euch nun meine neue Anlage im Bau vorstellen: "Rose-an-Grouse" in britischer Spur N, also Maßstab 1:148. Gesteuert wird alles digital mittels Rocrail. Die Anlage ist nur gut 1 qm klein, also eher ein befahrbares Bahnhofsdiorama. Mein Betriebsschwerpunkt liegt auf der Darstellung eines minutiösen Vorbildbetriebs nach Fahrplan. Die Grundform ist daher nur ein simples Oval mit einer Gleisharfe und einigen Stumpfgleisen hinter der Kulisse.
Der Bahnhof hat sein Vorbild in St Erth, einem kleinen Land-Bahnhof mitten in der Pampa und dem zweit-westlichsten Bahnhof in Großbritannien. Er liegt an der Strecke London-Penzance (Cornwall), bis Land's End sind es nur noch ein paar Meilen. Die frequenzstarke Nebenbahn "St Ives Bay Line", die als eine der schönsten Bahnstrecken Englands gilt (und wirklich hinreißend schön ist!), zweigt von St Erth ab. Mit über 60 Zügen pro Tag, die fast alle auch halten, ist dort ziemlich was los. Fahrplanbetrieb bietet sich also an. Den Namen des benachbarten Weilers Rose-an-Grouse habe ich deshalb gewählt, weil das Modell zwar auf dem Vorbild basiert, es aber einige Abweichungen gibt, die v.a. den Gleisplan betreffen.
Ich gebe zu, dass das britische Thema hierzulande sehr speziell ist. Aber hey: hätte mir jemand vor einem Jahr gesagt, dass ich mal sowas anfangen werde, dann hätte ich ihn auch für verrückt erklärt! In den kommenden Wochen werde ich immer wieder mal aktuelle Bilder des Baufortschritts posten und auch ein paar aus den Anfängen.
Das Foto ist von Mai 2018, seitdem hat sich natürlich einiges getan. Hier sieht man, wie simpel der Gleisplan ist. Der Class 150/1-Triebwagen der "First Great Western" bedient als Pendelzug die angedeutete St Ives Bay Line.
...und hier der Stand von Anfang Februar. Was man natürlich nicht sieht, ist die Arbeit, die inzwischen auch unter der Platte stattgefunden hat Sorry für den Kruscht... ops:
Zum Schluss noch ein Detailfoto. Die Unterkostruktion des Hügels ist ultraleicht in Finnpappe und Alu-Fliegengitter ausgeführt. An der Class 37 sieht man schön die überhöhte Kurve der Mainline und die flechtenbewachsene Tunnelröhre.
Bis demnächst
Christoph