RE: Fleischmann analoge AC Lok (hier GtL 4/4 bzw. BR 98.8) digitalisieren

#1 von 69er , 07.04.2021 15:59

Hallo Gemeinde!

Nachdem ich in einem anderen Thread das Thema der abgebrochenen Schleiferschraube gewippmet habe, möchte ich nun meine Lok, eine GtL 4/4, Art. 1819, einer meiner Lieblingsloks, also die analoge AC-Variante, digitalisieren. Diese Lok gab es m.E. nur analog und hat auch noch keine Schnittstelle. Da heißt es selber verdrahten. Als Baustein habe ich in meiner Kramkiste noch eine ESU-Lokpilot 3.0. gefunden. Von der Größe ist er grenzwertig, da er gerade noch in den Hohlraum vom Kessel passt, wo noch bis dato das alte elektronische Umschaltrelais sitzt. Der Vorteil ist aber im Gegensatz zum Lopi Micro oder Nano, dass er auch auf analogen und digitalen Anlagen gefahren werden kann! Das Umschalten passiert ja automatisch.

Nun könnte man ja jetzt auch noch an Loksound denken, aber den Platz, den viele hinter dem Motor dafür vorsehen, ist bei mir für den nachträglichen Beleuchtungssatz mit dem Gusseisen reserviert. Das ist mir wichtig: hinten Licht! Ich werde mal bei Zeiten drüber nachdenken, was man statt des Metallstückes verwendet werden kann. Dan hätte man neben der Platine Platz für ein Soundmodul.

Mein ehemaliger Fachhändler hatte vor Jahren die AC-DB-Variante BR 98.8 Art.1099 digitalisiert und die Originale Tenderbeleuchtung von Fleischmann nachgerüstet. (Ich habe nie verstanden, warum der Käufer durch einen Nachrüstsatz sich selbst um die Tenderbeleuchtung kümmern muss, das hätte m.E. doch gleich vom Werk aus drin sein müssen. Wollte man so ein paar DM sparen?) Ich habe deshalb die beiden Loks direkt nebeneinander gelegt und fotografiert, damit man die Unterschiede gleich erkennen kann:







Inzwischen habe ich mich schon hier das Forum quergelesen, um mich schlau zu machen:

Das Trennen/Unterbrechen des Motorschildes scheint hier zu entfallen, da es vermutlich schon ein massefreies bzw. getrenntes Schild ist. An der Stelle, wo andere die Leiterbahn unterbrechen, ist hier eine Bohrung eingetrieben (die war schon drin). Zur Bestätigung werde ich das Motorschild nach dem Ablöten und Lösen vom Stator und ausgelöteter Drossel auf Schlußfreiheit prüfen!

Welche Motoren verwendete eigentlich Fleischmann? Ein Reihenschlußmotor? Ich werde den Motor nach dem Öffnen auch gleich Reinigen und die Bürstenlänge kontrollieren. Gibt es eigentlich noch Ersatzbürsten?

Ein weiteres Thema ist die LED-Beleuchtung. Gerade bei der vorderen, fest verbauten Platine, muss ja die Klammer entfernt werden und die Anschlüsse vertauscht (!) werden, damit diese noch weiterhin funktioniert! Hier muss sozusagen die Polarität getauscht werden. Der Rückleiter wird nicht mehr auf Masse gelegt sondern geht zum Decoder (wie in der ESU-Anleitung beschrieben). Nicht zu vergessen ist auch eine Verbindung zwischen des Rückleiters der vorderen Beleuchtungsplatine mit der hinteren, da am Decoder aus Platzgründen kein zweites Kabel angelötet werden kann!

Bei der hinteren Beleuchtungsplatine darf auf keinen Fall wie in der Original-Fleischmann-Bauanleitung beschrieben, das Kabel mit dem Bürstendeckel am Motorschild verbunden werden, sondern so wie in der ESU-Lopi-Anleitung!

Wenn der Umbau vollzogen ist, werde ich darüber hier berichten!

Euer 69er


 
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RE: Fleischmann analoge AC Lok (hier GtL 4/4 bzw. BR 98.8) digitalisieren

#2 von 69er , 09.04.2021 14:45

So: der nächste Schritt ist getan!

Das alte Relais samt Strippen ist rausgeflogen und durch den Lopi 3 ersetzt worden.

Und gleich damit auf den Rollenprüfstand zum Testen: funktioniert auf Anhieb!





Wenn jetzt jemand über das Kabelgedöns meckert, da habe ich eine eigene Meinung dazu: ich bin ein Verfechter des Kürzens von Kabeln auf das Ultimo! (Wenn ich schon einmal eine Hausinstallationsdose öffnen muss, um die neu zu Verdrahten und die Leitungen kurz abgeschnitten sind, kriege ich das grausen!). Wenn man da noch einmal etwas ändern möchte (z. B. Führerhausbeleuchtung nachrüsten), dann fängt man an zu frickeln! Ich wickele das überschüssige Kabel lieber auf und befestige es dann mit Klebeband auf dem Baustein oder anderswo.

Übrigens: am Motorschild musste ich nichts ändern oder trennen: zwischen der linken Bürste und der Masse links (über Schraube bzw. jetzt schwarze Litze) besteht bei diesem Schild KEINE elektrische Verbindung! Vor dem Löten hatte ich alles noch einmal durchgemessen. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Und noch etwas: bei der hinteren Original-Fleischmann-Beleuchtungsplatine ist werkseitig eine Masseverbindung drin, die getrennt werden muss! Das ist die Leiterbahn zwischen der rechten Lötstelle und der Klammer. Die Klammer hat(te) nicht nur eine elektrisch leitfähige Funktion, sondern auch eine mechanische: das Fixieren der Platine! Deshalb Leiterbahn trennen, um einen Kurzschluss zu vermeiden! Bei der vorderen Beleuchtungsplatine konnte die Klammer einfach entfernt werden und gut ist.

Der nächste Arbeitsschritt ist dann das Verlegen der Litzen in den Nuten, das Fixieren derselben darin und das Aufsetzen vom Gehäuse auf dem Fahrwerk.

Euer 69er


 
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RE: Fleischmann analoge AC Lok (hier GtL 4/4 bzw. BR 98.8) digitalisieren

#3 von 69er , 10.04.2021 21:36

Die GtL 4/4 ist wieder einsatzfähig!

Das Ergebnis seht ihr hier:









Ist sie nicht eine kleine Schönheit? Fleischmann hatte viele schöne Modelle im Programm. Schade, dass das H0-Programm aufgegeben wurde!

Abschließende Frage: Womit fixiert ihr die Kabel in den Nuten? Ich hatte es mit Heißkleber versucht, aber der wurde zu schnell kalt oder hatte nicht gehaftet! Entnervt hatte ich die Litzen mit dünnen Streifen Klebeband fixiert.

Bei der abschließenden Prüfung habe ich noch eine gebrochene silberne Haltestange entdeckt, die ich noch kleben muss!

Auf zur nächsten Lokdigitalisierung! Vielleicht versuche ich es einmal mit einer reinen analogen DC-Lok, die zusätzlich noch einen Schleifer drunter benötigt. Da ist es ja meistens eine Frage des Platzes und die Höhe der Spurkränze.

Wie schwer ist es wohl, eine DC-Lok zu digitalisieren, die schon eine Schnittstelle hat - mit gleichzeitigen Umbau auf das Dreileitergleis? Ich finde Fleischmanns 86er noch toll. Vielleicht schieße ich mir eine in der Bucht zum Üben!?

Euer 69er


jmarwil3 hat sich bedankt!
 
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RE: Fleischmann analoge AC Lok (hier GtL 4/4 bzw. BR 98.8) digitalisieren

#4 von Lindilindwurm , 10.04.2021 22:10

Ich habe diese Lok mit einem ESU Loksound 5 micro, hinten Lichtwechsel rot/weiß, SB-Motor (damit alles reinpasst) und Pufferkondensator umgebaut und dabei zur Fixierung der Litzen in den Nuten Patafix schwarz von UHU genommen.


Lindi


 
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RE: Fleischmann analoge AC Lok (hier GtL 4/4 bzw. BR 98.8) digitalisieren

#5 von 69er , 10.04.2021 23:01

Ich glaube ohne den Antrieb zu verkleinern bleibt nicht viel Platz für mehr Elektronik. Außerdem ist der SB-Antrieb und der Soundbaustein kostspielig. Aber insgesamt dann eine tolle Sache.

Aber der Digitalbaustein hat im Laufverhalten schon viel gebracht. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden.


 
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